Oedenburger Zeitung, 1908. November (Jahrgang 41, nr. 252-276)

1908-11-01 / nr. 252

Kr. 252. AXXKXI Sahrgang. Bräm­merationspfeise: Für Lofo: Bernjägdt 22 K, Vereinbeig a K, vierteljährig K 50 h, monatlich 1K80 u. u Ganzjährig 26K, bit 13 K, vierteljährig 6K 50h, monatlic 2K 30 onaioe, 1. November 1908. Oedenburger Beitung »Politischhes Tagblatt. Preis: 7 Seiter. Aministration und Verlag: Buchdenkerei Alfred NRomtmalter, Grabenrunde 11, Gelephon Ar. 25. Preis: 2 Heller | Inierate nach Tarif. Derselbe wird auf Wunsch überallhin gratis und franco versendet, Annonzenaufträge, Abonnements- und Unfertiandges­bühren sind an die Administration (Grabenrunde 121) einzusenden. Vermittlung durch alle Annonzenbureau v.­on HELL Ener Een EEE ErEnEEn manner Aus der Plenarfißung der öster­­reichischen Delegation. Sopron, 31. Oftober. Sn der gestrigen Geltung unter Vorlag des MPräsidenten Ritter vu. Ma­­dDeyssi erklärte der Kriegsminister FZM. Freiherr v. Shdnaid, er wolle auf die in der Generaldebatte vorgebrachten Bemerkungen refleftieren. Er wiederholt, daß er die Vorfälle in Laibach auf das tiefste bedauere, it jedoch nicht in der Lage, den Details des Delegierten Sufterfic zu folgen, so daß er nichts anderes tun könne, als Chiefe zur Basis weiterer Er­­hebungen zu nehmen. Der Berichterstatter habe die Wiünsche der Delegation in vier­­zehn Punkten zusammengefaßt und sie als Sündenregister präsentiert. Eine Reihe dieser Punkte, wie zweijährige Dienstzeit, Militärstrafprozeß 2e. 2c. entzieht sich der unmittelbaren Wirksamkeit des Meinisters ; er könne da wohl anregend, beratend, fördernd wirken, aber ein direkter Einfluß stehe ihm auf die Geschäfte des einen oder „anderen Staates nicht “zu. In den übrigen Punkten glaubt aber der Deinister für sich in Anspruch nehmen zu können, daß er, seit er als Minister die Kriegs­­verwaltung leite, etwas geleistet habe. Mer Boullonımenes zu leisten vermöge, der möge ihn angreifen. Hinsichtlich der Soldatenmißhandlungen erklärt der Mi­­nister, er habe sein Möglichstes getan, um die humane Behandlung der Soldaten zu fördern. Er habe auch­ die Mißhandlungen eingeschränkt, aus der Welt schaffen könne er sie aber nicht. Der Soldaten selbstmorde wegen seien schon Die verschiedenartigsten Ratschläge erteilt worden, er stehe aber dieser Grsc­heinung ziemlich ratlos gegen­­über, da diese durch Mittel der Verwal­­tung nicht unmöglich­ gemacht werden können. Aber man könnte vor Eintritt des Soldaten in die Armee etwas in­­ dieser Richtung tun. Es werde dem Soldaten gereiß nicht im allgemeinen Angst gemacht vor dem Militär, wenn man aber eine gewisse Zeitungsliteratur verfolge und gewisse Erscheinungen bei der Rekrutierung beobachte, so komme man zu der Ueber­­zeugung, daß in manchen Gebieten dem Nekruten der Schweden vor dem Soldaten­­tum eingeimpft wird. Die allgemeine Wehrpflicht ist nun einmal das Prinzip unseres Wehrsystems und die ugend müsse wissen, daß Diese Pflicht an sie herantritt und daß sie ihr mutig ins Auge schauen müsse. Der Minister erbittet sich nach dieser­ Richtung die Unterfrügung der meiterten Seite. Der Minister wendet sie dann der Besprechung einzelner, in der Debatte vorgebrachten Details zu. Er bespricht die Straßenverhältnisse im Kärntner und Tiroler Grenzgebiete, bringt einen aus­­führlichen Bericht über die Mißhandlung des Soldaten N­ovotny, wonach­ der schul­­dige Offizier der Bestrafung zugeführt wurde. Er muß aber gegen den Ton protestieren, in dem hier von diesem Offi­­zier gesprochen wurde. Delegierter Kemec: Sißt er schon oder it er schon