Oedenburger Zeitung, Juni 1915 (Jahrgang 47, nr. 123-148)

1915-06-01 / nr. 123

. 7 WYeris: 7 Heller. GREEPEeEn Bräuumeratisuepreiie s alb; u ch 1 Sea Yas Auswärts: Ganzjährig 26 K, halbjährig 18 K,bierteljähig Aministration und Berlag: Buchdrakerei Mifred Rommtmalter, Stahrurunde 121, Inferate nach Tarif. Derselbe wird auf Wunsch überallpin gratis und franko versendet eenausträ ent: ertinnäg Den find­en Be Sleminietin (Grabenrune 13 nee! Zei­tung Politisches Tagblatt. Preis: 7 Heller. 6 K 50 ), monatlich 2 K 30 Belephon Mr. 25. Vermittlung durch alle Dergencht unsereø Genc clu­stllves. Amtlith wird verlautbart: 30.Mai 1915,mittags. Mrdöstlicher Krieg sichaupl. An der unteren Lubaczowka wurde nachts ein starker russischer Augriff,der bis zum Handgemenge führtez zurü­ckgeschlagemüber­­gangsversuche der Russen am San bei und­­ abwärts Sieniawa scheiterten schon im Be­­ginne. Destlich des San ist die Lage unver­­ändert. Eigene schwere Artillerie hält die Bahnlinie Brzemyst — Grodet bei Medyla unter euer. Truppen des 6. Korps erober­­ten am 27. ©. M. neuerdings 8 russ­ische Ge­sbüße. Die Einf­ließungslinie um W Brzemysz wurde von den verbündeten Truppen im Norden und Süden der Festung weiter vor­­geschoben. — Am Dn­ester und südlich des­­selb­en dauern die Kämpfe fort. — An der Pruthlinie und in Bozen hat sich nichts er­­eignet. Südunwesitlicher Kriegssigauplak. Tirol: Die Italiener haben das Geshüt­­feuer gegen unsere Werte auf den Platenur von KYolgaria-Lavarone wieder aufgenom­­men. Feindliche Abteilungen rückten in Cor­­tina ein, ihre Sicherungsabteilungen flüchte­­ten jedoch auf den ersten Kanonenschuß. An der Kärntner­ Grenze hat si nichts er­­eignet. Im Kistenlande griff der Feind auf den Höhen nördlich Görz nicht weiter an. Üb­er­­gangsversuche über den Tronzo bei Monfal­­cone wurden von unseren Patrouillen mühe­­los abgewiesen. Der Stellvertreter des Chefs des General­­stabes: ». Höfer, Feldmarschalleutnant.“­ ­ ’ ’ Ycerkussen beginnen äcmlickg ZUraUMch Der Kriegsberichterstatter des „W. ©. und M. Ztg.“ berichtet seinem Blatte: 30. Mai, 5 Uhr 40 nachmittags. In der Schlacht am San richteten die Rufen gestern mit unverminderter Heftig­­keit ihre Massenangriffe gegen die Nordfront des verbündeten Angriffsteiles. Doch wurden alle feindlichen Angriffe mit großen Veriu­­ten abgewiesen. Vertrauend auf die Schuß­­gruppe der Nordfront ziehen die Verbü­nde­­ten, welche Praemysl im Norden, Westen und Süden umfassen, immer enger den Kreis um die Rettung. Neuerliche rufliche Ver­­suche, Den San bei Seniawa zu überschreifen, sind regelmäßig gej­eitert. Nachträglich stellt es si Heraus, das das 6. österreichische Korps am Donnerstag acht Geshüte erbeu­­tet hat. Die Russen selbst scheinen zu ihren Miverstandsversuchen sein grobes Vertrauen zu haben, da laut Meldungen die russische Heeresleitung große Magazine aus Lem­­berg nach Osten und Norden zurückverlegt. Von anderen Teilen der Front sowie vom italienischen Kriegsshauplage sind seine wichtigen Ereignisse zu melden. Der deutsche Generalstabs­­bericht Das Wolffsche Bureau meldet: Großes Hauptquartier, 30. Mai 1915. BWeitlicher Kriegssgauplak. Nach zehnstündiger Artillerievorbereitung griffen die Kranzosen östlich des Wierkanals untere Stellungen nördlich von D’Houdt­­me um Mitternacht an. Der Angriff st anch einen Front uter schweren Ver­­lusten küsch an Mabgkschwanen­zahlZuaven von vier verschiedenen Regimem­tern wurden gefangen genommen. Zwischen La Basle-Kanal und Arras fanden nur Ar­­tilleriekämpfe statt. An der Straße Bethu­­ne — Souchez nahmen wir einige Dubend schwarze Franzosen gefangen, die sich in ei­­nem Mäldchen versteckt hatten. Die übliche Beschiebung der DOrtichatten Hinter unserer Front durch die Verbündeten Hat unter den dort zurückgebliebenen französischen Frauen und Kindern, die an ihrer heimatlichen Scholle hängen, wieder viele unschuldige Opfer gefordert. Deftliger Kriegshauptak. Bei Iliofy, 60 Kilometer südlich Libau wurde eine feindliche Abteilung Durch untere Kavallerie in nördlicher und nordöstlicher Richtung zurückgeworfen. An der Dubilja mußte eine kleinere deutsche Abteilung den Dirt Sawdynify vor überraschendem rufli­schen Angriff aufgeben, 4 Geschütze fielen in Seindeshand. Eintreffende Beschärfungen von uns nahmen das Dorf wieder und trie­­ben den Gegner zurück. In Gegend Szawle wurden feindliche Angriffe abgewiesen. Der Gegner erlitt schwere Berluste. Südsstlicher Kriegsschauplat. Bei russischen Angriffen auf deutsche Trup­­pen am Unterlauf der Lubaczowka (nord­­östlich Jaroslau) sowie in der Gegend von Stenj erlitt der Feind schwere Berluste. „Oberste Heeresleitung.