Oedenburger Zeitung, April 1914 (Jahrgang 46, nr. 74-98)

1914-04-01 / nr. 74

-.«" ' | * ALVT. Zahrgang. nn Brännmerationspreife: Gür Lolo: Sarsiähris 2K, Der & K, vierteljährig 50 h, monatlich IKR Bür Kusnirıt: "Banniee 25 K, Bali 13 K, vierteljährig X 50 h, monatlih 2 K 30 | Minmod), T 1. April 1914. Oedenburger Zeitung Wreis: 7 Seller. »Polififides Tagblatt. Preis: 7 Keller. Adminiftration und Verlag: Buchdrucerei Alfred Romm­alter, Grabenrunde 121, Relephon Mr. 25. Laferate nach Tarif. Derselbe wird auf Wunsch überallhin gratis und franjo versendet, DIRNMUNTENER RB. Abonnements» und 2 Adobe­bühren sind an die Administration (Grabenrunde 131) einrufen. Vermittlung durch alle Annoncenbureauf. Medenburger Ar­tung Mit 1. April begann ein neues Abon­­nement auf die „Medenburger Zeitung”. Außerdem erscheint auch weiterhin unser Ilnfiriertes Sonntagsblatt als gediegene belletristische Wochenschrift für Familie und Haus, deren prächtige Illustrationen stets ganz besonderen Anklang fanden. Der Abonnementspreis der „Deden-­burger Reifung“ beträgt bei täglicher Zu­­stellung ins Haus (pro Sopron K 5.50 für auswärts K 6.50 vierteljährig Für das „Ilustrierte Sonntagsblatt“ sind separat 30 Leiler pro Oxarfal zu entrichten zwei Milliarden. Mit einer noblen und leichten Geste hat die französische Kammer zwei Milliar­­den bemilligt. alt braucht es gar nicht gesagt zu werden, zu welchem Anrede­­ als Rüstungskredit selbstverständlich. Andere Möglichkeiten, denen so gewaltige Sum­­men zugeführt werden könnten, existieren nicht. Für zivilisatorische Werte und kulturelle Arbeiten bewilligt man Beträge, denen zur Milliarde mindestens eine Null fehlt , aber auch sie nur noch selten. Gibt es eine Erscheinung, die unserer Kultur ein stärkeres Armutszeugnis ausstellen könnte ? Saft und Kraft der Nation wird versc­hmendet, um immer neue gigantische Waffen zu schmieden, mit denen sie sich gegenseitig imponieren und im geeigneten Augenblicke übereinander herfallen wollen ; der Schimpfliche Hohn auf alle Kultur’ ist die Behauptung, daß die­­ Rüstung dazu diene, den Frieden zu erhalten. && mag sein, daß das Webermaß der Rüstungen bisher einen Krieg von uns ferngehalten hat ; aber je höher dieses Webermaß steigt, desto mehr drängt es zum Kriege. Denn die Völker künnen die Last des bewaffne­­ten Ssriedens nicht mehr lange ertragen und werden ihm gemaltsam ein Ende machen müssen, falls nicht die Hinsicht früher kommt und sie auf logischem­­ Wege zwingt, die Komödie der Rüstungen, die den Frieden sichern sollen, aufzugeben. Mit Riesenschritten steigt Die Schulden:­last der Welt. Die legten Jahre zeigen das größte Anschwellen der jährlichen Ver Schuldung ; vor 30 Jahren betrug die jährliche Zunahme der Schulden 1380 Millionen, sie lagt dann auf 960 und stieg in den leßten zwei Jahren auf 2500 Milliarden. Das Jahr 1914 aber wird ein Rekordjahr sein ; Frankreich, Deutsch­­land, Rußland und Oesterreich zusammen vermehren ihre Staatsschuld um sechs Milliarden. Diese ungeheure Summe ist das Ergebnis der Sorge und des Schweißes der Völker; sie enthält die Ueberschüfte der produktiven Kraft, welche die genann­­ten Staaten aus ihren Bewohnern her­­auszupresfen vermochten, jene Meberschüfte, die, wenn es seine Rüstungen im gegen­­wärtigen Umfange gäbe zur Hebung des kulturellen Niveaus, zu Werten der so­­zialen Fürsorge, zu Zwecken einer höheren Menschlichkeit verwendet werden konnten. Statt­dessen baut man­­ Kanonen, immer von neuem Kanonen. Frankreich, das reiche Frankreich zeigt groß der Leichtigkeit, mit der es zwei Milliarden hingibt, Spuren der Gr­­ündung. Der Wetteifer mit dem über­­legenen Nachbar legt ihm Opfer auf, die seine finanzielle Stellung in der Welt ernstlich gefährden ; seine­ Schuldenlast ist die größte. unter allen Staaten der Welt und steigt rapider, al die aller anderen Staaten, wozu noch der Umstand kommt, daß sich die Milliarden der Schulden auf eine an Zahl stagnierende