Oedenburger Zeitung, September 1921 (Jahrgang 53, nr. 197-221)

1921-09-01 / nr. 197

2 Ybonnements-Einladung. Heute beginnt das neue Quartal]. und Mir bitten unsere geehrten 1. Abnehmer, das Abonnement um­­gehend erneuern zu wollen, damit in der Zustellung des Blattes seine Unterbrechung eintritt.­­ Bezugspreis monatlich 40 K. nehmen entgegen ortssteile Grabenrunde Bestell u­nsere Ge 2, unsere Verwaltung Deatplag 56, wie unsere sämtlichen Zeitungs­­austrägerinnen. Verlag der „Hedenburger Zeitung“. Nähe und Ordnung! ‚Mit einer Tatkraft und Energie, die imponieren muß, hat der­ Stadtkomman­­dant von Oedenburg, Major Offenburg, die­ Zügel­ im’ die Hand genommen und sofort war bei uns die volkommene Nähe und Ordnung wieder gesichert., CS ist ja selbstverständlich, daß. Ereignisse, wie sie sie in den legten Tagen abspielten, einen Widerhall in­ der Bevölkerung finden und eine Nervosität Hervorzurufen geeignet sind, die den Gerüchtefabrikanten reißende Ab­­nehmer für­ ihre jeweiligen Erzeugnisse ver­ Mafft. Tatsache ist­ ja auch, daß sich einige Heine Zmtfchenfälle ereigneten, aber ebenso ft 3 Tatsache, daß Unzukömmlichkeiten sofort abgestellt wurden und in denkbar fürzester Zunft in der Bevölkerung das Vertrauen wieder eingefegt ist, daß sie ruhig der weiteren Zukunft entgegenbliden fan und daß keinerlet beunruhigende Zwischensäle zu erwarten sind. Dies ist ja umso wahrscheinlicher, als der Großteil jener Elemente, die sowohl duch ihre Anwesenheit, als auch durch ihre offenen Drohungen gegen einen großen Teil der Bevölkerung schwere Befürchtungen erwecken, infolge der energischen Eine­greifung des Stadtkommandanten entwaffnet und abgeschoben worden sind. Wenn vor­­her davon die Rede war, daß Aus­­schreitungen gegen bekannte Geschäfte­ auf der Grabenrunde und anderwärte geplant seien, wenn man sogar­­ schon genau die Zeit angab, zu m welcher sie stattfinden sollten, so kann man es umso mehr be­­greifen, daß die geängstigte Bevölkerung nun erleichtert und mie von einem schweren Alb befreit aufatmet. Wir können daher nur mit Freuden begrüßen, daß dur das Eintreffen des Detachementd Offenburg das Vertrauen der Bevölkerung in die unbedingte Aufrecht­­erhaltung der Ruhe und Ordnung wieder hergestelt is und geben der Weberzeugung Ausdruck, dab­ei der bekannten Tatkraft des G Stadtkommandanten gelingen wird, auch für die Zukunft jede Beunruhigung­ der Bevölkerung Durch Zweifelhafte Elemente hintanzuhalten. ne | «Icotlmemu-sesesun. heim u ietilmtejttxsesmudmuldr. Itconnnssesensssiemnflw derseliei zu richten. dr Br. 2 tung und nicht as einzelne Personen Re. 197 ngines nolitisches Em: für alle Stände = Verwaltung: Dedenburg, Denkplatz 36 a * Anzeigen und Abonnestens werden In Bi“ a unserer Verwaltung, Denkplatz 56 und ; In unserem Stadtlokal Grabenrunde 72 · niesen-es TIERDBeKEN: Pr. & und 19 Gelangt mit Ausnahme von Sonntag an jedem Tag um 15 Uhr (3 Uhr) nachmitags zur Ausgabe. Dranehe: Monatlich 40 R, ne IZOK, an 240, ge 480 R frei ins Baus Se, ae den 1. Septem­ber 1. — die westungarische Srane­­ ger Standpunkt der ungarischen Regierung. Budapest, 31. Aug. Das UTRDB. teilt mit, daß die ungari­­sche Regierung unabänderlich auf ihren Standpunkt