Oedenburger Zeitung, 1919. Dezember (Jahrgang 51, nr. 167-189)

1919-12-02 / nr. 167

DR , . » 4 Einundfünfzigster Jahrgang. Bezu­gspreise: Sr den Monat 7.— samt Zustellung durch Boten oder Boft. Anzeigen werden laut Tarif berechnet. ‚Einzelpreis: 50 Seiter. s­päd­tisches Tagblatt Nr. 167. Beran­twortlicer Schriftleiter : Dr. Stefan Paulovich Priva­tfernruf: Mr. 191.­­ Dienstag, 2.­­ Dezem­ber 1919. Schriftleitung und Verwaltung : Oedenburg, Denkplak ir. 56. Fernenf: Schriftleitung: 25. Verwaltung: 19. Aegierungen des Ministerpräsdenten Sukár, Budapest, 1. Dezember. Ministrpräsident Hukár äußerte si vor dem Bericht­erstatter der „Neuen Freien Presse” über seine Person. Er ist überzeugt, daß man in Oesterreich allgemein glauben werde, daß er durch seinen unbeinsamen Antisemi­­tismus in den Vordergrund der politischen Ereignisse­ geschoben wurde. Demgegenüber stellt er fest, daß er zwar unbedingt s­chriftlich denkt und handelt, jedoch den Kern der cristlichen Lebensanschauung in Güte, Liebe, Selbstaufopferung, und Opfermilligkeit erbliche. Er selbst­ ist unbedingter Royalist, wie 90 Prozent der Benollferung Ungarns, doch fan­s nicht geduldet werden, daß über die B Person des Königs abgestimmt werde. Das Elebiszit kann sich nur auf die Negierungsform erstreben. Würde Die Straße die Person des Königs bestimmen, so könnte sie ihn auch wieder stürzen,­ der ungarische Ministerpräsident über Westungarn, Budapest, 1. Dezember. Ministerpräsident. Hußár äußerte sich vor einem Ver­­treter der Wiener Presse über die Westungariige Frage dahin, daß es in Ös­terreich immer mehr Zente gebe, messe glauben, daß der von der Entente an Oesterreich versprochene Teil Westungarns imstande sei Wien zu versorgen. Dies ist ein großer Irrtum. Dieser Teil Ungarns kann nicht einmal den eigenen Bedarf an Getreide deben. Oesterreich hätte durch den Anschluh nur noch mehr Verpflegungsfolgen, weil er auch Deutsch-Westungarn verpflegen müßte, wie dies bisher durch die ungarische Regierung geschieht. Die Anschlußfrage konnte nur solange aktuell sein, als man hier die verschiedenen Nationalitäten nicht unterstügte und sie in Ausübung ihrer natio­­nalen Eigenschaften verhinderte. Die jenige Regierung wird aber die VEARE jeder Nationalität gleichmäßig in ihren Halten­­ gen Sefar Be über­a­bfrieben. Budapest, 1. November. Ein Mitarbeiter des „Peter Lloyd“ hatte Gelegenheit mit dem Chef der französishen Militärmission in Budapest, General Cesar Gra­­ziano zu sprechen, welcher die Mitteilung machte, daß seines Wissens die ungarischen Friedensbedingungen bereits festgelegt sind und der Friedensvertrag sogar fon im „Drude vorliege. Nach seinen rein persönlichen Informationen ist Arad, Temespár F und Szatmár den Rumänen zugesprochen; an Großmardein solle östlich der Suni-Demarkationslinie, welche mit der eindü­ltigen Grenze, zusammenfallen dürfte.(?) Auch über Deutsch-Westungarn konnte der General nichts ’Zuversichtliches sagen und bemerkte nur wiederholt, daß er auf­­ die Kraft des nationalen Empfindens Der Ungarn baue, welche die Wunden des Landes heilen werde. Feldmarfgal Mukenjens Durchreise­n durchcsuapest Budapest.Dezember Heute fuh umxuhrx eiste General Mackeusen der be­­rühmte Führer der Streitkräfte in Rumänien und des LeItex der Durchbruchs­chlacht von Garlice, der Budapest. Bekanntlich war der deutsche Heerführer zulegt in Saloniki inter­­niert und erhielt nun wieder seine Bewegungsfreiheit zurück. Madensen erichten am Budapester Die ich begleitenden Offiziere erzählten, daß sie der Seldm­arschall wohl