Oedenburger Zeitung, Juli 1918 (Jahrgang 50, nr. 150-175)

1918-07-02 / nr. 150

. « —--— Funfzigster Jahrgangs Wolffisdes Saabtalı Nr. 150. Pränumerationspreise sau- Ganzjährigsx halbjährigls K,­­ dierteli­güs Sabo mit Zustellung ins wit en ganzjährig 40 K, Halbjährig 20 ger Auswärts mit Bofkisnpung: © ne Gruutagzbeilage ganzjährig 44 K h albjährig 22 K vierteljährig 11 K vierteljährig 9K, monatlich 3 K; ig 10 K, monatlich 3K 40­5 jährig 40K, halbjährig 20K, vierteljährig 10K, monatlich 3K. 40h monatli 3 K. 80 K­­ Sonntags Exemplar 16 Heller.­­ Ein Exemplar 14 Heller. Dienstag, 2. Juli 1918. SInjerate nimmt die Verwaltung der Debenburger Bettung, Sopron, Deaf-Play 50 und sämtliche Annonzenerpeditionen, nach dem Bbestehenden Tarif­es entgegen. Unverlangt eingessandte M­anuskripte können nur gegen Portverlag retour­­niert werden. Für Im­erate übernimmt die Redaktion keinerlei Verantwiortung, “weder für die Form, noch für den Inhalt. Kernenf Ar. 25. Ministerpräsident Weferle ü­ber ‚ amtere DBerluste an der italie­­nischen Front. Sopron, 1. Juli. Die „Ded. tg.” hat in ihren telefoni­­schen Meldungen von den Ausführungen des Kabinettschefs Dr. Weferle über un­­sere Berluste in Italien bereits Notiz genommen. Bei dem begreiflich großen­ Interesse, das­ sich überall für das Schiesal unsere Helden fundgibt, haffen mir die mit männlicher Offenheit bekanntgege­­ben jeher traurigen Ausführungen hier olgen. Der Berkuft, sagte der Bremser, war leider sehr groß. An Gefangenen haben wir 12000 Mann, I­talien hat jedoch 50.000 Mann verloren. Bei einer Offen­­sive und einem darauffolgenden Rückzug kann diese Zahl unsreier Gefangenen nicht als überaus groß bezeichnet werden. Die Verluste an Toten, Verwundeten und Kranken haben jedoch die der zehnten und­­ elften Sionzoschlacht nicht überstiegen. Annähernd beläuft sich unter gegenwärtiger Berlust auf Hunderttausend Mann. Diese betrübende Tatsache müsse er leider fest­­stellen, aber zu der Zahl sind die Toten, die leicht und schwer vermundeten, wie auch diejenigen, die wegen Krankheit zu­­rückefördert wurden, inbegriffen. An der ganzen Operation nahmen 33 ungarische und 37 österreichische Regimenter teil, al­so 47 Prozent Ungarn und 53 Prozent Oesterreicher. Der italienische Berlust beträgt 150.000, ist daher bedeutend größer, als unserer Berkuft. Das Gerücht vom Munitions­­mangel ist unmahr. Niemals war die Armee reichlicher mit Munition versehen als Mitte Juni. Uns widerfuhr das Unglück daß von den drei Brüden, die über den P­iave geschlagen wurden, Die oberste abgerissen ist und auch die beiden anderen mit sich gerissen hat und daß dies im Nachschub von Munition und Lebensmitteln unüberwindliche Schwierig­­­keiten verursacht hat. unseren Soldaten ist an Hunger gestorben. Die Heeresleitung hebt die Bravonttaten hervor, die unsere Sappeure beim Brül­­lenschlagen vollbrachten und denen es zu danken war, daß der Nadzug derartig ge­­lingen konnte, so zwar, daß blos die zur Redung des N­üdzuges nötigen Truppen am jenseitigen Ufer len wurden, die dann freilich in italien­ische Der Gefangenseart ‚geraten He Kein einziger von­ ganze Rüdzug erfolgte ordnungsgemäß und unauffällig, daß die Italiener nichts von dem ganzen N­üdzug merften. Außer Zweifel steht, daß wir den Italienern be­­deutende Berluste beigebracht haben. Wie­­ betrübend auch die Berluste sein mögen, glaube Dr. MWelerle doch, daß mir, die Operation in ihrem ganzen Verlauf nicht als Niederlage betrachten können. Wir­­ haben dem Feinde einen größeren Schaden beigebracht als er ung. Wir haben seine Ursache, unser Selbstvertrauen zu ver­­lieren. Mit voller Zuversicht dürfen wir der künftigen Tätigkeit unserer Wehrmacht und dem Ausgang de Krieges entgegen­­bliesen. Ein neuer „Irodalmi­kör‘“ sol organisiert werden? So kründigt dies mit einer besseren Sache würdigen­­ Selbstbewußtheit der „Sopronvär­­megye” an. Warum, wozu fragen die vielen Anhänger des Frankenburgs Literatur-Vereins, die den Führern begeistert