begnadigt.? Gemeinsamer Kriegsminister FZM. Freiherr von Schönaich bespricht nunmehr die Verhältnisse an der tierärzt­­lichen Hochsc­hule. Es ist natürlich, daß diese, — aus dem tierärztlichen Ipnstitut hervorgegangen — nicht über Die er­­wünschten inneren Einrichtungen verfüge, die man von einer Hochschule Fordern könne, aber daß man feit die Studenten der Kriegsverwaltung an den Hals hegt. Dagegen muß er sich wehren und es kann dazu formen, daß wir die Hochschule sperren. Der Minister teilt mit, daß er der Unterrichtsvernwaltung bereits Vorschläge zugehen habe lassen, die diese Frage zu lösen geeignet wären. Der Minister wen­­det ich hierauf jenen Beschwerden zu. Die über die M­annschaftsverpflegung vorge­­bracht wurden und Efonstatiert, daß die Ernährung der Mannschaft vollkommen ausgiebig und rationell sei. Daß die Keifchportion geringer ist, beruht auf einer Anregung der Delegation und da­­für sind die Gemüseportionen größer geworden. Der Minister erklärt, er habe im Ausschusse ein ausführliches Gxpose unter­­breitet, weil er das Bedürfnis hatte, der Delegation ein wahrhaft getreues Bild des Zustandes der Armee zu geben. Gr­it Dabei nicht weit gegangen, sondern habe sich nur auf das beschränkt, was notwendig­ ist. Diese Bedürfnisse sind nicht von heute auf morgen, sondern in allmählicher Gntmeiclung zu beschaffen. Sein Wort von dem­­Zurücgehen der Armee sei natürlich nicht so gemeint gewesen, daß sie nicht entspreche. m Gegenteil, die Armee wird vorzüglich fein unter allen Bedingungen, auch wenn sie eines oder des anderen Ausrüstungsgegenstandes ent­­behren muß. Die Gegenregulierung spiele bei der­­ Armee seine Rolle. Die Satisfaktion liege nicht in den paar Kronen, sondern in der Anerkennung, daß die Offiziere den anderen Staatsbediensteten gleichstehen. Das wollte die Kriegsverwaltung erreichen. Der Minister schliegt mit dem Hinweis, daß bei uns infolge der ‚Annerion nicht ein Mann mehr hinuntergegangen. &3 ist das Derdienst der Verwaltung und der Armee, daß alles ruhig und still geblieben it, das ist das D­erdienst der Mannes­­zucht, Disziplin und der Hingebung, mit der die Armee gemeinsam mit der Ver­­waltung gearbeitet hat. Politische Nachrichten. Zieber das Pluralwahlrecht. Das Organ der Unabhängigkeitspartei veröffentlicht heute einen längeren Bericht über die gerin­ge Konferenz der Volkspartei. Es scheint demnach, daß Die dort anmefenden Herren es mit dem Gelübde der Sch­weigsam­­keit nicht besonders streng genommen haben. Wir entnehmen dem erwähnten es das Nachfolgende : In seinen Ausführungen zählte der Minister des Innern Graf Julius Andraffy die Argumente auf, die ihn bestimmt bante sich für das Pluralwahlrecht zu entscheiden. Er versuchte ziffermäßig nachzuwessen, w­elche Verluste das Fallenlassen der Pluralität dem Ungartum bringen müßte und welchen Gewinn die Nationalitäten und die Sozialdemokraten davon haben würden. An die Ausführungen de Ministers schloß sich ein „Ideenaustausch, nach welchem die Auffassung eines ansehnlichen Teiles der Volkspartei sich dahin resumieren läßst, daß diese Herren auch die Analphabeten mit dem direkten Wahlrechte befleiden wollen, daß sie mit dem Sırolin beseitigt Ice Masken, Auswurf, Nachtech Nachtschweiss. Wird bei Lungenkrankheiten, Katarrhen, Keuchhusten, Skrofulose, Influenza von zahlreichen Professoren und Aerzten täglich verordnet. (OU. IAUREErORIIg Die DR En Dre SE BEE” RR TEN. Originalpackung » „Boche*. F. Hoffmann-LaRoehe Roche & C Co., Basel (Bchweiz). „Ätoche” Brbäu­lich auf BR Verschreibung im den Apotheken ä Kr. 4 — per Flasche

Next