Oedenburger Zeitung, 1904. Juli (Jahrgang 37, nr. 149-174)

1904-07-02 / nr. 149

­2.Jul­i 1904. | © edenburger Zeitung. * Städt. Generalversammlung. Die ‚Stadtrepräsentang der Frün. ;Freistadt Sopron hielt gestern Nachmittag‘ unter Borfiß Des Bürgermeisters Dr. Koloman Töpfer eine jeher spärlich besuchte Generalversammlung, in welcher der größte Theil des Programm ohne Debatte im Sinne de Magistrats­­antrages angenommen wurde. Der Aufstellung werden bei Erlag ter uifuellen Gebühren zwei Gardisten zur Verfügung gestell. Im Monate Juli wird seine städt. Generalver­­sammlung, sondern die nächte erst am 31. August abgehalten werden. — Zur Ueber­­prüfung der städt. Benäh­rungsarbeiten wurde der Bautechnik - Professor Anton Balsczy berufen. Derselbe wird am 15. Juli seine Thätigkeit beginnen. Das Gehalt des Spitalverwalters Ferdinand Bachlofer wird im Sinne des Magistratsantrages ge­­regelt, nämlich der bisherige Theuerungs­­beitrag per 360 K wird e­inem Gehalte zu­­geschlagen. * Brauung. Morgen Samstag findet in der evang. Kirche die Trauung des k. u. Oberlieutenants im Inf. Reg. Nr. 76 Hugo Markus mit dem liebendwürdigen und anmuthigen Fräulein Irene Frieden­­reich statt. * Pensionirung Der Nagymartoner Bezirksrichter Leopold Pinter, der derzeit seiner Stelle im Disziplinarwege enthoben ist, wurde pensionirt.­­Pinter wirkte in Nagy­­marton seit Februar 1900. * Aufpeßung der Sonntagsrate. Die Miskolczer Handel­ und Ge­werbekammer hat es an den Handelsminister mit der Bitte ge­­wendet, an dem dem­­ Stefanstage folgenden Sonntag die Sonntagsruhe aufzuheben. Der St. Stefanstag fält nämlich Heuer auf einen Samstag, so daß mit Hinzunahme des darauf­­ folgenden Sonntags zwei volle Ruhetage ein­­treten m­ürden. Die genannte Handelskammer­­­­ I macht den Minister auf den bedeutenden Schaden aufmerksam, der durch die zweitägige Arbeitspause der Beschäftswelt verursacht werden würde. * Moch einmal das Brennberger Berg­­werk. Wir brachten in der Nr. 145 unseres Blattes vom 26 Juni d. h. eine Notiz, ent­­haltend das Ergebniß der Sulpizirung Dieseg Kohlenwerkes durch den staatlichen Inspektor Stefan I 062. Derselbe konstatirte — nicht wie es infolge eines Druckfehlers fälschlich hieß: — daß der gegenwärtige Pachtvertrag für die Bergwerfd-Direktion „noch dortheilhaft” wäre, sondern vielmehr, daß er Höchst un­­günstig sei. Dies geht übrigens auch aus dem Sinne der Notiz hervor, da der Bacdht­­sing acht Prozent de Brutto­erträgnisses beträgt, was gegen andere Bacıtverhältnisse gleicher Art, eine horrende Belastung bedeutet. In der That hieß es auch ferner in der in Ned­ stehenden Notiz : Bürger­­meister Dr. Koloman Töpfer werde dem­­nächst eine Sigung einberufen, damit in der­­selben über eine entsprechende Umänderung de Bachtvertrages berathen werde, denn würde das Bergwerk den Betrieb einstellen, so hätte die Stadt einen sehr empfindlichen Ausfall ihrer Einnahmen zur beklagen. * Sommer-Liedertafel. Wie wie bereits gemeldet haben, veranstaltete der Männer­­gesangverein „Liederfranz" Sonntag, den 3. d. im Brauhauggarten unter Mitwirkung der Regimentskapelle des E. u. £. Inf.