“ Theophil Braga Präsident V Portugals. KB. Lissabon, 29. Mai. Der Nationalkongreg wählte im ersten Mahlgang mit 98 gegen eine Stimme Theo­­phil Braga zum Präsidenten der Republik. 6 Feuilleton. Sibirien. Sibirien (besser: Sfibirien) wird benannt nach der Hauptstadt des am 13. Jahrhundert gestifteten turfotatarischen Chanats Gili­­bir, welches annähernd das Gebiet des Ir­, tyih umfaßte. Die Stadt Sfibir, damals Re­­ferenz des Chans (Fürsten, Herrschers) Ku­­esum, lag einige Kilometer oberhalb des je­­nigen Tobolst, auf dem hohen, abschüfsigen rechten Ufer, wo der Bach Gibirfa den & tglich erreicht. Die Schlucht des Baches festigt die Ostseite des Ortes, der auch auf der Nordseite talförmig eingerahmt war, so das nur die Westseite der Befestigung bedürfte; sie hatte einen dreifachen Mall und Graben terassenförmig übereinander. Zu den Rufsen war der tichudische (bis fett noch unerklärte) Name Sfibir schon lange vor der Eroberung dieses Landes gekom­­men, seit Eröffnung des Pelzhandels am Unterlaufe des Obj und zwar zunächst für eben diese Gegenden, die als Obdor­en und Kondom­en am Ende des 15. Jahrhunderts des Großfürsten von Moskau Iwan dem Dritten unterworfen wurden. Den Tataren am Irtysch selbst war der Name Sfibir un­­bekannt, und die ehemalige Residenz Ku­­csum Chans, welche die Rufen Sfibir zu nennen pflegten, führte bei ihnen den Na­­men Isfer. Nach und nach mit der fort­­schreitenden Eroberung dieses Landes breite­­te si der Name Sjibir immer weiter aus. In die Titulatur der Zaren kam er in der Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die Ruinen der Residenz Sfibir heißen heute Rucsonowo Gorodilchte, d. i. Chan Kucsums Ruinen. Iwan der Vierte M Wajliljewitsch, der Schredlihde (russisch: arosny, slowanisch: frosny) genannt, regierte 1533—1584, war erst drei Jahre alt, als der Tod seines Va­­ters, Waslili des Dritten Iwanowitsch, ihn zum Herrscher des Großfürstentums Mios­­lau machte. Der Knabe erwuchs unter den verderblichen Einflüssen einer­ entsittlichten Regentschaft die alle jene Keime in ihm wehten, die er später als entjegliche Gei­­stes- und Gemütsverirrungen entwickelten und seine Regierung zu einem der traurig­­ten Blätter in der­ Geschichte Ruklands stempeln. Die mehrjährige Willkürherrschaft der Bojaren zeichnete si durch den ge­­genseitigen Kampf der Regierenden, durch Unterdrückung des Volkes und durc Plün­­derung des Staatsstaßes aus. Um die Er­­­­­­ziehung des jungen Iwan kümmerte ei niemand. Die Bojaren waren bestrebt, ihn von der Regierungsangelegenheiten abzu­­lenken. Wo er volljährig ge­­­worden, in der Kathedrale zu Mariä Him­­­­melfahrt gekrönt wurde, nahm er als erster unter den Moskauer Großfürsten den Titel Zar (Bojar) an (1547). Eine eingehende Schilderung seiner Regierung ist nicht uns­sere Aufgabe, nur zwei Bünste wollen wir aus dem historischen Material hervorheben, nämlich das zur Zeit Iwans des Schredli­­chen in Polen Stephan Bathory, der be­­gabte Fürst und der Sekte große Staats­­mann auf dem polnischen Shrone, regierte (1576—1586). Wie er im Innern, die kö­­nigliche Macht zu stärken suhte und auch tärfte, so wollte er nach außen durch Nieder­­werfung der Moskowiter, der Tataren und Türken dem Königreiche Polen die Vor­­herrschaft in Osteuropa zurückerlangen. Bathoriy brach mit 30.000 Mann in Rus­land ein, eroberte Polozi, gewann die wich­tigsten Grenzpläne in den Gouvernements Miitelost und Pssow. Dann wurde ein zehn­­jähriger W­affenstillstand geschlossen. Das Übergewicht, das Moskau unter Iwan dem Vierten erlangt hatte, wurde vorläufig gebrochen. Der zweite Punkt bezieht ss auf Sibirien. Unter der Regierung Iwans des Vierten wurde S­ibirien ohne Veranlassung und Zu­­tun des Zaren erobert und dem russischen Reiche einverleibt. Die Eroberung dieses großen Landes wurde der donische K­oja­­ren unter ihrem Ataman Wassili Timofeje­­ re­ wahr nt 0 = rs E = 2 4 Dear Be NE TELENEE WEN ERE SE EHE BER ET ee ee \ TE

Next