Oedenburger Zeitung, Februar 1913 (Jahrgang 45, nr. 26-49)

1913-02-01 / nr. 26

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Januar.­­ Rußland wils seine bisherige poli­­tische Tätigkeit am Balkan auch mit einer volfswirtschaftlichen verbinden. Das ist die neueste Devise, die in Petersburg in An­­betracht der neuen politischen Bedingungen am Balkan aufgestellt wurde. „Wir Rufen haben im gegenwärtigen Augen­ bliet die Aufgabe, den Schwerpunkt vom Gebiete des politischen Lebens auf das volksnwirtschaftliche zu verlegen” — Jo Denn die Balkanstaaten müssen sich jegt mit der allerwichtigsten Frage befassen: Re­­gelung der volkswirtschaftlichen Verhält­­­­nisse. In der Tat haben sich alle Balkan- Staaten diese Aufgabe in erster Linie zu stellen, sobald der Friede geschlossen sein wird. Deshalb bereift schreibt ein Petersburger Blatt, der bulgarische Finanzminister Theodoroff die wichtigsten Geldmärkte Europas, um rechtzeitig eine große Anleihe unter möglichst günstigen Bedingungen aufzubringen. Anderseits kommen Handelsverträge der Balkanstaaten untereinander und mit den übrigen Staaten in Betracht. Die Verträge Bulgariens und Serbien mit Rußland laufen in diesem­­ Jahre ab, mit anderen Staaten sind sie zwar no für einige Jahre in Kraft, müssen jedoch mit Kücsicht auf die geänderten Verhältnisse revidiert oder­­ ergänzt werden. Die ge­samten handel- und gewerbetreibenden Faktoren Bulgariens und Serbiens mün­­d­en si in Zukunft vom Bruche der auswärtigen Syndikate nach­ Tunlichkeit zu befreien. Hier sind meist österreichisch­­ungarische und­ au­­s deutsche Banken engagiert. Die russischen Banken sind mit einem so geringen Kapital beteiligt, Daß sie das ruffiiche zum sonstigen auslän­­dischen Kapital mit der­ Verhältniszahl 1:40 ausdrücen läßt. Wenn nun in Zukunft — was der Finanzminifter Theodoroff in Petersburg vorgearbeitet hat — in Bulgarien eine ruffiiche oder ruffiich-bulgarische Bank er­­richtet werden soll, so wird sich binnen einigen Jahren das Verhältnis etwa wie 25:40 gestalten und späterhin ausgleichen. Die Errichtung und Gründung dieser Bank hängt natürlich in erster Reihe von den russischen Kapitalisten und von deren französischen Hintermännern ab. Die Re­­gierung kann ihnen nur ihre Unterstügung­­ angedeihen lassen, indem sie die privaten Balkaninstituten mit den russischen ver­­schmilzt. In den Balkanstaaten stehen große Eisenbahnbauten bevor, zu denen man bedeutende Kapitalien braucht. Und auf diese­n­ die Aufmerksamkeit der russi­­schen S Kapitalisten schon feht gerichtet. Natürlich werden sie auf diesem Gebiete seinen Konkurrenzkampf mit den westlän­­dischen Kapitalisten zu bestehen haben. Aber in erster Linie erhofft Rußland, daß die Handelsverträge, welche er mit der Türfei bisher hatte und welche auch­ in Zukunft durch solche mit den Balkan- Staaten erregt werden sollen, bedeutend günstigere Bedingungen enthalten werden, als die bisherigen. Dann wurde auch der S­porthandel Rußlands nach dem Balkan, der bisher ein beschränkter war, einen enormen Aufschwung erhalten. Für alle Fälle wären die Chancen für Rußland günstigere, wenn die mest­­ländischen Konkurrenten die Hände in den Schoß legen würden. Aber wie wir er­fahren, rüstet sie­ auch Diese zu neuen Unternehmungen am Ballan. Die Folge davon wird fein, daß bei einer solchen Konkurrenz von kapitalischen Firmen das Geld am Balkan zu günstigen Bedingun­­gen erhältlich sein wird, und die Balkan­­wölfer, resp. deren Staatsmänner sind praktisch genug, um dort die Geldanleihen zu machen, wo die Bedingungen leichter und günstiger sind — unbefümmert darum, von welcher Weltrichtung es herkommt. Und beim Importgeschäft werden sie sich von gleichen Prinzipien leiten lassen. Die internationale Situation. Die Antwort der Pforte auf die Kollek­­tionäte