Oedenburger Zeitung, Oktober 1915 (Jahrgang 47, nr. 226-252)
1915-10-01 / nr. 226
THE-Js«-.-)-«-s-.-»-.(.-..-».-»« -"«sf.——«"» --«·.J.T... .ZWEIT.-»»-?.. N FEED r Seite 2. Dedenburger Zeitung | zufe: Korrespondenz, Buchhaltung, Sprachen, Forstwesen. ja sogar: Musif. Also eine große Auswahl. Gleichzeitig ist auf die Arbeitsvermittlung in diese Organisation eingefügt, so das der Absolvent des Kurses mit einer passenden Stelle versorgt wird. Diese Abteilung steht unter Leitung des Herrn Romiljärs Dr. Stribal, das Ganze ist dem Kommando des Kriegsspital Nr. 11 (Zentrale) unterstellt. Als Kommandanten fungieren Reg. Arzt Dr. Rojiwal um der in Sopron in bester Erinnerung stehende schneidige Husarenoberleutnant Draide von Wartinberg, der selbst auf seinem Gute ein Verwundetenheim errichtete u. hier mit milder Strenge seines alttruistischen, nichtsdestoweniger schweren Amtes waltet, unterstüßt von den ihm zugeteilten Herren. Der ganzen Invaliden-Anlage wird die im Bau begriffene Kirche auf einem erhöhten Platz einen anheimelnd pittoresken Anstrich geben. Die Verfestigung der Invaliden ist eine ausgezeichnete. Sie erhalten morgens: Kaffee, Brot, Käse oder Wurst; mittags prima Rindfleisch mit Gemüse und Suppe, wie man sie in feinem Restaurant erhält; abends meisten Teils auch Fleisch. Manche Heinbürgerliche Familie würde eine solche Verpflegung beneiden. Kurz und gut, ist die Kriegsleitung bemüht, die Exittenzen zerstörenden Sorgen dieses uns aufgezwungenen Krieges mit jegenspendender Hand zu mildern und für jene vorzusorgen, die au, Leiblich die größten Opfer gebracht haben. Dieses Beispiel werden auch andere Städte befolgen, ja in unserer Hauptstadt Budapest steht ein ähnliches Fürsorgeheim im Betriebe. Gangmen. == Wer Ddol Zone: = quent täglich anmendet, übt nach unseren heutigen Kenntnissen die denkbar beite 4341 Zahn- und Mundpflege aus. Baron Preis: !/, Flasche K 1.20 1/. Flasche (Monate ausreichend) K 2 °— Erplosion auf einem italienischen Linienschiff. Rom, 28. September. Die Agenzia Stefani meldet aus Brindisi: In der hinteren Pulverkammer des Linienschiffes „V Benedetto Brin“ (14.970 Tonnen) ereignete ei eine Explosion, der ein Brand folgte. Von 820 Mann der Bejagung wurden 8 Offiziere und 379 Mann gerettet. Unter den Opfern befindet sich Kontreadmiral Ruli di Cervin.. Die Ursache der Explosion ist unermittelt. Die Mobilisierung in Bulgarien. Die bulgarische Gesandschaft in Wien teilt mit, daß zufolge anher eingelaufener ergänzender Mitteilung alle bulgarischen Staatsbürger, welche im Jahre 1896 geboren wurden, und diejenigen, die früher geboren wurden und noch nicht gedient haben, zwischen 20. September und 10. Oktober, alten Stil sich in Bulgarien der Musterungskommilition stellen müssen. 1. Oktober 1918. Pokal-Reitung, Umzingelt, Oberleutnant Graf Echterhasy. Mit welchen Schwierigkeiten und Gefahren oft das Einbringen einer einzigen Meldung für unsere Kavallerieaptrouillen verbunden ist, mag u. a. folgender höchst abenteuerlicher Erfindungstitt des Oberleutnants Graf Alois Esterhazy des Yusarenregiments Nr. 7 beweisen. Graf Eiterha 39 reitet in der Gegend von Ludmirowska mit seiner Patrouille früh morgens gegen die feindlichen Linien und konstatiert bei genannter Ortihhaft eine russische Abteilung von 3 Kompagnien und 6 Geschüßen. Er hofft no) weiteres zu erspähen, dringt