Oedenburger Zeitung, 1908. Mai (Jahrgang 41, nr. 102-126)

1908-05-01 / nr. 101-102

. »3;:;-.·37,·--;cMERMITHE-tsng = + BVerstaatlichung von Volksschulen. Der Kultus und Unterrichtsminister verstän­­digte das Munizipium des Komitats Hunyad, das er in diesem Komitat 51 Volksschulen zu verstaatlichen beabsichtigt. Jene Gemeinden werden bevorzugt, welche geeignete Räume für die Staatsschule befiten. + Neuorganisation der oberungarischen Grenzpolizei. Der Minister des Innern hat die oberungarische Grenzpolizei neuorganisiert. Die Kaffaer Grenzpolizeihauptmannschaft wurde mit 1. Mai nach Liptöpentmiklö8 versegt. Amts­­leiter verbleibt Polizeihauptmann Tihamer Ghyczy. Der Wirkungskreis der neuen Polizeihauptmannschaft erstreckt sie von Lipto- Bentmiflös bis Zsolna. Am 1. Juni wird in Nözlahegy ein Grenzpolizeidetachement er­­richtet. # Ableben eines Magnatenhausmit­­gliedes. Gestern ist in Budapest Graf Heinrich Bensheim, ein Sohn weiland des Grafen Anton Wenkheim, nach kurzem Leiden im 51. Lebensjahr gestorben. Der Dahinge­­­schiedene war früher Offizier und zuleit Land­­wirt. E. — Communal-Beituna, 1588/1908. Kundmachung. Nachdem das Wasserwerk der königlichen Freistadt Sopron die Umänderung der Wassermesser im Sinne der Verordnung des königlich ungarischen Handelsministeriums Zahl 3146/1902. VIII. B. durchgeführt hat, werden unter Hinweis auf den publizierten Beschluß des städtischen Magistrates Zahl 1611/1904 die Eigentümer von Wasser­­messern aufgefordert, die von der Verwaltung des Wasser­­werkes ausgestellten Rechnungen über diese Umänderungen zu begleichen. Die Kosten dieser Umänderungen samt Reichungs­­tage betragen laut Magistratsfundmachung Zahl 1611 vom Jahre 1904 für einen 10—13 mm Wassermesser K 18.30 " " " 24.30 25, » ,,28.30 50,, ,, „ 55.30 80 „ 85.30 Sopron, am 24. April 1908, Der Stadtmagistrat. = Wr­iedenburger Zeitung.­­ 1. Mai 1908. Die V. Kunstausstellung des Soproner Kunstvereins. Sopron, 30. April. II. Wir sind nun im­ II. Saale, im soge­­nannten Sansktuarium, voch zwar nicht auß­­schließlich inmitten gesalbter, ausgewählter Musenhäupter. Unserm Prinzipe treu bleibend, gehen wir auch da der Neihe nach, also ganz pro­­­­grammgemäß vor, um uns etwa durch einige verlockende Schönheiten nicht bestricken zu lassen ; deshalb beginnen wir lieber mit den Musen männlichen Gfchlechtes, welches sonst das stärkere genannt wird, in diesem alle aber, im Kampfe um die Lorbeeren, nicht bloß einer puren Galanterie halber, den Sieg den Musen­­töchtern überlassen werden müssen. Von Gustan Krälik greifen wir das Bi: gut studierte Porträt (Nr. 110) heraus. Er ist ja sein Verstoß gegen die akademischen Regeln zu konstatieren, aber auch nicht die geringste G Selbständigkeit. Er befaßt sich auch mit Natur­­bühne, freie Farbenauflage gemahren wir bei Kornel Weit. Er macht seine großen Konzeptionen, will aber sein Können in nette­­ren Kleinigkeiten verwirklichen. Man gewährt dies beim „Remwölften Himmel”, „Am Fluß­­·- ufer«,,,Nach dem Regen«und der,,Land­­:«·s»chaftspartie«. Nun wenden wir und zu den Damen. Frau Elisabeth Seemann-VBoröß - verförpert und die echte heimische Kunst, welcher sie ihr ganzes künstlerisches Empfinden gewid­­met. Sie interessiert sich für seine gemachten,­­ sondern nur für von der Natur geschaffenen Studien, verrät Phantasie, aber wenig Ueber­­­zeugung. Bela Hollois verlegt sie auf Die - Courmanderie, nicht nur mit Ehmwaren, sondern auch mit der feinen Objekten verliehenen Plastik und Kolorit. Dies kann s­ich aber auf seine verflachten Blumenstilleben nicht beziehen. Seine Landschaften wirken mit Weiß, doch können sie die anderen Töne demselben nicht anbe­­quemen. Besser ist das Bartell „Sonnen­­untergang“. Sachen, wird dabei nicht schablonenhaft und behaucht alles mit unserer eigenen Luft. Sie führt ung unverfälscht eine „Affelder