Oedenburger Zeitung, September 1915 (Jahrgang 47, nr. 201-225)
1915-09-01 / nr. 201
’XLV11. Jahrgang. Mittwoch, 1. September 1915. Oedenburger Zeifung Preis: 7 Seller. u Ba ee Se ee ee Pränumerationspreiie: Für Lofo: Gengjähdi 2K, eg 2 K, vierteljährig K 50 h, monatlich 1 K 90 Für auswärte: Et 26 K, Kien 13 K, vierteljährig K50h, monatlich 2K 30 »Politisches Tagblatt. Administration und Verlag: Buchdrukerei Alfred Nomtvalter, Sopron (Ödenburg). Selephon Ar. 25. Inserate nach Tarif. Derselbe wird auf Wunsch überallhin gratis und franjo versendet.. Annoncenaufträge Abonnismems und Infertionsgesibühren sind an die Administration (Grabenrunde 121) einzusenden. Vermittlung durch alle Annoncenbureaus. Nr. 201. Preis: 7 Seller.erenser Siegreiches Hofdringen in Molhyningenen Luzk, Neuere Eroberungen. Nufsische Niederlagen bei Szeropsonn — Erfolglose italienische Anarisse Der Bericht unseres Generalstabes, Wien, 30. August. Amtlich wird verlautbart: . Russischer Kriegsschauplat. Die Armeen der Generale Pflanzer-Baltin und Bothmer drangen gestern bis an die Steypa vor. Der Gegner versuchte an verschiedenen Geländeabschnitten insre Verfolgung einzudämmen, wurde aber überall zuriidertrieben; besonders hartnädiger Widerstand mußte am unteren Koropiechbau gebrochen werden. Die Truppen des Generals von Böhm- Ermollntierten östlich Kkloczow und in einer von Bialy kamen über Toporow gegen Nadziechow verlaufenden Linie auf starkbp«««te Stellungen-Der Feind wurde angegriffen und an zahlreichen Punkten der Front geworfen. In Wolhynien haben unsre gegen Luck drängenden Streitkräfte abermals Naum gewonnen.Swimuchy und andre ZäH Verteidigte Ocrtlichkeiten wurden dem Feind entrissen.Die in der Bielowieczkaia-Puszcza kämpfenden k.u.k.Truppen schlugen die Neffen bei Szeteszowo und verfolgen sie gegen Bruzany. Italienischer Kriegsschauplak.. Geitern unterhielten die Italiener an der ganzen füstenländischen Front ein Artilleriefeuer von wechselnder Stärke. An mehreren Stellen unternahm ihre Infanterie Annäherungsversuche und kleinere Angriffe, wurde aber wie immer abgewiesen. Kärntner und Tiroler Grenzgebiete in Die Lage unverändert. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes: von Höfer, Feldmarschalleutnant.“ * Kriegspresserquartier, 30. August. Nach den großen Schlägen auf dem nördlichen Teil des Kriegsschauplages zieht ihmer auch auf dem südöstlichen Abschnitte ein schweres Ungewitter über die Russen zusammen. Gegenwärtig sind dort vier Heeresgruppen in einer Vorwärtsbewegung begriffen, deren Ziel nicht nur auf die Räumung Galiziens von den dort noch befindlichen ruschen Kräften, sondern an auf die Beseitigung der wolhynischen Festungsdreiedel gerichtet ist. Den Auftakt dazu bildete der Durchbruch an der Zlota-Lipa sowie die Wegnahme von Kowel. Während die Trirmen des Grafen Bothmer im Anschlu an die weiter südlich vorrücende W Armee Pflanzer-Baltin in Dauerndem Vorrüren gegen die Strypa begriffen sind, hat si die Armee Böhm-Ermolli in der Linie Bialyfamien-Toporow- Radziehom bereits weiter gegen Diten vorgeschoben. Am weitesten vorgedrungen ist die Armee Puhallo, die bereits Swimuchy südwestlich Quck erreicht hat und von der Teile nach der Einnahme von KRowel ebenfalls auf Zuck von Norden her im Vormarsc sind. Es handelt sich also ebenso wie bei den meisten großen Operationen der Zentralmächte um einen großzügig angelegten konzentrischen Anriff auf Das Festugsdreiec, auf dieses Bollwerk Wolhyniens. Alle Berfluche der Rufen, diesen Bormarsch zum Stehen zu bringen, sind gescheitert, wie denn an der Durchbruch an der Zlota=Lipa, der Sturm auf die Stellung vor Breit,Litowsk und Swangsrod den Nachweis erbracht haben, sah; jede auch noch so gut von den Russen ausgebaute und zähe verteidigte Stellung von der österreichisch-ungarischen und der deutschen Infanterie genommen werden kann. Walter Dertel erdeutsche Generalstabsbericht, Berlin, 30.August. Das Molffiche Bureau meldet: „Großes Hauptquartier, 30. August 1915.Westlicher Kriegsihauplak. Keine besonderen Ereignisse. Deitlicher Kriegsihauplak. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Hindenburg. Truppen des Generals v. Below stehen im Kampf um den Brürenkopf südlich von Friedrichstadt. In den Kämpfen östlich des Njemen hat die Armee des Generalobersten v. Eichhorn die Gegend nordöstlich von Dlita erreicht. Es wurden weitere 1600 Gefangene gemaut u. 7 Geschrre erobert. In der Richtung auf Grodno wurde Lipst (am Bohr) erstürmt, der Feind zum Aufgeben des Sidra-Abschnittes gezwungen und Sofolfa von uns Durchschritten. Der Ostrand der Forste nordöstlich und östlich von Bialystof it an mehreren Stellen erreicht. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern. Um den Rückzug ihrer rückwärtigen Staffeln durch das Sumpfgebiet östlich von Pruzana zu ermöglichen, stellten si die Rufen gestern in der Linie Poddubno in Gegend südlich von Kobryn noch einmal zum Kampf. Sie wurden geschlagen, troßdem sie bereits abmarschierende Teile wieder in den Kampf warfen. Oberste Heeresleitung.“ Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls v. Mindensen. Im Bialowchesfaforit wird um den Übergang über den oberen Narem gekämpft. Dieeutschen und österreichisch-ungarischen Truppen des Generalobersten von Woyrich warfen den Feind aus seinen Stellungen bei Sudopol (am Ostrande des Forstes) und Szereszowo. Sie sind in scharfer Verfolgung begriffen. ARE ENTER TORE TER EREONTTEEN v“ eh BEE Be 3 — Soral-Bellinta. Zentralsammelstelle für Zielfernrohre und Ferngläser. Spenden des Die namhaft einlaufenden zeugen, in welche werttätiger, opferfreudis ger Weise die Völker Desterreich-Ungarn die Notwendigkeit erfannten, doch Überlassung von Zielfernrohren und Feldstehern unteren so glorreich todesmutig kämpfenden Armeen ein neues, wirksames Kampfmittel gegen unsere Feinde zusommen zu lassen. Wie dankbar unsere braven Truppen diese Zeichen warmer Fürsorge und treuen Gedenkens begraben , welche namhafte Erfolge dur die Zielfernrohre erreicht wurden, davon geben die zahlreich einlaufenden Berichte Zeugnis. Melch' erhebendes Gefühl muß es nicht für jeden Spender und all’ die vielen Spenderinnen sein, sich sagen zu können: „Auch ich habe durch meine Gabe dem Vaterlande gedient, unseren treuen Seldgrauen, die entweder im Süden auf schroffen Berghöhen gegen den treulosen, wortbrüchigen einstigen Bundesgenosssen kämpfen, oder in den unwirtlichen Gefilden des Nordens die plündernden und sengenden Horden des weißen Zaren vor ich hertreiben, ein Mittel in die Hand gegeben, um dem Feinde Abbruch zu tun!“ Nur Durch das werktätige M Wirfen aus allen Kreisen, aus allen Landen der Donaumonarchie konnte der große Erfolg unserer Sammlung bewertstelligt werden. Wenn es auch einesteils verfrüht it, ein abschließendes Urteil über die ganze Aktion zu fällen und andresteils aus politischen Gründen begreiflicherweise nicht opportun ist, über den Verlauf der ganzen Sammelresultate sich offen auszusprechen, so kann man doch jetz shon sagen: „Voll und überreichh habt Ihr Braven alle gegeben! zum Ruhm und Nuten des westerreich- ungarischen Heeres! — Stolz künnen wir auf unsere Erfolge biiden! Doc gilt es, nicht zu erlahmen.Denft an die großen Taten unserer Armee! Täglich erfahrt Ihr Neues von ihren Heldentaten, von dem beispiellosen Siegeszuge, dem größten und gewaltigsten, den die Meltgeshimmte kennt!“ In diesem ungeheurem Ringen von Millionen um die Ralme des Sieges ist natur= gemält ein Riesenverbrauch von Menschen und Material. Wenn es daher in dem ersten Aufruf hieß, daß die Spenden den Spendern zurückgestellt werden würde, so war natürlich nur gemeint „bedingungsweise“, da ja die Armeeverwaltung eine nur leihweise Überlassung der optischen Instrumente nicht berücksichtigen kann. Die Zufälle des Krieges bringen dies ja begreiflicherweise mit ji, daß eine positive Gewihheit des seinerzeitigen Rudertages weder zu gewähren, no zu verlangen ist.. Wir besgegnen in diesem Halle dem Menn — dem undurchdringlichen Schleier des Gesihdes — der Zukunft. Wenn ich mich nun abermals an die große S Öffentlichkeit mit der Bitte wende, überall und allenthalben für unsere Awede zu werben und zu geben, so bin ich überzeugt, daß mein Ruf nicht ungehört verhalten wird, daß Jeder und Alle, die si mit Stolz unter der oesterreichischen Katzen Bee liegen a RE ir