Oedenburger Zeitung, Juni 1917 (Jahrgang 49, nr. 123-146)

1917-06-01 / nr. 123

Ep- F F­­F I |­eumundvierzigster Jahrgang. Do Wolffiides Tagblatt. Nr. 123. Pränumerationspreise: für Loko­it Zufelliong ins Haste : Ganzjährig 28 K,halbjährig 14, Vierteljährig 7 K, m­onatlich 2K 50%, ei­ne Banakdarig 30 K, Halbjährig 15 K, vierteljährig 7 K 50 h, monatlich 2­ K ° 70 h f­ür Atemwarte mit Hoffendung: ganzjährig 32 K,halbjährig 16.K, vierteljährig&K, monatlich ZW. 80h, u mit Sonntagsbeilage ganzjährig 34 K, halbjährig 17 K, vierteljährig 8 K 50 h monatlich 3 K. Ein Exemplar 10 Heller. Anferate nimmt die Verwaltu­n­g der Oedenburger Zeitung, Sopron, Grabenrunde 121 und sämtliche Annonzenerpeditionen, nach dem­ bestehenden Tarif berechnet entgegen. Underlangt eingesandte Manuskripte können nu­r gegen Bortverlag refour­­niert werden. Zur Inserate übernimmt die Redaktion keinerlei Verantwortung, weder für die Form, noch für den Inhalt. Fermranr.25. | h . Freitag, 1. Juni 1917. 3­ 4 a­a­a I­aa ae Mer if berufen Kriegsanleihe zu­ zeichnen? "Die Antwort auf diese Frage zu erteilen ist sehr einfach: Alle! Durch die vielfachen Verlautbarungen it es genügend bekannt daß der Staat die Kriegsanleihe nicht nur für die vermögende Klasse, sondern au) für die Minderbemittel­­ten zugänglich gemacht hat, indem auch Stu­­fe mit kleinerem Nominalwert, ja sogar bis 3u.50 Kronen zur Ausgabe gelangen.­­ Die Erfahrung hat gelehrt, daß diese we­­niger bemittelten Kreise ihrer Pflicht gegen­­über dem von tausend Feinden bedrohten Baterlande auch sehr schön nachgekommen sind, indem zahllose Beamte, gewerbliche Arbeiter etc. ihre sorgsam behüteten Spar­­pfennige in richtiger Beurteilung des eigen­­e nen­­ Vorteiles in die vier legten A Kriegsan­­leihen (bei der Ersten waren noch feine Stü­­ce zu 50 K vorgesehen) anlegten. Der Zweck unserer heutigen Zeilen ist auch aut diese Leute auf ihre Pflichten auf­­merksam zu machen, sondern richtet sich ge­­gen die Indolenz derjenigen, welche durch die Gunst der Verhältisse in denen je ste bei Ausbruch des Krieges befanden von des­­sen Unbillen und Gefahren im Interesse des allgemeinen Wohles versehent blieben und dadurch auch größtenteils in eine gegenüber dem Friedensverhältnise überaus günstige materielle Lage gekommen sind indem sie die allgemein steigende Tendenz der Kon­junktur meistens ganz ohne eigenes Zutun genossen. Diese Kreise sind aber auch dem Staate, dem Heere und ihren Mitmenschen gegen­­über verpflichtet, und diese Verpflich­­tung sei nicht nur im moralischen Sinne ge­­dacht, ihren ganzen Überverdienst, den sie bei Finanzierung ihrer verschiedenen Un­­ternehmungen nicht benötigen den Zwecken der Kriegsanleihe zuzuführen! Zweifellos erscheint in unserem Lande als rößter Perzent dieser Leute die Klafse der ihre und von Dieter selbstredend diejenigen der Mittel- u. Kleingrundbesiter. Und gerade diese Klasse scheint sich über ihre Verpflichtung noch nur ganz im Klaren zu sein. Die Gründe dafür sind ja ganz plau­sibel; dem Kleingrundbesiger (Bauer) fällt es heute noch teilweise leider schwer ein län­­geres Schriftb­üd, Zirkular etc. zu studieren und er hat nach Beendung seines ermüdenden Tagewertes an nicht die Ambition Hiezu. Deshalb ist es notwendig, daß er von den Kreisen zu denen er wirklich vertrau­en hat genügend in dieser Hinsicht aufge­ Härt werde. Wie wir Hören geschieht dies auch bereits in großem Stile indem man hiezu all jchon im fleinsten Orte umsich­­tig organisiert hat.. Der ungarische Bauer allein wäre fähig an der K­riegsanleihe solchen An­­teil zu nehmen, welcher selbst schon alle bisherigen Ergebnisse übertrifft. Wenn wir die materielle Lage der Bauern von heute mit dieser vor dem Kriege vergleichen so werden wir sehen, das mit ganz verschwin­­dend geringen Ausnahmen fastıgar seine Hy­­pothefarschulden mehr auf ihren Beftgungen lasten und daß.ihr Vermögensstand schon auf Grund der legten Statistik, welche nach­­gewiesen hat, daß sich der Viestand in unse­­rem Lande um viele Berzente erhöhte, mit Hinzurechnung des eminenten MWertzuwach­­ses potenziert erhöht hat.