Oedenburger Zeitung, 1904. Januar (Jahrgang 37, nr. 3-25)

1904-01-05 / nr. 3

.- He­ r. Jägher «19«04 « - ...-»· « «­­siebenburgerzeitung Er­nst«­Lunis­z(Sophan),Frau K.v. Andreas (Alt), Herr Julian Scholz (Tenor) und Herr Opernsänger Karl Kretichy (Ba). Die Thurmmusil findet nicht um 8, sondern um 9 Uhr zu kaltem Wetter statt. rüh und nur bei schönem, nicht . Anläßlich der Neusapr­oration beim ‚Odergespan, bei welcher ihm von einer größeren Anzahl Hiesiger Bürger der Ausdruck ihrer Verehrung und Anhänglichkeit — laut „Neue Zeitung“ — in b­uldvollster Weise dar­­gebracht wurde, wogegen wir natürlich nichts einzumenden haben, beliebt er dem genannten Blatte bei der Schilderung dieser Kundgebung auch uns in „Huldvollster" Weise ein wenig anzurempeln, indem er den gratulirenden Bürgern imputirt, sie hätten damit gleichzeitig ein „Verdammungsurtheil“ über unsere Zeitung aussprechen gewollt. Wir achten die vornehme Gesinnung der beim Dobergespan erschienenen Bürger viel zu body, als daß wir glauben künnten, sie hätten ihn zu einer Demonstration gegen uns mißbrauchen wollen. Dieser „Damnatur“ wird wohl nur eine rein persö­nliche Gefühlsäußerung der „NR. 3.“ sein, über die wir uns lächelnd binmwegfegen. 31 * Matrikularisches. Der Innenminister ernannte den Notär? praftilanten Johann %ejes in Vittnyed und den Hilfsnotär Emerih Zista in Nagyhöfling zu Matrikelführer-Stellvertretern. * Srledigte Stelle. Beim Rigmartoner ist : Finanzkommissariat eine Stelle vak­ant geworden. Der Konkurs. auf s b­ereits ausgeschrieben Die dieselbe _ ist Stelle ist mit 1600 8 Gehalt und 350 KR Wohnungsgeld dotirt. * Todesfälle. Die ersten Tage des neuen Jahres haben sich bei uns sehr betrübend ein­­geführt. Wir beklagen den Berlust des küngl. Notare BöHfai und gestern traf ein erschüt­­ternder Schlag den hiesigen angesehenen Kauf­­mann Herrn Franz Lang, der das Ableben seiner innigstgeliebter Gattin F rau Karoline Sandy bemeint, die ihm der Tod in einem Wiener Sanatorium, wo sie — leider ver­­gebens ! —­ Heilung von einem langwierigen Leiden suchte, entriß. Die Verblichene war eine der berehrungsunwürdigsten rauen unserer­­ Stadt. Ihr Herz war stets den Nothleidenden und Hilfsbedürftigen mitleidvoll geöffnet und sie war daher auch eines der thätigsten und opferwilligsten Mitglieder des hiesigen Frauen­­nwohlthätigkeit-Vereines. Jau Karoline Jany war aber auch zugleich ihrem Gatten eine umsichtige und überaus geschäftstüchtige Helferin in seinem merkantilen Beruf, sie widmete sie" mit allen ihren Kräften dem Geschäfte " und ihre Zuper­ommenheit und Coulance zogen demselben einen immer größeren Rundenkreis heran. Die Dahingeschiedene war trog ihrer ansehnlichen Wohlhabenheit, doch äußerst anspruchslos, sie lebte nur ihren edlen Werken und der einzige Lurus, den sie sich manchmal gestattete, waren bei ihrer leiden­­schaftlichen Vorliebe für die Reize der Natur, gelegentliche Reisen in das Ausland. Hier nahm sie wegen Antheil an allen künstlerischen Ver­­anstaltungen, denn Frau Jany begeisterte sich für alles Schöne’ und Gute. Als Gattin war sie ein Musterbild von Zartsinn und Frauentugend, ihrem tiefgebeugten Gatten ein ebenso unerjeglicher Beruust, wie den Humani­­tären Anstalten dieser Stadt. Frau Karoline any erreichte das 56. Lebensjahr. Sie litt an Gallensteinen und wurde am Neujahrstag nach Wien gebracht, woo sie sich noch am selben Abend einer Operation unterzog, die scheinbar vollständig glüh­e, allein am 3. d. um 1 Uhr Mittags gab sie nach standhafter und erge­­bungsvoller Duldung eines schweren Kampfes, ihren Geist auf. Die sterblichen Ueberreste der trefflichen Frau werden hierher überführt und unwahrscheinlich Donnerstag der Erde übergeben werden. Die Theilnahme für een so hart be­­troffenen Gatten ist eine allgemeine und herzliche. — In $yYöÖr starb der angesehene Privatier Herrr Rudolf Bruntigam im 53. Lebens­­jahre. Der verblichene war der Vater der Frau Rittmeister Wilhelm Zuhrmann des hier stationirten 9. Hußaren-Regimentes. * Bon unsern Eislaufpfaß, auf dem sie bereits unsere vornehme Jugend seit Eintritt der Saison für diesen ergeirenden und graziösen Sport, in munterem Treiben ergegt, sind die Abendkorfi bereits eröffnet und sinden regensuspru.Für den Ch Oktitönigdtag ist desa Schlittschuhläufern ein besonderer Genuß in Aussicht gestellth z wird nämlich­ die Militärs Musikkapelle des 48.Infanterie-Regimentes von 3 Uhrs bis V«5 Uhr Nachmittags auf dem prächtig herge­­richteten und windgeschützten Einlaufplatz des KiesingiElaufvereineökonzertiren.Bei den elektrisirenden Klängen dieses Musikkörpers schleift es sich natürlich mit dem lebhaftesten Anime. * Stadt-Chrater. Morgen Dienstag, den 5. d. findet die Wohlthätigkeite-Vorstellung zu Gunsten des Zaubflummen-Instituts- For­des des Komitates und der fünf Freistadt Sop­on statt. Zur Aufführung kommt die Popität „Der Strom“, Schauspiel in 3 Akten von Mar Halbe, mit glänzendem Erfolge am Wiener Burgtheater das Repertoie beherrschend. In den Hauptrollen sind die Herren Hoppe, Brand Randolf und Kneidinger beschäftigt ; als „Renate“ debutirt­erl. Käthe Otten, erste Liebhaberin vom Stadt-Theater in Meran. Die Breite sind nur mäßig erhöht; Ueberzahlungen nimmt der Theaterkassier gegen Quittung entgegen und werden die Namen der Spender dem Präsidium bekannt gemacht. Die Nachfrage nach festen Plägen ist bereits eine sehr lebhafte. — Für Mittwoch ist die Bauernkomödie „Der Herrgottsichinger von Ammergau“ mit Gesang und Tanz von % ®anghlofer in Vorbereitung. „Der Herr­­gottösdhriger“ gehört zu den besten Darbietungen die­ses Genres. In Vorbereitung „Afrikareise“ und „Rapfenstreich“. * Zimmerfeuer. Heute Morgens 9 Uhr brach in der Wohnung der Anna Guzmite, Schlippergasse Nr. 12 ein Zimmerfeuer, wahr­­scheinlich infolge Ueberheizung des Ofens, aus. E 3 entzündete sich nämlich ein über den Ofen befindlicher Balfen. Die rasch an Dort und Stelle erschienene Feuerwehr löschte den Brand, ehe auch derselbe einen größeren Schaden anrichten konnte. Von Seite der Stadthaupt­­mannschaft war der Polizeibeamte Ludwig Brünner am Brandplage erschienen. E 