Oedenburger Zeitung, 1920. September (Jahrgang 52, nr. 199-223)

1920-09-01 / nr. 199

Fa - Seite 2. — Nr. 199 Oedenburger Zeitung Mittwon, 8. September 1920 stereotype Mahnung des alten Amtsdieners über mich ergehen: „Wir sind doch Männer und keine Kinder!” Einige Badfische werden­­ bei dieser Ber­gar­tıin Kult rot, wie mir Stammtangestellte beim Ba­damt versichern. « U­­m Trauungen. Heute fanden fünf Trauungen im städtischen Matrikelamte statt. Getraut wurden: der städtische Slurwächter Ferdinand Rattner mit der Witwe Katharina Marton, der Hiesige M Wirtschaftsbürger Ludwig Moltbeiß mit der Witwe Franz Wild, der­­ Kolonialwarenhändler David Breuer mit Fräulein Irma Steiner, der Modewarenhändler Edmund Fried mit Fräulein Olga Horvat,der Kurzwarenhändler Bend Gejstetner mit Fräulein Klara Schüff.­­ Der Oberputlendorfer Ober­­stuhlrichter Sosef Bleiminger ehelichte geitern Fräulein Ja Bab­ah. Das Eher­­paar erhielt zahlreiche Slndwänite. Des Jubiläum des Oberstuhlrichters Wilhelm Blaschek. Anläslich seines 2djährigen Dienstjubiläums wurden dem Oberstuhlrichter Wil­­helm Blaschek verschiedene Ehrungen zuteil, an welchen sich­ im Nam­en der Landwirtsc­haftlichen Kommilition des Bezirkes der Nehruungsführer Iulius Kocsis und im Namen de Nınti­­versonales und des DBeamtenkorps der Ortschaften Hon.­Oberstuhlrichter Dr. Hugo Krug beteiligten. Beide Nehner überreichten dem Gefeierten je ein wertvolles Ehrengejd­enk in Silber. ALs besonders rührende Ehrung empfand der ZJubilar Die liebe­­volle Aufmerksamkeit der Landfrauen, w­elche seine Wohnung durch Blumenspenden zu einem wahren Noten- und Nisterngarten ummandelten. Weitere Feierlichkeiten unterblieben auf besonderen Wurfch­et Subilard mit Rücksicht auf den Gruft der Beiten, in ale Dedenburger! Jens­mann, der in den Zeiten drei Monaten gesehen hat, daß bei privaten Kohlenfuhren abge­­laden wurden, wolle und die Namen der betreffenden Kohlenempfänger bekanntgeben. Selbstverhändlich verpflichten wir uns zur Geheimshaltuung der Namen der Anzeigenden. Ben wollen euch die Nam­en zweier eugen bekanntgegeben werden. Insere Aktion bezweckt, allen Bewohnern Deden­­burgs eine gleichmäßige Kohlenversorgung zu­ sichern. Musikschule Eugen Buresc, Deat:­plus 38. Einschreibungen täglich von 8—1 und 3—6 Uhr.­­ Unser Laubfwfd­ über das Wetter. Endlich sind besser­e Augfichten vorhan­­den! Der Luftbruck ist im langsamen Ansteigen begriffen und beträgt Derzeit (nachm. 2 Uhr) 761 Millimeter. Nächtliche Minimaltemperatur 10 ° €, Mittagstemperatur 25 ° €. Taupunst war in der Frühe 914 °, nachmittags 7 °, also im Sinten Es kann Aus beiterung ,erhofft werden. Entsprungener Stträfling. Auf dem Wege vom Zuchthaus an Steinambrühl ist der Sträfling Sofef Südeges (gewesener Cisenstädter Grenz­polizist) seinen Begleiter durchgegangen und hat auf seiner Flucht die Richtung nach dem Dubbles­­wald eingeschlagen. Die Verfolgung wurde sofort aufgenommen, verlief jedocg bis jett resultatlos. Der Milchpreis in Budapest beträg­t laut amtliger Vertfegung K 10 ° C. Daß diese P­reis­­erhöhung nicht einmal in Budapest gerechtfertigt