befinde und während seiner Internierung viel gelesen und ge­­schrieben habe, auch das Reiten bereitete ihm besonderes Vergnügen. Nach einigen Minuten abe­­r der­­ Bug weiter. Das hie des Generals ist Berlin. ‚Ostbahnhöfe nicht am Fenster seines Waggons. , f = R x x Yeir bleiben fest. Man Hat und mit süßen Worten, ver­­zuderten Schmeicheleien, in deren ein der Dämon der Ausbeutung, des Weberporteilens und ded8 Clend3 lauerte, so viel’ von der Suiel der Seeligen, der dort zu gewärtigenden Zukunftsschönheiten erzählt. Mit einem Worte von der harrenden, alles aus demt das Gute versprechenden, sogenannten Stiefmutter, Deutsch= Österreich, daß in und der lebhafte und ehr=­­lie Wunst laut ward, einen Bli Hinter wie wunderschön beforterten Kulissen zu werfen. Und da sahen unsere forschenden, klar sehen wollenden Augen so manches, mad und er­­nüchtert, zwar von Mitleid gedadt, jedoch nicht mit dem Gefühl des Mitleidenuwollens zurüce schrecen Ließ. Mir sahen ein erstaunliches, Geschöpf mit einem riesigen Wassertopf und anscheinend mit der englischen Krankheit behaftet, daß sich beim näheren Zusehen all ein von unzähligen, eiternden und halbverheilten Wunden beliedted, verschrumpftes, uraltes, Lomisches Männchen erwies, welches unbeholfen und schwah am Boden herumfroh, geschwollen, dahinredete, von Vergrößerung der Familie sprachh und s bon Zeit zu Zeit heulend seine dünnen Linderärmchen mit dem Schrei um Brot Hilfe suchend in Die Höhe strebte. Dieser „Mummelgreis, der ich nicht zu­­ helfen weiß” —­ ist daß bedauernswerte Deutliche Österreich mit Wien, deren Mehlration laut dem legten Berichte der Wiener Blätter auf die Hälfte herabgefegt wurde, so daß Heute: pro Kopf und öde jage und schreibe ein Laib Brot und ein­­­, kg Mehl entfällt. Und wenn sie es noch erhalten würden! Und uns, die wir hier mit knapper Mühe doch noch einigermaßen leidlich daß Leben fristen, ergreift tiefer Sandner bei dem Anklid 1ed langsamen Hungertodes vieler Millionen, die einst so leichtlebig und­ heiter, Heute so schwer leiden, daß sogar das sch­wer darbende Berlin ihnen Aushilfe im Aussicht gestellt hat. &3 if ja wahr, die Welt hat mit ihren Erbarmen, konnte denn sie auch anders, sie müßte ja ein Herz von Stein­ haben und es rollen von allen Seiten Lebensmittel am. Doch,daß sie auch ankon­men, davon hört mal selten. Die Welthilfe mutet ok­ax, m­­e die seinerzeitigen märchenhaften Getreidetransporte aus der Ukraine, die ihr Siel auch nie er­­reichten. Und von diesem fernen Näherflaug lebt ann alles, vor Hunger sich Taum niehe regent, schon jet endlosen Wochen. Ein’ Etaat, der 53" im fein Innerfich Mark fo.krauf und leensunfägte iR und nune mit Gewaltmitteln, die dem Bolf die Mare Einsicht in die Rettungsmöglichkeit sperren, sein Reben weitertristen Lana, „der das schleichende, tödliche Gift des­ Volfhelsisms nicht durch den reinen Strom des Volföblutes aus feinem Organismus abzusondern vermag, der seine wahren Zukunftsinteressen, die ein wirtschaft­­liches Zusammenarbeiter auch mit dem bereits heute schon wieder sich kräftigenden und aufs blühenden Ungarn fordern, nicht v erfem­t Und durch verblendete Führer seiner­­­ Huflösung entgegengeht, wie, darf der, von Begrüden anderer Völker sprechen, wie» darf der vor An­em­onen­­ träumen, der selber doch nur ein hilfloses „Waferl” if. ‘+ »<solcher Staat; wenn man­ diese von den Spinnmwehfäden ‚der verschiedenen­ Näte übersponnene traurige Heberbleibsel Ein derartiges Fr­­­­ER grarz M­E a­ar ne Ye x BRNEECN Ei­n gay Ir r­ETANTRNEE i A ee RE OR BR WERE:

Next