Oedenburger Zeitung, Juni 1913 (Jahrgang 45, nr. 124-148)

1913-06-01 / nr. 124

XLV Jahrgang Sonntag, 1. Juni 1913 Sedenburger Being, % Seller. reis: »Politisches Tagblatt. Preis: 7 Seller, Adminiftration und Verlag: Suherukerei Alfred Rommwalter, Grabenrunde Bi. Belephon Zr. 25. Bräm­merationspreise: @ür Lofo: Sansjährig 22 K, a 11 K, vierteljährig K 50h, monatlich IK9h #är RE BE 26 K, Barbaeig, 13 K, vierteljährig 6K50h, menatlihb 2 K N. 194. Inferate nad Tarif. Derselbe wird auf Wunsch überallhin gratis und franko versendet. Annoncenaufträge, Abonnements- und Unfertiandges­bühren sind an die Administration (Grabenrunde 121) einrufenden Vermittlung durch alle Annoncenbureaus. scheiden, wen wir dort von den neuen Faktoren zu Freunden haben wollen, und erkennen, wo unsere Gegner stehen. Schon zeichnet sich­­­ieser zukünftige Weg unserer südöstlichen Politik deutlich ab. Selbst im herrschenden Chaos kann er nicht ver­­d­reht werden: Bulgarien und Rumänien werden sich nicht zu ferner Zeit zusammen­­schließen zu einem mehr oder weniger offiziellen ZYmwerbund ; und füge dies nicht von selber, so müßten wir darauf hin­­arbeiten, daß Diesse beiden gesünderten südöstlichen Staaten, die so sehr aufeinander angewiesen sind, freundschaftlich zusammen­­gehen. Einvernehmliche rumänisch-bulga­­rischhe MBolitik aber könnte nichts anderes wollen als Feindschaft und Einvernehmen mit Oesterreich-Ungarn. Und dies wäre die sicherste Garantie für den Frieden und das Gleichgewicht auf dem Balkan, für die Sicherung unserer Interessen im nahen Orient. Das Ziel ist Har, der Weg vorgezeichnet, fehlen, man kann ihn nicht vor­­ Sidoff. Sopron, 31. Mai. Noch ist lange nicht alles vorüber. Noch i­ Die Londoner Konferenz nicht zu Ende, der Friede der Balkanstaaten mit der Türkei nicht geschlossen*), die S Pariser Finanzkonferenz nicht begonnen worden. Und wäre dies alles auch in bester Ord­­nung schon, so gäbe es doch immer noch die neue Balkangefahr, die Schwierig­­keiten der Gebietsverteilungen, die zu schweren Yi­nftigkeiten im Balkanbunde geführt haben und mit einem bruder­­mörderischen Krieg abzuschließen drohen. Es ist also ein chaotisches Bild, das vor unseren Augen sich entrollt. Und dennoch­ ist es schon höchste Zeit daran zu denken, wie die Polität Oesterreich-Ungarns sich der Zukunft fo gegenüber zu verhalten haben wird. Wie immer sich die Verhältnisse gestalten mögen, so ist das eine klar geworden, daß wir nimmermehr die Wege werden wandeln dürfen, die mir früher gegangen sind. Dur­ den Befig von Bosnien und der Herzegowina sind mir, m wie Graf Berchtold in seinem Expose vor den Delegationen in Budapest gejagt hat, auch eine Balfanmacht geworden. Er hat uns Mühe und Opfer genug gefottet, dies zu befunden und in den schwierigen Verhältnissen der jüngsten Zeit unsere balfanische V­ormachtstellung festzu­­halten. Auch die Zukunft wird uns solche s­chwere Opfer die Fülle auferlegen, und wir müssen bereits begriffen haben, daß mir bei alledem nur auf unsere eigene Kraft und nur auf die Weisheit und Voraussicht unserer Politik angemiesen sein werden. Hat denn nicht der ganze Verlauf der Krise gezeigt, daß Oesterreich-Ungarn selbst da, wo die