Oedenburger Zeitung, April 1915 (Jahrgang 47, nr. 74-98)
1915-04-01 / nr. 74
1. April 1915, abzugeben in den Baumschulen Obst- und Zierbäume, wegen gänzlicher Räumung billigst Ww. Johann Meyne 3766 SOPRON. * Für Die Osterbescherung unserer Soldaten sind dem Bürgermeisteramte zugenommen: Susanna Zethner 10 K; Frau Oberst Zwiediner 10 K; Frau Dr. Karl Heimler 10 .K; Gustav Schleifer 10 K; das Rote Kreuz 200 K; Königl. Rat Dr. Adolf Wintler 50 K; Frau Mathilde Friß-Stadler 6 K; Frau Felir dr. Pfeiffer 50 K; Gustav Zettl 10 K; Richard Schleiffer und Gattin 20 K; Ella Zenf 10 K; zusammen 386 K hinzu die bereits ausgewiesenen 387 K beträgt die Gesamtsammlung 773 K. Y @edenburger Beitung. — Alle Haararbeiten aus ausgekämmten Haaren werden naturgetreu angefertigt in der Abteilung für Haarkonfektionen in Ludwig’s Damenfrisier-, Kopfwasch- und Handpflege-Salon Sopron, Silbergasse 19. Eigenberger geb. Judith Holzmann und deren Kindern 1 Landadel mit 400 Quadratflafter und 540 K; Mathias Kammerer und Gemahlin Rosina Graf, tauften von Samuel Bierbaum und Gemahlin Katharina Stubenvoll 1 Kirchner Weingarten mit 397 Quadratflafter um 580 K; Frau Josef Kotmaner geb. Theresia Rosenits erbten nach Johann Rosenits 2, Tiefenweg, 1 Boden- Hausner Weingarten, 1 Unten- und 1 Grafiner Ader, ferner dessen Hälfte von 1 Bodenflaujner, 1 Icher Weingarten von 2 Konrads, 2 Grafiners, 1 Unten, 2 Krautadern und von 7 Untenwiesen endlich von 1 Rothenpeter und von 1 Neuberg Weingarten; Ludwig Geeb und Gemahlin Katharina Pater tauften von Karl Moderer 1 Artzgruber Weingarten mit 204 Quadratflafter um 300 K; Mathias Kammerer und Gemahlin Nosina Graf tauften von Bierbaum Samuel und Gemahlin Katharina Stubenvoll 1 Kirchner Weingarten mit 397 Quadratflatter um 580 K; Frau Sosef Krogmaner geb. Theresia Rojenits erbte nach Johann N Rojenits 2 Tiefenweg und 1 Bodenflaufner Meingarten, 1 Grafiner und 1 Untenader, ferner die Hälfte von 1 Neuberg-, 1 Rothenpeter, 1 Bodenflaufner- und 1 Scher-Weingarten von 2 Konrads-, 1 Grafiner, 1 Unten: und 2 Krautäder und von 7 Unten-MWiesen, Ludwig Geb und Gattin Katharina Vater tauften von Karl Moderer 1 Arttgruber Meingarten mit 204 S Quadratflatter um 300 K, Damen -Salon separiert (Kabinen - System), Separater Herren Rasier - Salon. Herrenbedienung auch mit Rasierpulver ‚Ludwigrin“ ohne Messer, Lager fertiger Haararbeiten, sowie Kämme, Ziernadeln, Schönheitsmitteln, Netze u. s. w. — Damenfrisieren, Hand- und Fusspflege auch ausser Hause. 3632 * Scharffchießen. Das gefertigte Stadthaupmannamt gibt hiemit bekannt, daß das hiesige £. u. £ Infanterie Regiment No. 45. 2. u. 3. April 1.3. den ganzen Tag auf der im Gaisbachtale liegenden Schießstätte ein Uebungs-Schießen mit scharfen Patronen abhalten wird. Das Publitum wird daher aufmerksam gemacht, an dem oberwähnten Tage sich dem zwischen dem Sangerberg, Rizingerweg, Stinfenbründl, Erzieh-Kreus, Dohnat-Stapelle, dem un westlichen Rande des Garbaches und den Brandmeierhof eintreffenden gefährdeten Terrain nicht zu nähern und den Weisungen der aufgestellten Wachen im eigenennteresse gemissenhaft Folge zu leisten 31. 