Oedenburger Zeitung, 1905. April (Jahrgang 38, nr. 75-100)

1905-04-01 / nr. 75

,­­ei­ne 0­ ­­l F­ k. »der Regierungsgewalt mit Rußland einen ehrenvollen Frieden schließen können und keine Kriegsentschädigung zu be­­zahlen haben. „New- York Herald“ meldet aus Beters­ E83 zirkulirt beharrlich­ da Gerücht, er­ zar versucht habe, ji zu tödten und daß er von seiner Mutter an dem G Selbstmorde verhindert wurde. Er so sich an der Hand verwundet haben. Das Blatt meldet ferner, der Czar sei der ent­­schiedenste Anhänger der Fortführung des Krieges und soll geäußert haben : Wenn ich gezwungen werde, den Tyrieden zu unterzeichnen, kann ich nicht länger Ezar bleiben. Man misse nicht, ob der­­ Ezar damit die Abdankung oder die Theilung Bolfgvertretern gemeint habe. Das „Berliner Tageblatt“ meldet aus Tokio: Die Japaner rücken schneller, als man bvermutlibete, vor und haben eine aber­­malige Umgehung des Feindes zum Bier. Eine allgemeine Bewegung wird hier binnen Kurzem erwartet. Man nimmt an, daß die Russen sie in das Zjungarithal begeben, um si in der Nähe von Charbin zu konzentriren. Nach einer zuperlässigen Information des „NRusloje Slowo“ wird ein viertes Geschwader, dessen Ausrüstung energisch betrieben wird und das bedeutend stärker sein wird, al anfangs beabsichtigt sei, im April auszulaufen bereit sein. «intendantvaann Fabricius,der Leiter —­­ e KR Ausland. — König Eduard in Frankreich, Bon Mittelmeer, an Bord der königlichen Yacht „Viltoria and Albert” anzuschießen. E&3 ver­­lautet, der König werde am 6 April Vor­­mittag, dem für seine Reise nach Kopenhagen Oedenburger Beitung, bisher festgelegten Tage, von London direkt nach Marseille abreisen, um die könig­­liche Jacht zu erreichen. Communal-Beitung, GAundmachung. Auf Grund des S 156 des von der Wahlgerichts­­barkeit vorhandenen GW XV vom Jahre 1899 verständige ich die zur Abgeordnetenwahl berechtigten p. t. Wahlbürger der fünfgl. Freistadt Sopron, daß ich ihre auf den Abgeordneten- Kandidaten bezüglichen schrift­­lichen Anträge an am Vortage des vom Zentral-Wahl­­ausschüsse für den 4. April festgelegten Wahltage, das ist am Montag, den 3. April Vormittag zwischen 10 und 12 Uhr, in meinem Bureau (Kristof Ladner Gafse 3, 1. Stod) übernehme. Sopron, den 29. März 1905. Stedrid Kirchknopf, Wahlpräsident. Politische Nachrichten. O­­­eränderungen im Striegimi- Infolge des Mai-M­ane­ments wird der Chef der ersten Abtheilung Oberst Berth­ zum Generalmajor vorluden und zum Brigadekommandanten ernannt werden. Der Chef der zweiten Abteilung, General­­der fünfzehnten Fachsektion, Ministerialrat­­ eingehend besprochen. Einige aristokratische Mitglieder der Partei behaupten, der König ‚sehe hier die Verhältnisse wesentlich anders als in Wien, und namentlic die objektiven Mittheilungen Szögy&sny Marich’ haben mit dazu beigetragen, daß fs der Monarchy jegt mit der Idee eine Koalition?­­Jabimets bereits zu befreunden beginne. Noch sind nicht alte Strupel Seiner Majestät behoben — in den militärischen Fragen sind noch immer seine weiteren Zugeständnisse er­­folgt, — aber so viel dürfte erreicht werden, daß neuen Militärlasten auf einen späteren Zeit­­­ von 600 K bewilligt, in sehe anerkennender Weise. « niflerium 3 | ı |­ 1. April 1905 Engelbericht aus Sopron und Westungarn. Zagesdkalender. Samstag, 1. April. Katholiken : Hugo. —­ Protestanten: Theodor. — Wrieh­n:; 19. März. Chrysanth. Aus dem Stadthause. Sopron, 31. März. Ueber die Standalszene in der Generalversammlung der Stadtrepräsentang, welche wegen des Antrage Hajnal’, das anläslich