ist, zeigt der Umstand, daß die in die H­auptstadt kommenden Milchweiber auch heute noch die Mil nun 8—9 Sternen ins Haus bringen. Glück­ches Budapest­­­e Amtssprache im D Oberpullendorfer Bejk­, nes mmiffär Fig Kit $ 738emberi hat zur Durchführung der dies­­bezüglichen Ministerialverordnung das Oberstuhl­­richteramt verständigt, daß Die Protokoll- und Amtssprache in folgenden Ortschaften des Ober­­pullendorfer Bezirkes magymih it: Ober, Mittel und Unterpullendorf (Ober­pullendorf zählt 800 Magyaren, 53 Dentiche und 10 Kroaten, Mittelpullendorf zählt 441 Ma­­garen, 13 Dentiche und 5 Kroaten, Unterpullen- Dorf zählt 41 Magyaren, 20 Deutsche und 864 Kroaten); ferner Groß-Warasdorf (85 Ma­­gyaren, 30 Dentiche und 1476 Kroaten); War­rasdorf (6 Magyaren, 7 Deutiche und 1160 Kroaten); Nebersdorf (79 Magyaren, 10 Deutsche und 869 Kroaten); Nikitsch (239 Ma­­., 30 Deutsche und 162 K­roaten);;Gere­d­orf (79 Magyaren, A Deutsche und 773 Kroa­­ten); Minihof (17 Magyaren, 15 Deutsche und 1019 Kroaten); Groß-Mutschen (27 Ma­­gyaren, 7 Deutsche und 461 Kroaten); Stan= B­enau (5 Magyaren, 12 Deutsche, 824 Kroaten). In den übrigen Ortschaften des Bezirkes ist sie deutsch. Daher sind in diesen Ortschaften die Vor­­ladungen,­­DBejchlüffe und andere dienstlichen Schriften in deutscher Sprache zu verfassen. Die Korrespondenz mit den Notariaten bleibt jedoch auch in diesen Ortschaften magyarisch. Gleichberechtigung ? Der Verhand­­lungsleiter des Mahnungsamtes, Dr. Gereneder, schrie gestern beim Ein­­gehen in eit­e Verhandlung eine Frau. Die erklärte, sie verstehe nur Deutsch und bitte daher, daß in deutscher Sprache verhandelt werde, folgendermaßen an: „Dad geht nicht, Hätten’ einen Dolmetsch mitge­­bracht!” Erst auf ihr neuerliches energi­­sches8 Berlangen bequemte es fi, wenn auch soiderwillig, in deutscher Spreche mit der Partei zu verkehren. Neue ungarische Staatsbürger. An­­ton und Viktoria Hauer, Emilie Jor­­dan, Josef Wanhuber und Elisa­­beth Hauer legten heute den Staats­­bürgereid in die Hände des Bürger­­meisterstellvertreters Dr. Schindler ab. Die Reifung des K.A.MN.SZ. (Nationalver­­band der öffentlich Mitgestellten) teilt mit, daß die nächste Ausfgußfigung ausnahmsweise Sonntag den 5. September vorm­ittags 10 Uhr im Sigungd- Saale des Komitatshauses stattfindet. Sowohl die Dedenburger, wie auch die auswärtigen Mitglieder des Ausschusses werden ersucht, an der Sikung teilzunehm­en bezw. ihre Vertreter‘ zur entsenden. Die Borligenden und Gei­etäre der einzelnen Gruppen werden erinnert, dab sie­ zur Teilnahme verpflichtet sind. Jeder öffentlich Angestellte besitzt das Recht der Teilnahme. Die wichtigsten Punkte der Tagesordnung sind die Wahl eines neuen Generalsekretärs infolge Abdankung, weiter: Der Ausbau der Notstandsaktion. ..