Oedenburger Zeitung, 1906. Dezember (Jahrgang 39, nr. 275-297)

1906-12-01 / nr. 275

DE -«« . ER 0 .,,.86 fordere dem­nach alle sold) Tandiwir bhaftliche Arbeiter, welche im obigen Sinne auf eine Bi hung fi anspruchsberichtigt hatten, hiemit auf, ihre Grub­e, welche bezüglich der Dienstzeit und guten Aufführung mit einer Vestätigung des Arbeitsgebers versehen sin müssen, bis zum 8. Dezember I­I. im städtischen Einreihungsprotofolle (Natyhaus I. Stod) während der Amtsstunden einzureichen .sz Es wird noch bemerkt,daß für solche landwirth­­­­schaftlich.Arbeiter,die auf eine Belohnung sich anspruass­­berechtii·1t halten auch deren Arbeitgeber die Gesu­che ein­ T­reichen können. Sopron, am 29. November 1906. Dr. Koloman Lößler m. p., Burgermeister. i Dedenburger Beistung. Generalversammlung des städtischen Munizipalausschußes. Sopron, 30. November. Der städtische­ Munizipalausschuß hielt gestern unter V­orsit de Obergespans Dr. v. Bahn" eine stürmische und startbesuchte Generalversammlung. ,­­‚Vor Beginn der Tagesordnung, ergriff Nepr. Ga­zsombor das Wort und machte die Mittheilung, daß in Wien eine Konferenz zu dem Briede stattfand, um die deutschsprachigen Ungarn gegen ihre Nation aufzuhegen. Er erachte es al­s eine Pflicht auf diesen Umstand die Aufmerksamkeit der Generalversammlung zu senfen und erfucht die zu Protokoll zu nehmen. Der Antrag w­urde angenommen. Zu der am Sonntag stattfindenden Ent­­­hüllungsfeier des Andraffy Monumentes wurde­n Bürgermeister Dr. Töpfer, Magi­­stratsrat Kretsky und Fiskal Rund entsendet. Hierauf wurde zur Tagesordnung über­­gegangen. Der Erlas des Ministeriums de Sunern, mittelst welchem dem NRefurfe der Brennbergr S Kohlenbergbau-Aktiengesellschaft gegen den Beschluß der Generalversammmlung betrend des Kaufschillings wegen Insomptenz nicht stattgegeben wurde, diente zur Kenntniß. Desgleichen der Erlaß des Mi­nisters, mit welchem derselbe die Gehaltserhöhung der städtischen Spitalärzte nicht bewilligte. Der Antrag 330 mbor3, die Entscheidung des Ministers mit Bedauern zur Kenntnis zu nehmen und dies auch im Protofolle zu vermerfen, wird angenommen. Der Bescheid­­ de Innerministers, laut welchem er den Beschluß betreff ® der schon so oft verhandelten Nasserschen Waffenstuhlangelegenheit annull Yirt, wurde endlich zur Kenntniß genommen. Reichstagsabgeordneter Dr. Koloman vd. Thaly dankt für die Beglücwünschung. Das Ministerium de Inner genehmigt den Beschluß in Betreff Einlösung der zur Eröffnung des Wiedener Thores erforderlichen Gründe. Es wurde beschlossen, die­ zur Er­­öffnung bezüglichen Arbeiten sofort in Angriff­e­­u nehmen... : ».» Der An­trag sn der Kommission«für öffent­­.«iliches Bauten,das jetziges Scharfe Eck mit der «­.«Lange"nssZeile­"Räköcz­iFerencz-Str­aße zu be­­nennen,wurde angen­ommen Bei diesem Punkte bemerkt Lensz Kovac,daß seinerzeit die Bahnhofstraße­­,,Kossuth Lajos«-ut undnicht­s wie die"j"jetzigen Aufschriften zeigen,vein­fach «Kossu­thu’«benannt wurde-Bürgermeister Dr. Töpler verspricht das Erforderliche zu veranlassen-« ·,-»« . Ein­ Exemplar«deererke«TLUdt’vig Kos­­suc­minds für die IstadtBibliothek ange­­sschafft.Die Beamten-Restau­ratiion wurde für 18..Dez­ember­ festg­estellt,und das Mandat »der«un«te­r Wahl­ kommenden­ Beamten bis zum 31. Dezember verlängert. Den wichtigsten Punkt der Tagesordnung bildete der Bericht der zur Weiterprüfung der städtischen Aemter entsendeten Sechser­ Komitee, welcher auch zur einer längeren und heftigen Debatte Anlaß gab. ‚ Als Referent der Vorstehtäge dieses Komites fungierte‘ Advokat Dr. Merander Schwarz. Nepr. Dr. Karl Schreiner hält die Ber­­iefung de Antrages für nicht genügend und verlangt die Verlesung des ganzen Claborats, welches Groß des immensen Fleises und der großen mühevollen Arbeit,­­der­­ Kommission in so kurzer Zeit nicht entsprechend auf­ eng werden konnte. Redner­ meint, die Angelegenheit ist von so großer Wichtigkeit, daß man Died nicht so mir und dir nichts