Oedenburger Zeitung, 1906. Januar (Jahrgang 39, nr. 1-24)

1906-01-03 / nr. 1

­ __ ET er er ru DET Earl - « .- N 3­g: « nem A Oedenburger Zeitung, :­© O Bene Geheimrätfe. Seine Ma­­iestät Hat den Feldmarschalllieutenan­t : Sofef von Gauderied, Graf Karl Auersperg und Ch­istian Ritter von Steeb die Geheimraths­würde verließen. O Yue ungarische Hofrätfe Seine Maiestät Hat dem Oboendirektor für den Schulbezirk der Haupt- und Re­sidenzstadt Budap­st Dr. Bela Er­ödi, ferner den Ober­­direk­or für den gewerblichen Unterricht Mar­­tin Martonffy, schließlich dem Gouver­­neur der­ Franz Fol­fs-Bildungsanstalt Dr. Miael Demeczty den Titel von Königl. ungarischen Hofräthen verliehen. U Der Ödergespanswegli Se­ Ma­je­­stät hat den Übergespan de­s­ p­­er Komitatd Grafen Ladislau Esaly von dieser Stelle unter Anerkennung seiner auf dem Gebiete der öffntlichen Angelegen­heit­­ geleisteten eifrigen Dienste auf eigenes An­­fuc­den enthoben. O AUrial des GErzherzogs Karl Brim Eislaufen. Se. Et. u f. Hoheit Erzherzog Karl Franz Joffef, der ältere Sohn Schrec­k. u. E Hoheiten des Erzherzoge Otto und der rau Erzherzogin Maria Fojeja, hat auf dem Bloge des Wiener Erzlauf­­bereines einen bedauerlichen Unfall erlitten. Der junge E­ zterzog stürzte und zog sich einen Bruch des Schitenbeines und des Wadenbeines des rechten Unterschentels zu.­­ Die Heujahrsempfänge in Budapest, resp ftive die N­oen, dabei gehalten wurden, brachten keinerlei t örtlichen Aussichten für die Zukunft Das stärkste politische Interesse war den Ausführungen des Abgeor­dneten Franz Koffjurb, als die Führers der größten OOppositionspartei, und des Grafen Juling Andraffy, des geistigen Vaters der K­oa­­lition, zugewandet. Man hatte nach der Friedensstimmung, die es in den legten Wochen unverkennbar gezeigt hat, die Erwartung gehegt, daß das Reden der genannten beiden Abgeordneten deutlicher, als man sie sich bie­­ber vorzustellen imstande war, die Wege und Mittel zeigen würden, die zur Entwirrung dienlich­ sind. Diese Erwartung ist auf das empfindlichste enttäuf­t worden. Die beiden Männer, die am schwersten mit der Verant­­wortlichkeit für die gegenwärtigen politischen Zustände in Ungarn belastet sind, haben — unter allerlei Windungen und Wortwendungen von einem „ehrenhaften“ Frieden, zu welchem die Koalition bereit sei — vergebens viel ge­­sprochen, um ihre Zustimmung zu den allein möglichen Bedingungen eines Kompromisses zu befragen; von alledem hört Das politisch geschärfte Ohr nur Rosfruths brüste Versicherung: was das neue Jahr bringen werde, sei nich: anderes als die Fortlegung des Kampfes! Und wie eine im voraus ertheilte Antwort auf diese Bereicherung wirkt die Rede, in welcher der Ministerpräsident Sreihere vdl. Fejszbärg , der troß seiner Krankheit, der ursprünglichen Annahme zu­­wider, von der Gepflogenheit nicht abweichen wollte, den Standpunkt der Regierung in einer politischen N­eujahresrede zu vertreten — seine Entschlossenheit betheuerte, Biß zu dem züber­­sichtlich erwarteten endlichen Frieden die einmal übernommene Aufgabe zu erfüllen und getroft dem Urtheil der Geschichte über eine Regierung entgegenzulegen, welche nicht hat dulden mollen, daß die Ordnung des Staates, das Ansehen der Gehege und die­ wirthschaftlichen Interessen des Landes einer rücksichtslosen und des Verantwortlichkeitsgefühls baren BER. politit preisgegeben werde. O Des nene Direktor des Yazma­­neums. Wie aus Budapest verlautet, wird um die Stelle des zurückgetretenen Direktor des Wiener Barmaneums, Dr. Fisher&alleine, der Bozsonyer Domherr Dr. Bib­or Keresty ernannt werden.