Oedenburger Zeitung, Juni 1914 (Jahrgang 46, nr. 125-147)
1914-06-03 / nr. 125
« 2 zierte und die Gäste begrüßte, hielten die beiden Kuctprofessoren Wilhelm Manko aus Budapest und Georg Schultes aus Wien allgemein verständliche Vorträge über die Entwicklung der graphischen Künste, welche sehr beifällig aufgenommen wurden. Schließlich dankte Deden Horpvath für die Munifizenz der Stadt, welche außer der Ueberlassung des Saales den Fachverein mit einer Geldspende bedachte. Nun wurde der Rundgang im Saale angetreten. Das überaus reiche Material bot eine schöne Augenweide, aber auch viel Stoff zur Belehrung und Anregung. Mit einer fast unübersehbaren Kollektion war vertreten der Wiener Hachverein für graphische Künste; außer prachtvoll ausgeführten Druckorten waren da alle Verzweigungen der graphischen Künste vermittelt und besonders die Lichtdrude und wunderbare Radierungen pachten den Beihauer. Auch der Budapester Bachverein bejchtete mit einer schönen Kollektion die Ausstellung; besonders reich vertreten war die Druderei „Bilagoflag”. Aus der Nachbarschaft gewährte man die Kollektionen der Firma Lintner und Szamedy aus Szombathely, Eugen Gantner aus Győr; auch die Mienerneustädter sind nit ausgeblieben und ergänzten harmonisch das Gesamtbild. Die hiesigen Drudereien stellten ohne Ausnahme aus, an ihrer Soige die beiden führenden Kunstanstalte u in Röttig und Rommwalter. Mit dieser Ausstellung hat die hiesige Bachgruppe des Landesvereins Der Buchbruderkunst große Dienste erwiesen und mit dem gebotenen Anlaß zur Vergleichung des Lokalen mit dem Hauptstädtischen den Beweis erbracht, Daß auch hier der Geist des Fortschrittes in den die Drudereien leitenden Bureaus tätig ist und die Leistungsfähigkeit Soprons der der Hauptstädte nicht nahhsteht. Die Erbringung dieses Beweises war eine parerzellende lokalpatriotische Tat. Um das Arrangement haben die Herren Devon Horvath und Ludwig Zsitvay ih das größte Verdienst erworben. Abends fand im Glaspavillon des Hotels Pannonia ein gemütlicher Abend mit sehr abwechslungsreilidem Programm statt, an welchem als Mitwirkende Redakteur Friedr. Geleji (Vorlesung), Banfbeamter Karl Zwinz (Baklolo), Krau Albert Czeikt( Schubert-Lieder), Mori; Rohlmann (Humoristische Vorträge), Viktor Löbel und der Conferencier Advokat Dr. Julius Lederer reichen Applaus ernteten. Dem Tag gab eine animierte Tanzunterhaltung die legte, schon in das Rot des Tagesanbruchs ausklingende Begleitung... Eee elee en FE SISOonN ä N ist seiner vielen Vortleile wegen bewunderungswerth = Ne Ange Derneue = a @ ) BEWEENTERNEL ERGTEERE a & REEE Se FETT er V., Ne el X -.’ BEER IHR Friedenburger Beitung .s ·-«"·—- »M TITEL EEE FR RETRERTTTER 8 Suni 1914. Ingesnenigkeiten. Sopron, 2. Juni. * Danfgebet für unseren König. Gelegentlich des gestrigen Pfingstfestes wurde im Tempel der israel. orthodoxen Kultusgemeinde ein Dankgebet anläklich der Genesung unseres geliebten Königs verrichtet und Se. Chr würden Herr Oberrabbi Emanuel Grünwald flehte in seiner marfigen Reitpredigt den Segen Gottes auf das Haupt des besten und gütigsten Herrschers herab, der seinen treu ergebenen Völkern no lange, ungezählte Jahre erhalten bleibe! * Unser Ehrenbürger Baron Emerich Szalay, Direktor des Nationalmuseums, trifft