Oedenburger Zeitung, Oktober 1913 (Jahrgang 45, nr. 225-251)
1913-10-01 / nr. 225
f: L2 EEE EEE EEE lehen zu bieten, als die bestehenden fünf Institute; denniese leiteren verfügen über sehr großes Aktenkapital, genießen im Auslande gutes Renommee und ihre Titres sind in den restlichen Staaten seit Jahrzehnten gut eingeführt. Für die Städtebani m wird si verleiht — mit Ah und Krah) — ein Aktienkapital von 10 Millionen aufbringen lassen. Wer kann glauben, daß dieses neue kleine Institut mit den alten großen Bauten werde konfurrieren und daß es sich größeres Vertrauen werde erwerben können ? Anstatt sie mit solchen aussichtslosen Projekten zu befassen, sollten die Bürgermeister der ungarischen Städte, lieber dahin trachten, daß auch in Ungarn die Institution der Kommunalsparfasfen eingeführt werde. Allerdings, daß die Kommunalsparfafja der Kommune momentan aufhelfen werde, darauf darf man nicht rechnen. Wenn sich aber diese Institution langsam entwickelt, dann wird sie den Städten mit der Zeit ebenso zum Segen gereichen und zu jenen Erfolgen führen, wie man dies in Oesterreich und den anderen ausländischen Staaten beobachten und konstatieren kann. Bis aber wieder normale Geldverhältnisse einführen, bleibt für die Kommunen nichts anderes übig,al die meisefte Zurückhaltung zu beobachten. Der Wunsch, die Verhältnisse der Stadt zu verbessern und zu reformieren, mag ein sehr begründeter sein. Dian muß jedoch die Nüdständigkeit und Berjäumnisse früherer Jahrhunderte nicht auf einmal reparieren wollen. Ein Aufschub von 1—2 Jahren, bis wieder bessere Geldverhältnisse eintreten, wird die Städte nicht zugrunde richten. Wenn man Projekte aufschiebt, so sind sie damit nicht ganz aufgehoben. In diesem Sinne sollten die Bürgermeister in den Kommunen einwirken, und auf die Gefahren hinweisen, die mit der Kontrahierung von schmwebenden, kurz fälligen und teuren Schulden verbunden sind. S. W. Stärkungen gesandt, um dort die Ordnung wieder herzustellen. ‚Die Ausbreitung des Aufstandes. Die „Südslaw. Korr.“ meldet aus Belgrad: Konsularberichte aus nichtserbischer Duelle stellen fest, daß sich der Aufstand in den serbisch-albanischen Grenzgebieten ausbreitet. Wenn auch die aus serbischen Duellen fließenden Berichte über den Umfang der Bewegung übertrieben scheinen, so steht doch fest, daß der Aufstand einen ersten Charakter trägt, worüber man sich auch an den leitenden serbischen Stellen seiner Täuschung hingibt. Die albanische Bevölkerung hat sich Tiberall gegen die serbischen Behörden erhoben und auch die bukarischen Dörfer schließen sich in immer größerer Zahl den Aufständischen an. Der Aufstand hat bisher überaus blutige Ereignisse gebracht, und man schäßt die Opfer der ersten Woche der Erhebung auf mehrere Tausende. Europa und Albanien. Köln, 29. September. Die „Köln. tg.” mehrt die Frage auf, wie ss die Großmächte zu dem albanischen Aufstand verhalten werden. Das Blatt meint, Schwierigkeiten künnten erst entstehen, wenn Serbien zu Berigergreifungen im Gebiete des albanischen Staates übergehen würde. In Albanien stehen für mehrere Großmächte wichtige Interessen auf dem Spiel. Eine Politik die darauf aufginge, vollendete Tatsachen zu schaffen in der Hoffnung, Europa werde sich damit abfinden, künne im Falle Albanien Enttäuschungen erleben. Der albanische Aufstand. Es scheint sein Zweifel mehr, daß sich die Wire und all der inner- und