beharre, allen Bestimmungen des Triansoner Friedensvertrages zu entsprechen. Sie betont jedoch neuerlich, das bezüglich der österreichischen Ver­­pflichtungen der Ausschuß für Aeußeres am 27. August I. 3. noch immer keine genügenden Garantien bot, d­eshalb die ungarische Regierung diejenigen Gebiete, in welchen sich noch größere Werte befinden, als Faustpfand belegt hält und sie nicht eher herausgeben wird, bis Oesterreich volle und ausreichende Garantien für die Innehaltung seiner Verpflichtungen gewährt. ande Neifegertifitntsziang für Westungarn, Budapest, 31. Aug. Hinsichtlich der Reifeordnung sind folgende Verfügungen erlassen­­ worden : Im Sinne der Verordnung des Finanzministers Nr. 75.643/921 VI, Dürfen nach den zu übergebenden Gebieten Westungarns ab 30. August I. 3. nur jene Personen reifen, die, mit Marschrouten der obersten Behörde versehen, A­mtsfunktionen auszuüben haben oder die in Privatangelegenheiten von der Polizeibehörde erster Instanz Reiselegitimationen erhalten haben. Die legteren dürfen nur unbedingt verläßlichen Personen in besonders wichtigen und dringlichen Fällen ausgestellt werden. Diese Verordnung des Innen­­ministeriums bezieht sich also auf jene, die aus dem inneren Ungarn nach­ Dedenburg und Umgebung reisen wollen. Jenen. Die von Dedenburg nach Oesterreich reisen wollen, stellt im Falle ihrer Vem­äßlichkeit bei besonderen Gründen Die Oedenburger Polizei eine Empfehlungsschrift aus, mit welcher sie die Betreffenden beim Stadtkommando (48er Kaserne) zu melden haben, m woselbst ihnen die Reiselegitimation ausgestellt wird. Die Reifenden, die sich nach Oesterreich begeben wollen, müssen nach Ugendorf gehen, denn nur von dort verkehren Züge nach Wien . Für Reifen Dedendburg nach dem inneren Lingarn sind seine besonderen Verfügungen erlassen, do it­ es empfehlenswert, wenn die Reisenden ihre Personaldokumente mit sich führen. Bezüglich der Ortschaften hat die Regierung angeordnet, das für jene Gemeinden Westungarns, die von Gendarmerie und Zolltrache noch provisorisch bereit sind, der Neifezertifikätsz­rang ins Leben zu treten hat. Demnach können seit gestern 8 Uhr morgens nur jene Personen reifen, die mit einem von der Ortsvorstehung ausgestellten Ser­­tifikat nachweisen können, Daß ihre Reife begründet notiwwendig ist. Dr. Davy zählt... . MWiener-Neustadt, 91. Aus­ einer Miener­­Einem Bericterstatter Neustädter Zeitung gab Dr. Davy so s­­einen italienischen Karabinieri als Be­­gleitung mit und wir traten die Jahrt von neuem an. Wieder wurden wir aus gehalten; diesmal aber mußten wir aus­­steigen und wirder als Gefangene Be­­gende Darstellung seiner Gefangen: | Handelt. Hi­­ung wurden einige Leute nahme: mit Handgranat,a: pelliert. Nach einiger im Auftrage der Suteralliistten Million fuhr ich in Begleitung des Hof­­rats Rauhofer nach Agendorf, wurde jedoch angehalten. Trotdem wir der Grenzpatrouille einen offenen Befehl des Regierungskommissärs Gr Sigray vorwiesen, durften wir nicht weiterfahren. Der Führer der Patrouille erklärte, daß dieser Befehl ihn guf nichts angehe und daß wir nach Oedenburg zurückfahren müßten. Hier erhoben wir beim italienischen General Ferrario Vorstellungen und dieser Teßfe fs