­Das große Fest der Eisenburger Bosiswohlfahrts-Institution, welches am 5. September in Steinamanger hätte stattfinden sollen, wurde auf den 19., 20. und 21. September verschoben. Dem Zelte wird auch der Neid­överweser beimwohnen mnd außerdem werden fündlige Komitate und Getäbte Transdemibiend durch Ab­­gesandte vertreten­ sein. Ein leibhaftigen Spickwagen erblicken heute immjere erstaunten Augen unter der Annahme, daß vielleicht die Negerweiterung der Wasser­­leitung bereits erfolgt sei und man sich anichide, die staubigen und verwahrlosten Straßen zu be­­rieseln. Der grinmige Suticher belehrte uns jedoch eines Besseren, indem er neben dem­ Had­­ranten stehend erklärte, daß nur die Reinigung eines Nebenkanals geplant sei. Traurig traten wir beiseite, doch mit dem freudigen Bewußtsein, einen der sagenhaften und seit Jahren verschollenen Sprigiwagen doc wieder gesehen zu haben. Biel: &Htleicht treten sie auch’ einmal nac Sahren oder ‚ Jahrzehnten, wenn die Stadt die nee Zeitung nach der Teichm­ühle ausgebaut hat, in Funktion. Untersuchungen des Pferdes materiale. Bezüglich der warmblütigen Pferdegucht je­der Bizegespan im Ein­­verständnis mit den Mitgliedern der Dreier­­kommission des Komitates den Termin für die ordentlichen Herbitld­en Privatunter­­suchungen für das Jahr 1920 folgender­­maßen festgelegt: Die Befiger von Hengsten können Privatuntersuchungen außerhalb der fest­­gelegten Zeit nur auf eigene Kosten be­­werkstelligen. Pünktliche Vorführung an den bestimmten Tagen ist unerläßlich, unt ergänzende Untersuchungen und eine Be­lestigung der Behörden zu vermeiden. Der Staat gibt Hengste Pächtern in Notpacht gegen Leitung einer entsprechenden Pacht­­surme ab, mit der Bedingung, daß Diele die Hengste für die Zimede der staatlichen Zucht zur Verfügung stellen. Die Pächter sind verpflichtet, die Vachthengste während des ganzen P­achtjahres zu verpflegen. Die zuständige Gestütanlage von Bak­u be­­hält sich bei nachträglicher Zustimmung des Aderbauministers das Recht vor, im Falle unbegründet Hoher Beschälungspränte dieselbe den Ortsverhältnissen angepaßt festzustellen. Unternehmern werden bei Beachtung obiger Bedingungen, jedoch ohne Einhebung einer Pachtsumme, Hengste zur Verfügung gestellt. Bedingung ist die un­­bedingte Verläßlicheit des Unternehmers, sowie seine Zahlfähigkeit in der Höhe des Schädungswertes­­ des Hengstes, welche ‚mittels ortsbehördlichem Zeugnis nachge­­wiesen werden muß. Bezüglich der Pferde­­zucht Falten Schlagen gelten die alten Be­­stimmungen. Die Ausbildungszeit der Lehrer hat gemäß einer Verordnung des Kultus- und Inter­­rigtöministers von heutigen Schuljahr an 6 (jed­ 8) Jahre zur betragen. E38 it ganz in der Ord­nung, daß die Jugendbildner eine ordentliche Ausbildung­­ erhalten. Nicht in der Orbung finden wir aber­­ ihre standardje Bezahlung! Bei sechsjährigem Stu­­­dium und dreißigjähriger Dienstzeit ein Gehalt von 941 Kronen monatlich ist menschenunwürdig . Die Grenzüberschreitugszertifikate müssen mit Lichtbild versehen sein, da die österrichtischen Behörden dies fordern. Diese Berschrift, die nam­ent­­lich von den Bewohnern der Grenzgemeinden nicht immer beachtet wird, einzuhalten, liegt im Interesse jedermann, der nach Deutschösterreich will, da er ihm sonst so ergehen kann, wie dem Gwnterbrunner Einwohner Koppel, der vom Mär.