Oedenburger Zeitung, März 1917 (Jahrgang 49, nr. 48-74)

1917-03-01 / nr. 48

Be — BE = ” Ein · Besenburger Sal. «.- .-...,·--..-.,««.. uf falscher Fähre. »Roman von Mainch— Macht­ netwka ;"’Lange genug·tteetaks offizierlich ·«Zweigend dem Wilen anderer fügen und ietordnen müssem jetwaret derherrin nem Machtbeteicht.ein Vater fem­­elzn "t mit den Kerlen,umfangen,die keine ung von Disziplin befa­en,sagte sich der . Sie waren samt und sonders ver­­wöhnt. Er würde sie indes zur Raison bringen. "Getreu seinem einmal gefaßten Vorlage war in Handeln. Aber das eine hatte Egon von Velden nicht vorausgesehen, daß die Leute nicht r­aubten, was sie dem Herrn gegenüber jehuldig­aren. Das grenzte in des legteren Magen an m Subordination. Unterstanden sich die Kerle, die Befehle nicht nur zu kritisieren, sondern­­ verlangten sogar eine andere Behandlung. Se­e verlangten! Das ging dem ehemaligen Ifisier über den Spaß. Damals ließ er die Leute zusammentreten und hielt ihnen, um­ ‚geben von dem Verwalter und den Inspektoren, vom Pferde herab eine donnernde P­hilippika, die aber eine ganz andere als die beabsichtigte Wirkung erzielte. "Murrend waren die Leute auseinander ge­ Bern. Am nächsten Tage kündigten sämtliche Lagelöhner und die meisten Knrechte ihre Ver­­träge, selbst die auf dem Gute großge­wordenen Leute. Lestere wollten nur dann bleiben, wenn E­­ ihnen eine andere Behandlung zugesichert werden würde. Neue deutsche Landarbeiter konnte von Belden nicht bekommen, so daß er seinen Leuten den Willen tun oder aber Bnlen kommen laf­fen mußte, um nur die laufenden Arbeiten aus­­führen zu können. An diese Kalamität, in die er durch eigene G Starrköpfigkeit geraten, dachte Felden, als sein Börster ihm ebenfalls die Kündigung aussprach. Ging Fröhlig, dann beschäftigte er auf Worlin Fast fänd­ig neue Leute. Fraglich war es ferner, ob er an Stelle des erfahrenen alten Kraftifers jemals wieder vollwertigen Era erhalten würde. Auch durch Fröhlichs Kopf zogen eine ganze Neihe Gedanken. ,,Nun Fröhlich,«beschwichtigte Baron von s­z­,­»Fe1den nach einiger Zeit,«so schlimm ist das L nicht gemeint.Ich dächte,Ihr müßt et wissen, «daß ich­ furchtbar nervös bin.Eg lag mir selbsts verständlichfem,Euch im Ernste des Einvers­­tändnisses mit den Wilderern zu verdächtigen, TI­ weiß ichi Eure Pflichttreue doch wie kein anderer zu schätzen ihr bleibt,Fröhlich,­Eure Kündii­gung nehme ich nit an. Wenn ic­­­h eins mal aufbrause, so dürft Ihr das nicht so tragisch z nehmen, denn ich meine es nicht so schlimm. x Lest aber sagt doch einmal selbst, Fröhlich, muß ich nicht ärgerlich auf diese Banditen sein, ‚die mir meinen Wildstand allmählich noch­ De= aimieren werden?“ „Gewiß, gnädiger Herr,“ antwortete der­­ schon wieder besänftigte Förster, „aber auch ich bin auf den Scharten so geladen, daß ich, wenn ich ihn erwische, kurzen Prozeß mit ihm machen könnte. Eine tüchtige Tracht Prügel bekommt er auf jeden Fall, wenn wir ihn bei seinem schändlichen Tun abfallen. Es müssen sicher mehrere mildern. Leider sind die Kerle mit allen Hunden gehegt, denn sind wir in diesem Zeile der Forst, f­allt’s im entgegengejegten, so daß die Kerle, wenn wir anlangten, schon auf und davon sind.” M­ary denklich sah inn Telden noc­h­ nieder. Daß fröhlich auf Dem Bolten war, davon war er überzeugt, wenn er auch aus Verger vorhin das Gegenteil behauptet­e. Wer mochten Diese Kerle nur sein, die es so meisterhaft verstanden, ihn und sein Forstpersonal an der Nase hers­umzuführen? Bielleist [köpfte Fröhlich bereits gegen jemand verdacht. Er mußte ihn fragen und verlieh dem Gedanken sofort Worte: „Habt Ihr denn