3 wurde eine Untersuchung darüber eingeleitet, wen ein Berjchulden trifft. * Szöpelyfölder Wisenschaftliches Theater Unter obigem Titel ist ein kinematographisches Unternehmen ersten Ranges zu verstehen, welch­s mit seinen in naturgetreuen und lebensgroßen Figuren bdargesielten Bildern auf seiner Tourade durch ganz Ungarn überall den sensationellsten Erfolg erzielte. Ein großer Vorzug ist, daß die Bilder nicht vibriren, son­­dern sich gänzlich ruhig und lebenstreu wie in der Wirklichkeit bewegen. Es kommen ganze Theatervorstellungen um Ballets zur Aufführung. Die Unternehmung hat beschlossen, um ihre Reib­ungsfähigkeit zu erweisen, Samstag Abends 65 Uhr in der Turnhalle für das große P­ublikum eine­r Gratis-Vorstellung zu veranstalten, zu in welcher die Karten in der Papierhandlung des Herrn Nathan Blum entgegengenommen werden können. Selben Tag finden den ganzen Nachmittag eben b dortselbst Schüler­­vorstellungen statt. Die Hauptvorstellung mit einem ungemein abmechslungsreichen Pro­­gramme findet Sonntag Abends ’­,8 Uhr in der Turnhalle statt. Hierüber alles Nähere die Plakate. * Der Blasenkatarrf wird die Beschaffen­­heit des Harnes zufolge Gebrauches des Balfer Lithion-Sauerwassers rasch und günstig verändert, die Menge des abgesonderten Harnes nimmt zu, die Schmerzhaftigkeit läßt nach, so zwar, daß die an diesem Uebel Leidenden häufig ohne Anwendung weiterer Medikamente genesen. * Sanitäre Untersügung. Am 14, 15., 16., 17., 18. und 29. des dr. M. wurden im Beisein des städtischen Oberphisitus Dr. Bustad Bett die hiesigen sechs Mpothesen (Brennberg inbegriffen), die zwei Droguerien­­ und die beiden­ Giftverschreiber einer einge­­henden Mederprüfung unterzogen, wobei Alles in der größten Ordnung befunden wurde. Am 31. Dezember wurden durch die hiesigen drei Bezirkeärzte die Instrumente und die amtlichen Vermerkungen der Hiesigen 20 Geburtshelferinen bifizirt und sein Grund zu irgend einer Ausstellung gefunden. * Aus dem Soproner­­ Matrik­elamte. Vom 24. Dezember v. a. bis heute traten folgende Geburten ein: dem Daniel Piri Buchbinder und Gattin Frene Kummert ein Mädchen ; dem Alexander Gyurac­ Magazins»­arbeiter und Gattin Maria Kovács ein Knabe; dem Bela Hegedüs Zimmermaler und Gattin Amalia Birkheimer ein Knabe; dem S Johann Edecs Kutscher und Gattin Anna Vida ein Knabe; dem Franz Nem­eder Artillerie Feuerwerker und Gattin Anna Redle ein Knabe; dem Sofef Poläan elektr. Strassenbahnarbeiter und Gattin Maria Nemeth ein Knabe; dem Karl Preifl Fakbinder­­gehilfe und Gattin Leopoldine Xohr ein Knabe; dem Johann Burjan Komitat3-Raitenflugl-Beifiber und Gattin Ilona Ezefelius ein Mädchen ; dem Andreas Tepis Taß­­bindergehilfe und Gattin Juliana Dorner ein Mädchen. Bek­ündigungen: Heinrich Schilling Schlossergehilfe und Karolina Kovács, Gopton ; Florian Minaricz Schuhmachergehilfe und Anna Horvath, Sopron ; Ludwig Ho Weingärtner und Judith Graf, Sopron Ehreschließ­ungen: Julius Kochh Anstreicher­­gehilfe und Emilie Simon, Sopron Todesfälle: Frau Michael Brudner geb. Theresia Denk, 64 