Oedenburger Zeitung, August 1916 (Jahrgang 48, nr. 175-200)

1916-08-01 / nr. 175

--«?-——s—sx, ETF SFFEEFHECHHWENTERTZET N Bei La Chalade (MWest-Argonnen) retze Leutnant Baldamus seinen fünften Geg­­ner im Luftkampf außer Gefecht; außerdem wurde je ein feindliches Flugzeug am Ost­­rande der Argonnen und östlich von Senn­heim abgeschossen. Östlicher Kriegsschauplak. Heeresgruppe des General- Feldmars­­challs v. Hindenburg. Grärtere feindliche Patrouillen wurden durc Feuer am Ueber­ Schreiten der Düna gehindert. Bahnanlagen am der mit Truppentransporten belegten ‚Strefe Wilejfa — Molodeczno — W­inst sowie vor der Heeresgruppe des General-Feldmarschalls Brinzen Leopold von Bayern die Bahnhöfe Progorjerzy und Horodzieja wurden erfolg­­reich mit Bomben belegt. Am Abend brach ein russischer Angriff südlic von Strobowa in unserem F­­uer restlos zusammen. Heeresgruppe­ des Generals v. Linsingen. Die feindlichen Angriffe haben, an­ YAus­ Dehnung und Stärke noch zugenommen. Sie erstrecten si mit Ausnahme einzelner Ab­­schnitte auf die Front von Stobyhwa (am­­ Stochod nordwestlich von Komwel­­ bis nord) westlich von Berestecko. Sie sind unter unge­­heuren Verlusten für den Angreifer meist im Sperrfeuer gescheitert. Nur an wenigen Stellen der großen Front ist es zum Nah­­kampf gekommen, eingedrungener Feind wurde durch Gegenstoß wieder zurückgewor­­fen oder seinem Kortichreiten ein Ziel ge­­legt. Nachts wurde die längst beabsichtigte Zurücknahme der Truppen aus dem nach Osten vorspringenden Stochod-Bogen nörd­­lich der Bahn Rowel-Rowno auf die kurze Sehne ohne Störung durch den Gegner . Durchgeführt. Armee des Generals v. Bothmer. Auch gestern haben russische, zum Teil starre An­­griffe nordwestlich und westlich von Bugzacz seinerlei Erfolg gehabt. Baltanfried­schauptat. Keine wesentlichen Ereignisse. ‚Oberste Heeresleitung.“ 15 Milliarden Kronen Anleihe für Rusland. Die russische Rechnung für die Offensive. Petersburg, 28. Juli. Das Finanzmini­­sterium erhielt Mitteilung über den günsti­­gen Fortgang der Unterhandlungen des rürsischen Finanzministers Barf mit den Leitern­ des französischen Finanzministe­­rms und des englischen Schagamtes. Es ist Barf gelungen, etwa sechs Milliarden Ru­­bbel zur Bezahlung auswärtiger Lieferungen und zur Defung anderer Ausgaben zu er­­­halten. 2 a Re­at NT­ee den Grafen, ob irgend­eine unmittelbare Aussicht auf einen Wechsel in der ungari­­schen Regierung bestände. Andrasfy antwor­­tete: Ich glaube nicht. Jeßt it nicht die Zeit für eine innere Krise. Das wichtigste ist jet die auswärtige Politik. Baron Burian bekleidet jeßt den wichtigsten Bolten und wir müssen innere Zwistigkeiten so viel als möglich, vermeiden um geneigt zu sein für auswärtige Dinge.“ Auf die weitere Frage des Korresponden­­ten, ob der Aufenthalt des Grafen in Ber­­lin mit irgend einer Friedensbestrebung zu­­sammenhänge, antwortete dieser mit einem glatten „Nein“. „Man muß während des Krieges in engere Berührung mit unseren Verbündeten kommen und ich bin zu Bespre­­hungen hergekommen. Trett ist nit Die, Zeit, vom Frieden zu reden. Der Vierver­­band wird sich­tet, nach den Hoffnungen, die er geschöpft hat, uns niederzukämpfen, niemals auf Friedensverhandlungen ein­­lassen. Wir können vom Frieden recht reden, wenn wir die Rufen zurückgeworfen ha­­ben.