auf seinen Menschen einen Verdacht, Sröhlich?” Scharf blidte sein graublaues Auge ' : | ' zu Sröhli hinüber, als wollte er ihm die Ant­­wort vom Munde ablesen. Redentlich wiegte der Angeredete sein er­­grautes Haupt, ehe er st zur Beantwortung Der Trage entschloß: „Je nun, gnädige Herr, Verdacht habe ich nun ja gerade direkt nicht, aber wenn mich der gnädige Herr vielleicht ge­­fragt hätte: „Nun, Fröhlich, Ihr kennt doc die Bewohner der ganzen Gegend. Wie ist es, halten Sie den Tagelöhner Rufchle wohl für fähig, daß er meinem Wilde nachhiftelit?”, dann müßte ich nach meinem Gemissen antworten: „Verzeihen der Herr Baron, es ist !% ch halte den Kerl, den Nufchte, wohl befähigt dazu.“ Aber wenn ich sagen müßte, Daß ich gegen den Kerl einen Verdacht habe, den ich vor Ge­richt auch beweisen muß, muß ich leider Die Schultern ruhen, denn beweisen fann ich dem­en nichts, obwohl ich ihn scharf beob»­ge Der Baron mußte ob der feinen linter­­scheidung seines Försters lächeln. Da brachte er ihm eine Spur, die er weiter­ zu verfolgen erachte. Bei einem Tagelöhner, noch dazu einem, konnte er schon einmal auf eigene Faust eine Haussuchung veranstalten. Wozu sollte er erst die Behörden bemühen, wenn er das allein besorgen konnte. Nach einiger Zeit fragte er: „Sonst halten sie niemand weiter für fähig, mir das Wild vor der Nase fortzum­allen?” Fröhlich fann einen Augenblick nach, ehe er antwortete: „Je nun, Herr Baron verl­­eihen, der Müller Ilgen wohnt im Walde am Birnbache, weit und breit ist seine Be­­hausung anzutreffen. Er ist ein tüchtiger Schüte Und da ich ihn oftmals allein, "wenn auch ohne Ziinte, im Walde getroffen abe, so meine ich, daß man ja nicht wissen­ann, ob nicht auch der Müller sich einen Hasen­­ oder ein Reh fießt. Ich will das ja Br nicht behaupten, aber ich meine doch, die öglichkeit wäre ja nicht ausgeschlossen, daß er Müller ab und zu einmal wildern könnte. eweisen kann ich das freilich nicht. Da ilgen­ie Mühle vom Herrn Baron gepachtet hat, önnte vielleicht der gnädige Herr den Müller einmal su fommen laffer, um ihn aus ». „Es ir gut, Fröhlich," wehrte von Telden , „wartet auf mich, wir wollen bei dem Ichte einmal nachsehen, ob wir etwas Ver­­­däc­htiges finden.“­ Dann wollte er das Zimmer verlas­jlen, drehte sich aber an der Tür um und wandte sic an den Förster: „Da fällt mir ein, daß der Kerl auf dem Hofe arbeitet. Gehen Sie zum Inspektor Krüger und jagen Diesem, daß er den Rufchte in seine Wohnung fhidt. Dann kommen Sie mit dem Kerl ge­­meinsam dahin, wo ich Eudy erwarten werde.D­er Törster beeilte sich sehr, den Aufs­trag auszuführen, doch verging einige Zeit, wie er den Inspektor Krüger antraf und dieser Rufchte benachrichtigen konnte, so daß von elden beide bereits an einem kleinen Häuschen erwartete. Da ihm jedwede Geduld versagt war, empfing er Rufchte mit einem heftigen: „Donnerwetter, wo bleibst du Kerl denm eigentlich?! Kannst du deine Beine nicht im die Hand nehmen, wenn ich dich rufe?!“ Seine Laune wurde nicht gerade ge­­­bessert, als der Gescholtene, ein Helden fast um einen Kopf überragender Hüne, festen Tones antwortete: „Der gnädige Herr hat mich rufen lassen, und da bin ich gegangen. Mehr brauche ich nicht. Und im übrigen haben wir noch seine Brüderschaft getrunken!“ „Der Baron biß sich auf die Lippen, diese Unverschämtheit des Mannes ging ihm über den Spaß. In höchster Wut fuhr er dem Zagelöhner an: „Unversch­ämter Bursche, wollen Sie glei­chen Mund Halten, wenn ich: Ihnen etwas sage!