der Mächte, die gestern in­­ Konstan­­tinopel den Botschaftern überreicht wurde, ent­­spricht, wie in den diplomatischen Streifen betont wird, den Erwartungen, die man Ddieß= bezüglich hegte; sie ist nach Iyorm und In= halt entgegenkommend und bietet die Möglich­­keit zu weiteren Verhandlungen. Als nach dem jungtürkischen Butich, der das Kabinett Kiamil hinnwegfegte, in einem Teile der europäischen Presse die Besorgnis ausgesprochen wurde, daß das neue Regime sich den Ratschlägen der Mächte gegenüber glatt ablehnend verhalten werde, haben wir an dieser Stelle wiederholt der Erwartung Ausdruck gegeben, daß nach Prüfung der tatsächlichen Verhältnisse auch die Sungtürfen zur Ueberzeugung gelangen werden, eine intransigente Haltung ihrerseits sei in ihrem eigenen I Interesse unzulässig und ihre Antwort auf die Note der Mächte fünne und dürfe nicht weit differieren von der Antwort, die das Kabinett Kiamil zu geben sich anschichte, als sein Sturz eintrat. London, 30. Januar.­­ Das Reutersche Bureau meldet aus Kon­­stantinopel. Die formelle Ueberreichung der türkischen Note an den österreichisch-ungarischen Botschafter Markgrafen Ballavicini scheint im legten Moment auf nachmittage verschoben worden zu sein. Der Minister des Reußers war schon auf der Schwelle der österreichisch ungarischen Die türkische Note, _ Nr. 26. —— B__ ———­­ Botschaft angelangt, als er durch einen beson­­deren Boten aufgehalten wurde. Der Abbruch der Friedensverhandlungen in London soll eine leichte Renderung des M Wortlautes der Note erforderlich machen. Ihr unwesentlicher Inhalt bleibt jedoch, wie es heißt, unberührt. Ablehnung durch die Balkanvertreter. 2ondon, 30. Januar. Ein Vertreter des Neuterschen Bureaus gab dem bulgarischen Delegierten Dr. Danemw den Inhalt der türkischen Antwort benannt, dezidiert erklärte, daß die Ant­­wort unannehhmbar ist. · Die Kündigung des Klassenstillstandes. Konstantinopel,30.Januar. Der Waffenstillstand ist gekündigt worden. Paris,30.Januar. Die Agence Hava S meldet aus Konstan­­tinopel:Amtlich wird­ verlautbart,daß die Ver­­bündeten den Waffenstillstand vor heute 7 Uhr abends angekündigt haben. . Sofia,30.Januar. (Meldung der Agence Telégraphique Bulgare.)Der Waffenstillstand ist heute 7 Uhr abends gekündigt worden.Die Feindseligkeiten werden demnach Montag abends zur selben Stunde wieder aufgenommen. Mißtrauensvotum gegen den Reichs- Kanzler. Berlin, 30. Männer. Der Reichetaz stimmte heute über den gestrigen Antrag der Polen, wonach die Zur lassung der Enteignung polnischen Grundhe­­ftes für AZmwede der Ansiedlungskommission durch den Neichskanzler nicht der Anschauung des Neichetages entspricht, namentlich ab. Der Antrag wurde mit 213 gegen 97 Stimmen bei 43 Stimmenthaltungen angenommen. Die Bedeutung des heutigen Mißtrauens­­dotums­ wird an falscher Stelle gesucht, wenn man sie, wie es verschiedentlich geschieht, in der Enthüllung eines tiefgehenden Zwiespaltes zwischen den Konservativen und dem Zentrum finden will. Für die Konservativen ist es seine Neuigkeit von heute, daß das Zentrum die­­ Ostmarfenpolitik bekämpft. Dieser Gegenfall zwischen beiden Parteien ist alt, hat aber ihren­en Beziehungen noch nie geb­adet. Communal-Beitung. Generalversammlung des sädtischen Munizipalausschusses. In Ergänzung unseres gestrigen­­ Referates lassen wir die weiteren Details über den Reig­lauf der Versammlung folgen. Die Wahlen. An Stelle de resignierenden Sofef Sleifher wurde Adolf Berczeller in die Finanzkommission gewählt. In den Skantralstuhl Hofrat v. Haller und Ruft­­rat Ladislaus dr. Frivaldiy.In die Kom­­mission zur Erwählung der Geschwornen die bisherigen Mitglieder Franz Hammer, Mic­hael Hauer, Ludwig Krauß, Dr. osef Fee % if Inh Aelshegl 2 i

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