“ Dann kommt also der Frieden für die­­sen Sommer nir in Frage, bemerke ich.— „Ganz und gar nicht, wenn wir nicht in die­­sem Sommer die Sieger werden“, antworte­­te Graf Andrasiy. Aus dem weiteren Bericht­­ Adermanns it noch zu entnehmen, das Graf Andrasiy das rateergebnis der ungarischen Land­­wirtschaft als ausgezeichnet bezeichnete. Es wäre Weberfluk an Nahrungsmitteln aller Sorten vorhanden.­ ­.­.. Ist... 1. August:1916.­­ u Diesem Sommer wohl nur Kampf. ‘Ein Ausspruch des Grafen Julius Andrajin. Berlin, 27. Juli. Der „Lokalanzeiger“ schreibt: Nach einem Bericht, den uns der ‚Berliner Vertreter der „Unite­d PBreh“, Karl W. Aftermann, zur Verfügung stellte, erklärte Graf Julius Andrajiy, ‚der Führer der­ Opposition im ungarischen ‚Parlament ‘der zurzeit in Berlin weilt, in­ einer Unterredung, die er dem amerikani­­schen Journalisten gewährte: Angesichts der seit zwei Monaten ji­­ mehrenden beträchtlichen Opposition, denen den Ministerpräsidenten Tipa und dem kürzlichen Ausscheiden mehrerer Mitglie­­­der der­­ Opposition und der Begründung ei­­­ner neuen unabhängigen Partei dar; den ‘Grafen­ Karolyi, den Schwiegersohn des Grafen Andrassy, fragte der Korrespondent Sonntagsbeobachtungen. Weshalb ist sein Tabaf in Sopron zu ha­­ben? — Klage und Anfrage. — Schrei und Sturm nach Brot.. — vielleicht: Dienstag. Der gestrige Sonntag war besonders ge­­eignet interessante Beobachtungen zu mas­chen. Nur eine dunkle Ahnung dieser Mög­­lichkeit wurde ich gestern viel früher als sonst aus dem Bette gescheucht, so, daß ich mich bereits 7 Uhr früh (neuester Zeitrech­­nung) bereits auf einem ungewohnten Rundgang ertappte. Am vorangehenden Tage sprach ich zufäl­­lig mit einem SKleintrafifanten über die Möglichkeiten der Kriegsentwickklung und weil wir eben in einen gewissen, d­urch Rück­­sichten nicht geschwächten scharfen Ge­dankenaustausch geraten waren, hat sich ei­­ne Art Intimität zwischen uns ausgebildet. M Wie die Menschen schon sind, wüßte auch mein Mann die Gelegenheit, (die entstan­­dene Vertrauensseligkeit) aus und senfte das Gespräch auf ein anderes Gebiet, auf die eigene Sache über, welche ich in diese kurze Zahlung bringen kann:­­ „Die Klagen der Detailtrafifanten, oder weshalb l­­in Sopron sein Tabak zu haben?“ Er begann mit einer Definition der „Gtoßtrafis“, welche ich dahin auslegen kann, daß die Großtrafis vor allem die Ob­­liegenheit hat den von der staatlichen Ta­­bakregie erhaltenen Vorrat an Tabak und Tabakwaren an die Detail- oder Kleintra­­fifanten zu verteilen. Und dann in zweiter weitabstehenden Reihe: — und als Detailverläufer den Bedarf der Rau­­cher: zu befriedigen. Nun scheint — nac,der auch von anderen geteilten Ansicht meines Gewährsmannes — eine logische Berwir­­rung in der Reihenfolge eingetreten zu sein, da die Kleintrafitanten seit Tagen nur­­ sehr knappe oder gar feine Vorräte haben. Anfangs wollte mir diese Geschichte mit demlabar nicht­ genügend einleuchten. Aber mein Mann fuhr fort. Und nun sah ich die Zusammenhänge — blitstrahlblendend. Die Sache steht nämlich so, daß die Großtrafit­ih auf den Detailverlauf verlegte, weil diese Art des Betriebes einträglicher it. Nehmen