Oedenburger Zeitung, 1920. März (Jahrgang 52, nr. 50-74)

1920-03-02 / nr. 50

.-«---I-:«-··s-.-—·q-«.»-r-«« - .«--«- - s ..:«- : Da SEE TE ö ni ERTL . « DocitikchesFachatt.« Zweiundfünfzigster Jahrgang. Bezugspreise:­­ Mit Zustellung durch Boten monatlich 10.— rauen. Pt Zustellung per Bolt monatlich 12.50 ronen. Einzelnummer 50 Geller. — Anzeigen lant arif. Nr. 50. Verantwortlicher Schriftleiter : Dr. Stefan Palovich Privatfernruf: Nr. 191. Dienstag, 2. März 1920. Scriftleitung und Verwaltung: = Dedenburg, PDenakplag Nr. 56. Fernenf: Schriftleitung: 25. Verwaltung: 19. Borthy einstimmig zum Regenten gewählt. Budapest,1.März.Heute in­ den Vormittagsstunden fand die Wahl der Re­­gelnn statt Um 10 Uhr vormittags eröffnete der Präsident der Nationalversamml lung,Rakovsky,die Sitzung und forderte die Abgeordneten auf,zur Wahl zu schreiten.Die Wahl ist,wie vorauszusehen war,auf den Generalkommandanten der Nationalarmee,Nikolaus von Horthy,gefallen.Hierauf begab sich unter Führung des Abgeordnetem Bischof Ottokar Prochaska,eine fünfgliedrige Deputation zu Horthy in das Gellärt-Hotel,um ihm die erfolgte Wahl­ mitzuteilen,und ihn aufzu­­fordern,indes Parlamentsgebäude zukommen,den Eid abzuleg.Auf dem ganzen Weg vom Gellert-Hot­el bis zum Parlament,hatte sich eine riesige Menschenmenge ,angesammelt,die Hauptstadt,besonders aber die Straßen,die Horthy passieren mußte,waren festlich beflaggt Die Abgeordneten versammelten sich inzwischen im Kuppelsaal wo sie Horthy erwarteten.Als er ankam,teilte ihm Rakovsky seine Wahl mit und ersuchte ihn,den Eid abzulegen,welcher Aufforderung Horthy ent­­sprach.Fernek wird noch,aus Budap­estgemeldet,daß Hußär sein Amt in Horthys Hände niederlegen wird,doch dürfte er mit der provisorischen Fortführung der Re­­gierung betraut werde Wer da neue Ministerpräsident sein wird,ist noch voll­­ständig unbekannt;gestern wurde der Name des Grafen Raday,des Obergespans von­ Budapest,häufig genannt,­doch wäre die Christlichnationale Vereinigung gegen Raday.Auch Appolnyi wurde genannt,ebenso ist­ es auch möglich,daß Hußär mit ‚der Weiterführung der Regierung betraut wird. «­­Der Rückzug der rumänischen Horden. Budapest, 1. März. Das „Ungarische Telegraphen Bureau” mdet, daß die Truppen der Nationalarmee am 28. Februar Mörhegyes­ und Etyek belegt habei. Von der Mündungslinie der Karczag beginnen die Rumänen ihren Rückzug erst am 2. März, bis dahin wird in diesem Gebiet der Vormarsch der Nationalarmee eingestellt. Freitag sind unsere Truppen unter dem unbeschreiblichen Jubel der Bevölkerung, die ihnen zur Begrüßung Banderien und Deputationen entgegenschickte, in Tördiszentmillöß eingezogen. Auch hier haben die rumänischen Horden geplündert, das Gemeindehaus haben sie vollständig ausgeraubt und Hinrichtungsgegenstände verbrannt. Pisujszalas und Mezőtur haben die Rumänen Sonntag verlassen; in beiden Orten haben sie in den lesten beiden Tagen alles Vieh und Geflügel, den­en sie habhaft werden konnten, sestohlen und wahre Orgien veranstaltet. Allen Personen, welche das Alter von 12 Jahren überschritten haben, war­ das Betreten der Straßen bei Tag, wie bei Nacht verboten. Die Franzosen räumen Szegedin. Budapest, 1. März. Aus Segedin wird gemeldet, daß der französische Stadtkommandant, De Tournadre, in einer Fundmachung der Bevölkerung mitteilt, daß er die politische und „militärische Macht über die Stadt und ihren Umkreis am 1. März den ungarischen Behörden übergibt. Er sagt des Weiteren in seiner Kundmachung, das Frankreich durch