3473 1915. * Seiteres. Erwachter Stolz. „Mein Neffe hat jett auch das Eiserne Kreuz bekommen.“ — ‚Dein Neffe? Du hast doch gar seinen.— „Gewiß doch. Der Sohn einer Schwester meiner ehemaligen Braut.“ * Erfroren. Der ehemalige Ziegeldecher Karl Kienzl, seit Jahren stark herabgenommen, wurde heute vormittags auf einem außerhalb des Wasserwerfes befindlichen Aderfelde tot aufgefunden. Man vermutet, daß der Mann gestern abends etwa in benebeltem Zustande einschlief und den Tod dur Erfrieren gefunden hat. * Vortrag des Gerichtsrats Dr. Zundel. Der von der Soproner Gestion des Landes Advokatenbundes veranstaltete Cyclus von Vorträgen über die neue Zivilprozekordnung, hat mit dem gestrigen Vortrag des Gerichtsrats Dr. Zundel seinen Abschluß gefunden. Der Referent erörterte die auf die Überprüfung des Prozes VBerfahrens bezüglichen Bestimmungen. Es sind dies nur ein paar Paragrafe und dennoch vielleicht der der schwierigste Teil in der neuen Zivilprozessordnung, der Vortragende höste aber die heitelsten Fragen in so hervorragender Weise mit solidem Wissen, daß die Zuhörerschaft kaum wahrnahm, daß von den schwierigsten Partien des Gesäßes die Rede ist. Die Erörterung aller einschlägigen Fragen war eine so klare, daß sie zu einer Diskussion gar seinen Anlaß gab. Präsident Dr. Jergenyi dankte mit besonderer Marme für den wertvollen Vortrag, den an das Auditorium mit wahrer Anerkennung honorierte. Präsident Dr. Zergenyi verwies bei Shluk des Vortrags-Cyclus auf die große soziale Bedeutung des neuen Geieges, auf die großen Pflichten des die Parteien vertretenden Advokaten, namentlich darauf, daß Beide im Endresultat die Diener der Wahrheit sind, weshalb beide zu gegenseitiger Unterstügung berufen sind und somit müsse die beiden Faktoren das gegenseitige Verstehen, das Sich nähern der Wahrheit verbinden. Hiefür erbitte er den Segen des Allmächtigen und schloß feierlich die Sigung.* Die Schüler der evang. Wolfsschule haben zugunsten der erblindeten Soldaten 284 K gesammelt. Der Lehrkörper hat diese Sammlung mit 50 K ergänzt und 334 K dem Schulinspektor Könngl. Rat Wilhelm Chwet eingehändigt, um dieselben der Unterstügungsaktion des Blattes „Az Ejt“ anzuwenden. * Gruß von Söhne aus Sopron und der Umgebung. Wir erhalten gestern ein Schreiben von lustigen 76 ern der 12 Kompagnie, das uns viel Freude bereitet, denn wir ersehen daraus, daß es unsern Soldaten am jüdischen Kriegsschauplag — wie sie selbst jagen — sehr gut geht, daß Proviant in genügendem Maße vorhanden und vollsterausversicht in die Zukunft bliden. Ihre Grüße senden an ihre Angehörigen und Belannten die zwei Gefreiter aus der Stadt Gopron Leopold Mahı Buchbruder, wohnhaft ‘Petöfiplag 2, Anton Bummer Kürschner, Hintergasse 9, ferner Gefr. Karl Stieger, Korporal Ferd. Zeberer, Gefr. Ludwig Amtmann, Gefr. Karl Friedl, Christof Zeberer, San. Soldat Rudolf Bihler Dachwebermeister .aus der Badhausgabse, Augst. Sofef KLory aus Rusii, Zuast. Karl Müllner aus Sopronbanfalva, Hermann Kietel, Inf. aus Doberjan und Inf. Gustav Buhr aus Sopron (Rosengasse.) Mir kommen auch dem Wunsche der Gef. Mahr und Bummer gerne entgegen, in dem wir den von ihnen verfakten glühender Vaterlandsliebe