­­ Der Gouverneur von Fiume. Der zurückgetretene Gouverneur von Fiume, Graf Raul Szapáry ist definitiv aus dem Gou­­verneurpalais übersiedelt und hat mit seiner­­ Familie in Abbazia Wohnung genommen. Der Gouverneur begibt sich täglig nach üume, um bis zu seiner Enthebung die Agenden Guberniund zu beziehen. 60 Die Wahlen für die Fiumaner Bopverentane wurden vorgestern vollzogen.­­ Die Ungarn enthielten sich der Abstimmung und so stimmten von 1868 Wählern bl­s 592. Die Kandidaten der Autonomiekartei Heinrich Deskrovich, Johann Brodan, Daniel Mopdics und Abgeordneter Richard Banella siegten mit groß­r Majorität. O Das Hiegeder Stadtmunizipium gißf uch­minister Krisisfty annullüte den Beschluß des Szegeder Munizipiums, welches die Erfagreservisten einzuberufen sich wiigerte und wies den Bürgermeister Sugär an, unter Hinweis auf die Staatenenhmwendigkeit in drei Tagen die Einberufung durchzufühen. Der­­ Stadtmagistrat beschloß nunmehr, die E­rjagreservisten einzuberufen. O Suspendirte Komitatsbeamte. Wie aus Rajja berichtet wird, hat Dpergeifan Brof Yarz PBongracz den Bizrroär Ga Szopts, sowie den Honorar Obr, Ausrichter des Kofjaer Bezirks Barnatss 3 du von ihren Stellen [suSpendirt und din Drrstuhlrichter Stefan SJaBay mittels Bradhialgewalt aus fhm Amte entfernt. Hierauf ernannte der Obers­­­pan Julius S­za 56 zum zweiten Vizenotat,­­ eine außerparlamentische Regierung gebildet werden müsse. Der gegenüber tante Franz Kossuth, als wer fin Gemwissen Hätte beruhigt wollen, ie Krise habe zwar großen Schadn verursacht, das Land sei aber doc nicht 4 Grunde gegangen. Das ist freilich ein mager Trost. Denn je länger die N­eife dauert, unso riesiger wird Durch dieselbe die verursacht Verheerung und es ist leider zu befürcht n,­te bis zur E­rwi Micdhung und Erfüllung der Winsche und Viperationen der Do­pposition dac und ruinirt sein wird Unter solchen U­mständen werd w­ann auch diese Errungenschaften für das ge­­scmwäc­hte Land wenn Nugen Haben; man muß daher alle aufbten, damit der Friede ie­lber bergesellt und die Käfte erregt werden, noch bvor da Land an diesem unfesigen Kampf gänisch zu Grunde geht. Ausland. — Die Vorgänge in Außland. Mai meldet unt­er 1 d aus Bieterzburg: Die Beschaftungen von Mitgliedern­­ der ei­ vemen Parteien dauern fort. In der Not vom 30 v. M. wurden 11 So­­zialrevolutionäre festgenommen. Die Grrammtzahl der gestern D Verhafteten wird mit 122 angegeben. Bei einer Hausdurch­suchung in einem der armenischen Kirche gehörigen Hause wurden Revolver und Bombenhüllen gefunden.­­ In Mos­­tau nehmen die Umsturzbewegungen immer größere Dimensionen an, allein die Militär­­macht unterdrückt sie energisch. — Das Haus Rupjihingsty im Stadttheile Prefnaja, wurde im Sturm genommen. Eine furchtbare Kanponade begann darauf. Die Fabrik Schmidt, wo sie das Hauptquartier der­­ Aufständischen befand, wurde samit den Radh­­barhäusern in Brand geschosssen. Einige der Aufständifgen kamen den slammen um. Auch andere Häuser wurden von der Artillerie in Brand ges offen, da die Aufständischen, welche­­ sie bejegt hielten, es abgelehnt hatten, sich zu ergeben. Viele Verhaftungen wurden vorge­­nommen. 