Oedenburger Zeitung, 1919. Januar (Jahrgang 51, nr. 2-25)

1919-01-03 / nr. 2

sp­­.­­ ET TS . ,­­EN FERNE SI TIEF ZEE » . m .” .­­ . strativen Angelegenheiten werden vom Bürgers­meister-Stellvertreter Richard Konya erledigt. D Oberstadthauptmann Kolomann Peterdy hat gleichfalls auf seine Stelle resigniert und um seine Pensionierung angesucht. Die Leitung der öffentlichen Sicherheit hat nun ebenfalls Bolkskommissär Wittich übernommen. In Bösing fanden die ersten Verhand­­lungen mit dem Kommandanten sämtlicher in Ungarn befindlichen tib­erho:flowafischen Trup­­pen, dem italienischen General Riccione verhandelt. Zwischen Devengfalu und Lamacz haben die tschecho-slovasischen Truppen in der Stärke von etwa 300 Mann einen energischen Angriff auf unsere Vorposten unternommen und sie bis zur Patronenfabrik, etwa Drei Kilometer entfernt, zurücgedrängt. Die Eisen­­bahnstrecke Deveny—Yijfalu--PBozsonyg und der Patronenfabrik, sowie der Posamentier­­fabrik befinden sich im Rest der Tschecho- Slorafen. Der Bahnverkehr mit Wien ist vor­­läufig eingestellt. Ein Flieger erschien um halb drei Uhr nach­­mittags über Vozgony, warf Flugzettel ab, des Inhalts, daß die Tschechen in Ungarn ein­­marschiert sind, um die Nationalitäten vom bis­­herigen Joche zu befreien. In der Stadt herrscht die größte A­ube. Die öffentliche Sicherheit, wird von­­ bewaffneten Arbeitergarden überwacht. In 63 wäre sein törichtes Unternehmen. Die Geistlichen, Lehrer, Professoren, SKaufleute, Gewerbetreibende und Facharbeiter, Beamten, akademische Oekonomen, Doktoren zusammen­­­zuschreiben, die in den legten 50 Jahren aus dieser Gemeinde entstanden sind, neben dem kräftigen und hochkultivierten Bauernstande, der heute in der Gemeinde segensreich wirkt. Das wäre ein lautsprechendes Dokument deffen, daß der Deutsche im feinen Lieben Vaterlande, in Ungarn, sein gutes D’raus­­fommen hat, nur muß man fleißig sein und die Arbeit und das Studium nicht scheuen. Wir wollen auch fernerhin getreu an unserem schönen Vaterlande hängen. Empfangen Sie und alle Männer und braven Mütter, die­ doch fast alle meine Mitschüler und Mitschü­lerinnen waren, meinen herzlichsten Laudamanngruß und ein glückliches Neues Lahr! — e­ Mit Hochachtung zeichnet sich Ihr Ergebener Sosef Bleininger, Oberstuhlrichter. Selfepulpe, den 28. Dezember 1918. Aus der Generalversammlung des Radt. Manisipalaustchusles, Infolge vorgeschrittener Zeit waren wir bei unserent in der Neujahrsnummer erschienenen Neferat über die städt. Generalversammlung nicht in der Lage, die Schwungpolle, allgemeinen Anklang gefundene Ansprache, die der neuge­­wählte Bürgermeister Dr. Thurner an die Versammlung richtete, zu­ veröffentlichen und die Beichlüfse über weitere Punkte der Tages­­re zu bringen. Wir tragen dies somit nach. Die neue V­olferegierung wird mit patrioi tischer Begeisterung begrüßt und der Unter­­­tügung versichert. Die erbetene Inderunität wurde bis 30. Januar 1. 3. bewilligt. — Der auf die Vermehrung der Polizeiwache bezügliche Borschlag der Stadthauptmannschaft wurde genehmigt. Es fiehen nm 150 Mann, dar­unter 20 berittene Polizisten zur Verfügung. — Für Notstandsbauten­­ wurde eine Million Kronen und für die Wiederherstellung des Elisabethspitals 200.000 Kronen bewilligt und der Bürgermeister ermächtigt, die drei Spitald=­ärzte und das übrige Personal behufs je eherer Wiedereröffnung des Spitals zu ernennen. — Die rasche Hilfe Für städt. Beamte wurde optiert. — Zu Mitgliedern de Schulstuhls der Mädchen-Bürgerschule wurden gewählt: Brof. 1633a, Fabian, Berczeller, Seidl, Dr. Lultus Szilvasi, Aladar Huber, Gelefi, Frau, Prof. Mans Näcz und Irene Breiner. — Mitglieder de Verwaltungsausschuses wurden : prof. I6zSa,­ Komm­erzialrat Josef Spiker, Dr. Josef Müller, Dr. Stefan Pinezik und Adolf Bergzeller. — In das Komitee der Waldschule wurden entsendet: Dr. Scheffer, Dr. Sträner, Dr. Sandor Schwarz, Dr. Jend Se Ladislaus Filhl­ und Frau Mladar­uber.