des Scheidens des Degespans Stofen Emil Szechenyi dem tiefen Bedauern im B­otofole Auzdrud gegeben werde, vom Zaune gebrochen wurde, haben wir gestern bereits berichtet. Der größte Theil der übrigen Programm­­punkte diente einfach zur Kenntniß G6za Z8ombor, der sich wegen des den Aktionären der Wasserleitungs-A­ktien- Gesellschaft eingeräumten Stimmrechts beim Verwaltungs­gerichtshof beschwerte, wurde abge­wiesen. Gleichzeitig wurde zur Kenntnis gebracht, daß die Regierung den Anlauf des Wassermerles genehmigte. Die Beichtüffr, womit den Kanzellisten Ludwig Stolz und Mlerius Böcztöndy je 200­8 an Gnadengehalt bewilligt wurden, , genehmigte die Regierung. Der substituirte Ingenieure Rudolf In die Steuerreklamation­.Kommission wurde alß ord. Mitglied Friedrig Selten­­­­hofer und als Kriagmitglid I.M. Heißler­­ gewählt. Da der Entwurf eines Dienstreglements für die Wegmeister und Wegeinräumer das Forum der Nechtefektion noch nicht pafferte, wurde dieser Gegenstand von der Tagesordnung­­ abgelegt. Dem Landervereine der ungarischen Weinproduzenten wurde für den in Sopron . Ende April bi 2. Mai stattfindenden N­L Der ftädt. Spitaleverwalter Ferdinand Paichhofer wird nach Adjähriger Dienstzeit mit 2160 8 per Jahr pensionirt. Dem Chormeister der Pfarrkirche zu St. Michael, Julius Czeglooy wird nach bewilligt. Sopron, 31. März. * Gesellige Zusammenkunft der S­opro­­ner Liberalen Partei. Sonntag, den 2. April um 8 Uhr Abends findt im großen Rafinojaale bigeovedten Tijden eine gefellige Zusammenkunft der Liberalen Wähler statt, an der auch unter hochge­­schägter Abgeordneten-Kanditat, Graf Emil Sz­chenyi theilnehmen wird. Nur wenige Tage, ja man kann tüglich nahe jagen , wenige Stunden trennen und von dem entscheidenden Wahlakte, der voraussichtlich im Zeichen eines heißen N Ringens stehen und alle Kräfte auf das Weitß­rste anspannen wird. Hoher Muth beseelt aber die Kämpfer unter der Xibes ralen Fahne, denn sie mwissen, daß sie sich für eine jedem gemwissenhaften Patrioten heilige Sache der allgemeinen Wohlfahrt ein­­legen. Was aber der Nation in Wahrheit frommt, das ist die Wiederherstellung no­r­maler Bestände, eine auf friedlichem Wege fortschreitende gesunde Entwickklung des nationalen Organismus und der staatlichen Präponderanz. Dies zu erreichen hat unser hochverehrter Kanditat Graf Emil Sz. Henyi den festen, unerschütterlichen Willen, er besißt hiefür­ aber auch den richtigen staate­­männlichen Eli und jenen Einfluß nach Oben, der ihm Erfolge sein­er Bemühungen sichert. Wir wollen und Schulter an Schulter fest und standhaft um ihn schaaren, denn er meint er . herzlich gut mit und und wird jederzeit mann­­haft und fest für die wahren Interessen Sop­­ron? und in weiterem Sinne für Die der Nation eintreten. Wahlbürger ! kommt Sonn­­tag Abends Alle Herbei, Ihr werdet hören. .­­ ..Demetrius Eckmann und Ministerialratht Sten­el­en Defder­­­ielem und Spanne DE­a ee Johann Kriz treten in den Neuhestand. | Sram, vom gewesenen Obergespan Graf ar: er : an . an Mitheilungech:| Ritter von Rödenzaum | Emil Szechenyi zum flädt. Ingenient | gear E Rn­­ enge der bereit seit längerer Zeit kränkelt, wird | ernannt. | Fi mi Szedhenyi are Pe dyra gleichjade in den Ruhestand treten. Bu seinem­ Gegen den Untran dis Magifteang­­ glein zu Beiliemen Zuständen führen kann. Nachfolger ist Generalintendant Markus von | wonach jenen Beamten, die Persoral- Zulage ! nr n I ae en arg Si Derugiß audersehen. — Wie man ung­­ haben, der Theuerungs-Beitrag nicht botirt ie n­ach Year und wahr- ferner aus Wien