-Reg. Nr. 48 eine mit Damen- und Herren- Schönheitskonkurrenz, sowie mit Blumenfest verbundene Sommer- Liedertafel mit nacstehendem Pro­­gramme : 8%. Ganne: „Lothringer-Marsch“, 3 Strauß: Ouverture aus der Operette „Gräfin Bepi“, Waldteufel: „Dolores: Walzer“, (Menfillap­pe). Ungarische Bosflieder : „Szeretlek­en . ...“, „Arvalanghaj ae B.Speiser: „Bilde Rose“, („Liederfrang“). “ Meyerbeer: Chor und Gebet der Matrosen a.d. Oper „Die Afrikanerin“, Faurer: „Geb’ mach’ dei’ Fensterl­auf, Melann: „Nach Herzengluft“ Bolka-francaise, (Mufik­­tapelle). D. 8. (1827):,Legkedvesebb tanyom“, Kojbat: „Kärntner Liab”, Ungarische Volkelieder, („Liederkranz"), Zay&: Duett und Finale a. d. Oper „Nikola Subic Zrinjty“, Lehár: Walzer aus der Operette „Der Raffelbinder“, Reiterer: Potpourri aus der Operette „Frühlingsluft“, Sharod:­ Ungarischer Liedermars­h, (Musikkapelle) Hierauf Vertheilung der Preife und zum Edhlufje folgt­en T­anzträn­dchen ,die oben erwähnt, it mit­­ diesem Feile eine Damen-Schönheitefonturreng verbunden, wobei drei Preise vertheilt werden an jene Damen, welche die meisten Roupons barmweifen fünnen. Nuchein Herrenpreiß gelangt zur Ausfolgung. Der Anfang der Unterhaltung ist um 4 Uhr Nachmittag, das Entree beträgt 60 5, Kinder haben freien Eintritt. Bei ungünstiger Witterung findet das Fest am darauffolgenden schönen Tage statt, welches durch Augstechen einer Yabre am Kafiingebäude angezeigt wird. * Eine elektrische Wahn durch unser Komitat. In Angelegenheit einer zu errich­­­­tenden elektrischen Straßenbahn durch unser Komitat, fand­­ dieser Tage in Gyödr eine Konferenz statt, in welcher die Modalitäten dieses Planes besprochen wurden. Die Elektrische soh von Särvdär, nächst des Naabflusses bis Geyör verfehten und würde sämmtliche Orte unseres Komitates, die an der Raab liegen, berühren. Die Eisenbahn sol 80 Kilo­­meter lang werd’n. Eine endgültige Entscheidung wurde noch nicht gefaßt. « Vztma Fihany»Bekanntlich hält sich­ die aus ihren Prozessen sattsam bekannte Private era Tihanyj in Budapest auf­ Die dortige Polizei erfuhr,daß sie sich unter dem Namen einer Gräfin Demeter Sturdza in einem der hauptstädtischen vornehmsten Hotels­­ einlogirt hat. Gestern wurde die „Gräfin” zur­­ IV. Bezirkshauptmannschaft vorgeladen und im­­ Sinne der bestehenden Bestimmungen des Uebertretungsgesetzes wegen Usurpirung eines ihr nicht zustehenden Titels und Namens zu 50 Kronen verurtheilt. * Selbstmord eines Soldaten. Im­­­ Köieg hat sich gestern der zum 9. Husaren-­­­regiment erst­ im Mai eingetretene Rekrut Stanz 5068 erhängt. Das Motiv seiner­­ That ist bisher unbekannt. * Dr. Iufins Bandczy au Raab (Györ) schreibt : Das Baljer Lithionhaltige Sauerwasser ist bei Magen, hauptsächlich jedoch bei Rieren- und Blufenleiden mit vorzüglich,fter Heilwirtung zu gebrauchen. Gichtleidenden kann e8 zum Gebrauche wärmsteng empfohlen werden, als Genußwasser ist es beinahe einzig dastehend indem es einen besorders angeneh­­men, erfrischenden Geschmach besigt. * Gasuntersuchung. Brot. Sojef Farag 6 hat hier gelegentlich der Gasuntersuchung im Monate Juni folgendes Resultat Konstatirt : Drud. Leuchtkraft. " ”n ” ” " Das Gas war von Gasen und Ammoniak frei.