Oedenburger Zeitung, 1905. Juli (Jahrgang 38, nr. 148-173)

1905-07-01 / nr. 148

« -1.sl­ll.1«905.’ ? . — »'5k7:7s-;17-7s-1»s2. Iisziplimnuntersuchung beantragt Zöombor inillwu dieser umgangsenommeuichem dq ss für das Vorgehen der Unterbeamten und Be­­du­sstsim stets der Chef der Polizeiveris antwotlich ist.Redner wollte mit seiner ssuters »Nation-den"-Oberstadthauptmann anders ..,Pranger«stellen(?!).m weiteren Berlagueiner Ausführung engriss ssymbor mit scharfen Worten den Oberstadthauptmann an·Redner berührt auch die vielen Exmissionen desobers sstb­hauptmanne,bei denen er nach 88umbors Ansicht viel zu hohe Spesen ‘berechnet, diese hätten im vergangenen Jahre nicht weniger als 700 KR ausgemacht. Bürgermeister Dr. Töpfer entgegnet, daß Oberstadthauptmann Dr. Karl Neffel stets nur die von Amte wegen ihn verpflichtenden­­ Neffen unternehme und hiefür nur die streng vorgeschriebenen Diäten aufrechne. Repräsentant ‚Gerichtsrath Dr. Dito R.v­ersucht den Bür­­ister, den Oberstadthauptmann zu einem ‚pünktlicheren Vorgehen zu verhalten, indem Rebner ihn als Leiter der Strafverhand­­lungen mehreren Unferrettheiten auf die­­ Spur gek­ommen sei. Der Bürgermeister möge diesbezüglich Vorsorge treffen. Repräsentant 38ombor mißbilligt auch die Abwesenheit des Oberstadthauptmanns bei der Sigung. Der Entwurf des TFinkerstatutes wurde nicht angenommen und zur gründlichen Au2­­­arbeitung eine Subkommission unter dem VBorfige des Oberstadthauptmanns entsendet. In dieselbe wurden gewählt die Herren : Dr. v. Szilvásy, Die Rosenfeld um Direktor Zähne. Der mechanischen Weberei der Neun­­kirchner T­abrik­firma „M. P.Pam’s Söhne“ wurde eine fünfzehnjährige Steuerfreiheit, Sand und Ziegel zugesagt. Die durch Ludwig Dürböd zu errichtende Terpentinfabrik wird insoferne unterstüßt, daß dem Unternehmer die Wasser­­leitung gratiß eingerichtet wird. Dans Gesuch der Ber­ehrungssteuer­­beamten zum Boh­rung "eines Quartiergeldes, findet durch die Bewilligung eines Theuerungs­­­beiträgen von 5% k­eine Erledigung.­­Den Kanzellisten III. Klasse Wödl, T6tH und Szilágyi wurde die Personalzulage um 200 Kronen erhöht. Der „Ferfidalkör wurde mit dem Gesuche um Votirung einer Unterstüßung ab­­gewiesen, ihm jedoch behufs­e Veranstaltung eines Woltzfestes der Elisabethpart über­­lassen. Bei diesem Punkte beantragt Dr. v. Szilvásy, von Vereinen, welche zu seiten den Elisabethpart in Anspruch nehmen, in Hinkunft eine Kaution von 200 Kronen für eventuellen Schadenerlag abzuverlangen. Der Mariannegahnenkamp wurde für das Jahr 1905 ein Gnadengehalt von­­ 216 8 70­5 und für das Jahr 1906 200 & ‚bewilligt. Nachdem noch einige­­ belanglosere Gegenstände ohne Widerspruch zur Kenntnis genommen­ worden waren, wurde die­­ Sigung gegen 5 Uhr geschlossen. N.e. Ludwig Tipti zum Vorsitzenden Dieser nimmt die Ehrenstelle an.In seiner Antritts­­rede betonte,daß er seit 42 Jahren Jour­nalist­ ist,daher er die Wichtigkeit der Provinzs pressetennt.Wir bemühen uns um Alles, sagte Redner,nur für uns selbst haben wir nichts gethan.Ey ge denkt dankend der Be­­gründer des Verbandes der Provinz-Jour­­nalisten,aber die Pietät für den verstorbenen Führer des Verbandes verbietet uns nicht an materiellem und moralischen Gebiete in unserem eigenen Interesse und zu organisih.Es ist hiezu wahrliche höchste Zeit Wir sind mit den Interessn der Herausgeber derart vers wachsen daß wir ihre Interessen nicht außer Acht lassen können.Wir wünschen das beste Einvernehmen zwischen Journalisten und Herausgebern Die heutige Lage der Männer der Feder ist eine unhaltbare.Wir müssen daher trachten, daß unser Wirken nicht nur die Duelle der Beglückung Anderer werde, sondern auch), und selbst beglücke. Gottes Segen sei auf unserem Wirken! Redakteur Eduard Sa­x bezeichnet den heutigen Tag als wahren Freudentag: die edle Offenbarung des­­korporativen und kolle­­gialen Gemeingeistes. Dann brachte Redakteur