Oedenburger Zeitung, Dezember 1914 (Jahrgang 46, nr. 275-298)

1914-12-01 / nr. 275

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Wer hat uns zugetraut, daß wir miteinan­­der in acht Tagen, tage acht Tagen, zwei und­­eine halbe Milliarden aus den eigenen Tas­­chen aufzubringen im Stande wären? Nie­­mand! Am lebten natürlich wir selber! Das Ergebnis der neueren Kriegsanleihe in der Monarchie ist ein glänzendes zu nen­­nen. Nicht nur finanziell. Das ist au) mo­­ralisch eine gar nicht Hoc genug einzu­­schäßende Leistung, es ist mehr als eine ge­­wonnene Schlacht. Und es ist auch materiell ein ganz unmehbarer Gewinn, denn die neun­­zig Millionen Zinsen, die diese Kriegsan­­leihe jährlich fordern wird, die bleiben im Lande, wir haben sie weder an unsere Feinde auszuzahlen noch an die hochprozentigen amerikanischen Bankiers, die uns in der Zeit der ersten Ballanfrise Hundertundfünfzig Millionen zu sieben Prozent geliehen ha­­ben. Hundertfünfzig Millionen! Was ist uns das heute? So groß war unser Miß­­trauen in die eigene wirtschaftliche­­ Lei­­stungsfähigkeit, daß wir wegen einer solc­hen Summe nach Amerika gingen, daß wir im­­mer ins Ausland gegangen sind mit unse­­ren Geldwünschen und oft die demütigend­­ten Bedingungen annahmen. Direkt ver­­schleudert haben wir je­manche Anleihe. Man darf heute gar nit darauf denken, was unsere Finanzkünstler manchmal für Kunststücke ausführten, um das notwendigste für unsere staatlichen und militärischen Be­­dürfnisse zu beschaffen. Bon Kuhn, Yoeb und Comp. in Newyork mußten wir uns das Schwert schleifen lassen für unsrere Bereits­­chaft im Balkankrieg! Das Gelingen der großartigen Kriegsan­­leihe bei uns selbst wird eine denkwürdige Lehre sein, für die fünftigen Finanzmini­­ster in beiden­­ Reichshälften. Wir werden es nicht sobald wieder nötig haben, uns dem Auslande zu verschreiben. Die Wirkung die­ser Zeichnung von mehr als 800 Millionen in Ungarn und mehr als 115 Milliarden in Desterreich wird eine derartige Wirkung auf das Ausland haben, daß sie den Kredit der Monarchie und den jedes einzelnen Kauf­ .­­ . «man weg III Oesterreich und Ungarn heben muß.Man mird endlich erkennen,was wir aus uns selber vermögen. Und wenn wir fünfzig je wieder, vielleit aus höheren volfs­­‚­wirtschaftlichen Rücksichten eine Anleihe soll­­ten im Ausland plazieren wollen, würden wir nach diesem Erfolg sicherlich ganz andere Bedingungen erzielen als früher. Sieht, da wir unsere wirtschaftliche Kraft in schwerer Zeit betätigt haben, jegt er mit haben wir ge­­zeigt, daßs wir in u eine Großmacht und. Das Deutsche Reich ist uns vorangegangen mit seinem Beispiel und wir sind ihm ge­folgt. Deutschland hat heute 68 Millionen Einwohner und ist ein Industriestaat gewor­­den, der Frankreich vollständig und England auf vielen Gebieten überflügelt hat. Daß wir die Hälfte der Summe bei uns selbst auf­­brachten, die das reiche Deutschland im­er­­nen Anlauf zeichnete, das ist sein geringer Beweis unserer finanziellen Stärke. Und diese Summe wird auch Schritt halten mit unseren Kriegsbedürfnissen,­­die um vieles kleiner sein werden als die Deutschlands. Man hat dort pro Mann und Tag 6 Marn Kosten ausgerechnet und das dürfte an