-Neustädter P­olizeikonzipisten Dr. Blapier wegen Nichtbex­achtung­s dieser Vorschrift­­ in Kagelsdorf zum Ver­lassen des Zerges gezwungen wurde. AS sich Koppel darüber aufhielt, daß eine derartige Vorschrift nicht genügend­­ bekannt gemacht werde, wurde er im Verlaufe des weiteren MWortwechsels für ver­­haftet erklärt, mußte far 24 Stunden ohne V­erhör im Arrest­ verbringen und wurde damit noch oben­ Ser zu einer Geldstrafe von 300 Kronen ver­­urteilt. Lausbuben haben in der Nacht von gestern auf Heute jene unfreier Plakate, die in der Not von Samstag auf Sonntag von Lausbubenhänden nicht überklebt wurden, spstematisch­­ herabgeriffen und vernichtet. Wir überlasfen diese Handlung?: ‚weile der Beurteilung aller anständigen­­ Menschen, band der ungecländlichen ee EM. apert konstituiert. an i Anlasse fand ein es Kongreß der ungarländischen Schuh und Tichismenmachermeister statt, in welchem­ seitens der Debenburger Meister der Vigepräses der hiesigen Ortsgruppe, Soief Nagdd, delegiert war. Die Versammlung trat für eine selbständige Organisation der Schuhmacher, außerhalb des allgemeinen Verbandes der Stlein­­gewerbetreibenden, ein, damit die Gewähr eines fachgemäßen Gebahrens bei den gemeinsamen Zeder­­einläufen — unter möglichster Anschaltung des Zwischenhandels “— geleistet werden könne. Der neu konstit­ierte Landesverband, der durch den ein­­­heitlichen Anschluß sämtlicher Schuh- und Th­is­­menm­achermeister im­ Bande, eine große Macht dar­­stellt, plant auch Die Gründung einer separaten Einkaufs- und Produktionsgenosenschaft. Dieser Tage kehrte man der Abgesandte der hiesigen Meister zurück und legte­n in einer Gruppenfisung seinen Rechenschaftsbericht vor. Ess wurde der einstimmige Anschluß an den neukonstituierten Landesverband und auch die Schaffung der Einkaufsgruppe be­­schlossen. Die hiesigen Meister versprechen sich durch diesen Zusammenschluß eine billigere Einkaufs­­möglichkeit des Arbeitsmaterials, da der Einkauf von nun an durch Fachleute an der Quelle besorgt werden sol. Ein weiterer Vorteil ist, daß auch die Provinzmitglieder in die Invalidenversorgung ein­­bezogen werden und Bension erhalten. Im der Situing wurde außerdem nach dem Budapester Muster gegen Schuhmacherwerkstätten, die unter der Aufsicht einer Rechtsperson stehen, Stellung genommen. So wollen auch die hiesigen Schuh­­macher unbedingt dahin wirken, daß 3. DB. die Be­­amtennotwerkstätte im Boftgebäude aufgelassen wird. Sie begründen dies damit, daß die dort an­­gestellten Schuhmacher einen staatlichen Gehalt be­ziehen, den sie (die Hiesigen Schuhmacher) als Steuerzahler deben müssen. Gines ist sicher, die Schuh- und Tichismenmachermeister im ganzen Lande sind durch den Zusammenschluß in der Lage, überall dort und zwar direkt einzukaufen, wo fs die preiswerteste und auch billigste Ware bietet. Sie betonen bieber die Sutereffek­ des Publikums im Auge zu haben. Wir werden ja sehen! Zur Preissteigerung Des elek­­trischen Stromes kommen uch aus Dem Publitum eine große Anzahl von Zus­chriften zu, die alle der Entrüstung Auß­­druck geben über die neue, vollkom­men um­­begründete Bürde, die man neuerdings dem Mittelstande, der Churdied dem