Land­­schaft” vor und verleiht der Nirvana ein Leben, berik­t sich in die „Kammer einer armen Frau“ und holt da­mit melancholischer Bonhomie „Schäte“, heraus. Sie verleugnet sich auch „Am Hafen in Lovrana”, in fremden „Gassen in Soprana”, „Am Meeresufer” nicht und bleibt überall dem ungarischen Himmel und der ungarischen Kunst treu. Ihr Genre „Sufi“ ist eine individuelle Schöpfung. Wir sehen da überhaupt reife, selbständige Arbeit, welche das Mittelmäßige Hoch überragt, doch möchten wir der Künstlerin raten, sich nicht übers Wasser zu begeben, denn bekanntlich kennt Wafser seine Balfen. Nun dürfen wir und auch die Muße gönnen, die Werke der Frau Hedwig Mechle- Großmann zu betrachten. Diese Frau hat die größte Courage ge­­habt, ihren Genrebildern im Kolorit und Bes­leuchtung die nötige Kraft zu verleihen. Dr „Mädchen mit der Kate”, das „Mädchen mit dem weißen Tuch” und das „Dirndl“ sind seine verhätschelten Frauen, sondern das Licht vorteilhaft ausgenüht. Recht nett und anmutig sind auch ihre Kindergenres „Am Nudelbrett” und „Die Strichstunde”, doch wollte sie hier den lieben, Kleinen zuliebe mit ihrem Solorit Schonend, zierlich vorgehen. Das „Stilleben mit Moffaschalen” it auch Feine gewöhnliche Spielerei und Liebhaberei. Ihr Pastell, die „Zilchgesellschaft“ und das einzige Porträt mag ja so manchen Schöngeist mit dem äußeren Glanz befriedigen ; doch bleibt, nach dem hier gesehenen, ihr Hauptmetier das Genre, in welchem sie sogar bedeutend ist. Frau ulm Grimm kann sich mit Tarbentontrasten nicht recht befreunden, ist aber auf dem Wege sich zu herbolk­ommnen. Zul. Marianna Ellinger befaßt si gerne und nicht ohne Erfolg mit zie­rlichen Handarbeiten. Da wir nun die Auslese der Damen in einen Bund geflochten, sünnen mir uns zum Schluffe Andreas F­riechenreich zumenden. Er wird ung­ al chevaler ester Herr dieserhalb nicht grollen. Er ist ja das lebte nicht zugleich das Schlechteste. Er arbeitet zwar mit kleinen Mitteln, doch findet er in der Oedenburger Umgebung reichlichen Stoff für seine netten Aquarellskizzen. Trngesbericht aus Soproen und Melinngaru. Tageskalender. Freitag, 1. Mai. Katho­­liken: Philipp. — Protestanten : Philipp. Sopron, 30. April. * Militärisches. Mit 1. Mai wurden ernannt? Zu Feldmarschalleutnant General­­major Sofef Lofmer Kommandant der 5. Ar­­tilleriebrigade. Zu Generalmajoren Oberst Ignaz Edler dv. Korda Kommandant der 8. Kavallerie­­brigade, Lothar Freiherr dv. Unterrichter Kom­mandant der 18. Kavalleriebrigade. Zu Obersten Oberstleutnant Karl Bellmond Edler v. Adler,­horst des Inf.eNeg. Nr. 76, zu Majore Haupt­­mann Ritter vd. Arlom des Inf.-Reg. Nr. 76, Karl v. Somogyi des Inf.-Neg. Nr. 23 beim Inf.=Reg. Nr. 76, Franz Spur des Feldkanonen= Regiments Nr. 13. Zu Hauptleuten 1. Klafje die Hauptleute 2. Klafje Ivan Ghifa von Dezjánfalva des Inf. Reg. Nr. 76, Johann Neumirth des Inf.= Neg. Nr. 48. Zu Hauptleuten 2. Klasse die Oberleutnants Franz Binder des Inf.Neg. Nr. 76, Franz Heidler des Inf.-Neg. Nr. 76 beim eldjäger-Bataillon Nr. 12. Zu Ober­­leutnant ® die Leutnants Hugo Prager des Inf.­Neg. Nr. 76, Julius Sofal des Inf.-Neg. Nr. 48, Anton Find des Inf.-Neg. Ver. 76, Sofef von Umlauf, Mfons Stanfa, August Nitter von Ungemritter des Inf. Neg. Nr. 76, Josef Heinrich des Inf.-Neg. Nr. 48. Zu Leut­­nant die Kadett-Offiziers-Stellvertreter Alois Kopedy des Inf.:Neg. Nr. 76, Eduard Ge­­bauer des Inf.Neg. Nr. 48, Rudolf Glüd­­felig des Inf.:Neg. Nr. 48, Michael Lang, Paul Krug, Franz Wallner, Thomas Koppel des Inf.Neg. Nr. 76, Robert Kapenberger des Inf.Neg. Nr. 48. Zum Nittmeister 1. Klaffe Nittmeister 2. Klaffe Emerich dr. Pflügl des 9. Huß.-Neg. Zum Hauptmann 2. SKlaffe Oberl. Ernst Schroeder des Feldkanonen-Neg. Nr. 13­5 zum Leutnant Brobiantoffizier, Proviantoffizier-Stell­­vertreter Robert Gardiola des Huß.