Oedenburger Zeitung, Februar 1914 (Jahrgang 46, nr. 26-48)

1914-02-01 / nr. 26

REIN a nt a an FROEERTERN EEE xhvlstgpthng Preis: Seller. edenb Sonnta,, 1. yebruat 1914, urger Jeilung YFolifiides Tagblatt. rn ern ze Bräm­merationdpreise: to: © 22 K, halbjährig 11 K, vierteljähri­gene en, euch Kon _. Yar Auswärts: Ganzjährig 26 K, halbjährig 13 K, vierteljährig 6 K 50 h, monatlich 2 K 30 h. Adminiftration und Verlag: Buhdrukerei Milfred Nomtmwalter, Grabenrunde 121. ‚elepbon Ar. 25. Inferate in Tarif. Derselbe wird auf Wunsch überallhin gratis und franto versendet. Annoncenaufträge, AUbonnements- und Anfertionäger­bühren sind an die Administration (Grabenrunde 121) einzufi Vermittlung durch alle Annoncenbuirenng. « t Des Feiertageswesenets scheint uuf ereuäch sie stummet Diens­­tagabendi. TEEN EL SEE EEETEETENTETETTERTCHETN F Die ersten Schwierigkeiten in Kroatien. Bagred, im Januar. &3 war vorauszusehen, daß sich die Dinge in Kroatien nicht so glatt ab­­wiceln würden, wie die Optimisten es vielleicht gehofft haben. Mußte die Koa­­lition doch von allem Anfang an mit ihrer Tradition rechnen und durfte ihre entgegenkommen doch schon aus diesem Grund nicht allzu weit gehen, selbst wenn sie wirklich, wie ihre Gegner, zweifellos mit Unrecht, behaupten, auf den Kompro­­miß nur eingegangen sei, um zur Macht zu gelangen. Die ganze Vergangenheit und Struktur der Kroatisch-serbischen Koa­­li­tion zwingen den gerechten Beurteiler, anzuerkennen, daß er unter den Politikern der Koalition, selbstverständlich wie inner­­halb jeder politischen Partei, Streber und politische Aventiuristen gibt, die Spartei als solche jedoch tatsächlich von dem Ber ftreben durchdrungen ist, Kroatien durch eine opportunistische Politik zu kräftigen, und zwar zu kräftigen nicht nur im Innern, sondern auch in der Stellung Ungarn gegenüber. Gerade das macht eben die Lage dieser Partei zu einer so sehmwierigen. Sie muß die im Lande so unpopuläre Politik der Freundschaft mit Ungarn machen, obwohl sie sie jagen muß, daß sie auf h­inreißende Eefolge schon darum nicht rechnen kann, weil auch die ungarische Regierung naturgemäß nur bis zu einer gewiissen Grenze entgegen­­kommen kann, wenn sie der Opposition­­ nicht selbst eine kräftige Waffe gegen sich in die Hand drücen will; sie kann aber andererseits dem Anstoß der krontischen Opposition gegenüber sich auf sein anderes Gewicht frügen, als auf ihre Vergangen­­heit des Kampfes und auf ihre wenn auch nur bescheidenen Erfolge (Verbreite­­rung des Wahlrechts) während ihres so kurzen Regimes. Die­ Vergangenheit des Kampfes bringt nun die Koalition in eine sehr pein­­liche Stellung der oppositionellen Forde­­rung gegenüber, die Anklage gegen den Kommissär Cuvaj zu erheben. Im Herzen wäre wehl jeder Politiker der Koalition sofort bereit, das Todesurteil gegen Cuvaj zu unterschreiben. Selbstverständlich wäre eine solche gegen einen Vertreter der Krone erhobene parlamentarische Anklage in einem monarchischen Staat ein Absurdum. Der Kroatischen Opposition schweben die Ministeranklagen vor, die ja in Fällen großer D­olfsnot gewiß berechtigt sind. Die parlamentarische Anklage gegen den königlichen Kommissär ist ein Unding. Das Parlament kann die Anklage nur gegen ihm verantwortliche Faktoren er­­heben. Der königliche Kommissär aber ist ja der Ausdruck dessen, daß Die parla­­mentarische Verantwortlichkeit der Regie­rung filtiert und auf die Verantwortung der Krone und — der Geschichte gegen­­über beschränkt wurde. T jede andere Auffassung hebt das monarchische Prinzip auf — und daß sich die Kroatisch-serbische Koalition dazu verstehen sollte, kann die Opposition Kroatiens­ von ihr wirklich nicht allen Gruntes fordern. Und tut es auch nicht. Umfom weniger, als