Oedenburger Zeitung, November 1914 (Jahrgang 46, nr. 250-274)

1914-11-01 / nr. 250

EEE ET ETTE EEE NTPEFTOEE TE Kr. 250. XLVl.Jahrgang. Gedenliurgerzeifung Z·ei-:7Hetcek. — T kränmueratioudpreisex ShssbtsmzjährigskhalbjähriqilI.vietteljähkiq slslls«mvtlatlichllUI- " tiuuusimxomjüthqækhawiaykiqsst.viectekjahcig such.ywaat1iöeth. »Holitfiides Tagblatt. Aminiftraticn und Berlag: Buchdenkerei Alfred Romm­alter, Grabenrunde 121, Belephon Nr. 25. Preis: 7 Heller. Inserate nach Tarif. Derselbe wird auf Wunsch überallein gratis und franto versendet, Annoncenaufträge, Abonnementd« und Anfertionägen­bühren sind an die Administration (Grabenrunde 131) einrufenden Vermittlung durch alle Annoncenburenng, a­m Sonntag, 1. November 1914. nn Das große Ringen an der Nordsee. Je länger der Kampf an der Nordsee dau­­ert, desto heftiger wird der Ingrimm der Gegner. Das ist nit nur psychologisch aus der rasenden Wut über die endlose Mühe dieses Ringens zu erklären, sondern auch aus der Erwägung, daß dort oben eine der gro­­ßen Entscheidungen­­­ieses Krieges fällt. Wenn es den Deutschen gelingt, die franzö­­sische Küste bis Calais zu bewegen, dann sind je nicht nur den Engländern in bedenklichste Nähe gerückt, sondern können gleichzeitig vom Norden und vom Dijen den Hebel anlegen, um die seit Wochen stehende Schlacht zwi­­schen Marne und Dije endlich zum siegrei­­chen Absc­hluß zu bringen. Es ist sein bloßer Zufall, daß gerade jeit die Anstrengungen verdoppelt werden, um die Sperrfestungen, die si von Verdun südwärts ziehen, zu Falle zu bringen; denn wenn dort Bresche in den Wall gerissen it, der Frankreich im Osten­­ hüßt und gleichzeitig die deutsche Nordar­­mee ihre neuen Positionen längs der Nord­­see bezogen hat, so daß Umgehungsversuc­he der Franzosen fünfzig unmöglich werden, dann ist auch der Erfolg der Deutschen nicht mehr ferne. Die letten Nachrichten lassen diese beiden Eventualitäten wieder näher gerüdt erschei­­nen. An dem langsamen Fortschritt unserer Verbündeten längs der Nordseeküste ist nach den Meldungen, die sowohl von deutscher, wie von feindlicher Seite kommen, nicht zu zweifeln und die weitere Tatsache, daß es den Deutschen gelang, die französischen Hauptstellungen bei Berdun in Becht zu neh­­men,­­ muß in diesem Zusammenhange als ein Ereignis von großer Bedeutung ange­­sehen werden. Allerdings wird es da wie dort voraussichtlich noch­ mehrere Tage dau­­ern, ehe das Ziel erreicht it; das Terrain im Norden sowohl wie bei V­erdun ist einem Verteidigungskrieg so überaus günstig, daß der Angreifer nur sehr langsam vorwärts kommen kann. An dem Erfolge ist nicht zu zweifeln. Die Deutschen regen alles daran und scheuen selbst die größten Opfer nicht, um Schritt für Schritt vorwärts zu kommen — und sie kommen vorwärts, denn die Geg­­ner selbst müssen es zugeben. Der beste Bes­weis, daß es für Engländer, Franzosen und Belgier schlecht steht, ist der panische Schred, der­ England vor der deutschen Invasion er­­faßt hat. Das Erscheinen der Deutschen in England gilt den sieben Vettern jenseits des Kanals für unvermeidlich, nur willen sie noch nicht genau, auf welchem Wege die In­­vasion erfolgen soll. Sie werden es zur rech­­ten Zeit erfahren. Egypt Es In den legten Tagen lief die bemerkens­­werte Meldung ein, daß die indischen Trup­­pen, die von England nach Äegypten gebracht worden waren, wiederum nach Frankreich weitergeschicht und doch­ die auf dem Wege nach Europa befindeten australischen Trup­­pen ersetz werden sollen. Bekanntlich hatte ich in­folge der Gewaltmaßregeln des eng­­lischen Gouverneurs in Aegypten der einge­­borenen Truppen eine solche Erregung be­­mächtigt, da­ man sie entwaffnete