für uns stimmen. Wir haben aber jedenfalls nicht annähernd die Truppenzahl im Felde, wie das deutsche Reich. Es dürfte dort nicht viel fehlen auf die doppelte Zahl unserer Armee, denn es stehen nur 45 Armeekorps in Deutschland auf dem Papier, im Felde aber stehen schon mehr als siebzig! Diese un­­geheuere Anspannung aller Kräfte der Deutschen wird und muß den endlichen Sieg erbringen, es ist ein anderer Gedanke ganz unzulässig. Mir Halten nun auch finanziell Schritt mit dem starren Bundesgenossen und können vollkommen beruhigt sein über die Kosten­­frage. Selbst etwaigen Ueberraschungen ge­­genübeer, die nicht fehlen werden, und Die von der Dauer des Krieges abhängen wer­­den, dürften wir gewappnet sein. ee Der deutsche Kaiser aus dem östlichen Krieg sich an­­plante. Großes Hauptquartier, 29. November. Der Kaiser befindet fl­­iegt auf dem öst­­lichen Kriegss­chauptaße. men man. Die Ruren bei Homonna mriüchka emorfen. 1500 Russen gefangen. Wien, 29. November. Amtlich wird verlautbart: . „29. November mittags. Der gestrige Tag­­ verlief an unserer ganzen Front in Russiisch- Rolen und Westgalizien sehr ruhig. In den Karpathen wurden die auf Ho­­monna p vorgedrungenen Kräfte geschlagen und zurückgedrängt. Unsere Truppen machten 1500 Gefangene. Der Stellvertreter des Chefs des Ge­­eral­­stabes, v. Höfer, Generalmajor. Heftige B Kämpfe in Serbien. 2 Regimentskommandanten, 19 Offiziere und 1245 Mann gefangen. M Wien, 29. November. Vom südlichen Kriegsschauplag wird amt­­lich gemeldet: „29. November. Gegner leitet in der feigen Gefechts­­front verzweifelten Widerstand und versucht durch heftige Gegenangriffe, die bis zum Bajonetttampfe gedeihen, unsere V­orrüdung aufzuhalten. Die am östlichen Kolubara­­ufer stehenden eigenen Truppen haben stel­­lenweise wieder Raum gewonnen. Die über Valjevo und südlich vorgerückten Kolonnen haben im allgemeinen die Höhen östlich des Ljig-Flusses und die Linie Suro­­bor— Straßendreiec östlich Uzice erreicht. Gestern wurden insgesamt 2 Regiments­­komandanten, 19 Offiziere und 1245 Mann gefangen ge­nommen.“ Bors­öhe der Neuffen bei Lodz abgewiesen. Berlin, 29. November. Das Molffische Bureau meldet: „Großes Hauptquartier, 1914, vormittags. Bom Westheer ist über den gestrigen Tag nur zu melden, daß Angriffsperiode des Gegners in der Gegend südöstlich Ypern und westlich Lens scheiterten. Im Osten ist die Lage rechts der Weichsel unverändert. Vorstöge der Rufen in der Gegend von Lodz wurden abge­wiesen. Das­­waren er: 29. November­­ auf eingeleitete Gegenangriffe folgreich. Aus Südpolen ist nichts Wesentliches zu erwähnen. O Oberste Heeresleitung. Die Türken vor Batum. Konstantinopel, 28. November. Eine amt­­liche Mitteilung des Hauptquartiers bejagt: Unsere im Tale des Tschorot stehenden Truppen schlugen einen Ausfall der Russen aus dem Mündungsgebiete dieses Yluffes­­ee Hausbtıl pikatess-Sauerkrall Paradeis, feinste Essiggurken, hauseingemachtes Dunst, obst, hauszubereitete Suppenmehlspeisen, edles Obst, alle Gattungen Spezereiwaren in bester und immer frischer Qualität billigst zu haben bei: Bedy Laszló, Sopron, Alter Kornmarkt 14. . e N­ent ER De PER NE ae

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