Oedenburger Zeitung, Juli 1915 (Jahrgang 47, nr. 149-175)

1915-07-01 / nr. 149

, x s: n. n .... GEETERGE­STETS ZZTET TS ELEND 7 in DE . Oedenburgerz­eitung 1. Juli 1915. den Revolutionäre Demonstrationen in Sebaitopol. Beteiligung von Matrosen. Berlin, 28. Juni. Die „Bosnische Zeitung“ meldet indirekt aus Petersburg: In Sebas­topol fanden politische Demonstrationen statt, an denen auch Matrosen der Schwar­­zen Meer-Flotte teilnahmen. Die Demons­ranten zogen durch Die Hauptitraken, sangen revolutionäre Lieder und entfalte­­ten Sahnen mit den Aufschriften: „Genug des Krieges“. „Gebt Wahrheit über den Krieg“. Der Festungskommandant von Sees Khastopol General Ananjin verkündet durch Maueranschläge, daß weitere Demon­­strationen unnachsichtlich bestraft werden. Der Admiral der baltischen Flotte er­­mordete Bukarest, 28. Juni. Bukarester Blätter melden, die russischen Behörden haben Mit­­teilungen erhalten, daß am 16. Juni abends der kommandierende Admiral der baltischen Flotte mit seinem gesamten A­dmiralstabe unter geheimnisvollen Umständen ermor­­det worden sei. Es scheint es um eine große Beschwörung zu handeln, an der sich angeb­­li­c­ch höhere Offiziere beteiligt haben. Mehrere von ihnen wurden verhaftet. Kein zweiter Winterfeldzug. Rukland will Frieden. Laut einer Meldung aus St. Petersburg pflog der Mitarbeiter des „Rjetsch“ mit ap. Sajanow ein Interview, bei welchem dieser 750 folgende Erklärung abgab: Rupland berei­­chr­­tet sich zu seinem neuen Winterfeldzug vor. 950 Der Krieg wird lange vor Eintritt des Winters beendet sein. Der „Reich“ bemerkt an Diezu, daß Sajanow über den Ausgang des Grup Krieges si nicht äußerte. Aus verschiederten aus­handlungen der Regierung geht hervor, „ daß aus inneren Ursachen ein rascher Friede gew­ünscht wird.­er Rücktritt des russischen K­riegsministers. sol­­ f unozan Petersburg, 28. Juni. Die Petersburger sc zur Telegraphenagentur meldet: Der Kaiser sin hat das Nachtrittsgesuch des Kriegsmini­­sters Generaladjutanten Suhomlinomw 1­ an Angenommen und den General der Infante­­rie Boliwmanow zum Bermwejer des Sl­ar­eit ekriegsministeriums ernannt. Bei der Eroberung Lembergs. —in Kopenhagen, 28. Juni. Die „Rjetih“ bei Tchwert fi, daß zur Zeit, wo aller Welt­­ zum Augen auf Lemberg gerichtet seien, die russi= scsissische Heeresleitung Lediglich) berichte, dah stradsabei Lemberg Gewehrfeuer herrsche. Der Be­­richt sei nicht geeignet, die Öffentlichkeit Ih N Rußlands klar über die Geschehnisse zu un­ 9962 verrichten. a (Der russische tagesbericht enthielt die an­treffende Mitteilung am Bortage der TE Einnahme Lembergs.) SHDEDIUC sus? er ehe a eur n Der heilige Krieg in Tripolis. Im nod Berlin, 29. Juni. Die offiziöse „TIribu- 70796 a“ meldet, daß die Lage in Libyen ich wei­­ter verschlimmert habe und die Absendung 5 sNofeuer Truppenverstärkungen beschleunigt alsubmerden. Es zeigen sich in ganz Libyen Ans Stgund­zeichen des heiligen Krieges. enainnasp sat; allı Die türfi­­­­­s· te türfi­­ iron fishen Erfolge in Wien 799­0 Vernichtung eines ganzen englischen 