Oedenburger Zeitung, November 1918 (Jahrgang 50, nr. 253-277)
1918-11-01 / nr. 253
Yokitilches«gagbcaxt. Fünfzigster Jahrgang. Nr. 253. Sonntags-Exemplar 16 ed Freitag, 1. November 1918. SFernruf Nr. 25. Iraanmerationspriise somit-Inla-wwanähngsschalbjähtigls Mk magst-ZEIT qMMq.-ch, Halbjährg 29%, Brehna Sonntagsbeilage ganzjährig 44 K, Ein Exemplar 14 Heller, vierteljährig 9K, monatlich 3 ur rig 10 K, monatlich 3K xt mit Pont bar ganzjährig 40K, halb 20K, vi äbrigt eg he He 2 Häbrig 1 eigen 22 K, De 1 x eis 3K Souron, Deal-Kias Baren, nach dem bestehenden Tarif berehre:, te können mir gegen Bortoeriag retsurate übernimmt die Redaktion keinerlei Baranttumaren, Srierte die Form, noch, für den Inhalt. Inserate nimmt dieser walwug der Oedenburger Zettlung Nr. 50, und sämtliche entgegen. De eitt definiert werden. Graf Károlyi — Ministerpräsident. Laut auher gelangter telegraphischer Verständigung hat Graf Hadif nach eintägiger Regierung seine Demission gegeben. Graf Michael Karslyi übernahm aus der Betrauung des Fantionalrates das Ministerpräsidium. Der „lebte“ Gamni? &3 ist der Wunsch der Völker, daß der Weltkrieg der lechte Kampf gewesen sei, der ganze Staaten mit militärischen Waffen wider einander führte. Diesem — wie alfe erhoffen — lebten frieserischen Ringen soll eine allgemeine Abrüstung folgen, und über fünfzige Zwistigkeiten der Nationen sollen Schtedagerichte lediglich nach Necht und Billigseit entscheiden, deren Aussprüchen sich die streitenden Parteien unter Verzicht auf jede Anwendung von Gewalt zu unterwerfen haben werden. Welches Bild bietet uns nur dieses Kriegsende dar? Enthält es die Verheigung, daß es zugleich auch das Ende aller Kriege überhaut bedeute? Betrachten wir D dieses Bild, so läßt sie deutlich vor allem das eine an ihm erkennen, daß es sich ganz eigenartig von den Schlußbildern aller Wei früheren Feldzüge unterscheidet. Uns werden die Waffenstillstandsbedingungen por Bezeichung bieten Bedingnet; wir sind bereit, gungen zu fügen, Freilich nur Dann, wenn sie und annehmbar dürfen. Jedenfalls sind wir aber der gefügige Teil. Gefügig macht jedoch nur die Schwäche. Demnach sind auch wir es, die gegenüber den Feinden als die Schwächern erscheinen. it es nun nicht augenfällg, daß von zwei Gegnern der Schwächere im Augenblicke der Abrechnung Gebiete der anderen in seiner Hand hat, sie festhält und erst durch eine dratonische Forderung dazu gebracht werden muß, sie — ohne‘ gewaltsame Nötigung — wieder freizugeben? a, sind wir denn nicht besiegt? Und wenn ja, mas ist das ten Länder räumen, EIER an eine Art von Sieg, bei dem der Sieger nicht die Fähigfeit besaß, uns aus einem Gebiet im Feindesland zu vertreiben ? Unsere Fronten sollen die eroberaber die Räumung muß unseren Truppen von den eigenen Veldherren erst militär Fun betoälen werden, damit sie zustande stomme; sie ist nicht von den feindlichen Waffen erzwungen, Was folgt er d aß wir militärisch nicht beschlagen sindy,daß unsere Schwäche, soweit sie sich heut äußert, nicht in unseren Streitigäften zu suchen ist. Welche Beweggründe d es immer sein mögen, Dieung bestimmen, Bedingungen anzunehmen, wie Solche bisher stets nur der im Kampf Ach gefallen lassen mußte, gewiß der Sieg — der ohnfilche oder woraliische — nicht über unsere Arwerrungen turde. Diese haben sich zum Schluß erfolgreich behauptet. Mir hatten uns den Ausgang aus der angen Kampagne einst allerdings anders dacht. Aber daß sie diesen Ausgang nahm, daran tragen unsere Soldaten wahrlich seine Schuld. Wenn wir dennoch überwunden worden sein sollen, militärisch überwunden wurden Deutschland und Oesterreich,Ungarn nicht. Dieser Tatsache wohnt eine Bedeutung inne, die wichtig, ja vielleicht entscheidend für die Beurteilung der Frage ist, ob es fünfzig noch Kriege geben wird. Denn da eine vielfache Uebermacht, die sie aus immer kriegsgeschulteten Kampfheeren zusammenseßte, binnen mehr als vier Jahren es nicht zuwege brachte, den militärischen Widerstand, den die j « ent in der Zukunft noch einmal eingegenfeßten, zu besiegen, To it damit der Beweis erbracht, Haß das Schwert ein untaugliches Mittel it, um Konflikte zwischhen großen Mächten gewaltsam auszutragen. Es mag vielleit nach gegenüber ganz kleinen Dörfern zum Biele führen, in der Hauptsache 5 Die Gestaltanwendung ihre Wirkung versagt. Und diesen Beweis haben ıunsere Kämpfer geliefert, indem sie als Diemumerisch Schwächeren die Kraft aufbrachten, der Ueberzahl dauernd zu ixoben. Wenn Diese unwichtigste Erfahrung, die die Gegenwart aus dem Kriege zu ges winnen vermochte, die Menschheit abhalten wird, derartiges Waffenringen heraufzubeschwören, so it es der österreichisch ungarische und der deutsche Soldat, denen mir diese lehrreiche Erfahrung zu danken haben. Die heldenmütige Standhaftigkeit unserer Trupen hat alle militärischen Anschläge unserer Widersacher unwirksam gemacht und damit den Gewaltkrieg ad absurdum geführt. Wenn unsere Tapferen heute ihre Waffe versorgen, wenn sie dem Gegner das von ihnen bi zum Schluß bejegt gehaltene Gelände überlasfen, sich von diesem trennen und zurückmarschieren, so tun sie es auf höheren Befehl, gehorchend ihren militärischen Führern, gleichwie sie vielen folgten, als es noch galt, sich dem feindlichen Andringen entgegenzustemmen und auf dem anbefohlenen Posten auszuharren. Wie sie siegreich vorgerückt, wie sie in den dann erreichten Stellungen befehlsgemäß stehen geblieben waren und hart jeden Schritt breit Bodens verteidigt hatten, so weichen sie unbesiegt in stoßger, aufreister Haltung dorthin zurück, wohin sie ihre beschworene Pflicht ruft. Die österreich-ungarische Wehrmacht und ihre deutschen Waffenbrüder gehen aus diesem größten aller Feldzüge umstrahlt vom hellen Glanze ihrer Herrenleistungen hervor. Den hoffentlich roten Kampf, der zwischen bewaffneten Belfern ausgefochten worden ist, hat die Welt als eine RR rühmliche M Wegraumjerer Völker geliehen. - ”Geh DIEB « « ..-«.----«« ..« fij««-k--«---.--------. .- --.f ZJJJJXJMMy RTL? 77 _ Esch: . -."-.»--..’--» ed .-·.»,«.s.-»--.-:k« . . ..-.«. -«-...«.—.-«.-·-7,-’««-.-.-«.-.s.s «,-««-. er rer