derhandeln könne, wo zum Beispiel von der Giftigung eines ganzen Amtes (Waisen­­amtes) die Rede ist. Er habe den Bericht erst am Tage der Generalversammlung zugestellt bekommen, mithin hatte er seine Zeit mehr, das Elaborat zu studiren. Er stellt den Antrag, diesen Punkt von der heutigen Tagesordnung abzulegen, daß ganze Cilaborat in Drud zu geben, damit den Munizipal-Ausschußmitgliedern Gelegenheit ‘gegeben werde, ich mit dieser Trage eingehend befassen zu künnen. Hierauf erklärt Dr. Aerander Schwaz­ € 3 stehen sämtliche statistische Daten zur Verfügung und er sei bereit, jeden Moment über alle Fragen Aufklärung geben zu künnen. Dr. Schreiner will sich vorerst über alles genau informiren. Dr. Kovats stellt den Antrag, der Kommission Dani zu wotiren, und ersucht den Antrag im Allgemeinen anzunehmen und dann die einzelnen Punkte zu verhandeln. Dr. Karl Schreiner beharrt auf seinem Standpunkte und meint, diese Angelegenheit kann nur dann gerissenhaft behandelt werden, wenn man vorerst­ über alles genau informirt ist, er findet bei dem Porschlage viel Nübliches, aber auch Undurchfurchbares. Dr. Nicolaus vd. Schwark jun. gibt seinen Bedenken Ausdruck und verlangt die Verlesung. (Großer Lärm.) Okza Z2ombor staunt über die große Gemissenhaftigkeit von drüben — mie er meint — diese Gemissenhaftigkeit habe sich aber leider um 30 Jahre verspätet. Die Herren werden sich vielleicht nach auf die Angelegenheit der Wasserfestung, der Eletrizität umwerfe und so auf manches Andere erinnern, two bleibt da die so hoch gepriesene Gemissenhaftigkeit ? Er ersucht den Antrag der Sechser-Kommisstion vorzunehmen. Schließlich wird der Obergespan ersucht, eine namentliche Abstimmung anzunehmen, wobei der Antrag des­­ Dr. Karl Schreiner mit 77 gegen 11 Stimmen verworfen und der Antrag der Sechser-Kommission im Allgem­einen angenom­­men wurde. Hierauf wurde zur Verhandlung der einzelnen Bünfte des Antrages geschritten. Der erste Punkt: Bestimmung der Amtsstunden bon S—2 Uhr und zwar in der Messe, daß er dem Bürgermeister freistehe, im Falle An­­häufung der Arbeiten, die Beamten auch zur­­ Nachmittagsdienstleistung zu beordern. Bei der Stadthauptmannschaft wird je ein Beamter den ganzen Tag im Dienste sein. Dr. von Szilvasy spricht sie mit treffender Argu­­mentation entschieden gegen diese Neuerung aus, da er eine sechsstündige ununterbrochene geistige Arbeit für viel zu anstrengend hält, ferner beruft er sich auf die Geschäfts- und Ge­werbetreibenden, die Vormittags seine Zeit haben, ihre eventullen Angelegenheiten bei der Stadt zu erledigen. Dr. Mer. Schwarz erklärt, durch diese Neuerung , erspart die Stadt jähr­­lich 3500 8 an Beleuchtungsfosten. Dieses System habe sich bisher noch überall bewährt. Nachdem noch einige Repräsentanten für und­­­ ‚Dagegen sprachen, wurde der Antrag Des Cechser Komitee angenommen und die Amts­­stunden vom 1. Jänner 1907 an auf 8 bis 2 Uhr festgelegt. Der zweite Punkt betreffs Ber­­einfachung der Manipulation wurde, ebenfalls im Sinne des Komites erledigt. Das Komite beantragt nachstehende Stellen zu filtiren xesp. neu zu organisiren. Die Stellen der beiden­ Waffenstuhlbeifiger wären zu filtiren und Diese Agenden werden zwei Magistratgräb­e unter dem Borsite des Obernotars versehen, welcher diefür 400 RK Personalzulage erhält. Ren zu organisiren wäre die städtische Kasse. Die Kommission proponirt,daß die Ver­­zehrungssteuerkasse der städtischen Hauptkasse einverleibt werde und der Verzehrungsamts­­kassier nach Ablauf seiner Kündigungszeit ent­­lassen werde.Die Kündigu­ng soll mit der­ Be­­­setzung der Vorstandsstelle zu gleicher Zeit ge­­schehen.Sistirung der zweiten Kassierstelle bei der Kammerkasse.An diese Stelle möge ein­­ Beamter mit dem Titel Kassier und ein­em Ge­­halte von 1800 K und 450 K Quartiergelders nan«nt·wer«den,welcher zugleich auch die Agenden der Buchhaltung zu versehen hätte. ‚Für­ die zu verwaltenden Stipendien und Legate wären Manipulationsgebühren