Bevölkerung verteilen. Aber es wird troßdem fortge­­rüstet. Mehr als je blickt das französische Volf wie gebannt auf das Loch in den Vogesen und mirft seine ganze Zukunft in die Wagschale, um nur an dem großen Tage, da die blutige Revanche anheben sol, stark zu sein. Eo ist Wahnsinn, nur ohne Methode. Denn ein Volf, wie das französische, das durch­ den Stillstand seiner Zahl den Stillstand seiner Vitalität befindet, kann einem Rivalen, der wie die Deutschen, in diesem Punkte ihm vor­­läufig noch meitaus überlegen ist, nicht mehr ebenbürtig werden. Die Differenz der Bevölk­erungszunahme ist durch die Verstärkung der Rüstungen nicht wettzu­­machen. Dazu kommt eine andere Tat­­sace. Seit Jahrzehnten kommt die Re­­publik aus den großen und kleinen Skan­­dalen nicht heraus und immer deutlicher tritt es zutage, daß das öffentliche, mie das private Leben der großen Nation­säulniserscheinungen zeigt, die von be­­denklicher Art sind. Nicht die eisernen Waffen, die ein Bol fic­ schmiedet, machen ein Volk unbesiegbar, der Geist, der in ihm mahnt, ist viel­­ wirks­amer. Alles, was in Syranfreich geschieht, sollte den Franzosen eine Mahnung zum Frieden sein, den seine der Nationen unseres Kontinents so dringend DRRHN, wie­ die französische. NEON TEA SEPPROPARSEIR 1 02 L2 ENG BÜRRROUL DERART. >) WE SRAIER "7 Per OWEN Bra ZUR — 1 Yolitische Nachrichten. Z5evorfreende Audienz­ des Tipa. Grafen Budapes­t, 30. März. Ministerpräsident Graf Tisa wird ich von Papa, wohin er morgen zur I­nstallierung des neugewwählten reformierten Bischofs Stephan Nemeth reist, nach Wien begeben. Der Minister­­präsident dürfte beim Monarchen in­ Audienz erscheinen und mit dem Minister des Reußern Grafen Berchtold eine Konferenz in Angelegens­heit der Delegationsression Halten. WERATS EEE Kokal-Beitung. Pflanzet Obstbäume ! (Ein aktueller Wint an alle, die ed angeht.) I. Spopron — du schöne Stadt — in die liegt vergraben jo mancher Schag. Pflanzet Obstbäume! Dieser Mahnruf findet leider bei uns noch immer zu wenig Beachtung. In erster Linie wäre die Stadt selbst berufen, mit gutem Beispiele heran­­zugehen und könnte viele Tausende von Obste­bäumen auf ihrem Gebiete anpflanzen. E83 sei ferne von mir Natschläge zu er­­teilen,­­ besißt Sopron ohnehin genug be­­rufene Tastoren, deren Aufgabe es ist, Die gesegnete Soproner D Bodenbeschaffenheit zu größerem Erträgnisse zu veranlassen. Ach, wie viele Unterlassungssünden ge= Schehen auf diesem Gebiete. Sehen wir 5.8. die Kleine Schwesterstadt Köpeg. Man wird dort auf sämtlichen Straßen und Wegen Obstbäume angepflanzt finden, deren Erträgnis der Stadt jäh­rich Tau­­sende von Kronen ab­wirft. Doch nicht allein die Stadt geht mit diesem edlen Beispiele voran, sondern die Bewohnerschaft metteifert sozusagen in der Obstzucht und macht es im Sommer zu einem kleinen Paradies.­­ Ein Beweis, daß sich den ganzen Sommer hindurch bis zum Herbste 3—4 en gros Obst­­händler dort aufhalten, das Obft dort zusam­­menlaufen und ununterbrochen mit dem Obsts­­erport nach Wien 2c. beschäftigt sind. In manchen Jahren sol der Obster­­port aus Kößen 120—150.000 Kronen betragen haben, wo genug für den großen Wert der Obstzucht spricht. Die dortigen maceren Bürger, deren Weingebirg die Vhillorera schon zu vernichten droht, warten nicht wohl ab, biß dieser Feind ihre Erdwerbequelle sondern suchen fest von durch massenhafte Anpflan­­zungen von Obstbäumen ihre feinere E­xistenz zusichern. Trogdem in Küßen eine berühmte Obfte­baumschule existiert und viele der dortigen vernichtet hat, Wirtschaftsbürger sich selbst als Nebenverdienst mit der Obstbaumzucht im Kleinen befallen, haben die L­etteren vergangene Woche zwei W­aggonladungen Obsstbäume im Werte von einigen tau­fend Kronen von Ezegled bezogen, um selbe dort zu berpflanzen. E38 bedarf dies seiner weiteren Worte i 4 . · ST er A Fe —-—.4.-sx art ee ke N , .. .».-.«.--ck.F-.W..M4·«L«W

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