­­ * V­iehmarkt. Auf dem am heutigen Tage abgehaltenen V­iehmarkte wurden 810­­ Stüc Rinder, 780 Stücd Borstenvieh und 68 | Stüd Kälber aufgetrieben. Die Preise blieben­­ unverändert. Photographische Apparate für Dilettanten. Wir empfehlen Allen, die für Photographie, diesem an­­regendsten und von Ledermann leicht zu erlernenden Sport. | | | | | | 1904 VI. 3. 125 _mm. 13:3 Normal-Keizen. | » »6.126»17·2 » » « » 10 12— » 135 « » »»1­7.12­—»14«2 » ,­ » « 20. 12:5 " 14:6 " ” 24 18 — 13 6 | |­­ | | | | Ä | 1 | | | | | | \ Interesse Haben, das seit 1854­ bestehende Spezialhaus | photographischer Bedarfsartikel der Firma A. Moll, t.u.t. Hof-Lieferant, Wien, Tuchlauben 9, und die Durchsicht ihrer i­llustrirten Breigtifte, die auf Wunsch gratis verschickt wird. Seh. 119/a | : | Theater, Runen. Literatur. ! — Becher’s „Moderne Bibliothek.” Sluftrirte | Sammlung bester Romane und Novellen aus der Feder­­ beliebter Autoren. Alle drei Wochen ein abgeschlossener Band von 128—160 Seiten. Preis des Bandes 24 Heller. Bis jegt sind 60 Bände erschienen (Otto Webers­­ Verlag Heilbronn a/R.) Eine gut und entsprechend aus­­­­gestattete Sammlung mit vorzüglichem Inhalt und künstlerischen Llustrationen, die unter den vorhandenen 24­ Heller-Bibliotheken mit Recht einen der ersten Pläne einnimmt. Weber’s „M­oderne Bibliothek“ eignet sich vor­­trefflich als­ Familienbiblioth­es und ist als Reiselektüre ebenfalls warm zu empfehlen Wir halten es ,daher für unsere Pflicht, auf Weber’s, „Moderne Bibliothek,“ die in den meisten Buchhandlungen zu haben ist, aufmerksam zu machen. Wer Dieselbe einmal kennen gelernt, hat, ist ständiger Abnehmer der preiswerthen Sammlung, | | | : | : . eintraf, Rundschau. 4 Bödtliger Automobilunfal.­­ Aus Dresden wird berichtet: Am Sonntag Nachmittags der Erbprinz von Schaum­burgXippe mit dem Kammerherr v. Specht in der Nähe von Landenschwalbach eine Automobilfahrt unternahm, fuhr der Chauffeur, welcher einem Hunde ausweichen wollte, an eine Telegraphenstange an. Diese schlug um und traf den Kammerherrn, welcher sofor todt war. Der Erbprinz und der Chauffeur wurden aus dem Wagen geschleudert und leicht verlegt. + Zweihundert zufische Walfahrer ertrunken. Eine schredliche Katastrophe er­­eignete fr am 24. Juni auf dem Sluffe Choper in der Nähe von Rossom am Don. Eine Partie von Wallfahrern, bestehend aus 250 Frauen und Kindern, bestieg eine Ueber­­­­fuhr, um in der Nähe der St­­ion Sotome­­" Taja "den Jub Choper zu überseßen. Der Boden der Ueberfuhe war morsch, und ala fi Dieselbe in der Mitte des