Ludwig Roma das von ihm ausgearbeitete Memorandum zur Verlesung.Im Interesse, der Verbesserung und Sicherung der materiellen­ Lage der Berufe-Journalisten hält er bis-Fest­­­ stellung des Gehalt-Minimums,der Arbeit gleich der Dienste S pragmatik der Kündigung und Beanspruchung des Urlaubs und die Sicher­stellung der vollen geistiger­ Unab­­hängigkeit der Redaktionale nothwendig.Zur Erkämpfung dieser Forderun­­gen benöt­igen wir die Organisation,die an friedlichem Wege mit den Herausgeberan einbamagen zutreffen wünscht.Die gesteigerten Honorars Ansprüche der Journalisten werden auf das gesteigerte Geschäftes Einkommen der Herausgeberbekirt Dann wurde Karl Liptas’Creischluß­­antrag angenommen,welcher ausspricht,daß der Kongreß der BerufsJournalisten die Regelung der materiellen und moralischen Lage der Journalisten wünscht Zu dem Behnfe wird ein Executivkomitéentsendet, welches bis S September mit einem gründlich ausgearbeiteten Vorschlage vor den Landess­kongreß der Berufs-Journalisten zu treten habe und ohne Rücksicht auf die Anzahl, entscheidend­ Beschlüsse zulassen sein wird. Der Kongreß gibt auch der Erwartung Ausdruck,daß die Herausgeber zur radikalen Regelung diesers wichtigen sozialen Frage hilfreiche Hand bieten werden.Diese Anträge wurden einstimmig angenommen. In Szeged wurden die Jurnalisten überall aufs hetzlichste begrüßt,denn die ganze Bevölkerung anerkannte die epochale Wichtigkeit dieser­ Organisation der Berufz Journalisten. Tagesbericht aus Sopron und Mellungarn. Tagedkalender. Samstag, 1. Juli. Katholiken Theobald. — Broteftanten: Theobald. — Griechen: 18. uni. Leontind. Sopron, 30. Juni. * Abschiedsfeier. Im Restaurant des Eli­­sabethparkes versammelte sie Mittwoch Abends das ganze­­ Offizierskorps aller hier diplozirten Regimenter, um beim Abschiedsbanfette die Gefühle aufrichtiger Verehrung dem scheidenden Militär - Stationskommandanten und nun­­mehrigen Dibisionär, Generalmajor Arthur v. Sprecher de Bernegg zum Ausbruce zu bringen. Der Dolmetsch dieser die Offiziere wie die Bürgerschaft in gleichem Maße durch­­glühenden Empfindungen war Hußaren-Oberst Lonaz Edler v. Korda. Er darf es ohne Uebertreibung sagen, daß die ganze Garnison das Scheiden Generalmajor vd. Spreder's tief bedauert, denn durch seine große Liebens­­würdigkeit wurde uns allen der Aufenthalt in Sopron auf’8 angenehmste gestaltet. Divisionär b. Spreder hat sich die Herzen Aller erobert. Oberst vd. Korda fließt seinen ZToast in ungarischer Sprache mit folgenden BWorten: „Dankbaren Herzens mwünschen wir dem scheidenden ‚General Glück und Zufrieden­­‘heit, stets mit Freuden werden wir seine glän­­zende Laufbahn’ begleiten. Und indem wir ihm­ bereichern, daß wir sein Bild ewig in unser Herz geschlossen, bitten wir den Divisionär, daß er auch uns in gutem Gedenken behalte." Im Namen des Heeres und der ungarischen Landwehr erhebt er das Glas auf das Wohl Sprechers. Die Versammlung bricht in ein dreimaliges, begeistertes Essen aus. Generale major vd. Sprecher erklärt in deutscher und ungarischer Sprache, daß sein Aufenthalt in Sopron ihm stets unbergeblich bleiben wird. Er habe hier gute und böse Tage erlebt, Gott sei Dank waren aber die guten Tage über­­wiegend. Er bittet das Offiziersl­rpg ihm ein­­ freundliches Andenken zu bewahren, so wie er versichern künne, doch wohin immer ihn sein Geschie leiten werde, sein Herz bleibt nur in Sopron, wo er hier schöne Sabre seines Lebens verbrachte Mit dem Wunsche, daß den Offizieren eine glückliche Zukunft vorbehalten bleibe, dankt er namentlich Herrn Obersten vd. Korda für die schönen Worte, die er an ihn gerichtet. Das Offiziers­­korps verließ erst gegen Mitternacht das Restaurant. Dilisionär vd. Sprecher begibt sich in den näch­sten Tagen nach seinem »WBe- _ stimmungsorte Jarogzlava. Gestern erschienen hier auch die Offiziere der in Gran und Komorn gelegenen Bataillone des 76 