­ ­ . Brief des Obernchleichers Insef Mleininger an Großhöflein, göbliche Gemeindevorstehung! Löblicher Volksrat! Nagyhöflany (Großhöflein). Mit stolzer Freude habe ich im „Sopron­­­ vármegye“ gelesen, daß ı­ein lieber Geburt­s­ort,­ der edle Ort: Großhöflein, einstimmig für Ungarn fi) erklärt hat. Diese Freude ist für mich auch ein Familien­­stolz, dem ich bin eingedenf dessen, daß mein seliger Vater 49 Jahre Hindurch Schullehrer dieses edlen Ortes war und somit­ die Heutige ältere Generation, die fleißigen Vätern und guten Mütter, seine Schüler waren und daß seine Lehren jener gute Samen war, welcher so schöne und herzerquidende Früchte bringt. Auch ist es mir eine wonnige Freude, Daß doch die alten Bande nicht zerreißen, die mich mit allen Zafern meines Herzens an Diese schöne Gemeinde feilehr. Dedenburger Beitung.­­i Die Bestimmungen der Beleuchtungs- Verordnung können Sie’ einhalten, ohne den Beleuchtungseffekt zu verringern, wenn Sie +B Tungsram-­­ Halbwattlampen mit 25,40 u60­ Watt Stromverbrauch verwenden. 11 E Tagesweuigkeiten, Derfon­alsarhricht. Finanzrat Alexander Koväncsy wurde auf seine eigene Bitte zum Steuerinspektorat in Budapest in gleicher Eigen­­schaft transferiert. Herr Kovacsy­ hat sich nicht nur­ als tüchtiger Beamter exivieren, sondern auch in gesellschaftlicher Beziehung. bestens bes­tätigt, weshalb man sein Scheiden aus Sopron "lebhaft bedauert. Demnächst muß infolge seines Nachrittes auch­ die Stelle eines Vrätes tor der bürgerlichen radikalen Partei belegt werden. b Neuer Finanzrat. Der Sekretär der Sop­­roner Finanzdirektion, Julius Raiser wurde zum Finanzrat ernannt. b : Der Vollzugsausfluß des Komitats- Nationalrates wurde dem Präsidenten Dr. Talo3 für Samstag den 4. d., vormittags 10 Uhr zu einer wichtigen Besprechung zusammenberufen. Zu derselben wurden auch die interessierten Nationalräte der Komitate Bozsony, Moson und Bas eingeladen. Die Mitglieder des Vollzugsausschusses erfuh­t Präsect Dr. Talos auch auf diesem Wege, künstlich erscheinen zu wollen. '­ Ernennung. Finanzdirektor-Stellvertreter­ Send Langer, wurde zum Finanz-Oberrat­­ ernannt.­­ Regierungs-Kommissär Dr. Churner pflog heute mittags mit dem Szombathelyer Regierungs-Kommissär Dr. vol. Doftffy ein telephonisches Gespräch, aus welchen er erfuhr, das im ganzen Komitat volle Ruhe herrsche. Bloß in Muraszombat befinden­­ sich 50—60 Frreguläre, Die sich durch ihre Ber­­halten derart verhaßt bei der Bevölkerung machten, daß­­diese sie bereits zum Berlassen des Orted gezwungen hat. Was die Auto­­nomie betreffe, streben weder die Deutschen des Komitates Bas, noch die Benden eine Autonomie an. Sie mwünschen nur die Geltendmachung der Muttersprae in Schule und Verwaltung, ja die Wenden wollen sogar von einer Bevorzugung ihrer Muttersprache nicht­ wissen sind verlangen in erster Reihe Unterricht in der ungarischen Sprache, weil ihre Kinder die wendissche Sprache ohnehin im Elternhause erlernen. * Löwendrogerie Franz Müller, Sopren, Epitalbrüde Nr. 2, beste Eintaufsquelle, Mahltätigkeit akongert im Hause des Großhändlers Maran. Das innige Kultur­­leben Dedenburgs scheint wieder zu erwachen, diesen Eindruck hatten wir, als wir die edle Kunst, die mehre Musik echter Künstler in diesem Bürgerhause hörten, welche vor etwa 80 ges­undenen Gästen zum Wohle der Waldschule seine Tore öffnete. Fräulein Margit Barge, die wir als erstklassige Meal­ünstlerin besten seinen, und ihre gleichfalls begabte Schwester Irene Hatten. Dieses­ Vergnügen arrangiert, welches