Wichtigkeit seine I­nte­­ressen von allen Mächten anerkannt wurde, sie­ niemals auf wirkliche Unter­­­­stüßung anderer Staaten verlassen durfte ? Die Freunde sogar konnten mit uns nicht bis ans Ende gehen. Die Gründe hiefür sind so natürlich, daß mir nicht nur ein Zögern, sondern selbst ein Versagen hätten entschuldigen­ müssen. Mit dem Ber­­schwinden der Türkei aus Europa hat die Orientfrage aufgehört, eine europäische Lage zu sein. Die Orientfrage ver­ Ihm windet indessen nicht ganz aus der Politik, aber sie berührt unmittelbar von allen europäischen Mächten fortan nur noch Oesterreich-Ungarn. o jehr hört die Orientfrage auf, die anderen Mächte zu interessieren, daß alle jene, die bisher gerade durch sie in die schärfsten Gegenfäße zueinander ge­­raten waren, zu besten freunden werden. Dreibund und Tripelentente stehen einander nicht mehr in allen Teilen schroff gegen­­über. Und mir haben es exit. in diesen Tagen gesehen, wie die Monarchen Ruß­­lands und Englands nicht bloß aus familiärem Anlaß in Berlin erschienen, sondern wie dort sich alle drei Souveräne zu einer politischen Unterredung zusam­men­­taten und Dinge beschlossen, von denen sie annehmen, daß sie weder den Dritten in der Tripelentente noch die zwei anderen Teilnehmer des Dreibundes etwas an­­gehen. Rußland, England und Deutsch­­land haben ihre separaten politischen Ge­­schäfte, in die wir uns nicht einmischen sollen. Nun ist es ein oft­ proklamiertes Prinzip der Tripelentente wie des Drei­­bundes, daß jedem Teilnehmer Dieser Bündnisse auch Ertratouren gestattet sein sollen. Wir bekommen also deshalb noch feinen roten Knopf, wenn unsere blonde Freundin ein Tängchen mit ihren beiden Rettern von Ost und West tanzt. Auch wir haben ja durch die Veränderung, der Dinge im Orient andere Ziele zu ver­­folgen und ihnen auf anderen Wegen zuzustreben. Unser Auge muß nach Süd­­­­osten schauen und mir ‚müssen uns ent- *­ Der Präliminarfriede t wurde inzwischen in London unterschrieben. Die Redaktion. Politifche Nadricten. Die Unterzeichnung des Präliminar­­friedens. London, 30. Mai. Der Präliminarfriede wurde um 12 Uhr 40 Minuten nachmittags unterzeichnet. Von einem Zeugen des feierlichen Aktes wird mitgeteilt, daß sich die Historische Hands­lung, durch die das tatsächliche Ende des tür­­kischen Neid­es in Europa besiegelt wurde, tro aller Geschäftsmäßigkeit doch in unge­­­wöhnlicher und be­wegter Stimmung aller Teil­­nehmer vollzog. Communal-Peiting. Detterment oder Wertzuwachssteuer. Poz3ony, 30. Mai, Vor zwei Jahren, als die Ausgaben der Stadt rapid in die Höhe gestiegen sind und es beraussichtlich war, daß die ordentlichen Ein­­nahmen in kürzester Zeit dieselben nicht deden werden künnen, bat die Finanzkommission Salami, Prager Schinken, alle Gattungen Käse, Konserven, Jam’s "* Kompotte, frischer Spargel, Bananen, Ananas, feinstes Olivenöl, Liptauer Maikäse in besten Qualitäten erhältlich in der Delikatessenhandlung des Kaufet nur = Brunnen­­unternehmung: Dr. z­u Johann Gruber Sopron, Värkerület 113. Komitats-Telephon 375. Billigste Einkaufsquelle für Wiederverkäufer. Alleinverkauf bei RA. Schw­arz, Sopron, Värkerület 115. 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