17 Offiziere, 49 Soldaten, zählt man an Verwundeten unter den Truppen. Die Zahl der gezüchteten und vernwundeten Aufrüh­rer ist unbe­­kannt. &3 steht jet, daß einzelne Führer der Aufständischen, welche dem Bür­­gerstande angehören, nachdem sie die Banden organisirt und den Schlac­htplan ausgearbeitet hatten, ihre Posten verließen, ohne an den Kämpfen t­eilzunehmen In der Station Beronino erbeuteten Kojalew zwei Wagen, welche mit für die Aufständischen bestimmten­­ Waffen beladen waren. Alle Drudereien sind wieder in Betrieb. Er | Fu ER? 3. Jänner 1906 \ Mm | gr. Zoltan v. Badik auf Grund des" Telegramm der ‚Oed. Dig. Baron Heierváry gegen die Koalition. Dudapest, 2. Jänner. Das Interesse der politischen Kreise bie­­bereichen die bei den verschiedenen Parteien verfiungenen N­eujahrereden. Sämmtliche Redner variieren je nach ihrer P­arteistellung den Wunsch nach K­erengschluß, betonten jedoch gleichzeitig verschiedene Vorbehalte. Tenor der meisten dieser Aeußerungen erinnert an das Sprichwort: si vis pscem, para bellum. Den tiefsten Eindruck macht Die schwermwiegende Ankrage und BVorwurf D de& Ministerpräsidenten gegen die Koalition, wes­­halb sie nicht längst die Regierung übernom­­men hat, was für sie als Parlaments-Majo­­rität nicht nur ein Recht, sondern eine Pflicht gewesen wäre, denn an der Sorge der Ge­­schäfte hätte sie im Bewußtsein ihrer Ver­­ant­wortlichkeit jedenfalls das Weukerste aufge­­boten, um die vorhandenen Gegenzage außer­ gleichem. K­einerfalls hätte sie Krone und Land vor ein Dilemma fielen dürfen, daß die Staatsgeschäfte ohne Leitung bleiben oder daß Tagedericht ans Sopron md IBrefinngarn, Tagedfalender. Attiwod), 3. Zänner. Katio­­fiten: Genoveva. — Broternten: Enodh. — Grieden : 21. Dezember. Juliane. Sopron, 2. Jänner. * B­enjapıs - Gitulationen. Wie alle jährlich, eniyisn ver Beamtenkörper des Komitats auch geflern­tim P Vizegespan De­ vd. Baän, um die Glüc­ünfche anläßlich des Reujahrstages zu überkingen. Als Sprecher fungirte Hon. Obernotärn Noplopy Ber . Bizegespan tankte geehrt für die ehrende Kundgebung. Der Beamtenkörper der­­ Stadtkommune vervolmrlichte die Gefühle der Verehrung für seinen Ckf, den Bürgermeister Dr. Koloman Töpler,mittelst Adresse auf­­ Schriftlich­­e Wege. * Ausnahms-Kadtbefugnise für ‚ infern Obergespan. Die Situation für da renitente Komitat Sopron beginnt im nuen Jahre fürh Hecht Fritsich zu ge­­stlten. Gestern ist ein Reskript an das Kmitats-Munizipium h­erabgelangt, im welhem die Regierung den L Obergespan­n 64 de8 21. G.-4. vom Jahre 1386 mit Ausnahms-Machtbefuan’ften bekleidet. Mit andern Worten gelt dies, daß Die­­jarigen Beamten, die eventuell den Ge­­lehrsam bezüglich Stellung der Refruten, der Abfuhr der freiwillig geleisteten Steuern 2c noch weiterhin verweigern, nicht nur von ihren Stellen suspendiert, sondern auch amovirt werden künnen. Die weitere bittere Pille, die jedoch diese Amonirung an Rechtefolge mit fi bringt, besteht darin, daß diese Amonirung gleich­bedeutend ist mit dem im Dis­­ziplinarmege erfolgten Berluste der Stelle, bez. der Pensionsberechtigung. Ein trauriges Schicsal steht also den re= nitenten­­ Beamten bevor. Deshalb wäre die­ Haltung des Vizegespand Dr. D.­­Baän mur freudigst zu begrüßen, wer laut Bericht de „S. N.“ in der Sigung des sogenannten Wohlfahrts-, bez. Hun­­derter-Arsjchusses auf Nachgiebigkeit einriet), wovon jedoch der dirigirende Ausschuß nichts wissen wollte. Bisher haben aber nur 35 Gemeinden freiwillig ihren Obolus geopfert, weit über hundert ungarische Gemeinden rühren sich nicht, am allerwenigsten aber die deutschsprechenden Ortschaften, die von dieser Bewegung überhaupt nicht­ missen wollen, ja ihr direkte friedlich gegenüberstehen. * Auszeichnung. Der vortheilhaft be­­kannte Gesangs- und Musiklehrer an der Militär-Unterrealschule in Silmarton, Herr Moriz Steffe, erhielt von Seiner Maje­­tät in Anerkennung seines eifrigen und erfolgreichen Wirkens das goldene Verdienst­­kreuz. * KAlräfiges. Unter Diözesanbischof Graf Szechenyi tranzferirte den Kaplan Iofek "Der

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