morgen Mittwoch mittags in Begleitung des Titularbischofs Wilhelm Frafnoi, Landesoberinspektor der Museen und Bibliotheken, hier ein. Baron Szalay wird diesmal auch den neuesten Soproner Yund, die Knochenüberreste des aus dem Tertiärzeitalter stammenden Urtieres, Dinotherium gigantheum besichtigen. Beziehung. Herr Balımi VBargha Begründer und Chef der Firma VBargha Co. in Kößen, verlobte sich mit dem anmutigen, reizenden Fräulein Erzlite Ciofa, Tochter des angesehenen Privatiers und Hausbefiberd Josef Sofa in Moson. Zugunsten unseres Turnzigeuerwehrvereines fand Pfingstmontag im abgeschlossenen Elisabethtarf ein Boltsfest statt, das wegen des unsicheren Wetters bei weitem nicht so besucht war, wie es ein so eminent humanitis wirkender Verein verdiente. Allerdings hat der Verein selbst diesmal weniger die Reframetrommel geschlagen, weil er in seiner Anspruchslosigkeit die Bevölkerung nicht wieder in Kontribution sehen wollte. Man könnte aber auch unserer andere Feuerwehr das Dichterwort zurufen: „Bescheidenheit ist eine Zier — doch kommt man weiter ohne ihr.” Eine Körperschaft wie unsere brave Feuerwehr, die in der Stunde der Gefahr ihr Leben in die Schanze schlägt, um Hab und Gut zu retten,darf entschieden präzentiöser auftreten und ihr Ruf nach Verbesserung ihrer Nequiliten darf niemals lautlos verhallen. Ganz abgesehen also davon, ob beim gestrigen Wolfsfeste nicht auch etwas mehr geboten hätte werden sollen — das Programm war tatsächlich etwas zu paupte — hätte dennoch sein Hausherr und seine bürgerliche Familie daheim bleiben dürfen. Solche Rüclicht darf ein Feuerwehrverein wohl fordern. Wenn es eine Entschuldigung für die zumeist fast veranlagten Soproner gibt, so ist es das fahle Wetter, welches den längeren Aufenthalt im Freien vielen verleidete. Wer im Elijabethtart ‚war, hatte es doch nicht zu bereuen. Man sah sehr viele reizende junge Damen in entzüenden Toiletten und besonders um Die Champagnerzelte und Meinl-Cafe hatte sich ein sehr reges Leben entwickelt. Wie man uns erzählte, war der Abtag in Champagner ein so großer, daß der Vorrat bald alle war. Junge Damen aus der Gesellschaft besorgten den Blumen- und Kartenverlauf für die reichbewegte Tombola. Die Militärkapelle spickte ihre schönsten Weissen und äußerst gemütlich ging es im unteren Teile des Parkes zu, wo bei den Klängen der vom Dirigenten Herrn Marsch geleiteten Veteranenkapelle flott und ausdauernd getanzt wurde. Besonders ein Csardäas hatte viel Neugierige herbeigelobt und gar mancher, der das ungarische Brot wohl ist, es aber nicht genug würdigt, konnte die erfreuliche Wahrnehmung machen, wie tief der, ungarideutsch sprechenden , Bevölkerung gedrungen und mit welcher Vorliebe sie unserem“ Nationaltanzen huldigen. Das Fest,unserer Feuerwehr, besuchten: auf Obergespan Dr. 2. Baan, Bürgermeister Dr. Töpfer, der iche Geist auch in das’ Volksleben " unserer Präsident des Vereins, Stadtfistal „Dr. EBENUE « * Studienreife Soproner Studenten nach D Venedig. Die Schüler der höheren Klassen des evang. Obergymnasiums,22 an der Zahl unternahmen Freitag unter Führung der Professoren Sustav Kralis und Lofer Szabó einen Studienausflug in die Stadt der Lagunen. RN « V neuer Finanzdirektor Der Finanzrat der Soproner Finanzdirektion,könRat