“ „Das habe ich nicht nötig!” Kam es im schönsten Hochdeutsch zurück, so daß der Baron den Mann unwillkürlich genauer ins Fluge­­faßte. Die Arbeiter sprachen in der ganzen Gegend nur Platt, so daß ein Hochdeutsc­­h prechender Tagelöhner eine große Seltenheit bildete. Einer der Agitatoren, sagte sich der Baron, die in jüngster­ Zeit die Unzufrieden­­heit der Landarbeiter geschürt, ein Krebs­ Schaden für den Großgrundbefis. Den Kerl sollte man frilassieren, aber das geht leider nicht. Man kann die Bande nur einfach weg­ jagen. Aber selbst das legtere konnte er mit Nurchte nicht einmal anstellen, denn er hatte ja aus eigenen Stüden bereits gekündigt und würde in einigen Wochen von Wolfin fort­­ziehen. Doc er würde ihn schon bekommen. Barjch forderte er Rurchte auf, die Wohnung aufzuschließen, da er, der Baron, mit dem Börster eine Haussuchung bei ihm abhalten wolle. Inzwischen war der Angefahrene vor seiner Tür getreten. An der Schwelle drehte er si. um und blichte die Neihe der Tagelühner­­häuschen hinab, die hinter den Wirtschafts­­gebäuden des Gutes sich an einem Teichwege hinzog, dann schweifte sein Blick über die ganze Gegend. Befriedigt nichte Nächte vor si­ein, denn seine Menschenseele hatte sein uge gesehen. Zwar wußte er, daß von Telden nit das Recht besaß, bei ihm eine Haus= fuhung vorzunehmen, aber er sagte sich auch, daß sein Herr die Macht auf­ seiner Seste hatte. Ihm, Ruschke, stand wohl der Weg um Staatsanwalt frei, aber zu wiederholten alen war ihm gesagt worden, daß die Beschwerden eines armen Mannes von den Behörden nur läsfig verfolgt würden, in den meisten Fällen schente man dem kleinen Manne überhaupt seinen Glauben. Der uns überbrühbare Gegenfaß zwischen arm und reich‘ erstrecte sich bei Ruschke auch auf die Justiz­­ Der Tagelöhner weilte mit seiner Frau erst einige Jahre auf dem Gute, vorher war er in der nahen Kreisstadt in einer Fabrik und dann als Gelegenheitsarbeiter tätig. Er fühlte sich durch den Baron in seiner Menschenwürde ges­tränzt und stellte sich daher troßig vor. Die niedrige Tür des kleinen Häuschens, die beiden mit finsteren Bliden meffend. „Kun,“ braufte der Baron auf, „wirst du uns endlich den Weg freigeben, oder sollt —, behende flog die Flinte von der Schulter und lag im nächsten Augenblicke schußbereit zur Hand, „soll ich dir Halunfen erst Beine machen!” » Gottsehung folgt x . \ ; | ' ; ' ; | ' ; ‚ , ' ‘ : ; ' =iA­rbeit iidh vergeben an Männer, Frauen ums N Kinder, welche sich an als Heimarbeit N verrichten läst, zusam­e sehr leicht bon der . Berger Jözse! S. --s--.---k-.«p«­­k- 2 u 5 ı PROGRAMM es vom 28. Feber bis. x März 1917. 3. HOMMDENNS, eimtäbla-&s szobafestö &s mäzd­e, Schilder- u. Zimmermaler, Anstreicher $opron, Ursulinerplatz 1. ——— Vorführungsdauer 1%, Stunde, Beginn um 5, 157 und 8 Uhr. Preise der Plätze mässig erhöht. 5466 | & Orsolga­ter 1. — “rs R­IL Teil. Eine Tragödie in 4 Akten. Dar­­steller des Homunculus, Olaf Föns. de: ; BEE Be­a a ee ER SER ne =: ', März 19T. LTechnische Leh­ranstalt Rechtsnach­t Chemie, Hochbau. Stu­­h Maschinenbau, Elektrotechnik, „ diendauer in allen Abteilungen mit höherer Ausbildung | 2, Jahr. Programme unberechnet gegen 10 Heller Porto, wenn were Lithographie, Buc: und Kunstbruderei Alfred Bommalter Sopron (Ödenburg), Grabenrunde Nr. 121 Leistungsfähigste Kunstanstalt Westungarns für feinsten Lithographischen Druc, ein und mehrfarbig (Chromo) und zwar: Reframe- Plakate, -Tafeln und Karten, sowie alle an­­dere Merkantil- und Gelegenheitsarbeiten in solider und geschmadvoller Ausführung. Muster stehen auf Wunsch zur Verfügung. Je : Redaktion verantwortlich: Friedrich Rommalter. — Herausgeber und Verleger: Mifeod Rommalter, Birne

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