Oedenburger Zeitung, 1906. April (Jahrgang 39, nr. 75-98)
1906-04-01 / nr. 75
«xxx1x.Jatpraan-J. Iroimssellep Mummeratiouhkreifnesse-ka-Weise ist«gevjährigiock.,siekxetishkis Pans KJ Mpuclichoi Kr. 70 HI Bär Auswärts: Ganzjährig 35 Kr., Halbjährig 12 Mr 50 Sl., Vierteljährig 6 Mr 35 Hr., Monatlich 3 Fr. 20 Sl. Sonntag, 1. April 1906. Oedenburger Zeitung Yolififides Tagblatt. Adminiftration und Verlag: Bugdrukerei Plfred Aomtwalter, Grabeurunde 121, Belefon Ar. 25. PFreis: 6 Keller. Iuferate nach Tarif. Derselbe wird auf Wunsch überall in gratis und franco versendet, Annoncenaufträge, Zbannementd: und Infertiond: Geschühren um die Administration mar 121) einzusenken ist buch alle cen-Bureaug. Oedenburger Zeitung Mit 1. April beginnt ein neues Abonnement auf die „Wedenburger Zeitung“ ; dieselbe bringt als Beilage das „Sluftriffe Honntagsblatt“ gediegene, belletristische Wochenschrift mit prachtvollen Bildern. Abonnements-Preis der „Dedenburger Zeitung“ jammt Zustellung ins Haus : vierteljährig 5 Kronen Loco Dedenburg . Auswärts : vierteljährig 6 Kronen 25 Heller. BEE für die illusizirte Sonntags-Bei- BES” lage 30 Heller pro Quartal separat, »olitische Streiflichter. Sopron, 31. März. Groß ist das Lamento und der Schmerz im Lager der Koalition über den vermeintlichen gänzlichen Zusammenbruch unserer verbürgten Behaffung und nicht minder groß darüber, daß die Krone zu den legten wichtigen Berathungen nur die verantwortlichen Minister, nicht aber auch die unverantwortlichen und aufgelösten „Führer der Nation” zu sich berief. So etwa steht der Scharlatan vor der Leiche seines Patienten, ohne wissen zu wollen, daß nur seine unrichtige Behandlung die Katastrophe verursachte. So preßt dem mit Zug und Recht gemaßregelten Taugenichts der troßige Zorn die Zähren aus seinen Augen, die auf Theilnahme seinen Anspruch haben. Vom Tode unserer Konstituttion möge sprechen, wer die Garantien derselben nur in staatsrechtlichen Haarspaltereien oder aus Paragraphen geflochtenen Zöpfen sucht. Nach unserem besten Wissen aber baffen sich diese Garantien auf den königlichen Eid und auf die O Verantmwortlichkeit der Minister, weshalb man es nur eitles ® Gemwäjch nennen kann, wenn gerade diese Faktoren todt gesprochen werden, die sich die redlichste Mühe geben für die Erhaltung alles Bestehenden Sorge zu tragen. Diese Pastoren haben den heftigsten Angriffen der Koalition Stand gehalten und das ist bißießt der segensreichste Miterfolg unter allen, die die vereinigte Opposition in der kurzen Spanne Zeit ihres unglorwürdigen Daseind aufzu weisen vermag. Was die Krone von den sogenannten „Bührern“ weiter noch fragen hätte künnen, davon haben wir, aufrichtig gesagt, seine blasjte Idee. Leisten denn diese Herren nicht so schon das Höchsste, was in Manifesten, Memoranden, offenen Briefen und Breitungsartikeln überhaupt zu leisten ist? feine freunde fi gewundert, wenn sie gewußt hätten, daß sie alle dieselben Dinge auch im den jäcfiichen Zöffern in der Nähe von Dresden sehn und erleben können. In der That, der Genuß de Hundfleisches (auch des Katerfleischer) ist hier unter den Leuten ziemlich verbreitet, gewöhnlich allerdings nur bei ihr armen und verlümmerten Leuten, zum Theil aber auch bei den ordentlichen und wohlhabenderen. Man hält das Hunde- und Rogerfett hier durchweg für ein sehr treffliches Mittel gegen Brustübel, und fast alle die, weile an Brust oder Lunge, an Husten, Schwindsucht und Aftma leiden, suchen sich diese Medizin zu verschaffen, essen sie oft jahrelang und gewöhnen sie so an ihren Genuß. Die Huntdeichlächter — mir wurden mehrere in verschiedenen Orten als ziemlich allgemein bekannte bezeichnet — treiben einen ordentlichen Handel mit dem fette, das sie zum Theil um die Apotheker in den Städten, zum Theile an die mit Afıkma bebannten Personen verlaufen. Ich habe fast in jedem der Dörfer in meiner Nachbarschaft wenigstens einen oder zwei solcher Hundeschlächter gefunden. In manchem B Dorfe nannte man mir auch ganz wohlhabende Bauern, die nicht nur zu solchen