die Bewegung die Stadt bloß von den Gefahren des Bolschewismus und einer Belegung durch Truppen solcher Nationen, welche den Ungarn direkt feindlich sind, bewahren wollte. Ausländische Journalisten in Budapest. Budapest, 1. März. Anläßlich der Regentenwahl kamen Samstag zahlreiche ausländische Journalisten von Wien nach Budapest, so unter anderen auch die Ver­­treter der Berliner „Germanie”, der „Deutschen Allgemeinen Zeitung“, der „Köl­­nischen Volkszeitung”, der „Zäglichen Rundschau“, der­ Wiener „Mittagspost“ und der Zeitschrift „Donauland“. Hußär empfangen. Die Journalisten wurden vom Ministerpräsidenten Die Arbeit des Obersten Rates. Basis, 1. März. Der Oberste Rat hat beschlossen, die durch die ungarische Delegation ausgearbeiteten und­ überreichten Gegenvorschläge in zwei Gruppen zu be­­handeln und die politischen und die unwirtschaftlichen Fragen gesondert zu erledigen. J Fe Merts Wien 1») MitregstemJnteresse. Roh ist von den Friedensdiktatoren das Urteil über unsere Zugehörigkeit nicht gefällt. Wir bodenständige Heinzenländer aber haben trog­­dem nicht viel mehr mitzureden. Parts London , Washington, Budapest und Wien haben jecht das Wort, harren wir der Entscheidung, doch mitwirken können wir derzeit nicht. Was wir hierüber zu sagen gehabt, ist verschiedenerorts gejagt wor­­den und mehr steht nicht in unserer Macht, weder für noch gegen. Wenn man und aber in unserer engeren Heimat den bürgerlichen Erwerb streitig machen will, da müssen wir uns con selbst rühren, komme sonst was da wolle! Mann für Dann müsen wir auf der Wacht stehen, uns gleich einem einzigen Lieberwesen mit dreimal hundertfünfzigtausend Köpfen (so viel eben das ganze Steinzenland­­ zählt) erheben und aus eben so viel Kehlen muß ein Don­nerndes Veto einchalten, welches auch In Wien gehört werden muß: Halt! — uns bo­­denständigen Bürgern werdet ihr den rechtschaffenen Erwerb nicht megihmappen Hände weg, sonf...! Und siebenmal hunderttausend Fünfte, von der zartesten dich zuc herleiten, müffen, einen Walde von ehernen Kmütteln gleich, Diese Worte mit einer unzweideutigen Geste begleiten. — Wir greifen nichts aus der Larft. Wir’sprechen von Tatjfaden: Anzeichen von gewisen Transaktionen _ werden wahrnehmbar. Güter, Fabriken, Unter ‚gemacht werden. Dies­e ” nehmungen, schiden sich an, in andere Hände überzugehen. Hingegen kann seine Hinwendung ist rein die Sache von Verkäufer und Käufer. Aber man versucht um einen Schritt weiter zu gehen: die Käufer wollen ortsfremde Leute aus dem Süden und Norden der deutschen Bande mitbringen. Sie wollen und aus unseren bürger­lichen Anstellungen verdrängen, um d­iese mit eigenen Leuten fegen, uns aber auf­­ demselben Tied Erde, der die Gebeine un­­serer Urgroßpväter birgt, der Ar­beitslosigkeit, dem Hunger preiß­­geben. » Bitte sehrl wir greifen nichts aus der­ Luft.Wir sprechen von greifbaren Tat­sachen.Weder mit List,­noch mit Gewalt lassen wæ uns Bodenständigen im eigenen H Gott sei Dankitschenviu nicht vor Tau­schen, slauben jedoch schon Herr Renner und Ros forten Uber Westungarn se zu können. So weit sie wir noch lange nicht. Wir Haben seine Sehnsucht unter Renners Fuchtel zu kommen. Wir sind und bleiben trog aller Mühe gewiß bei Ungarn. Darum­ geben wir diesem­­ Artikel Raum, der nicht in allem unsere Meinung debt. Möge Herr Nenner bemerken, daß er in je­mander Be­­ziehung and in seinen Hoffnungen am Holzwege ft. Anmerkung der Nebattion. zu be ' ..­. x ai­s in 4 5

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