Oedenburger Zeitung, 1906. April (Jahrgang 39, nr. 75-98)

1906-04-01 / nr. 75

«xxx1x.Jatpraan-J. Iroimssellep Mummeratiouhkreifn­esse-ka-Weise­ ist«gevjährigiock.,siekxetishkis P­ans KJ Mpuclichoi Kr. 70 HI Bär Auswärts: Ganzjährig 35 Kr., Halbjährig 12 Mr 50 Sl., Vierteljährig 6 Mr 35 Hr., Monatlich 3 Fr. 20 Sl. Sonntag, 1. April 1906. Oedenburger Zeitung Yolififides Tagblatt. Adminiftration und Verlag: Bugdrukerei Plfred Aomtwalter, Grabeurunde 121, Belefon Ar. 25. PFreis: 6 Keller. Iuferate nach Tarif. Derselbe wird auf Wunsch überall in gratis und franco versendet, Annoncenaufträge, Zbannem­entd: und Infertiond: Ges­chühren u­m die Administration mar 121) einzusenken is­t buch alle cen-Bureaug. Oedenburger Zeitung Mit 1. April beginnt ein neues Abon­­nement auf die „Wedenburger Zeitung“ ; die­­selbe bringt als Beilage das „Sluftriffe Honntagsblatt“ gediegene, belletristische Wochenschrift mit pracht­­vollen Bildern. Abonnements-Preis der „Dedenburger Zeitung“ jammt Zustellung ins Haus : viertel­­jährig 5 Kronen Loco Dedenburg . 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Nach unserem besten Wissen aber baff­en sich diese Garantien auf den königlichen Eid und auf die O Verantmwortlichkeit der Mi­­nister, weshalb man es nur eitles ® Gemwäjch nennen kann, wenn gerade diese Faktoren todt gesprochen werden, die sich die redlichste Mühe geben für die Erhaltung alles Be­­stehenden Sorge zu tragen. Diese Pastoren haben den heftigsten Angriffen der Koalition Stand gehalten und das ist biß­ießt der segensreichste Miterfolg unter allen, die die vereinigte Opposition in der kurzen Spanne Zeit ihres unglorwürdigen Daseind aufzu­ weisen vermag. Was die Krone von den sogenannten „B­ührern“ weiter noch fragen hätte kün­­nen, davon haben wir, aufrichtig gesagt, seine blasjte Idee. Leisten denn diese Herren nicht so schon das Höchsste, was in Mani­­festen, Memoranden, offenen Briefen und Breitungsartikeln überhaupt zu leisten ist? feine freunde fi gewundert, wenn sie gewußt hätten, daß sie alle dieselben Dinge auch im den jäcfiichen Zöffern in der Nähe von Dresden sehn und erleben können. In der That, der Genuß de Hund­­fleisches (auch des Katerfleischer) ist hier unter den Leuten ziemlich verbreitet, gewöhnlich allerdings nur bei i­hr armen und verlümmerten Leuten, zum Theil aber auch bei den ordentlichen und wohlhabenderen. Man hält das Hunde- und Rogerfett hier durchweg für ein sehr treffli­­ches Mittel gegen Brustübel, und fast alle die, weile an Brust oder Lunge, an Husten, Schwindsucht und Af­tma leiden, suchen sich diese Medizin zu verschaffen, essen sie oft jahrelang und gewöhnen sie so an ihren Ge­­nuß. Die Huntdeichlächter — mir wurden mehrere in verschiedenen Orten als ziemlich allgemein bekannte bezeichnet — treiben einen ordentlichen Handel mit dem fette, das sie zum Theil um die Apotheker in den Städten, zum Theile an die mit Afıkma bebann­ten Personen verlaufen. Ich habe fast in jedem der Dörfer in meiner Nachbarschaft wenigstens einen oder zwei solcher Hundeschlächter gefun­­den. In manchem B Dorfe nannte man mir auch ganz wohlhabende Bauern, die nicht nur zu solchen Hundeschlächtern kommen und ein Eind Braten ıfjn, sondern die auch zuweilen ihre eigenen Hunde mösten und flüchten. Sollte sich vielleicht doch noch wo ein ver­­borgener Gedanke finden, der uns unbe­­kannt wäre ? It es denn möglich, daß die Koalitionsherren nicht schon längst ihren ganzen Schmerz ausgeschüttet hätten? Wir glauben immer, die Sieben „Führer“ könnten ganz beruhigt sein, daß die Krone und das Land über ihre Ansichten voll­­kommen im Klaren sind. Und es handelt sich ja überhaupt