Oedenburger Zeitung, 1904. November (Jahrgang 37, nr. 253-277)

1904-11-01 / nr. 253

EVEN-DON­­­ N = , IF 2 , ER. Dedenburger Beitung, politischek Nachrichtu Oangtische Ministerium im Wie­cirerfahren,haben sich Minsterpräsident Graf Stefan Tipa und Ackerbauminister Béla Tallian Samstag AbendS nach Wien begeben.Wie verlautet,hängt diese Reise mit den schwebenden handelspolitischen Angelegenheiten zusammen,doch wird der Ministerpräsident jedenfalls vor dem­ November in der Hauptstadt wieder eintreffen.­­ Das Magnatenhaus hält am 11. November eine Sagung, in welcher die in leiterer Zeit vom Abgeordnetenhause erledigten Vorlagen verhandelt werden.­­ Das Abgeordnetenhaus hält seine nächste Lagung Donnerstag, am 3. No­­vember. Auf der Lagesordnung derselben stehen folgende Gegenstände : Fortlegung der Debatte über die Vorlage betreffend die Raub­­regulirung ; Geiäßentwurf über die Ermäch­­tigung zur Einleitung der Standelsvertrags­­verhandlungen mit Deutschland ; Motivirung des Antrages Korfruth betreffend die Unter­­stüßung der internationalen Friedengaktion ; Auslosung der Jury in der Intompatibilitäts­­affaire Aurel Münn­ich's. O Denkmal für weiland unsere Königin in Pola. G­estern fand unter überaus großer Betheiligung von Festgästen aus Istrien, Görz, Gradisfa, Ziume und Zara in Pola die Enthüllung de von den Bürgern von Bola mit Beiträgen aus dem ganzen Reiche und von im Auslande lebenden Oesterreichern errichteten Kaiserin-Königin Elisabeth­ Dentmalz statt. In Vertretung Seiner Majestät wohnte dem Feste Erzherzog Karl Stefan bei. Das Standbild der verklärten Königin ist ein Werk des Bildhauers­­ Canciani in Wien, der im sezessionistischen Style gehaltene Unterbau ist vom Architekten Klo in Wien. Das Standbild erhebt sich , im Maria Valerie-Bart und ist dem Meere­­ zugewendet mit der Arena im Hintergrunde. O Kardinal - Fürstprimas KHlaudius Baßary feierte gestern Sonntag seinen Ra­­mendtag. Aus diesem Anlasse machten schon zahlreiche Mitglieder des Hochklierus und meh­­rere Deputationen ihre Aufwartung. Der $ürstprimas, der si vollkommen wohl befindet, fonvertirte längere Zeit mit seinen Besuchern.­­ Obergespans - Installation. Unter großen Festlichkeiten installirte die Stadt Szabadka den neuernannten Obergespan­­ Stefan v. Bezersdy. An der Festlichkeit nahm ohne Unterschied der P­arteistellung Die gesa­mte Bevölkerung­­ teil. Aus der Haupt- Hadt waren erschienen: Vizepräsident der Liberalen Partei Stefan Bojnitz, und zahlreiche­­ Reichstagsabgeordnete, ferner die Bürgermeister der Städte Szeged, Baja und Zombor, Obergespan Paul Latinopitz u. |. m. Die Fest­igung eröffnete Bürgermeister Dr. Karl Birs. Unter stürmischen Elsenz leistete der Obergespan den Amtgeld und hielt seine Antrittsrede. Unter Anderem sagte er, er werde die Rechte der S Konfessionen und Rationalitäten respektiren und unterfrügen, in der Supersicht, daß diese ihre Wünsche als echte Patrioten nicht in solcher Richtung wer­­den geltend machen wollen, die geeignet wäre, den ungarischen Staatsgedanken zu schwächen, und er hofft, niemals in die Lage zu kommen, solchen Bestrebungen mit der ganzen Strenge der George entgegentreten zu möüssen. Seine Politik ist die der Majorität des Landes, die die Regierung unterstüßt. Sodann begrüßte Kultusrath Josef Bolics den Obergespan im Namen der Stadt Szabadla. Nach der Fest­igung machte eine ganze Anzahl Depu­­tationen ihre Aufwartung bei Bezeredy.­­­achmittags um­­ 2 Uhr fand ein Festbantett statt, an dem 400 Personen t­eilnahmen. O Vizepräsidentenwahl. Eine Depesche aus EB­EE meldet, daß an Stelle des jüngst verstorbenen Abgeordneten Fran­cisci der Reichstagsabgeordnete Stefan Kovacsevich, der mit seinen ungarnfreundlichen Reden während der legten Kroatendebatten auffiel, zum ersten Vizepräsidenten des kroatiscchen Landtages gewählt wurde.