­­ Deshalb ist es dringend notwendig, daß ich die weitesten Kreise, welche dazu beru­­fen sind diese Idee zu eigen machen und durch je größere Interessierung des Bauernstan­­des an der Kriegsanleihe einen solchen Er­­folg bei Abschluß der Zeichnung zu erreichen traten welcher den Finanzen unseres Va­­terlandes auch tatsächlich entspricht! . Mlutter- und Kinderschule in Sopron, Gestern nachmittags 6 Uhr fand am Rat­­hause eine vom Bürgermeister Dr. Töpfer einberufene Konferenz statt, in welcher die Lokalorganisation für Mutter- und Säug­­lingsihug geschaffen wurde. Vorjigender. Dr. Töpler begrüßte in warmen Worten die in großer Zahl erschienenen Damen, in deren Reihen wir Frau Gabriel v. Lossay, Frau Wim. Tofef Nelly, Frau Gabriel Schneider, Frau Ludwig Töpler, Frau Bela v. Rotter- Barca, Frau Mr. Dr. Nikolaus v. Schwarz, Frau Wilhelm Lähne, Frau Heinrich Ya=­­bian, Frau Dr. Natan Rosenfeld, Frau Franz Kreiihy, Frau Wilhelm Blaschek und noch zahlreiche andere edelgesinnte Mitglie­­der der Damenwelt Soprons bemerkten Der Rorsigende führte sodann aus, das allgemeine Interesse ergebe die Notwendig­­keit des Zusammenschlusses im Rahmen eines Vereines. Nicht wegen der materiellen Si­­cherheit sei diese Ratillierung notwendig, son­­dern aus Gründen des Prestiges und zwar im Interesse der segensvollen Betätigung. Mit großer Anerkennung sprach Bürger­­meister Dr. Töpfer von der Bereitwilligkeit der Frau Karl Schwarz, Die die Obsorge über die Weihwäschemanipulation auf fi nahm; er dankt auch dem Frauenarzt Dr. Alexander Groß,der seine Dienste als Spe­­zialist dem Mutterschutz zur Verfü­güste.« stellte.Der Soproner wohltätige Frauens­verein überließ schon bisher drei Körbe voll Weißwäsche,ebenso die Note-Kreuz Filiale,­­welche 500K zur Beschaffung von Weißmä­ Iche dem Verein zusandte. (Großer Beifall). Dr. Ignaz Csatfai, Vizepräsident erörterte sodaran die Fülle der Aufgaben die der Pat­ronessen des Mutter- und Säuglingsschußes obliegen. Er betonte insbesondere, daß die Damen, die das Amt der Beihügerin des wertvollsten Materials übernehmen in erster Reihe mit reinster Neigung ihres Herzens an den Opferaltar treten, um die Herzens­schäße der Wohltätigkeit auf diesem Altar niederzulegen; und nur in zweiter Reihe den Inhalt ihrer Geldbörse, welchen sie mit Ver­mittlung des Vereines an die Hilfsbedür­­tigen Mütter und ihre Säuglinge gelangen lassen. . Die Ausführungen Dr. Csatfais erwecken im Innern der Anwesenden ein verstehen­­des Echo und liegen die wurzelfefreite Ente­ihliegung betätigender Menschenliebe em­­­porfeimen. Zum Schlusse sprachh noc) Vereinssekretät Hohn. Kaplan Nikolaus Pokorny, worauf die Damen mit ihren Unterschriften ihren Eintritt in den Dienst der hehrsten Mission der Menschenrettung besiegelten. f! »,-«-»» -««...«.-«« s-L:«-«s;-«x«s Isstsz­ek NE­ER, Be­a5 ae EEE A Graf Cipa über die Krise, m Klub der Nationalen Arbeitspartei fand auch. Heute abends eine Versammlung der Mitglieder statt, an der Graf Tipa teilnahm. Er besprach mit den Mitgliee­dern der Partei verschiedene schwebende politische Fragen und sagte auf eine an ihn gestellte Frage, daß die kommende Regierung unbedingt die Pflicht habe, den mit der österreichischen Regierung abge­schlossenen wirtschaftlichen Ausgleich einzu“ halten, wenn auch diesem Ausgleich jenes Schiejas beschieden sein sollte,­ welches dem Ausgleich Szelle Koerber beschieden war. Im weiteren Verlaufe des Gespräches a erwähnte­­ er die verschiedenen Kombinatio­­nen für die Lösung der Krise und mwieg a darauf hin, daß die Männer, die für ein­­ erweitertes Wahlrecht eingetreten sind, nan die Pflicht haben, diesen Standpunkt auch­ fernehin vor dem Lande und vor der RES RE A­a ee

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