Jvan Horváth wurde zum Finanzdirektor mitzpprems ernannt Direktor Horváth war als ein ebenso pflichteifriger wie gewissenhafter Beamter bekannt Und nun fand seine Arbeitsfreudigkeit als Leiter einen noch ausgedehnteren Kreis zur Betätigung»Viele gute Freunde sehen ihn mit Bedauern aus unserer Stadt scheiden. . —* In unserer Diözese sind 12 Pfarren unbefeßt u. 3m in Dunaalmäs, Egyed, Fertö- Belesfut, Gydr, Halafi, Harka, Kisber, Mofon- Bentjános, Mofongentntitlös, Reczeny, Sopronnyet, Zurany. * Ein neues Programm für die Viehprämiierungen im Somitate Sopron. Der Somitatslandwirtschaftliche Verein beschloß in seiner ersten Ausschupfisung dieses Jahres die Viehprämiierungen auf eine neue Grundlage zu stellen. Bei Berückichtigung des neuen Prinzipes wurde nun folgendes Programm festgestellt, das im Rahmen der vom Aderbauministerium gewährten Subvention in der Höhe von 2500 K und des Bereicspreises von 300 K zur Ausführung gelangen wird. Die Prämiierung erfolgt von nun ab gruppenweise: 1. Bei Vorführung von Zuchttieren (bei einem Befit bis zu 100 Jochen wenigstens 4 Stüdz von 100-300 Joch wenigfstens 6 Stüd). Für Zuchtviehgruppen eigener Zucht I. Preis 140 K;5 II. Preis 100 K; HI Preis 70 K. Bei Vorführung von Züchtereien werden vor allem jene Gruppen prämiert, welcher auch einzelne Tierfamilien enthalten sind. 2. Von dem für Zuchtluhkälber bestimmten 1. Preis in der Höhe von 100 K wird bei der Prämiierung nur zur Hälfte ausgegeben. Die andere Hälfte folgt erst nach Ablauf eines Jahres nach. Für größere Züchtereien läßt der Verein Erzplaquette anfertigen und Diese an sie verleihen. Bei diesen Prämiierungen sei der Zentralverband der Milchproduzenten des Komitates Preise in der Höhe von 100, 70 und 40 K aus für jene, mit dem ersten und zweiten Preis bedachten Kühe, welche, bei dem ein Jahr hindurch kontrollierten Probenelten, außer 3500 Liter Maximum einen S Jahresdurchschnitt von 3000 resp. 2500 Liter aufweisen. Außer diesen bezirfsweise zu erfolgenden Prämiierungen arrangiert der Verein für zehn ihrer Defonomieclubs eine Viehprämiierung, welche nur auf den Viehstand der Mitglieder sich erstiect. Diesem Zmece wurden 1200 K an Preisen zugedacht. Die Bezirksprämiierungen werden im Monat August abgehalten u. a. in Biüf, in Sütör und in Szilfarkany. R Rede . Verbandstoffe, chirurg. Gummiwaren, sämtliche Artikel für Gesundheits- und Krankenpflege, Irrigator, Bidets, Spritzen, Gummistrümpfe, Idealbinden, Soxleth-Apparate etc. Artikel. Original franz. Gummispezialitäten. Olla 4, 6,8 HF Mangold Janka vormals . :: Simon ZIolk Sopron, Värkerület 88. Telephon 219. 42 ‚Verbandkasten für Fabriksunternehmen 5, 10, 20,30 K. * Die radikale Arbeitspartei hat sich als Landespartei dieser Tage konstituiert. Dem P Vernehmen nach soll behufs Gründung einer solchen Partei in Sopron einer der namhaftesten Führer Dr. Szende demnächst in unserer Stadt eintreffen. Die Hiesigen Sozialdemokraten, deren Rechtskonsulent Dr. Striderit, sollen — wie man hört, — bereits erklärt haben, daß sie sich der radikalen Bürgerparte und nicht der Demokratenpartei, a deren Seite der bekannte Abgeordnete, Ador ” ‚Dr. Wilhelm Banzsonyi steht und wer Dr. Sándor Schwarz und Gkza Zumala Radikale bereit beigetreten, anschließen...