Jahre, (Magentrebs); Witwe Gustav Eptl geb. Lidia Kis, Private, 72 Jahre, (Gehirnblutung) ; Johanna Stürfl, 14 Jahre, (Majern) ; Elisabeth Fleischer, 2 Jahre, (Majern ; Ferdinand Kamper, Bäder, 64 Jahre, (Herzsegler) ; Gisella Szabo, 5 Jahre, (Majern) ; Paula Zsombor, 2 Zahre, (Majern); M­erander Burt, Pfründner, 66 Jahre, (Streb3). * Gasuntersuchung. Prof. Spiefgarag­e hat hier gelegentlich der Gasuntersuchung im Monate Dezember folgendes Resultat Konstatirt: Das Gas­ war von Gasen und Ammoniak frei.­­ ? Theiltcr,K·11nItIc.EiketcthL —­,,Vlazciß«Trauerspiel in 5 Akten von A.E.Brochvogel.Dem Benefice der viels­­eitigen,wackern Schauspieler im FrL Ella Ramberg verdanken wir nach langen Jahren die Wiederaufnahme dieses geistvollen Bühnen­wertes ins Repertoire das in Bezug aufges­tiegen­,wenn auch etwas zu sehr phytop­­sirende Diktion auf das Publikum ebenso anregend wirkt,wie der historische Untergrund von dem sich die Handlung abhebt und die malerische Szenerie, des in der Roccoco Zeit spielenden Sujets. Die Titelrolle den „inwendig zerrissenen“ Mijanteopen „Narciß Rameau“ stattete Herr Paul Hoppe mit wahrhaft ergreifenden, die sichere Künstlerband befin­­denden Zügen aus. Er machte seine­ skeptische Weltverachtung glaubwürdig und war in den weicheren Gemüthsaffekten von erschütternder Herzengwärme. Andauernder Applaus und viele Herborrufe lornten seine ungemein ab­­gerundete und in allen Theilen wohldurchdachte Leistung. Die Benefiziantin feßte als ihr Können für die „Marquise P­ompadour“ ein: und erntete ebenfalls wiederholt ehrende Sympathie- Kundgebungen. Am besten unter den übrigen Mitwirkenden gefiel Here Br­an­d als „Herzog von Choiseni* und auch Frl. von Effner gewann ihrer „Dumnault“ einige interessante Momente ab. Nur hätte man dem sehr große Anforderungen ftelende Drama sorgfältigere und eingehendere Proben widmen sollen. E. M. Volkswirts­­chaftliche Deitg, NA Große Weinimporte aus Italien. Dieser Tage trafen in Fiume acht Dampfer mit italienischen Weinen ein. Von den seit Oktober eingetroffenen 51.280 Fap Wein aus Italien lagern in F­iume noch 24.500 Faß, die bereits alle verzollt sind. Von diesem Duantum Wein, dürften bei 10.000 Faß schon verkauft sein, die zur Berladung bereit sind, doch herrscht in Fiume großer Waggonmangel. E3 Tagen­­ bereits am Mittwoch Depeichen italienischer Agenten aus­ Bari, Barletta, Palermo und Giansebero vor, melche ihren Viumaner und Triestiner Häusern meldeten, daß dieselben dringend aufgeben sollen, waß sie noch zu verschiffen Haben und weitere Käufe zu vollziehen, um diese Waare bei den italie­­nischen Behörden und dem österreich ungarischen Konsul anmelden zu künnen, weil die Wein- Mansel bis 21. Jänner prolongirt werden soll. Das Duantum muß jedoch bei der Behörde und beim S Konsul angemeldet werden. Das nachträglich angemeldete Duantum sol nicht groß sein, doch sol die Krumaner Verkehrsbant 1000 Fuß­ angemeldet haben, welche sie noch aber « Er NR IN » If ERERITTENS RER Se = > ur BR en Er RR

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