dieses Kom­­missariat sich nicht so sehr gegen die heutige Opposition, sondern eigentlich gegen die k­roatisch-serbische Koalition mendete, die gezwungen werden sollte, einen Teil ihrer Kräfte der altunionisti­­schen Partei abzugeben und den Kampf gegen Ungarn einzustellen. æ 3 ist nun freilich gelungen, die Koalition zu veran­­lassen, den Kampf gegen Ungarn einzu­­stellen, aber nicht, Harikiit zu verüben. æ 3 gelang vielmehr, einige kroatische Forderungen durchzufegen und durch reine Wahlen Kroatien ein einem wahren inneren Kräfteverhältnis in wenigstens eini­­germaßen entsprechendes Parlament zu geben, wenn man den kroatischen Sabor mit seinen bescheidenen V­olk­ommenheiten Parlament nennen darf. .­ Preis: 7 Seiter. Commiunnal-Beitung. Städtischer Munizipal-Ausschuß. Borfigender : Obergespan Dr. v. Bahn. Bor Uebergang zur Tagesordnung ge­dachte der Vorsigende des 50. Wiegenfestes des Thronfolgers Erzherzog Franz Fer­­dinand, welcher Tag umso freudigere Ge­­fühle in allen Schichten der königl. Freistadt Sopron auslöste, als Seine Ef. u. f. Hoheit in seiner Eigenschaft als Kommandant des Naadasdy-Hasarenregimentes in unserer Stadt längere Zeit domizilierte. Auf den Antrag des Obergespans beschließt die Kommunität den einstigen Thronfolger mit ehrfurchtsvoller Liebe zu begrüßen und ihn der Treue seiner ihm liebevoll ergebenen Untertanen zu ber­­­ichern. Der Bürgermeister wird betraut, diese Huldigung im geeigneten Wege dem künftigen Thronfolger zur Kenntnis zu bringen. Der Obergespan gedachte sodann in tiefempfundenen Worten der dahingeschiedenen Altbürgermeister Johann Find und der Re­­präsentanten Lorenz Bec und Ignaz Steiner, deren Andenken unter Kundgebung aufrichtigster Anteilnahme im Protokoll verewigt wurde. Schließlich begrüßt der Obergespan die neuen Bildlisten des Munizipiums. Die Brennberger Aktien und die Paulin Müller-St­ftung. Repr. Dr. Sándor Schwarz richtete an den Bürgermeister folgende Interpellation : Hat der Herr D Bürgermeister Kenntnis davon,­­ daß im Vermögesaus­weise der P­aulın Müller’schen Wohltätigkeit2-Stiftung auch) vom Jahre 1912 Brennberger Aktien im Betrage von 80.000 K figurieren ? — Hat er Kenntnis davon, daß die Brennberger Kohlenbergbau- A.­G. liquidiert hat und daß laut dem in jüngster Zeit veröffentlichten Liquidationg-Er­­gebnis auf die Aktien überhaupt seine Zahlung entfiel? — Wieartig wurden im Laufe des Liquidationg-V­erfahrens die Rechte der Stadt beztw. der Stiftung als Aktionär gewahrt? — Was gedenkt der Herr Bürgermeister zu tun, daß die P. Müller’ sche Armen­ Stiftung vor empfindlichem Schaden gewahrt bezw. die Schädigung auf ein Minimum reduziert werde ? . Der Bürgermeister erwidert, daß er mit der Fundational­ Direction sich in Verbindung fegen werde. Er wolle dieser Erklärung nicht borgreifen und verschiebe daher die Beant­­wortung.­­ Für unseren Spitalbau hat die Regierung bekam­tlich eine Staatshilfe von 260.000 K bewilligt. Für die Erwirkung derselben spricht die Generalversammlung unserem Obergespan und unserem Abgeordneten protofollarisch den Dank aus. Be: BF Bonbons, sowie Theebäckerei, Liqueure, zu haben beim Delikatessenhändler mg BER Schinken, Champagner, Südfrühe Johann Gruber BER und Konserven in grösster Auswahl sopran, Värkerätst 118. su Übernimmt alle ins Fach einschlagende Arbeiten, Geschäftsbücher, Bibliotheksarbeiten, Faszikeln,­ Prachtbände, Schachteln, Passepartouts etc. etc. in geschmackvollster und billigster Ausführung. . „u Kapuy Ernö Jözse Telephon Nr. 375. 7z; Buchbinder, Sopron, P. Müllergasse Nr. 1. n 2507 te at hin Eiirsnterch ei . ih Di EREEREN ee er­­ « AN NER ee N­­eek ee ni ee et ee 2 & 2 D 2­2 DE En A SE A EU UPEERRSTLN er a en

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