Hundeschlächtern kommen und ein Eind Braten ıfjn, sondern die auch zuweilen ihre eigenen Hunde mösten und flüchten. Sollte sich vielleicht doch noch wo ein verborgener Gedanke finden, der uns unbekannt wäre ? It es denn möglich, daß die Koalitionsherren nicht schon längst ihren ganzen Schmerz ausgeschüttet hätten? Wir glauben immer, die Sieben „Führer“ könnten ganz beruhigt sein, daß die Krone und das Land über ihre Ansichten vollkommen im Klaren sind. Und es handelt sich ja überhaupt nicht um die Konstitution oder den Absolutismus, sondern nur um ein unerzogenes und unerfahrenes Kind, das gegen seinen eigenen Willen vom Verderben gerettet werden sol. Da gibt es sein Zaudern und selten eine große Auswahl von Mitteln. Er muß eben geschehen. * So ziemlich „post festa“ kommt die Sensation eines offenen Schreibens des Baron Desider v. Bonffy an den Ministerpräsidenten. Sehr viel nüchterne Ideen und Enge Gedanken, wie auch im offenen Briefe an seine Wähler, anscheinend ganz selbstlos, ein echter aus „Saulus“ außgeschälter „Paulus“, der am Schluffe immer damit verblüfft, daß er alle Brüden abbricht, die zur Regierung führen. Ganz die moderne politische Sphyng, die mit räthselhaften Tenenzen Thomase schafft, um Gläubige zu finden. Immerhin kringt Feuilleton, Sunderleisdeffer. (Sälup,.) Aus Sachsen berichtet Kohl in seinen Bemerkungen über die Rüde und Rahrunghinweise der Einwohner des Erzgebirge im Jahre 1845: An den Konversationen, die Dr. Johnson während seines Lebens mit seinen verschiedenen Freunden geführt und die sein treuer Freund Dr. Bosmwell in seinem Life of Dr. Johnson alle genau verzeichnet und publizirt hat, kommt auf ein Gepräch vor, welches Dr. Johnson mit jemand über die Kuriose Sitte des Hunderttens in China gehabt hat. Die Herren wunderten si in diesem Gespräch gegenseitig über das, maß sie sich einander davon erzählen, wie viele Chinesen den Hundebraten für einen direkraten Bissen halten, wie sie die Hunde hierfür mästen, wie es in ihren Städten und Dörfern eigene Hundeschlächter gibt und wie diese Hundeschlächter von den lebendigen Hunden sogleich aufgespürt und so gefürchtet werden, daß sie nur durch ein Dorf zu gehen brauchen, um gleich alle Hunde in Aufruhr zu jegen und sie jammt und sonders Hinter sich her auf ben gerfen zu haben. Vielmehr noch hätten Dr. Johnson und es gibt ein schredliches Geheul und einen all» ! Macye sind darauf mehr erpicht als auf Lammbraten. Diejenigen, welche sich mit dem Schlachten der Hunde befassen, werden ebenso wie in China sogleich von den Hunden ernannt und gemeinen Aufruhr unter den Hunden eines Dorfes, wenn ein solcher Mensch durch einen Ort geht. 2 ist interessant (2), die Aufregung der Thiere in solchem Falle zu beobachten. Sie rennen ihren Feind sopleich, denn selbst wenn er glaubt, nichts von Hundefleisch geruchh anfi zu haben, so weiß die feine Nase der Hunde doch noch genug davon aufzuspüren. Sie kommen aus allen Sporthüren beulend und bellend heraus, laufen Hinter jenem her und verfolgen ihn oft bis weit zum Dorfe hinaus. Doch bellen sie nur, beißen ihn aber nie, denn sie haben eine tödliche Furt von einem solcgen Menschen. Auch selbst wenn sie ihn schon aus dem Gesichte verloren haben, beruhigen sie sich nicht und beziechen die Spuren die er im Sande zurückließ. Sie springen den Sußftopfen zu Fußstapfen und heulen zwischendurch zum Himmel auf, als wollten sie ihren Feind dort verklagen. Ein solcher Mensc; kann si unbesorgt dem wüthendsten Kettenhunde nähern. Der Hund kommt wohl beulend und bellend hervor, Eriecht aber, wenn der Hundeflächter nahe Herzugeht, soßleich wintelnd in Skrolin beseitigt H Hebt Aund , Auswurf, Nachtschweiss. Wird bei Lungenkrankheiten, Katarrhen, Keuchhusten, Skrofulose, Influenza von zahlreichen Professoren und Aerzten täglich verordnet. Da minderwertige Nachahmungen angeboten werden, bitten wir stets zu verlangen. _ Originalpackung „Boche‘‘. R.Hoffmann-LaRoche & Co., Basel (Schweiz). „hoche Erhälttich auf ärztliche Vi im den Apotheken ä Kr. 4.— per _ iai “ \ yäa | | 3 Br