vor und stößt plößlich) auf eine ganze russiische Kavallerietruppendivision. Mit dieser wichtigen Wahrnehmung will er eilends heim, die feindlichen Reiterpatrouillen aber schneiden ihm je überall den Radweg ab. Er biegt mit seinen Leuten weit aus und juht über den Quita Lipa, einen schwer versumpften Bad), zu entkommen. Die einzige passierbare Stelle aber hat der Feind bereits beseßt. Graf Esterhazy zieht sich hierauf in den angrenzenden Mald zurück und wartet. Kaum ist er abgesessen, stürmt eine rufliche Patrouille mit eingelegter Lanze auf ihn los. Er fliegt mit seiner Pistole einen Ruben vom Pferde die anderen fliehen zurück. Indessen it die Dunkelheit bereits hereingebrochen, es bleibt der Batrouille nichts übrig, als im Walde auf gut Glück zu übernachten. Um 3 Uhr früh am nächsten Tag versucht er neuerdings, aus der russischen Umflammerung herauszukommen. Nach Norden sieht er sich gänzlich abgeschnitten, er versucht daher abermals gegen Süden über den versumpften Bach zu kommen. Die einzige Brüde erweist sich abermals, diesmal von einem ganzen feindlichen Bataillon, besießt. Graf Esterházy zieht sich neuerdings in den Wald zurück. Aus der Ferne hört er Gefechtslärm, der an Heftigkeit zunimmt. Von allen Seiten dringen fest feindliche Kolonnen durch den Wald. Mehrmals wird er von feindlichen Patrouillen entwedt, die auf ihn und seine Leute fchießen. Der Offizier jegt jiesmal schneidig zur Wehr, die Russen weichen immer wieder aus. Schließlich kommt eine Abteilung unter Kommando eines Offiziers auf ihn zu; er wird aufgefordert sich, zu ergeben. Graf Esterhäazy antwortet mit der Pistole, der feindliche Offizier fällt, die Mannschaft flüchtet. Diesmal hat aber unsere Patrouille einen schlimmen Bertust erlitten — durch die Schüffe eischredt, sind die Pferde durchgegangen, ihre Einbringung it unmöglich, das hielte dem Feind direkt in die Hände laufen. Graf Esterházy beschließt nun, den Bad zu Fuß zu durchwaten und, sojte es was es wolle, Durch die feindlichen Linien ji Durchzuschlagen. Der Waldrand ist von xuffischer Infanterie besett. Graf Eiterhaazy häkt eine Salve in die Flanke der verdußten Rufen abgeben und läuft mit seinen Leuten dem Bachhe zu. Die Rusfen scriegen wie besessen ein braner Korporal fällt tötlich getroffen, alle übrigen kommen unversehrt über den Bach und verstehen ih auf eine Weile im Schiff. Dann aber heift es wieder vorwärts. Sekr gilt es, das jenseitige abschüissige Ufer hinaufflimmen, immer im heftigsten Feuer der Russen. Zwei Husaren werden dabei verwundet, man will sie aber nit zurücklassen, man schleppt sie mit und verbirgt sie im Gestrüpp. Ein paar Beute werden vorgesandt, um zu erspähen, ob nicht vielleicht Doch die Ungern bereits in der Nähe seien. Und richtig naht bald Darauf eine Honved-Patrouille. Die mit begreiflicher Freude empfangen wird. Die Honved nimmt die Verwundeten auf, es geht auf die österreichische Stellung zu. Auf dem Wege werden noch traf 3 Rufen gefangen genommen, die nun die Verwundeten tragen müssen. So gelangen sie endlich zum SHonved-Regiment, dem "die Verwundeten übergeben werden. Unsere Husaren ruhen aber das Armeekommando auf, erfahren dort den neuen Standort der Eskadron und rüden am fünften Tag dem Feinde“ geehrlich zu den Ihrigen heim. Der Leutnant Graf Esterhaazy erhielt vom Monarchen „in Anerkennung seines tapferen