Ruine nahe ist, auflasten will. In einer. Kieler Zus­­chriften, für deren Inhalt wir dem Ein­­sender Die Verantwortung überlassen heißt es:­­„Die Lage der Angestellter in­ Elektrizitätäe­iwerfe Fann absolut feine so bedauernewerte fein. Weder Mrbheitsüberbürdung kann sich dort gewiß niemand beilagen. Al das Werk noch privatdefig einer Ak­iengesells­­chaft war und das Gaswerk und­ noch­­ funktionierte, waren im Büro bloß vier Angestellte­, heute jedoch, wo die Arbeit für das Gaswerk entfält, figen mindestens doppelt so viele darin, darunter die Tochter des Direktors Roc selbst. Ih. weiß nicht ob es angeht, daß Vater und Tochter zu einem Büro zusammenarbeiten, frage aber , ob es überhaupt nötig ist, daß die Zahl­­ der Angestellten auf der heutigen Höhe erhalten bleibt? Dermalen ist doch im Werte gewiß ur sehr geringe Arbeit zu Leisten, da wir kaum Aussicht haben, sobald Ga3 zu erhalten. Abgesehen davon, daß die Angestelten des Werkes die Bouifika­­tionen der Öffentlichen Angestelten genießen, haben sie Beheizung und Beleuchtung gratis, zumeist auch Wohnung und überdies ein Stück Feld, auf dem sie sich Kartoffel 2c. bauen können. Wieviele armne Teufel gibt es nun, die Diese Vorteile nit haben und doch leben müsen? Das Werk besigt zwei paar Pferde, von denen das eine Paar ( zumeist dazu dient, den Direktor und nach) ©. fa en|' | Mattersdorf 20. Sept. 4 Uhr nachın. Gisenstadt Fe 4 » CBepreg 27.,,V,11,,vorm. Kapuväk 28.,,1­,10»,, Csorna 29.,,10,,,, Dedenburg 4 ls 5 Oberpullendorf 5. „ =: .2 “ “ Nachdruch verboten. 2%. 344 „Beraik! Originalroman von S. Bourihs-Mahler. (54. Fortlegung.) Als Lori allein mit Ronneburg war, sah sie mit großen, unruhigen Augen hinter Vans­beorg her. Was war ihm, daß er so schmerzlich erregt war? Was rum hatte er ihre Hand so beschwörend in der seinen geprekt? Ueber diessen Gedanken vergab sie ganz, daßs Ronneburg ihr etwas zu sagen hatte. Er trat an sie heran. „Mein gnädiges Fräulein, ich danke Ihnen sehr für die Erlaubnis zu dieser Unterredung“, sagte er herzlich, seine Erregung meisternd. Lori zwang ich, jeßt nicht an Hans­ Georg zu denken. Sie deutete frem­d­ Ti auf einen Geisel. „Bitte, nehmen Sie Plat und jagen Sie mir, womit ich Ihnen dienen kann, Herr von Ronneburg.“ Der junge Offizier brachte nun,­ in warmen, herzlichen Morten seine ver­­änderte Lage schildernd, seine Werbung vor. Lori hörte erschroden zu. Zweierlei erregte sie namenlos. Erstens der Ge­­danke, warum Hans-Georg, der da­siber um Ronneburgs Werbung wußte, so­hmerzlic bewegt gewesen war — und zweitens die Gewißheit, daß sie den sie hochschäßte und einem Mann: „So rundweg sehnen Sie meine dem sie stets freundlich gesinnt gewesen, wehetun mußte. Nur einen kurzen Mo­­ment­­ stieg lobend der Gedanke in ihr auf: „Nimm diese Werbung an, dann hast du eine Heimat für immer und ein Herz, das dich liebt und in dem du die erste­­ bist.