Fluffes befand, brach der Boden entzwei. Es entstand eine furchtbare Panik, während welcher die Wall­­fahrer sich theils ins Wasser stürzten, theils vom Strome erfaßt und unter die Räder der vielen Waf­fermühlen getrieben wurden. Von den 250 Wallfahrern ertranken 200. Sechzig Leichen wurden bereits geborgen. + Ein Liebesdrama in Brünn. Man meldet aus Brünn: Am 28. Juni Früh er­­schoß der Hiesige Friedr Albin Scheig seine Braut Emilie Zednit, dann sich selbst, weil die Eltern des Mädchens trog der be­­­­reits erfolgten kirchlichen Aufbietung die Ein­­willigung zur Ehe verjagten. Tr Ein Bicycle-d Dieb. Beim Berlaufe eines gestohlenen Bicycles wurde in Wien ein gewisse­r Zimotheus Ab­banaffopiis, aus Baja gebürtig, 22 Jahre alt, vers­c­haftet. Der Verhaftete hatte am 26. v. die Regimentskarse des in Wien stationirten 4. Hußaren Regiments, bei welchem er diente, z­erbrochen und war dann defertirt. Ein Attentat. Als der russische Gutsbefiger Graf Ignaz KRarvin-Mi lewskı am legten Mittwoch spät Abends mit dem SKralauer Schnellzug verlangten in Wien erwarteten ihn dessen ehemalige Geliebte, geschiedene Mü­hlenbefserägattin Frau Cecilia Wladimirsta und deren gegen­wär­­tiger Bräutigam Barber im Nordbahnhof und Grafen stürmisch die Herausgabe eines die Wladimirskta kompromittirenden Briefes, wobei Barber dem Grafen einen Schlag auf den Kopf verlegte. Hierauf feuerte Milemwgti­­ Revolverschüsje gegen Barber ab und ver­­legte Diesen schwer. Milewofi wurde wegen schwerer Körperverlegung dem Landes­­­­gerichte eingeliefert. + Opfer der Berge. Dem Hochthor im­­ Geläufe it vorgestern — wie man aus Wien , berichtet der Handlungsgehilfe Johann Hahn aus Wien abgestürzt und blieb­­ sofort todt. = Die Opfer einer Wetterkanone. In der Gemeinde Ko­dv­ dc 8 i des Hevejer Komitats hat fi am jüngsten Sonntag ein schredliches­­ Unglüc zugetragen. Ueber das dortige Wein­­­­gebirge waren bedrohliche Waffen aufgezogen.­­ Um eventuelle Unheil abzulenken, sollten zwei­­ Wetterkanonen in Thätigkeit gefegt werden. Die eine derselben, am Fuße des Hügels postirt, begann ihre Wirksamkeit sofort. Mit der Manipulation einer zweiten, die oben im Weingebirge stand, wurden die Hirten Georg­­ Röder und Michael Märta betraut, die, als sie sich zu ihrem Posten begaben, nicht ganz nüchtern waren. Was sie dort­­ gethan, ließ sich­ bisher nicht Konstativen. Er ließ si jedoch feststelen, daß eine Er­plosion stattgefunden haben mußte. Neben der erplodirten Wetterkanone wurden die beiden Hirten in ih­rem Blute liegend todt aufgefunden. vom Srncdtpreife in SHopron. Bom 1. Juli. Weizen 17.— bis 17.60 Korn 12.60 bis 13.60 Seifte —. — bis —.— Hafer —— bis —. — Maid —— bis —— Her 3.— bis 4— Giroh 2.60 bis 3.—. Verantwortlicher Redakteur: Ki­mst Marbach. Herausgeber u. Verleger: Alfred Romwalter. R­FR . l­ ..»· sf »I­ IF Es « «­I »F­­OR -T».z.ä.;ssp ea Ko a Ba ar a Eier al a EYE en na x # } ar | \

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