Gefolgschaft Leisten, da sie­ der gestedten Men­sion vollant gerecht zu werden bestrebt sind. Kein Mensch weiß, daß der Irodalmi­kör in Agonie gefallen, wie das förmlich schadenfroh in die Welt Hinaus= posaunt wird. &8 scheint, daß gemeiste Herren, die lieber zerstö­ren ald aufbauen, über die Tendenz und die Mission des K­odalmi­kör nicht recht im Klaren seien. Es fällt uns nicht ein, einem öffentlichen Organe das Recht der Kritik schmälern oder vielleicht gar diesen der Kunst und Literatur gewidmeten Sub als ein­­nah­­me langere Hinstelen zu wollen. Die Kritik sol jede Sache verbessern helfen. Dage­­gen also, daß daß Stalpell der Kritis auch über den Irodalmi scharf gesch­wungen werde, kann sein vernünftiger Mensch etwas einwenden. Die Kritik muß aber eine gerechte, nicht auf berein­ genommene vergiftete Animosität ruhende sein. Was hat der Irodalmi­kör verschuldet, was ist das ihm zur Last zu Legende Betsäumung? Was berechtigt über ihn achselruchend den Stab zu brechen, ihn in Die Rumpelkam­­mer des Verienfens und Bergessens zu werfen ? . Als Dieser Literatur und Kunst pflegende Klub von meil. Adolf Stanfenburg gegründet wurde, refrutirte ich das Gros feiner An­häns­ger aus der ausgesprochen ungarischen Gesell­­schaft. · Wie aber haben sich seit Jahren Die Ver­­hältnisse geändert. Der Irodalmi­kör hat sich — das kann man nicht bestreiten — zu einen Kulturfaktor herausentwickelt und st ein Mittel im weitesten Sinne des Wortes zur Ver­brei­­tung der ungarischen Sprache in Sopron geworden. Familien, in denen man seüher sein ungarisches Wort hörte, traten als Mitglieder dem Irodalmi bei, die Spireen bil­­deten den Sammelpunkt der ungarischen Gesells­­chaft und das Nationalbewußtsein wurde in bdeutsch sprechenden Familien nicht allein gescäftigt, sondern auch die Liebe für die ungarische Literatur für die heimische Kunst gemecht.­­ Wäre dies allein das Verdienst de Irodalmi­kör, er verdiente hiefür die vollste Anerkennung und nicht Tadel. Sein Wirken blieb aber nicht allein darauf beschränkt. Diese Monats-Abende dienten dazu, um schlummernde junge Talente zu geistigem und künstlerischem Schaffen anzu­­spornen, sie zu weiterer Ausbildung heranzuziee ben. Gar manche Talente wären in der Apathie und Teilnahmstotigkeit untergegangen, hätten nicht die leitenden Persönlichkeiten des Irodalmi­kör sie an die Oberfläche gezogen und über sie nicht die schickenden Yittige gebrei­­tet. In­­­ieser Geistes-Batronage sehen wir weit mehr ein gesegneteres Wirken, als wenn man und hie und da mit, großen materiellen Opfern aus der Hauptstadt einen nambhafteren Schriftsteller wieher bringt, um aus seinem Munde einige gute Gedichte oder Novellen zu hören. In diesem schrecklichen Blutgemitter, das wir leider Gottes durchzumachen haben, follten auf­ diesem sehtönen Fleck­hen Erde, das wir beiwoh­­nen, Friede und Verträglichkeit herrschen, und und Alle nur ein Gedanke beseelen, nur ein­ Empfinden und durchglühen, nicht zu zerstö­­ren, sondern nur aufbauen. Beritas. | ) We Kae ee RETTET . « ..«­««3 ee TEE LEER Aus dem Somitate Soprom, Egger. Im Hotter unserer Gemeinde wurde eine bis zur Unfenntlichkeit verstüm­­melte Mannegleiche neue mit einem Hemd be­­derft gefunden. Es ist zweifellos, wie dies auch der Untersuchungsrichter feststellte, daß hier ein Mord verübt wurde Die Recherchen erschwert der Umstand, daß herrenlose Hunde, das Freisch dem Leibe zifen. Man vermutet da vuffilche Gefangene einen von Eggeder Markt hei­mgekührten Landmann ermordeten und seiner Barsschaft beraubten. Somfalge,. (Schattendorf) 1. Juli. Der in Nußland vor zwei Jahren vermundete und wo ala Kranker ‚heimgekehrte Tüschler­­meister ‚Mathias Gornit wurde hier ben­ seinen Leiden erlöst. ‚Die ‚Heimzehrenden' brin­ ‚gen ‚zumeist den Todesreim ‚der Tuberkulose mit sich. Run ist bereits der dritte Held von Somfalon, dem das traurige 208 in heimatlichen Scholle begraben zu EREFRAU: derfuhr, hier iRNe,­­morden.

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