98 sum If 30­ marar­ie achliinn„ Stoholm, 29. Juni. Major Pravig von er schwedischen Gendarmerie in Beljien, der gestern Hieher zurückührte, berichtet in „Stocholms Dagblag“, das die Nachrichten, die über die türkischen Kriegsoperationen in Asien nach Europa gelangten, sehr un­­vllständig seien. So zum Beispiel wurde in Europa niemals bekannt, dak ein ganzes englisches Regiment nan den Türfen ver­nichtet wurde, daß es auf einen untermi­­nierten Landstreifen geloct wurde, wo es vollständig verschwand. Die Ber­ensung eines russischen Torpedo­bootzerstärers. Konstantinopel, 28. Juni. Die Agence Telegraphique Milli veröffentlicht folgen­­des Dementi: Das ottomanische Hauptquar­­tier erklärt in einem amtlichen Communi­­que vom 10. d., daß der türkische Kreuzer „Hidilli“ im Schwarzen Meer einen russi­­schen Torpedobootzerstörer vom Typ „Bez­­pofom­ij“ in den Grund gebohrt und einen andern beschädigt hat. Nun­ meldet die Petersburger Tele­­graphenagentur in einem vom 15. d. da­­tierten Telegramm, daß feiner von diesen beiden Torpedobootzerstörern getroffen worden ist. Mr erklären Kategorisch, daß ein Tor­­pedobootzerstörer des obgenannten Typs von der ottomanischen Flotte in den Grund gebohrt und ein andrer beschädigt worden ist, und sensen wieder einmal die Aufmerk­­samkeit der Öffentlichkeit auf das von feiten der Neffen seit jeher zur Verheimlichung ih­­rer Verluste zur Anwendung gelangende seltsame System. Die Moskauer Greueltaten. Tagesweuigkeiten. * Vom Feldmarschall Erzherzog Fried­­rich II an den Obergespan Dr. v. Baan, folgende Depesche auf die Begrüßung sei­­tens der Stadt und des Komitats Sopron eingelangt: Für das anläslich der ruhmreichen Rück­­eroberung abgehaltene Te deum sowie für ihre von patriotischer Begeisterung durch­drungene herzliche Begrüßung empfangen und verdolmetschen Herr­sbergespan na­h­mens meines Heldenheeres der treuen und patriotischen K­ommunität des Komitats und der Stadt G Sopron meinen innigsten Dante. * Versionalhacdricht. Der Obercontrollor der Gy. S. €. Eisenbahn, KLadislaus Nagy, der seit Ausbruch des Krieges der Szombathelyer Betriebsleitung zugeteilt war, wurde wieder in die Zentrale und an seine Stelle Obercontrollor Bella Meng­­hard nach Szombathely beordert.­­ Trauung. Montag mittags führte der Hauptmann Rudolf Reiszner des Inf. Reg. Nr. 53 seine anmutige Braut Frau Marianne Bronifovnssi -Svinger in der evang. Kirche zum Traualtar. Die Trauungszeremonie vollzog evang. Pfarrer Friedrich Menghard, der eine gedan­­kenreiche, große Wirkung hervorrufende Re­­de an das Brautpaar richtete. * Cafe Csitfonits. Täglich Konzert Bela Makttay. Bis 3 Uhr geöffnet.