­­­­ Die Miskolcer Handelskammer richtete an den Ministerpräsidenten Grafen Tica und den Handelsminister Karl Hiero­­­­nymi folgendes Telegramm: „Wir, die Vertreter einer der wichtigsten Weingegenden und des Weinhandels e im W­aterlande, be­­grüßen mit Freuden Em. Erzellenz an dem Anlasfe des italieni­schen Handel probitoriums­, der dem vaterländisc­hen Weinhandel und der Berwerthung unserer Weine so günstig­ ist.“ D Feldzeugmeister Baron Mollinary 7. In Albate bei Como ist Seine Exzellenz der FZM. Anton Freiherr vd. Mollinary im 85. Zehensjahre gestorben. Er war Oberst­­inhaber des Budapester 38. Inf. Regt?. Ausland. — Der englisch-rufische Konflikt. Der rufsiische Minister de Meußern Graf Lambsdorf hat an der russischen Bot­­lafter in London, Grafen Bendendorff, telegraphirt: Von dem Wunsche befeelt, Alles was in der Nordsee vorgefallen ist, in eine möglichst helle Beleuchtung zu rüden, findet es unser Monarch nüblich, diese Angelegenheit auf Grundlage der Haager Konvention einer internationalen Untersuchungs­­kommission zur genauen Prüfung zu übergeben. Der Botschafter ermiderte an dem­­selben Tage: Ich machte Lord­­Lousdomne Mittheilung über das mir heute aus Zarstoje- Selo zugegangene Telegramm Eurer Exzellenz. Die englische Regierung nimmt den Vorschlag an. Falls in das zur Untersuchung und Ent­­scheidung der Hallee Vorfälle einzulegende Schiedsgericht Marineoffiziere berufen werden, solen an österreichisch ungarische Marineo­ffiz­iere, von denen man in England eine hohe Meinung hat und in deren Unparteilichkeit auch Rußland vertrauen seßt, demselben beigezogen werden. — Der russisch-japanische Krieg. Man erwartet in Tokio bereits für die nächsten Tagen den Beginn der entscheidenden Schlacht. Jedenfalls haben die Japaner die stärkeren Positionen inne. Die Pause der legten Tagen wurde dazu bewußt, Verstärkungen heranzuziehen. Das Verhalten Kuropatling wird in Tok­o vollkommen gewürdigt, da er si während der achttägigen Schlacht stets an den bedrohten Punkten aufhielt, wodurch allein eine unvernichtende Niederlage vermieden wurde. Ein Telegramm aus dem Hauptquartier des Generals Kuroki meldet, daß die Japaner am 27. d. nach einem harten Kampfe VWeilaosh an nahmen. Der Angriff begann um 8 Uhr Morgens und dauerte bi­s Uhr Nachmittags. Die Japaner erbeuteten zwei Maschinengeb­iüge. Die verluste Nuffen werden auf 200, der Japaner auf 170 Mann geschäßt. Die Russen zogen sich über den Schaho zurück.­­­ Grubenkatatrophe. Bei Tercio, 40 Meilen westli von Trinidad, erfolgte in einer Kohlengrube der Tyi­e Land Iron Compagny im Felsengebirge eine heftige Explosion, wobei etwa 60 Personen ums Leben kamen. Die­­ Rettungs­­mannschaften sind außer Stande in die Grube, die noch in Flammen steht, einzudringen. Die Verunglücken sind meist Ungarn und Slawen, dessen Familie stete gefeierte und überall hoch­­willkommene Erscheinungen waren. Wir wün­­schen dem Heren Feldmarschall-Lieutenant und den Seinen an ihren neuen Wohnort das ungetrübteste Wohlsein und werden ihnen gewiß ein dankbares Angedenken bewahren. * Allerseifigenfel. Im IV. Jahrhundert feierte die morgenländische Kirche wegen der großen Zahl der Märtyrer am ersten Sonntag nach Pfingsten ein Teil zu Ehren aller Märtyrer. Diesem entsprechend, hat sodann die abendländische Kirche im VII. Jahrhundert ein gemeinsames Fest aller Heiligen eingeführt. Gregor der IV. bat im Jahre 335, unter Mitwirkung des deutschen Kaisers, Ludwig des Frommen, die Treier des Allerheiligenfestes für die ganze Kirche angeordnet.