atmenden Bers zum Abdruf bringen. Er lautet: Ferne von der Heimat!... Im fernen Feindesgelände auf eisigen Bergeshöhn, Kämpfen wir für unsre Freiheit verwogen und löwenfühn, Nun fottet es manchen Helden sein teueres junges Blut, es gerne, für unser Vatergut. Und grabens auch mich ein, im serbischen Terrain, Dann darfst du ja nicht weinend Fragen, Des Kriegers Lieb'hen muß das ertragen, Habt Muth in schwersten Schiksalszeiten Als Trojft genügen die zwei fetten Zeilen, So machen wir Mer für Freiheit gab sein Blut, NRuht au in fremder Erde gut. * Hiesige Bestveränderungen. Ludwig Zimberger erbte nach Theresia Zimberger Rotihy Ader und 1 Rohrwiesen Aderonrad, Rudolf, Alfred, Mathild und Olga Patenhofer und Frau Richard Pichler geb. Alma Prevost erbten nach Witwe Konrad Rakenhofer geb. Mathilde Rothermann die Häuser Nr. 13 und 17 in der Georgengasse und Nr. 110 und 121 auf der Grabenrunde. Ludwig Kheim und Gemahlin Theresia Dahner fauften von Frau Ludwig Mamosiher geb. Irma Zahornak un 1 Ziegel Ader mit 264 Quadratflatter um 667 K 20h; Kristian Holzmann und Gemahlin Gujanna Amtmann fauften von Witwe Stefan * Zur Beroraung Desterreich-Ungarns u. Deutschlands mit Del und Fettstoffe. In Desterreich-Ungarn und Deutschland ist der Anbau von Dekämereien in der Neuzeit gänzlich vernachlässigt worden und infolgedessen missen wir unseren ganzen Bedarf aus dem Auslande deben. Jedenfalls erscheint es angebracht, jeit auf den Anbau von Delfrüchten Hinzumwirfen. In Betracht käme vor allem die Sonnentoje die sehr ölhaltige Kerne liefert. Sonnenblumenferne wurden jährlich in großen Mengen eingeführt etwa zu gleichen Teilen aus Rukland und Brit.Indien. Dazu kommt noch eine beträchtliche Menge Sonnenblumenöl. Ein großer Teil dieser Einfuhr könnte mit Leichtigkeit in Oesterreich-Ungarn und Deutschland gebaut werden. Die Sonnenblume stellt seine großen Ansprüche an den Boden, sie gedeiht überall. Kein Unfraut kann ihr Schaden, denn sie wählt schnell über alles hinaus, sie bedarf also seinerlei Pflege. Ihre Erträgnisse sind sehr groß, die Ernte leicht. Die Kerne bilden ein gutes Hühnerfutter; sie steigern den Ertrag an Wintereiern. Aus den Kernen läßt sich ein gutes Speiseöl pressen und die Kuchen bilden ein gutes eiweikreiches Wiehfutter. Saatgut fünnte man in den jeit von unseren verbündeten Truppen bejekten polnischen Landesteilen genügend auftreiben, um alle Dedländereien Oesterreich-Ungarns und Deutschlands zu bepflanzen. Auch in den Bauernarten, an Heden, Wegrändern, sonnigen Waldrändern, Heldrainen, u. a. sollte man Sonnenblumen pflanzen, es lassen sich damit viele tausend Zentner einer wertvollen Delfrucht gewinnen. Die grünen Blätter der Sonnenblume bilden ein gutes nahrhaftes Futter für das Rindvieh, die marsiven Stengel können verbrotet unter das Schweinefutter gemischt werden und verbessern vieles, da sie sehr ieistoffreich sind. Die landwirtshaftlichen Vereinigungen sollten sich der Frage des Massenanbaues der Sonnentoleranz besonders annehmen. Es kann nicht eindrinalich genug dafür gesprochen und geschrieben werden. * Theaterdirektor Emanuel Raul, der als Schauspieler, als Leiter namhafter Provinzee N IR