­­ * Auszeichnung Die Allerh. Anerken­­nung wurde bekanntgegeben dem Haupt­­mann Julius Grivicic, überz. beim Inf. Reg. Nr. 76, beim 12. Gebirgsbrigade- Kommando. Oskar Beer, Zugsführer im Eisenbahn- Regiment, wurde für seine tapfere Haltung vor dem Feinde mit der silbernen Tapfer­­keits-Medaille ausgezeichnet. Beer it ein Sohn des Soproner vorteilhaft betonten Möbelhändlers. * Heldentod. Graf Paul Esterh­nzy, Schwiegersohn des Grafen Julius Andrássy und der 20 Jahre alte Graf Ludwig Sz henyi, Sohn des Abg. und Adlatus des fün. Kommissärs vom Roten Kreuze Graf Emil Szechenyi, haben in den Kämpfen der legten Tage den Heldentod gefunden. Graf Ludwig Szechenyi ist erst jüngst als Husaren-Freiwilliger ins Feld gezogen. * Zahnarzt Dr. Bela Meller ordiniert im Juli d. J. nicht. * Die Musterung der 18­jährigen in Sop­­on wurde mit dem gestrigen Tage beendet. Gestern­ wurden die in Sopron wohnhaften fremden Zuständigen gemustert. An den zwei Tagen, Montag und Dienstag gab es wieder eine sehr gehobene Kriegsstim­­mung und fröhliche junge Leute Durchzogen bebändert und mit jubelndem Lärm die Gafsen. RER Unfreiwillige Landung eines Fahrzeuges. Samstag abends 10 Uhr war infolge ei­­nes Motorfehlers eine Flugzeug gezwungen sich in der im Eisenburger Komitat gelege­­nen Ortschaft Hoszupereszteg nacst dem Meierhof Pusztadenes niederzulassen. Die Insassen des Fahrzeuges, auf welchem der Pilot VBlaga und ein Maschinen-Chauffeur saßen, waren bestrebt von Sopron nach Fishamend zu gelangen, sie hatten aber die Richtung verfehlt. Bei Eintreffen im ge­­nannten Dorfe nahmen die Bewohner, die in den Aviatifern feindliche Flieger vermu­­teten, eine drohende Haltung an, die als­­bald eingetroffenen Gendarmen flärten je­­d­och das Mitverständnis auf, weshalb die Slieger unbehelligt blieben. Das geringen Defekt erlittene Fahrzeug wurde abmon­­tiert und nach Filhamend expediert, die Slieger selbst blieben unversehrt. * Landsturmpflichtige der Klasse B) im Alter von 43-50 Jahren können bei der „Ersten ungarischen allgemeinen Arjesuranz Gesellschaft“ ohne Auf­­schlagsprämie an für Kriegsgefahr sofort giltiane Lebensversicherungen schließen. Nä­­here Auskunft erteilt die Hauptagentschaft dieser Gesellsschaft in Sopron. * Seelsorgeordination. Donnerstag am 1. Juli vormittags 10 Uhr wird der hochh­­inwürdigste Herr Bischof des transdanubia= nischen evang. Kirchendis­riktes Franz GYyuräß in der evangelischen Kirche vier Pfarramtskandidaten der theologischen­ Akademie in Sopron namentlich Heinrich Halt, Wilhelm Karl Straner, Stefan Tarjäan und Viktor Zabras zu Seelsor­­gern ordinieren. Zu Dieser erheben den Feli­­pi Regiments . 7009 Millionen Schaden. — Die Zahl der Toten zwischen fünfhundert und dreitausend. Köln, 28. Juni. Der „Köln. Ztg.“ zufol­­ge bringt das Stocholmer „Spensia Dag­­bladet“ neuere Meldungen über Moskaus Bartholomäusnacht. Dann­ wurde der Pö­­bel von den Behörden mit Kronmwonfa be­­rauscht. Die Pogrome begannen mit feierli­­chen firhlichen Umzügen, die sich aber bald auflösten. In den k­leineren Pfarren kam es bald zu grausamen Bluttaten. Ein Schwede, der eine deutsche Familie jrngen wollte wurde ersäuft. Der angerichtete Scha­­den beträgt etwa 700 Millionen Rubel. Die Angaben über die Zahl der Toten schwank­­ten zwischen fünfhundert und dreitausend. Die Stimmung der Börse, Fabrikanten und kaufmännischen Kreise ist gegen die­­ Regie­­rung feindselig. »

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