­Neg. Nr. 9, zu Oberleutnants in der Reserve, Leutnant Dr. Ladislaus Graf Sziräky, Paul Ritter von Standorffer des 9. Huß.-Neg., Karl Richter des Felekanonen-Reg. Nr. 13, zum Oberleutnant Auditor Leutnant Karl Strauß des Inf.­Reg. Nr. 48. beim Inf.Reg. Nr. 31. Zum Neg.­­Arzt 2. Klafse Oberarzt Dr. Franz Kaub des 9. Huß.-Neg. Zu Milittärunterintendanten : Verpflegs­­offizial 3. Klasse Zosef Müller des Berpflegs­­magazin Sopron, Oberleutnant Karl Kafia­­fürer des InfNeg. Nr. 48 beim 6. Korps, Friedrich Nother des Inf.­Neg. 48 beim 5. Korps. Zum Militärtierarzt 2. Klasse der Militär­­tierarzt Karl Paul des Huß.Neg. Nr. 9 beim Feldfanonen-Neg. Nr. 22, zum­­ Rechnungs­­führerstellvertreter Feuerwerfer Gustav Keller des Feldfanonen-Reg. Nr. 13. Zum Militärverpflegsaktess ist Stellvertreter Militärverpflegsaspirant Franz Herzmanztg des Berpflegsmagazins Sopron. Transferiert wurden: Oberleutnant Alois Hadenberg vom 76. zum 65. und Rudolf Waldbaum vom 76. zum 21. Inf.,Neg., Leut­­nant Madar Freiherr eiete de Galantha vom 2. zum 9. Hub.,Neg., Verpflegsoffiziale 1. Klasse Karl Körperth vom Verpflegsmagazin Grödel zum DVerpfleggmagazin Sopron u. A. Hacmüller vom Berpflegs-Magazin Sopron zu jenem in Temespär, Berpflegs = Akzessist - Stellvertreter Adolf Stimmler vom Berpflegs-Magazin Sopron zu jenem nach Wien. * Sü­ndertag in Sopron. Man sendet nun eine Liste jener Damen zu, die das Sam­­meln von Liebesgaben Sonntag den 3. Mai an bestimmten Plänen für den Kindertag über­­nommen haben. Vormittags werden fungieren! I. Gruppe: Frauen: dr. Baan, Hajas, Kakag, Ella Baan und Priola Hajad. II. Gruppe: Frauen: Hußar, Geiger, Balfay mit Töchter. III. Gruppe : Frauen: Ullein, Talos, Berta Mohl und Fris Hajnal. IV. Gruppe: Frauen Töpfer, Ruß, Hild und Emma N­äcz. — Nach­­mittags. I. Gruppe: Frauen: Johann Särmär, Karl Särmär, Blaschek und Frida Blafched. II. Gruppe: Frauen: Wilhelm Lähne und Bring. III. Gruppe: Frauen : Kund, Artner und Sanja Artner. IV. Gruppe: Frauen Natonyi und Sicherndl. Sammelbüchsen über­­nahmen die Damen: Frau Dr. N. Rosen­­feld und Frl. Spiegel, Frau Sofef Fink, Frl. Ratonyi, Margit Berenyi und Frl. Keleti. * Derfagung der Geschworenenverhand­­lungen. Mit Nachricht auf die in Steinamanger herrsc­hende Typhusepidemie wurden Die für anfangs Mai anberaumten Schwurgerichtsver­­handlungen vom dortigen Gerichtshof auf un­­bestimmte Zeit vertagt. * Eine hochherzige­ Stiftung für unsere freiwillige Feuerwehr. In der gestern abge­­haltenen Chargeneigung unseres freiwilligen Feuerwehrvereines, welche zahlreich besucht war, wurde von dem Chargenkörper freudigst zur Kenntnis genommen, daß der allverehrte Herr Kommandant Ro­ch nicht nur dem Kromitats- Röfchfonde, sondern auch dem Röfchfonde unserer freiwilligen Feuerwehr 500 Kronen spen­dete. Dieser Unterftügungsfond der Hiesigen Feuer­­wehr, welcher zum ewigen Andenken an den Kommandanten und Gründer der ersten Feuer­­wehr unseres Vaterlandes den Namen Röfch­­fond erhielt, hat den edlen Zweck, allen aus­­übenden Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehr in Sopron im Falle der Erkrankung täglich 1 Krone an Unterfrügung zu gewähren, ihnen nach 7djähriger Dienstzeit eine N­enumeration von 50 Kronen zusommen zu lassen und im Todesfalle 50 Kronen zu den Begräbnistoften beizusteuern. Für alle diese Opfer wird sein Beitrag eingehoben, sondern nur verlangt, daß der Feuerwehrmann seine sonst undanfbare Pflicht­­ auf dem Gebiete der Menschenliebe vor und ganz erfüllt. Cljen Röfch Frigyes ! Im weiteren Verlaufe der Sibung wurde ein Komitee ermitiert, welche eine Dienstinstruktion für die bezahlte Manns­chaft auszuarbeiten hat, ferner wurde die Theaterwoche per Mai ein­­geteilt und die Chargen, sowie Mannschafts=­übungen bestimmt. Indem abermals die sich < wu se ke

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