­­ szmnYorlonad­ Adjutantin des Kommandanten des 5.Korps und kommans­direnden General S in Pozsony,Sr.k.u.k.Hoheit des Herrn Erzherzogs Friedrich wurde der "Oberlieutenant Robert Ritter Höffern zu Saalfeld des Infanteries Regiments Frei­­herr von Salis-Soglio Nr.76,bisher Regi­­ments-Adjutant,mit 1.November ernannt. »statutendi.Das Allerseelenfest,das am 2.November begangen wird,entstand im Mittelalter.Qdilo,Abt des Benediktiner­­führte dasselbe im Jahr 998 für alle Klöster des Benediktinerordens ein.Durch diesen Orden verbreitete sich das Allerseelenfest sehr schnell in des­ ganzen EKich­.Der 2.November ist ein unendlich rührender,wehmüthiger,ernster,für die­­ christliche Religion und das Seelenheil der Gläubigen hochwichtiger Tag.Er ist ein beredter Zeuge unseres unerschütterlichen Glaubens an die Unsterblichkeit der Seele· s Fraaneh­rmq Oberlieutenant Bruno Göttliche­r vom 48.Jnf.-Reg.wurde zum Inf.-Reg.»Graf von Degenfelds Schomburg« Nr.83 transferict.—J­ 1den Präse­nz­­stand werden übersetzt die HauptleuteL Klasse: Karl GerstL mit Wartegebühr beurlaubt (Urlaubsort Wien),dngnfiReg Nr.48. Rudolf Pammer mit Wartegebühr beurlaubt (Urlaubsort Wien)des 48.Jnf.-Reg.,bei gleichzeitiger Transferirung zum Jnf.-Reg. »Edler von Pokorny«Nr.25. * Ernennung. Der König ernannte den Gerichtsnotar in Szombathely, Dr. Aleriug Nelky, Sohn des hiesigen Advokaten Josef Nelky, zum Unterbezirksrichter beim Cöornaer Bezirksgerichte. * Sökati-Feier. Wie wir seinerzeit be­­richteten, veranstaltete der h­iesige „Irodalmi und Müvoszeti­kör“ Samstag, den 29. d. M. Abends 7 Uhr im großen Rafinnj fanle einen Testabend zu Ehren des berühmten Dichters und Schriftstellers, mweilend Moriz I6kai, welcher, wie bekannt Ehrenmitglied de Vereines war. Der Abend verlief in der unwürdigsten Weise und den großen Saal füllte bis zu seinem legten Pläßchen ein äußerst distinguirtes Publikum. Der Glanz des Abends wurde er­­höht durch die Anwesenheit der nahen Ver­­wandten der großen Todten, des Magnaten­­hausmitgliedes und Inspektors des transdanu­­bianischen Kirchendistriktes Ludwig ShaB de Shabi­tammt Gemahlin, einer Nichte Iokars. Das von uns bereits gebrachte Programm, dessen sämmtliche Nummern den größten Beifall erzielten, erlitt insoferne einen bedauerlichen Ausfall, daß Herr GYyölhegyi wegen Heiterkeit verhindert war seinen Vortrag zu halten. * Truppen-Beeidigung. Morgen­vor­­mittag findet im Hofe der Franz Stofef- K­aserne die Beeidigung der Rekruten sämmt­­licher Hier stationirter Regimenter, im Beisein des Herrn Brigadiers, Generalmajor Arthur db Sprecher und des gesammten Offiziers­­format der Garnison statt. Die außgerüd­en Truppen stehen unter Kommando des Herrn Honved-Obersten Schwab und die Eides­­formel wird den Reliuten in ungarischer, deutscher und krontischer Sprache verlesen. Nach der Feierlichkeit befiliten die Truppen bei dem Brigadier und dem Offizierkorps und raden sodann in ihre Ubilationen ab. * Hereziehung eines Hilfssäulinspektors­. Der kön. Hilfsschulinspektor, Koloman Csapó, der bei n nicht langer Zeit beim Soproner Schulinspeftorate als Akttuar wirkte und s bon dort zum Hilfsschulinspektor der Torentäler der ‚ Hofter‘ in Clugny, | Engelbericht ans Sopren nnd Melungern, Zagedkalender. Dienstag, 1. November. Katho­­lik­en: Aller Heil. — Protestanten: Aller Heil. — Gries­chen’ 19. Oktober. Zoel Pr. — Mittwoch, 2. November. Katholiken: Aller Seelen Zuflus. — Protestanten: Al. Seelen. — Griechen : 20. Oktober. Artemius. Sopron, 31. Oktober. * Personalnachricht. Seine Exzellenz der pensionite Herr ZML. Edler von Wenzel übersiedelt am nächsten Freitag von hier nach Linz. Die Veranlassung zu die­sem die vornehmen Gesellschaftsfreise unserer Stadt aufrichtig betrübenden Domizilmechtel liegt in der leider etwas angegriffenen Gesund­­heit der Frau Gemahlin Seiner Exzellenz, die fr von einem Klimamechtel einige Besseiung berspricht. Das Scheiden des auch hier unge­­mein beliebten und hochgeschäßten, weil über­­aus leutseligen Generals und seiner verehrten Familie ist ein empfindlicher V­erlust für unsere haute volee, in welcher. Seine Exzellenz und 1. November 1904.

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