“ . „Aber sie verwarf diesen Gedanken sofort wieder. Nein, Ronneburg war wert, eine Staut zu bekommen, die ihm ihr ganzes Herz entgegenbrachte und die, nicht einem äußeren Zwange gehorchend, die Seine wurde. Mit jeuhtih immer den Augen sah sie in sein schönes Gesicht. „Lieber, Herr von Ronneburg, Sie sehen mich sc­hmerzlich bewegt. Ihre Werbung zeigt mir, wie hoc Sie mich halten, und ich wäre glücklich, dürfte ich Ihre Werbung annehmen. Aber ( ich muß Ihnen mit einem Nein antworten. Nie habe ich geglaubt, daß Sie andere als freundschaftliche Gefühle für mich hegen, ich selbst habe nur immer in freundschaftlicher Weise Ihrer gedacht. So kann nicht Ihre Frau werden. Ich bin sehr, sehr traurig, Ihnen das jagen zu müssen.“ ‚ Ronneburgs Gesicht verfärbte sich. Eine Weile schwieg er, seine Ent­­täuschung niederkämpfend. Dann sagte er heiter: Darf ich nicht auf später Hoffen?“ Schmerzlich schüttelte sie den Kopf. „Nein, Herr von Ronneburg, es wäre grausam, wollte ich Hoffnungen in Ihnen erwecken, die ich nicht erfüllen kann. Ich achte und schalte Sie zu hab), als daß ich Ihnen meine Hand ohne mein Herz weihen würde.“ „Könnten Sie nicht lernen, mich zu lieben? Ich würde geduldig darum werben. Oder — oder ist Ihr Herz — nicht mehr frei?“ Loris Gesicht tötete ich und ihre herrlichen grauen Augen sahen ernst und groß in sein Gesicht. „Ihnen bin ich auf diese Frage eine Antwort schuldig in Dieser Stunde. Mein Herz ist nicht mehr frei, aber es gehört einem Manne, der nie die Hand nach mir ausstreben wird. Ich werde mich niemals verheiraten,. Herr von Ronneburg. Vielleicht nimmt Diese Versicherung meiner Absage den Stadel. Ich bitte Sie herzlich, Juden Sie mich zu vergessen. Es wird Ihnen vielleicht leichter werden, wenn Sie mich nit wiedersehen. Deshalb jage ich Ihnen Ichon heute unter Diskretion, daß ich in nächster Zeit aus Ihrem Gerichtskreis verschwinden werde. Und mein inniger Mun­ch ist, daß Sie bald in einer ande­­ren Liebe Erjaß finden für das, was ich Ihnen verjagen muß.“ Er erhob sich mit einem bitteren Lächeln. Aber dann nahm er ihre Hand und führte sie an seine Lippen. „I Ihr Entschlag muß mir heilig sein. Gestatten Sie mir noch eine Bitte. Wenn Sie je eines Menschen bedürfen, der mit Gut und Blut für Sie eintritt ’ — gedenken Sie meiner.“ Tränen füllten ihre Augen. „Es tut mir wohl und wehe zugleich, was Sie mir sagen. Haben Sie innigen Dank. Und verzeihen Sie mit, daß ich Ihnen wehe tun mußte.“ Nochmals drühte er seine Lippen auf ihre Hand. Ein Tektes Mal ruhten seine Augen in schmerzlicher Wonne auf dem geliebten Gesicht. Wie Hatte er si seines Reichtums gefreut, weil er es ihm­­ möglich machte, um ‚Lob­ zu werben! Run war seine Freude gestört. „Ss habe nichts zu verzeihen, mein hochverehrtes, gnädiges Fräulein. Ber­­zeihen Sie mir, daß ich eine Störung in She Leben brachte. Und bitte, empfehlen Sie mich Ihren Angehörigen; ich bin ankerstande, mit ihnen zu sprechen. Leben Sie wohl.“ „Leben Sie wohl, Herr von Ronne­­burg, und — Gott mit Ihnen!“ Er verneigte si tief und verließ mit blassem, ruhendem Gesicht das Zimmer. Als Lori allein war, piekte sie die Hände aufs Herz und trat an das Senster. (Fortlegung folgt) WERNE­R anhand E su­rl a N - « -"·-. s--»-s.k«--..s-—.«kx-x- ,, ER ER DR ‘2 A '

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