und nach dem Süden jchtete. Indische Truppen sollten an ihrer Stelle den Dienst in Aegypten ver­­sehen, allein es scheint, daß infolge der Er­­regung, die Durch die ganze islamitische Welt geht und an die indische Bevölkerung erfaßt hat, auf die nach Aegypten gebrach­­ten indischen Truppen sich als­ für die eng­­lische Politi­ nicht als verläßlich erwiesen. Nach englischen Angaben standen in Aegyp­­ten normal 6000 Mann englische Truppen, die bereits vor Beginn des Krieges durch weitere englische Territorialtruppen auf 17.000 Mann erhöht wurden. Unterdessen hat man aber erfahren, daß von diesen inzwi­­schen 8000 Mann nach Indien geschicht wur­­den, um den Aufstand Dda selbst zu dämpfen und dann die englische Regierung sich ent­­schlossen hat, die aus Australien kommenden Bundestruppen in Aegypten zurückzuhalten. Wiederum nach englischen Angaben würden dann in Aegypten 50.000 Mann englische Truppen stehen, doch dürfte die Ziffer zu hoch gegriffen sein und es mit 30.000 bis 35.000 Mann sein Bewenden haben. Da­ man in England über die Entwick­­lung der Dinge in Aegypten ebenso besorgt ist, wie über die in Südafrika, ist begreiflich. Aegypten ist der Schlüssel zu Indien und wenn die Stellung der Engländer in Aegyp­­ten vernichtet wird, dann ist kaum abzusehen, wie sie ji in Indien halten sollen. Es wird also für den weiteren Verlauf des Krieges sehr bedeutungsvoll sein, was in Aegypten geschehen wird. Aegypten ist der Schlüssel­­punkt der Machtstellung Englands im Mit­­telländischen Meere und in Ajtien. England hat durc die ihm beliebte Konfisfation Aegyptens alle Verträge verlegt und dadurch auch den Suezfanal seines internationalen Charakters beraubt; damit sind rechtlich aber auf alle Vorrechte hinfällig geworden, die England in Aegypten besaß. Ob Eng­­lands Stellung in A­egypten noch im weite­­ren Verlaufe des Krieges vernichtet werden wird, läßt sich Heute noch nicht absehen; eine Neuordnung der europäischen Verhältnisse nach dem Kriege ist aber ohne die Wieder­­herstellung der Souveränität der Pforte und der Rechte des Khedive mit Ausschluß jeder­­ Stellung Englands nicht denk­er. Die Erfolge unserer Gruppen. Amtlich wird verlautbart: „30. Oktober, mittags. In Rujin­h-Bolen wurde auch­ gestern nicht gekämpft. Am unteren San wurden stärkere, südlich Nisto über den Fluß gegangene feindliche Kräfte nach Heftigem ‚Gefechte zurückgewor­­fen. — Bei Stary-Sambor­ sprengte unter Geschüsfeuer ein russisches Munitionsdepot in die Luft. Alle feindlichen Angriffe auf die Höhen westlich d­ieses Ortes wurden ab­­geschlagen. Im­ Raume nordöstlich von Turla gewan­­nen unsere angreifenden Truppen mehrere wichtige Höhenstellungen, die der Feind fluchtartig räumen mußte. Unter Landsturm machte in diesen Kämp­­fen viele Gefangene. Die Gesamtzahl der in der Monarchie in­­ternierten Kriegsgefangenen betrug am 28. vd. 649 Offiziere, 73.179 Mann, nicht einge­­rechnet die auf beiden Kriegsschauplägen sehr zahlreichen noch nicht abgeschobenen Ge­­fangenen aus den Kämpfen der Testen Wochen. Der Stellvertreter des Chefs des General­­stabes: v. Höfer, Generalmajor.“ Die Käam­pfe der Deutschen. Berlin, 30. Oktober. (Meldung des MWolffichen Bureaus.) „Großes Hauptquartier, 30. Oktober, vor­­mittags. Unsere Angriffe südlich Nieuport und öst­­lich Ypern wurden erfolgreich fortgesetz. Acht Maschinengewehre wurden erbeutet und 200 Engländer zu Gefangenen gemacht. Salami, Käse, Kaffeeextrakt, Maggisuppendessert, Chocoladen und LCucesse in bester Qualität Conserven, -­ erhältlich in der Delikatessenhandlung :-: S Johann Gruber, Sopron, Värkerület 107a BETON- u. 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