mit Graf Sigray in Verbindung, der ihm mitteilte, daß er das Kommando Dem Major Ditenburg übergeben habe. lihe Verhalten des Ditenburg-Oberleut- General Sberrario gab uns danninants jedoch äußerst anerkennend aus, aus zu­s gemacht werden. Zeit jedoch traf eine Abteilung Gendar­­merie unter Führung eines Oberleut­­nants ein. Dieser erklärte, es sei ein Skandal, wie ss diese Elemente beneh­­men und es mülse da gründlichh Ordnung Ueber unser­­ Juden begleitete uns dann der Oberleut­­nant in entgegenkommendster Weise bis zur Österreichischen Linie, nachdem wir ihm ehrenwörth­ freie Rückfahrt ga­­rantiert Hatten. Wie wir bereits gestten meldeten, sprach sich Dr. Davy über Die Behand­­lung seitens des Führers, der Grenz­­patrouille sehr abfällig, über das ritter­­­ 2K 59. Sahrgann. Die österreichische Breite. M Wien, 31. Aug.­ In Besprechung der Ereignise in Westungarn ergeben inh die Wiener Blätter in heftigen Aus­­fällen gegen die Entente, deren­­ mangel­­hafter Unterstügung­ die Auflehnung Ungarns zuzuschreiben sei. Es finden fortwährend­­ Besprechungen mit den Wiener Gesandten der Großmächte statt, die­ jedoch bisher kein anderes Resultat zeitigten, als daß der Sif der österreichis­­chen Mission von Oedberburg nach Mat­­tersdorf verlegt wurde. Wiener:­Neustadt, 31. Aug. Der Direktor der Daimler-M Werke in Wiener: Neustadt begab sich in Begleitung seines Sohnes per Auto nach Mestungarn, um sich über die Rage zu informieren. Die zn des Autos wurden verhaftet; über ihr Schicsal ist nichts­ bekannt. Der großdeutsche Abgeordnete Dr. Schürff hat im Muiftrage, der großdeutschen Wartet dringende, Vorstellun­gen bei der Regierung erhoben und sofortige Abhilfe verlangt. Wien, 31. Yung, Der Rohrbacher Notar, welcher­­ sich bei der Bevölkerung ehr mißliebig gemacht haben­ sol, ist nach Besugnahme der Ortsschaft durch die Dester­­reicher angeblich von Rohrbacher Ein­­wohnern halbtot geprügelt worden. * Budapest, 31. Aug. Eine Truppe von 160­0 Personen, w­elche nach West­­ungarn reisen wollte, aber nicht im Bettge ordnungsm­äßiger Dokumente war, w­urde gestern von der hiesigen Polizei festgehalten und an der Abreise BE der Einzug in Die Baranda. Budapest, 31. Aug. Laut einer Verordnung der Unterrichtsminister soi der Einzug der ungarischen Nationalarmee in der befreiten Baranya in sämtlichen Kinos ganz Ungarn­ zur Vorführung ges­­angen. Ein Tommunistches Komplott? Budapest 31. Aue. Der Hiesigen Polizei ist es gelungen, einer großange­legten kommunistischen Bes­chwörung auf die Spur zu kommen. Bisher wurden im ganzen 45 Perso­nen festgenommen. Weitere Verhaf­­tungen stehen bevor. = Zur Ermordung Erzbergers. Berlin, 31. Aug. Die hiesige Polizei hat neuerdings zwei stark verdächtige In­­dividuen verhaftet. Auch die Recherchtn gegen den schwer belasteten Schüler Ht­nd­­feld, dessen Eltern jede Aug­unft ver­­weigern und deshalb in Haft genommen wurden, werden fortgejekt. “ ",‚ Berlin, 31. Aug Nach Barn­er Meldungen sol ich Erzberger im Befug schwermwiegenden Rennweidmaterials wegen angeblicher Steuerhinterziehung verschiedener­­ Großindustrieller befunden haben, weshalb­­ er beseitigt werden mußte.

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