einzuheben.,­erner wird beantragt zu figu­ren die eine Weg­­meisterstelle, ein Schanzellift zweiter Klasse und ‚die Entlassung von zwei Diurnisten. Im Falle die Diurnistenstelle im Archive vasant wird,­­­­ wird diese nicht mehr befest. Welcher von den­­­­ beiden Wegmeistern entlassen wird, darüber wird die Rechtskommission entscheiden. Betreff 3 des Defonomieinspektors bean­­tragt die Kommission, die bisherige Stelle in der Weise zu modifiziren, daß derselbe sein Pensionsrecht besige, sondern nach Ablauf einer bestimmten Kündigungszeit entlassen werden künne. Advokat Haj­al nimmt mit scharfen Worten gegen diesen Antrag Stellung, indem er betont, daß man da Gelegenheit hätte in den städtischen Grund einzuadern und es wäre Niemand da, der die guten Leute verrathen würde. Hierauf entstand ein furcht­­barer Lärm unter den Wirtschaftsbürgern. Da Advokat Hajnal erklärte, daß er Niemanden beleidigen wollte und sein Wort zurücknahm, sah sich der Obergespan nicht veranlaßt, den­­selben zur Ordnung zu rufen. Nachdem sämmtliche Punkte de Antrages der Sechser-Kommission angenommen, wurde die Sibung zufolge der vorgeschrittenen Zeit (',7 Uhr) vertagt. Hier sei noch erwähnt, dab den Herren fünfgl. Oberingenieur 1780 K­eleti Finanzdirektor Franz Buhl, Finanzrath Balint Szalay und Komitatswaisenstuhl­­präses Dr. Johann Kafka für ihr Mitwirken in den Sibungen Der protofollarisch Dank votirt wurde. Sechser-Kommission Engel bericht N—e, aus Gopron und Wehungearn, 7 Tageskalender. Samstag, 1 Dezember. Kathol­ik­en: Eligius. — Protestanten: Longinug. — Gries­hen, 18. November. Platon, R. Sopron, 30. November. * Wilderkänfe des Königs. Die folgen­­den Delgemälde sind aus der internationalen Winterausstellung im Künstlerhause für ©r. Majestät angetauft worden: Nitta Boem: „Udvarreszlet Erzsiben“, Ferdinand Katona: „Tö melye a Magas Täträban“, Cäsar Herrer: „Bikaviadalra köszen“, Friedrich­ Strobenz: „Rözsaszinü ruhäs nö“ und Stefan Boßnay: „Nyäri nap“. Der Preis Dieser fünf Werke beträgt S600 &. Dr. Meihner Bürgermeister- Kandidat. Obsehen es doch allgemein bekannt it, dab für Dr. Töpfer sich bereits 64 Mit­­glieder des Munizipal-Ausschusses neuerdings als Bürgermeister der fünf Freistadt Sopron erklärt haben, wurde heute Nachmittags vor 5 Uhr ein Antrag der Reformpartei überreicht, in welchem der hiesige Advokat Dr. Ernst Meißner als Bürgermeister kandidirt wird. Der Antrag Neform= wurde von zehn Migliedern der,­­ partei unterfertigt. * Zur DBeamten-Westauration bei der Stadtkommune. Auf die städt. Stellen it heute der Konkurs abgelaufen. Al Bewerber meldeten sich folgende: Auf die Magistrats­­tab­stellen : und zwar auf die I. und II. Dr.. Kretsky, auf die I. und III. Adolf Seyring, Dr. Navratil, ©. Pittroff und Bäghy, bezieh. auf die Waffenstuhl­­professtelle. — Auf die Fiskalstelle : Friedrich Rund. Obernotärstelle B.v. Reichenhaller. Um die Bolizen­-Konzipistenstelle: Dedön Fertzaf, Dr. Andreas Schindler, Julius Arndt, Dr. Eugn Hahn, Franz K­ovarzis, auf die Bizenotärstelle : Dr. Kapratil und Dr. Eugn Hahn. Hauptkafn­er: Martin Zu­ch %, Haupts, event. Rafn­erstelle: Alois Broste, Kontrollitor: ©. Schrödl. Vizestadthauptmann: Dr. Heim­­ler, Referent der Militär-Abtheilung: 7. Kiemele, Actungsamtleiter: AU. Hady. Auf die Bergmeisterstellen: Johann Kienzl, Gottlieb Holzmann, Lorenz Friedl und Michael Frank. * Veitrag. Herr BPBrofessor Genin hält seinen dritten Vortrag Sonntag, den 2. Dezember im Rafino um 3 Uhr Nachmittags. * Maffenaustritt aus dem SKrafino. Wie wir zu unserem Bedauern vernehmen, hat eine ‚gestern Abends von K­asinomitgliedern stark besuchte, unter dem P­orfil. des fün. Tafel­­richters Jend Nagr stattgehabte V­ersammlung den Austritt aus dem Kasinoverein beschlossen. Anlaß hiezu sol die Art und Weise gegeben haben, in welcher die Badis-Affaire im Auge jehuffe erledigt worden ist. Bisher haben über 90 | | 1. Dezember 1906.

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