wir z. B. die Mindestsorte Tabak, den früheren gewöhnlichen „Dreikreuzer­­tabaf““. Von diesen Kosten in der Wieder­­verlaufsrelation 100 „Badl“- 63 K; im De­­tail aber dasselbe Quantum 70 K; Atfjo 7 K. Unterschied zugunsten des wiederver­­laufenden Kleintrafifanten. Dieser Ertrag verlodte nun zu einer Verkürzung der Kleintrafifanten, die überhaupt feinen Ta­­bat erhielten oder höchstens 100—150 „Pa­del“ in der Woche. In der Großtrafis war Tabat,­­auch diese Sorte Tabat im­ Ueber­­flüsse zum Detailpreis, also um 7 Heller­­­­statt 6 drei Zehntel Heller, zu haben. Dieser Feststellung galt mein erster Rundgang auf der Grabenrunde und in der Umgebung. Ich besuhte neunzehn Kleintrafifen und Krämerladen. Kein einziges „Padl“-Taleat von der angegebenen Gotte. Nirgends, nicht im Himmel und nicht auf Erden. Und die zweite Hälfte des Beweis­­bildes? Die erhielt ich nur zu bald. Ermü­­det in dem Auf: und Niedersteigen (Sand­­gruben, Fischergafse, Schlippergafse, Wie­­nergafse, Michaelisgafse) gelangte zurück auf die Grabenrunde. Da setze sich schon ein bewegtes (fremdes) Leben ein. Wildfremde Gruppen in unaufhörlichen Ketten, mit Lä­­den, Koffern und Rahfäden ausgerüstet fluteten aus der Richtung der Bahnhöfe stadtwärts. Oesterreichische Eisenbahner, Fabriksleiter, Männer, rauen, Knaben und Mädchen. Der Traum der Träume: Soproner­remdenverfehr verwirklicht. V­erwirklicht — ohne Heil und Gna­­de... Denn dieser Fremdenverfehr geht uns an den Lebensneren. Der erste Weg führte sie: Die Masseninvasion zur Gro­­trafif. Da wurde bald ein großer, ein streit­­süchtiger Andrang. Und die Radjäde füll­­ten je zur Hälfte mit „Dreikreuzer-Tabaf“ (für 7 Heller das „Padel“) und auch mit anderen Trafifwaren, was nur zu haben war. Mander nahm 20—25 Padeln, man­­cher 50-60 Bis 100 Padeln. All das zur Ausfuhr nach Wien. Einige Patrouillen wurden ausgesendet, ob nit auch in den Kleintrafifen, etwas noch aufzutreiben wä­­re“. Tabak war hier selbstverständlich nicht zu finden. (Das Verhältnis 63:70 ließ es nicht zu). Es macht nichts. Die Wiener wol­­len au) noch anderes. Was zu Haben ist, muß alles in die Ladhe. Lebensmittel, Brot (ja auch das noch? Woher denn Brot in Sopron hernehmen?) Auch etwas Cüßig­­keit. Bier viel Würfel Zuder. Auch Die Freistände entlang der Grabenrunde wer­­den geplündert. Alles nach Wien... Zwei Stunden lang beobachtete ich Dieses Treiben. Es bildeten sich ganze Lager . Wenn es Winter gewesen wäre, hätten sie vielleicht auch Lagerfeuer entzündet... Ein unverfälschtes Lagerleben drühte sein Ge­­präge auf die Grabenrunde. Und während dies alles geschah, erfüllte von den Heimischen die ganze Stadt ein einziger großer N­iesenschrei nach Brot. Die Brotlosen (die ganze Stadt) regten in­­ der Michaelisgasse (ITrogmayerische Bäkde­­wei) an der Ehe der Rosengasse (G. W. "Schneider) und bei Walkomweil zum Sturme "an. Das Haustor mußte geschlossen “werder ‚vor den stürmenden Kolonnen der„rotlosen “ As tz a ha een Re Zu Nana en Dal a Kae % Vi a , »,—.,» « a x Ze ERENTO P IRRE SEN TIERE \ RESORTS BEN AN SERIRLHT NETTE NT TERFUAR NENNEN RR a .-,.. ...«»«·.,»-sp-:s«..»· EEE U ES i a -- .X-.-· i­­-..,,--.--s.—s-«"..s.« · k«(-» al ae ie ;

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