Verhaltens vor die Militärverdienstmedaille am rotweißen Bande. Tagesweuigkeiten. * Todesfall. Den hier allgemein Hochgeshäßgten Oberbuchhalter der fün. Freistadt Sopron, Dr. Michael Thurner Hat wie wir mit aufrichtigem Bedauern erfahren, ein harter Schiefalsschlag getroffen. Seine gesiebte Mutterrau Michael Thurner geb. Rosa Stiglig ist gestern in Fertörafos im 67 Lebensjahre und im 50 Jahre glücklicher Ehe gestorben. Die Leichenfeier findet morgen Freitag nahm. 4 Uhr im Fertörafos statt. Im Vizegespann. Hajas hat an die Oberzahlrichter, den Magistrat der fünf Freistädte und an die Gemeinde-vorstehungen einen Erlaß mit Hinweis auf den Herannahenden Minter im Interesse der Sammlung von warmen Kleidern, Russwämern, Bauchbinden für unsere auf den Schlachtfeldern heldenmütig sümpfenden Soldaten gerichtet. Der Vizegespan verwies darauf, welche schönes Opfer bereits die Stadt Sopron für diesen patriotischen edlen Zweck gebracht hat und es sei umso mehr die Pflict des Komitats diese edle Aktion zu unterstoßen, als es größtenteils Söhne des Komitat s snd, die in den Truppenkördern dienen. Opfern und sammeln wir, heißt es in dem schwungvollen Aufruf, denn mit jedem Helfer helfen wir das Schiksal unserer für das Vaterland führenden Heldensöhne lindern. Möge Alles im Interesse des Erfolges der Sammlung geschehen, möge man mit Liebe und Begeisterung dem heiligen Zwede dienen. * Transferierung eines Hilfs-Schulinspettors. Der seit einer Reihe von Jahren dem Soproner jön. Schulinspettorat zugeteilte Hilfsschulinspettor Kalman Balasti wurde ins Komitat Szepes überlegt und gleichzeitig mit der Leitung des dortigen Schulschltrifts betraut. So sehr wir uns des wohlverdienten Avancements dieses ebenso sympatischen Konzilianten als tüchtigen Schulin=speftors freuen, ebenso bedauern wir und mit uns ein ausgedehnter Kreis von guten Freunden das Scheiden dieser anerkannt hervorragenden Arbeitskraft. Herr “Balasti dürfte schon in der ersten Hälfte des nächsten Monats an seinen neuen Bestimmungsort abgehen. * Pensionierung eines Schulinpestors, Ernst Auliszek, fün. Rat. Schulinpestor in Szombathely ist nach 37 jähriger verdienstreicher Tätigkeit in den Ruhestand getreten. KRuliszekyg, der Duchdrungen von seiner hehren Million im Dienste der Volkserziehung suhte nirgends die Popularität und wuhte dennoch seinem Namen durch wertvolle Arbeit die allgemeine Vertihägung zu erwerben. So strenge er jenen gegenüber war, die ihre Pflichten vernachlässigten, ebenso väterliche Liebe zeigte er der arbeitsfreudigen Rehrerschaft. Rukszely wird seine Ruhejahre auf dem Boden des Komitats Was verbringen. * So die Aufmerksamkeit ver Kürschner. Die Zentrale der Honr.-Kleidernepotverwaltung beabsichtigt 200.000 Stüd Weiten aus Lämmerfell einzuschaffen. Das Depot-Kommando ist geneigt auc Anbote auf Teillieferungen entgegenzunehmen. Die Interessenten können bei der Soproner Handelsund Gewerbekammer detaillierte Auskunft erhalten. ’ * Neue Verfügung in der städtischen Schmalzregie. Mit Hinsicht darauf, daß — wie der Magistrat festzustellen in der Lage war — Hausfrauen si gefunden haben, die das in städtischer Regie zum Verlauf gelangende Schmalz in größeren Quantitäten — für Miederverläufer auffauften und hiedurch die Intention des Magistrates und die Konsumenten schmählicher Weise ausspielten, wurde die Verfügung getroffen,