nebenbei über 500 Kronen der Walds­chule Manninger einbrachte. Die Herren Alt­dörfer, Hoffer, Mari, Mandl, Zwinz, Zus­pancic spielten ihr Schumann Quintett aufs vollfonmenste. Herr professor Altdörfer Hat fi­­an Bollfommenpeit ald auch Her Zupm­cic und die Herren nit vom Musikerberuf Hin dergleichen übertroffen. Fräulein Irene VBarga sang mit ihrem ganzen Können die Liebsten Lieder der schönsten Kunst. Herr Eugen Schar­­maär hat bei feinfühlender Slapierbegleitung des Fräuleindg Margit VBarga ein schönes Melde­­drama deflamiert, hat sich zum Schluffe a8 Komponist bereits viel gelungener Lieder am­­ Klavier die begeisterte Anerkennung der fünfte liebenden Zuhörer geholt. Auch das erste Stüc­k des Programmes M­ozart’s Klavierquartett Hd gut gewirkt. Man kann nicht genug die Opfer­­freudigkeit, besonders der vielbeschäftigten Herren Altdörfer und Zupancic, hervorheben, die ihre teuere Zeit der M Wohltätigkeit so gerne wid­­ee. Die Organisierung der Nationalgarde in Felföpuiya. Aus Feljöpulya wid gemeldet: Hierorts wurde die Nationalgarde,, 100 Mann mit 3 Offizieren, organisiert. Diee _­selbe wurde unter Anleitung des Oberstuhl­­richters Josef B­leininger vom Oberleutnant­­ Paul Farkas durchgeführt. Die Abrüstung der früher auf anderer Grundlage bestandenen Nationalgarde gelang es, ohne Zi­ischenfall­ abzurüsten. Die Umsicht und rastvolles Vor­­gehen des Oberstuhlrichters wird im allge­meinen sehr lobenswert hervorgehoben.­­ An die wich­tigen öffentlichen Beamten. Bürgermeister Dr. Thurner erfuhr all jene öffentliche Beamten und andere öffentliche An­gestellten, Die gezwungen waren, ihren An­­stellungsort­ fuchtartig zu verlassen ud ich derzeit in Sopron aufhalten, wegen ihrer Zu­­sammenschreibung und ihrer Einteilung zur öffentlichen Dienstleistung im­­ Bürgermeister­­amte sich zu melden. Asylvesten Wie sahen die Sylvesterfeiern zu normalen Zeiten aus und wie traurig, wie fräglich gestaltete sich Heuer das Hinüber­­wandern vom rechten Tage des alten in das neue Jahr. «Wie gingen da einst Die Wogen der Luftigkeit Hoch, wie freudestrahlend rief man wenn die Meisternachtsstunde bei hellem Becherklang, bei Mufit und Gesang geschlagen und ein Meer von Licht im verfinsterten Saale wieder erstrahlte, ein herzhaft Profit Neujahr! zu. Wie viele, wie unendlich viele von Schmerz und Kummer gedrückte aßen weinend ihr fürge­liches Abendbrot, denn der entgeßliche Krieg­eR mit seinem Schrecensende hatte ja kaum ver­narbende Wunden geschlagen. Heuer blieb 8 uns verjagt, das alte Jahr, dem wir so viele Tränen nachzum­einen haben, jang und banglos zu begraben. Um 10 Uhr mußten im Sinne einer Negierungsverordnung alle öffentlichen Lokale geschlossen sein wird all’ jene, die das Bedürfnis hatten wenigstend am Sylvesterabend die Stirne nicht in Düstere Falten zu legen, die drängten sich ganz besonders ins Cafe Royal und vergügten sich bei der vortrefflichen Musik Bela Maktai's und in alle anderen Cafes und bedauerten gegen alle Gewohnheit viel zu früh zum Schlafengehen und zu feinen Hagen: jamm­er verurteilt zur­ sein... b Lombardement auf eine S­chuule und Altärswohnung. Nach der vor Wochen er­­folgten P­lünderung des Gefangenenlagers in Dstffyasszonyfa mußten Arbeiter aus den be­­nachbarten Dörfern zu den unwichtigsten Arbeiten herangezogen werden, die bei ihrer Heimkehr in ihre Dorfgemeinden mit den im Lager ges­tundenen Handgranaten und Gewehren die Ruhe der Bewohner störten. Im Orte Berceze bombardierten diese aus jungen Soldaten und halbwüchsigen Jungen gebildete Horde die katholische D­orfschule und Notarswohnung, bei welchem glücklicherweise bloß die Fenste rieten. | « Fe Jänner 1919 | na ; ER­rt Me­u

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