außerpolitischen Verhältnisse im nordwestlichen Winker des bisherigen balkanischen Kriegsschauplages als dritter kleiner Balkankrieg auszulösen beginnt. Nach den voraussichtlichen Verhältnissen bezüglich Raum, Zeit und Stärke der Streitkräfte fällt er in die scheinbar ziemlich harmlose Nomen latur einer „militärischen Episode“; Die bisherigen Ereignisse, die Gegenrüstungen der Serben und insbesondere die in wenigstens von den Belgrader Blättern inspirierte Tendenz des nun folgenden „Rachezuges“ lassen mit Recht befürchten, daß dieses allerdings lebte Stapitel des langen und an Greueln aller Art ohnehin schon überreichen Krieges auch das unmenschlichste und mörderischeste sein werde. Ljuma von den Albanern defekt. Belgrad, 29 September. Offiziellen Berichten zufolge haben die Albaner Ljuma befeht. Bei Luma Rula ist ein Kampf im Gange. Es wurden Maßnahmen ergriffen und Verstärktungen eingesandt, um die Albaner zurückumerfen, und, wenn nötig, am Borrüden gegen Prizrend zu hindern. Nach Debrida wurden gleichfalls Ver- Oldenburger Beilung. Fi Me: Am 1. Oktober 1918. Communnal-Beituing. Kundmachung. Die Register über die für das Jahr 1913 bemessene Grundeinkommen und Krankenfondzuschlag, der zur Öffentlichen Rechnungslegung verpflichteten Institute, Gewehrsteuer und Militärtote liegen im. städt. Steueramte vom 1. Oktober 1. %. während der Amtsstunden zur allgemeinen Einsicht auf. Auszug aus dem G-X. XI'ex 1909. $ 4. Die beglaubigten Register sind in Städten nach gebräuchlicher Art und Weise vorher zu verlautbarenden 8 Tage hindurch am Nathause behufs allgemeiner Einsichtnahme aufzulegen Diese Auflegung der Register hat aber bei Bestimmung des Reflamationstermines seine Wirkung. EN $ 13. Reflamationen sind vom Tage der Zustellungen, beziehungsweise wenn der Steuerbogen nicht angenommen wird oder sonst unzustellbar ist, vom Tage der versuchten Zustellung an gerechnet innerhalb 15 Tagen einzureichen. Reklamationen haben seine aufschiebende Wirkung. $ 14. Die Reklamationsfrist läuft am nächstfolgenden Tage ab, wenn der nächste Tag ein Sonntag, ein Feiertag nach Greg, Kalender oder ein Nationalfeiertag ist. Wird die Reklamation per Post eingesendet, wird als Einrechnungstag der Tag der Pestaufgabe betrachtet. Bringt der Steuerträger durch Einsichtnahme der Register die Vorschreibung schon früher in Erfahrung, kann die Reflamation als früher eingebracht werden. Ueber die Reflamation entscheidet der Steuerausschuß des Verwaltungsausschusses der fünfgl. Freistadt Sopron. Reklamationen sind bei der Finanzdirektion, dem Verwaltungsausschusse, dessen Steuerausschuß oder beim städt. Steueramte einzureichen, können aber bei der Finanzdirektion oder beim städt. Steueramte auch mündlich angemeldet werden, welche dieselben unentgeltlich zu Protokoll nehmen. ($$ 32, 36, 37 der FM, Verordnung 81, 50.000/1913.) Sopron, am 30. September 1913. Das slädt. Steueramt. Yaktische Nachrichten. Bedienschaftsbericht des Grafen Emil Szechenyi. Budapest, 29. September. Viel besprochen wird in politischen Kreisen eine Rede des Abgeordneten Grafen Emil Szechenyi, von dem es hieß, daß er als einziges Mitglied der nationalen Arbeitspartei aus dieser austreten werde, um sich der Andräfigpartei anzuschließen. Er erklärte gestern bei Erstattung seines Rechenschaftsberichtes in Echtergom seine weitere Solidarität mit dem Grafen Tipa und teilte seinen Wählern den Entfehlun