nicht um die Konstitution oder den Absolutismus, sondern nur um ein unerzogenes und unerfahrenes Kind, das gegen seinen eigenen Willen vom Ver­­derben gerettet werden sol. Da gibt es sein Zaudern und selten eine große Aus­wahl von Mitteln. Er muß eben geschehen. * So ziemlich „post festa“ kommt die Sensation eines offenen Schreibens des Baron Desider v. Bonffy an den­­ Ministerpräsidenten. Sehr viel nüchterne Ideen und Enge Gedanken, wie auch im offenen Briefe an seine Wähler, anscheinend­­ ganz selbstlos, ein echter aus „Saulus“ außgeschälter „Paulus“, der am Schluffe immer damit verblüfft, daß er alle Brüden abbricht, die zur Regierung führen. Ganz die moderne politische Sphyng, die mit räthselhaften Tenenzen Thomase schafft, um Gläubige zu finden. Immerhin kringt Feuilleton, Sunderleisdeffer. (Sälup,.) Aus Sachsen berichtet Kohl­ in seinen Bemerkungen über die Rüde und Rahrunghinweise der Einwohner des Erzgebirge im Jahre 1845: An den Konversationen, die Dr. Johnson während seines Lebens mit seinen verschiedenen Freunden geführt und die sein treuer Freund Dr. Bosmwell in seinem Life of Dr. John­­son alle genau verzeichnet und publizirt hat, kommt auf ein Gepräc­h vor, welches Dr. Johnson mit jemand über die Kuriose Sitte des Hunderttens in China gehabt hat. Die Herren wunderten si in diesem Gespräch gegenseitig über das, maß sie sich einander davon erzählen, wie viele Chinesen den Hunde­­braten für einen direk­raten Bissen halten, wie sie die Hunde hierfür mästen, wie es in ihren Städten und Dörfern eigene Hunde­­schlächter gibt und wie diese Hundeschlächter von den lebendigen Hunden sogleich aufgespürt und so gefürchtet werden, daß sie nur durch ein Dorf zu gehen brauchen, um gleich alle Hunde in Aufruhr zu jegen und sie jammt und sonders Hinter sich her auf ben gerfen zu­­ haben. Vielmehr noch hätten Dr. Johnson und es gibt ein schredliches Geheul und einen all» ! Ma­­cye sind darauf mehr erpicht als auf Lammbraten. Diejenigen, welche sich mit dem Schlachten der Hunde befassen, werden ebenso wie in China sogleich von den Hunden ernannt und gemeinen Aufruhr unter den Hunden eines Dorfes, wenn ein solcher Mensch durch einen Ort geht. 2 ist interessant (2), die Aufregung der Thiere in solchem Falle zu beobachten. Sie rennen ihren Feind sopleich, denn selbst wenn er glaubt, nichts von Hundefleisch geruchh an­fi zu haben, so weiß die feine Nase der Hunde doch noch genug davon aufzuspüren. Sie kommen aus allen Sporthüren beulend und bellend heraus, laufen Hinter jenem her und verfolgen ihn oft bis weit zum Dorfe hinaus. Doch bellen sie nur, beißen ihn aber nie, denn sie haben eine tödliche Furt von einem solcgen Menschen. Auch selbst wenn sie ihn schon aus dem Gesichte verloren haben, beru­­higen sie sich nicht und beziechen die Spuren die er im Sande zurückließ. Sie springen den Sußftopfen zu F­ußstapfen und heulen zwischen­­durch zum Himmel auf, als wollten sie ihren Feind dort verklagen. Ein solcher Mensc; kann si unbesorgt dem wüthendsten Kettenhunde nähern. Der Hund kommt wohl beulend und bellend hervor, Eriecht aber, wenn der Hunde­­flächter nahe Herzugeht, soßleich wintelnd in Skrolin beseitigt H Hebt A­­und , Auswurf, Nachtschweiss. Wird bei Lungenkrankheiten, Katarrhen, Keuchhusten, Skrofulose, Influenza von zahlreichen Professoren und Aerzten täglich verordnet. Da minderwertige Nachahmungen angeboten werden, bitten wir stets zu verlangen. _ Originalpackung „Boche‘‘. R.Hoffmann-LaRoche & Co., Basel (Schweiz). „hoche Erhälttich auf ärztliche Vi im den Apotheken ä Kr. 4.— per _ i­a­i “ \ y­ä­a | | 3 Br

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