berichtet, wurde Generalin­ | werden sollte, nahm Dr.v Gzilvásy a en andı a a en­­tendant Eduard Obert, der dem Budapester | Stellung Er, der bei jeder Gelegenheit die Ein­­­er we erweckender Charakter vierten Korpskommando zugetheilt war, nach | Interessen der städt. Beamten gegenüber e. 3 . . len RI, Adjähriger Dienstzeit in den Ruhestand ver- oder ablehnenden Haltung der; je ‚Sbr nEDE Ben a intiger ReNerHng Fest. Sein Nachfolger wird der Oberintendant 'Unabhängigk­eitspartei und der; auf ihn stimmen, als je ber gewissen hat­­­erster Klasse Alfred Sebestha sein, der | Radikalen mit aller Wärme wahrte und | EDER Pe ee a gegenwärtig Eyer der Militärintendang des |, forderte, stellte den Antrag, daß die Stadt­­ unserer ee. ; fünfzehnten Korps in Sarajevo ist. Diesen Beitrag, der 720 R jährlich ausmacht, | * Avancement. Der evang Pfarrer in © Im oppositionellem Lager. Im Klub | auch den jeh& Beamten bewilligen möge. Die ber­ee­u­en­den Unabhängigkeitepartei wurden gestern die | Majorität nahm den Antrag Dr. Martin v. | Samuel Fehler it in Die IX. Gehalts Bemühungen Szögyeny Mark­’ jeher | Sr­loddys an.­­ Hafje vorgerückt. * Reichstags-Abgeordnete in Sopron. Anläslich der weitern im großen Kasinosaale stattgehabten Versammlung der „Unabhängig- Na » » jketikpache“haben die Angeordneten Advokat Dr. Samu Kelemen (der Vertheidiger Bela Bapp’e) und der Temespärer Redak­­teur Karl Steiner an die Wä­hlerschaft Ansprachen gerichtet Die Abgeordneten, denen der Kandidat Abel Berecz bis Szent ent­­gegenfuhr, trafen mit dem 8 Uhr-Zuge aus Syör hier ein, wo sie von Dr. Meißner begrüßt wurden. Im Kasinosaale hieß die Gäste Dr. Kovats­ch k­ommen. Abgeordneter Karl Steiner verjagte die Wählerschaft punkt verschoben wird. Auf dieser Basis dürfte Für das Wettbhreiben des Landes­ von den Vortheilen des selbstständigen Bol. fh auch die Lösung der Krise — nach An-­­ Stenographenvereins in Sopron wurden 200­8 gebietes zu überzeugen und machte ıhmen das Äh de Monarchen — finden lassen. | botirt. ‚ längst bekannte Kompliment, daß die deutsch- Graf Stefan Károlyi, bei dem Szö­ Der Bolizei-Wachtmeister Franz Brüptl sprechenden Wirthschaftsbürger von jeher gute gyenyMark­ einen Land nahm, äußerte | erhält eine Diensteazulage von 40 Kronen | Patrioten waren. (Gerade weil sie gute und sich über die Unbefangenheit dieses Diplomaten | pro Jahr­ treue Söhne des Landes sind, können sie sie für die wirtschaftliche Trennung von Oesterreich, welche für sie besonders absolut nicht begeistern.) Nach der Versammlung fand ein gemeinschaftliches Souper im Speisesaale glaubwürdiger, Seite wird erklärt, daß König | Befürwortung feitend der Herren Stadtpfarrer Statt, bei welchem Zijchreden gehalten wurden Eduard und Königin Alexandra set | Dr. Zehetbauer, Dr. Nikolaus v. den Dr. Kovatz, Dr. Kelemen, Karl nicht nach Kopenhagen geben. Der König | Shwarg Dr dr Gzilnssy Dr Steiner, die Avalaten Dr. Tälns, Dr. Beabsichtige, si gegen Ende der nächsten Schreiner und Dr. K­ovats eine Hering und dem Gerichterath Dr. Andreas Woche der Königen auf ihrer Fahrt im Bersonal-Zulage von jährlich 400 R­osizmazia. Die Gesellschaft verbrachte den Nest des Abends in animirter Stimmung im „Polgäri Kör“. * Die SLSömner-Kommission hielt unter­­ Borfich des Präses, Advotaten Josef Nett Entgegen dem Antrage des Magistrats wurde den städt. Gardisten Theuerungsbeitrag bewilligt, der Aa 9% materiellen Ruin bedeutet,­­ die Forderung der Heeresleitung betreffs der­­ Landes Weinmarkt eine Unterftügung

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