Inf. Reg. zur Verabschiedung. Beim Bankette kon­­zertirte eine ungarische Nationalkapelle. * Dispositionen Bei den Benediktinern. Der seit 35 Jahren ununterbrochen am Soproner Gymnasium thätige Professor, Konsistorialrath Andreas Rácz tritt in den unwohlverdienten Ruhestand und verbringt denselben in Kis- Czell. — Auf die freigewordene Stelle wurde Professor Theobald Reßner aus Pannon­­balma nach Sopron verlegt. — Professor Stefan Nelky, ein Sohn unserer Stadt, wurde an das Komáromer Gymnasium ernannt. * Militärisches. Der Honved-Manipu­­lations - Hauptmann Herr Julius Kerti wurde in gleicher Eigenschaft zum 5. Honbebd- Inf.-Regimente nach Szeged transferirt. Das Scheiden des vermöge langjährigen Aufent­­haltes "hier wohlbefannten Offizier aus unserer Stadt wird in vielen Kreisen lebhaft bedauert. * Heuer Verwaltungs Praktikant. Der hiesige Revoluturs-Kandidat Herr Dr. Ludwig Destady wurde zum Verwaltungs-Pras­­tikanten de Soproner Komitat3 ernannt und dem Waisenstuhl zugetheilt. Das Komitat hat in dem intelligenten jungen Manne eine gute Kraft gewonnen. * Designation. Dr. Ernst v. Mester­­házy, Mitglied­ des Komitats-Verwaltungs­­ausschusses, hat in seiner Eigenschaft als volt­­­wirtsschaftlicher Referent des Komitats resignirt. Dr. Mesterházyy motiviert dies damit, daß er in Folge der ministeriellen Instruktion nicht­­ nur das Fachorgan, sondern auch der Vertreter und Vertrauensmann des Aderbauministers ist. Nachdem er jedoch vermöge seines patriotischen und konstitutionellen Gefühles weder der Ver­­treter, noch weniger aber der Vertrauensmann auf dem Gebiete des Komitat sein kann, sah er sich zu diesem Schritte veranlaßt.­­ Eine militärische Kommilston bestehend aus GEM. Sigmund dr. Bacsat, Oberst­­lieutenant Julius vd. Hautschka, Rittmeister Graf Batthyany und Oberthierarzt Karll Toplauer weilte dieser Tage berufs Inspizirung der Remonten beim Militär in unserer Stadt. Die Offiziere hatten im Hotel „König dr. Ungarn” Absteigequartier. * Dr. Karl Yeffel, Oberstadthauptmann tritt morgen einen vierwöchentlichen Urlaub an. Während seiner Ab­wesenheit vertritt ihn Bizestadthauptmann Dr. Heumler. * Gegen das „Hott erhalte". Wie aus Szeged gemeldet wird, hat das dortige Munizipium die zu ihrem Patronate gehörigen katholischen Pfarren ange­wiesen, bei den Bro»­zessionen nicht mehr Militärkapellen zu verwenden, da mit der Vollahymne die Rube der Bevölkerung gestört wird.­inzelne radikale Blätter verlangen sogar die Boykottirung der "Raiserhymne".­­ * An der höheren Handelsschule erfolgen die Aufnahme von Schülern pro 1905/6 am 30. uni und 1. intlusive 3. Juli von 11—12 Uhr Vormittag. Anfangs September erfolgt die fortlegungsweise Aufnahme nur: in berufen : ; ; Die Berufs-Journalisten des Landes in Sreged. zornigsa Jumi. Die dieser Tage in Szeged abgehaltene ‚Landes-Versammlung der Berufs-Journalisten ‘fand unter außerordentlich starker Betheiligung aus allen Theilen des Landes statt. Mit grober Begeisterung wurde die längst ersehnte Landes-­­organisation ausgesprochen. Ein freudiges Ge­­fühl beseelte die in imposanter Anzahl einge­­troffenen Journalisten, daß es endlich gelungen ist, den Anbruch einer neuen Wera auf dem Gebiete der Publizistik zu konstatiren. Anwesend waren die Nedaltenre von Arad, Ragyvárad, Temezvár, Szabadka, Boloz8­­bar, Győr, Belszczaba, Mals, Szentes und Szeged. Alle Tagesblätter Ungarn’s entsandten ihre Vertreter oder brach­ten schriftlich ihren Anschluß an die Organisation zur Kenntnis. Nebst der Redaktion der „Oedenburger Zeitung“ erklärten aus unsern Nachbar­­n Komitaten ihren Beitritt : Vasvármegye, Vas­­­megyei Napló und Szombathelyi Friss Ujsig, Somogy, Pech ıc. Die Landes-Versammlung begrüßte Andor Szaldcs namens der Anregerö der ge­­sunden Idee, „Szeged &s videke* und sproponirte, den Nestor der Provinz-Rebatteure OWWZWH 4 En |

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