mit, auch weiterhin in der nationalen Arbeitspartei zu verbleiben. Graf Széchenyi erörterte auch die innere Lage und ihren Zusammenhang mit der auswärtigen Politif. Ueber das neue Wahlrechtäg-feh äußerte sich Redner in dem Sinne, daß er darin einen viel zu Dreisten Schritt erblick und die Besolgnis hege, das magyarische Element werde in den von Nationalitäten bewohnten Gegenden zurückgedrängt werden. Im übrigen benannte sie Graf Széchenyi al unerschütterlicher Anhänger des Grafen Tika und zur Solidarität mit allen Handlungen der nationalen Arbeitspartei. Die Bildung der Andräsiypartei begrüßte er mit Sympathie, weil sich in ihre eine regierungsfähige Opposition organisiere. Immerhin würde Graf Andräsfy gut daran getan haben, vorerst das Ergebnis der ersten Wahlen mit dem neuen Wahlrechtsgeset abzuwarten. Der Rechenschaftsbericht wurde mit großem Beifall aufgenommen und Begrüßungstelegramme an den Grafen Tika somwie an den Präsidenten der nationalen Arbeitspartei Grafen Khuen-Hederváry abgesandt. Die Kongregation des Hajdurer Komitats kotierte — troßdem der ständige Ausschuß das Miktrauen beantragt hatte — mit 96 gegen 89 Stimmen der Tipa Regierung vertrauen. Diese neueste Niederlage wirkte auf die Opposition sehr verstimmend. Wieder eine Niederlage der Opposition. Kokal-Beijing. Die neue Telephonzentrale. Permanenter Nachtdienst. Eine große Errungenschaft, welche mir bereit längst angestrebt haben, ist mit dem bargestrigen Tag in Erfüllung gegangen. Mit der Errichtung der neuen Telephonzentrale ist auch der permanente Nachtdienst eingeführt worden, wie er einer Stadt von der Bedeutung Soprons gebührt. Von nun ab künnen die Abonnenten aue während der Nachtzeit telephonische Verbindung erhalten und die neunte Stunde der Abendzeit wird für sie nicht mehr die gänzliche Abgeschiedenheit von Welt und Verkehr bedeuten. Diese Neuerung war nicht leicht durchzuführen. Viele Hindernissse mußte man aus dem Wege räumen und viele Schwierigkeiten besiegen. Der Energie und verständnisvollen Fürsorge der neuen umsichtigen Leiter der Prostdirektion Ga Kelenyi ist es jedoch gelungen, der wiederstrebenden Mächte Herr zu werden und das langersehnte Wert zu volle führen. Nun haben wir mit einemmale einen Riesenschritt nach vorwärts getan und die Bewohnerschaft, besonders die kaufmännische Welt, kann aus vollem Herzen füriese neue Errungenschaft dankbar sein. Laut und zugenommener Verständigung ist die Einschaltung in die neue telephonische Zentralanlage neuesten Systems am 27. d. mittags 1 Uhr durchgeführt worden. Von dieser Stunde an ist die Zentrale nicht mehr mit Klingelsignal, sondern mit dem Herabheben der linksseitigen Muschel anzustufen, wie wir dies bereits ausführlich bekannt gegeben haben. Die Benegung der rechtsseitigen Kurbel ist nicht nur nicht notwendig, sondern direkt nachteilig, da die Zentrale nur dann sich melden wird, wenn die linksseitige Muschel von der Angel gehoben wird. Der permanente Nachtdienst ist ebenfalls am 27. September eingeführt worden. Die Öffentliche Telegraphenstation war jedoch im neuen Palais noch nicht einzurichten, weshalb die Aufgabe von Z Telegrammen in der Nachtzeit und Gespräche von der öffentlichen Zelephonstation nur bei dem Postamt Nr. 2 auf der Südbahn zu bemwertstelligen sind. Die Bestes Tafelgetrank „Rabolder Waldquelle“ ee Dr. U. Haberl & Co. „„ KHaupfdepot: Gujtan Bader, Hopron, Grabenrunde 45.