Oedenburger Zeitung, Dezember 1921 (Jahrgang 53, nr. 273-297)

1921-12-01 / nr. 273

! seht-Immun-cesendutzpe­kptn meedmsceniäaliehvonnvliumsr. Insel-Muthesttettnsleschtlttless unstamulcthuetueluepekmes sittelhesutlchter.Immeedekbr.n Museer 5K Ar. 208. ge — | Tagblatt für alle Stände ‚ Gelangt mit Ausnahme von Sonntag an jedem Tag um 15 Uhr (3 Uhr nachmittags) zur Ausgabe. Bezugspreise: Monatlich 50 K, "/,jährlich 150 K, Y/s jährlich 300 K, ganzjährig 600 K frei ins Haus gestellt. donnerstag, den 1. Dezember 1921. Verwaltung: Oedenburg, Denkplatz 56 Anzeigen und Abonnements werden In unserer Verwaltung, Denkplatz s6 und in unserem Stadtlokal Grabenrunde 72 angenommen. Fernsprecher Dr. 6 und 19 Einzelnummer 3>K 53. Jahrgang. Ein neuer Akt. Dedenburg, 30. Nov. Im Komödienspiel „Mashingtoner Ahr­äitinaskonferenz“ Hat ein At begonnen. Die Behandlungen sind dem Miichluß nahe. M Wesentliches it nicht erreicht worden. Die Welt hat wieder einmal gesehen, daß der ewige Stiebe nach wie vor ein Scaum­bild bleibt. Eine Kontrolle der Abr­istung findet nicht. statt, das Versprechen Bris­­­ands, die Dienstzeit herabzusehen, ist: auch seine große Rede von dem ans­griffsbereiten Deutschleit nur als guite Geste zu werten. Es bleibt also Alles beim alter. Man kann es tief bedauz­­­­­ern, aber wir haben D dieses tägliche Einve icon bei Beninn vorausgesehen. Run aber folgt ein­ neuer At. Pırä- Bent Yardina hat vorgeschlagen,, man möchte Deutschland und Ruckland­­ einladen, an der Konferenz teilzuneh­­­­men und es sei wünschenswert, daß Deutschland und Ruhland die gesagten Beichlüfe annehmen. Der Vorschlag „wird von England unterstützt und ein­­ amerikanisches Blatt will willen, da 2109“ George, der bisher, wenigs­­­tens nach amtlicher Meldungen, wegen der m­­ischen Frage in London am Schick­sal Deutschlands einigen Anteil nimmt, nur etwa aus Sympathie für das deut­sche Volk, sondern im wohlverstandenen » Eigeninteresse. Stinnes weilte in London, Rathenman traf weitern dort “ein, Dr. Baul Schwabach, MizicikL "Sacher des Berliner Grok-Bankhauses Bleichröder, ist gleichfalls dort. . Diese Tatsache, daß die führenden Män­­­­ner der deutschen Wirtschaft fi dort treffen, läßt auf wichtige Verhandlun­ ‘­gen schlieken. In dem Magenbn­k, wo­­ Deutsches und englisches Kapital zusam­­me­narbeiten, ist das Interesse der eng­­­­lischen Staatsmänner an einer Stär­­k­ung des Deutschen Reiches selbstver­­­wandelt,­­wenn es auch nur eine mora­­liische Stärkung bedeutet, wie die ein wenig klägliche Rolle, die man Deutsch­­land am Tagungsende einräumen will. Über­schließlich und endlich, was hätte­­ Deutiland, auf diese­r Abrüstungsfon­ Bi­fereung zu tun, da es ja Tüngst Durch den­­ Willen der Entente abgerüstet wurde? Immerhin wäre , diese Hinzuziehung nicht zu unterihägen, da ja Deutsch­­­land bis heute noch dem sogenannten Hierbund nicht angehört. England Bat an der Stärkung des deutschen An­­lehens aus deshalb ein Interesse, weil es Stanfreih gerne in Europa beschäf­­tigt sähe, um dessen Kräfte in Europa festzuhalten, damit England in Klein­­itasien freiere Hand hat.­­Vielfach ver­­­schlungen sind die Wege der politis: ‚Das Abkommen von Angora verschafft Deutscland in England, auf einige Zeit wenigstens, einen Verbündeten. Lloyd George und Die Abrüstungse­­­onferenz. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung”.) SB. Kondon, 30. Nov. Der Bericht von einem endgültigen Plan LLo­y­d Georges bezüglich seiner Abreise nach Washington muß mit Zurückhaltung auf­­genommen werden. Die Ansicht des Bre­­msers über die Konferenz ist unverändert geblieben. Die britische Regierung ist ent­­schlossen, die amerikanische Aufforderung nicht in unbestimmter Weise zu beant­­worten und will dadurch, daß sie nach jeder Nichtung Hin auf ein allgemeines Ziel hinarbeit, Die Welt von der Bedrohung eines neuen Krieges befreien. Abgesehen von der Abrüstung zur See wird in Eng­­land die größte Bedeutung der Wieder­­h­erstellung des Weltfriedens beigemessen, der mal auf diese Weise ver­­wirklicht werden kann. + Deutschland bereit sei, wenn eine offi- Rußland it an der Washingtoner Konferenz auch Direk­t bedeutend mehr interessiert. Critens hat es no eine starre Armee unter Maffen, wei­­tens it es ein unmittelbarer Nachbar Chinas. Von der russischen Regierung it bis heute noch seine Erklärung über die Stellungnahme, welche man im Moskau einnehmen will, abgegeben worden, der deutsche Geschäftsträger in­­ Washington hat bereits erklärt, daßs Harding beru­jtigt! (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) SB. VBaris, 30. Nov. Der Wa­­shingtoner­ Korrespondent des „Nem­ark Herald” erfährt, daß Präsident Har­­ding micht die Absicht Habe, Deutschland oder irgendeine andere Nation einzuladen, auf der Abrüstungskonferenz zix. erscheinen, er habe nur erklärt, daß nach Beendigung der Konferenz Deutschland und die kleinen Völker befragt werden sollen, ob sie die Beischlüsse der Konferenz ratifizieren wollen. ‚einer internationalen Konferenz s­pe­­­­zielle Aufforderung ergebe, eine aus militärischen und wirtschaftlichen Sach­verständigen bestehende Abordnung zur Tagung zu senden. Es wäre dies das erstemal nach dem­ unglückeligen­­ Weltkriege, daß das deut­­sche Volk durch seine Vertreter nicht als Angekragter, sondern als gleichberech­­tigter Teilnehmer am grünen Tif Ein begrübungswerter, verheikungs­­voller Anfang, neuer Heihlens Plan — gescheitert! die Auflösung der Nationalversammlung bevorstehend! SB. Budapest, 30. Nov. (Dra­htbericht der „Oedenburger Zeitung“.) Der ganze gestrige Tag galt der Sisyphusarbeit, die vom Ministerpräsidenten Grafen Bethblen geplante Einheitspartei unter Dach zu bringen, alle Bemühungen waren jedoch vergeblich. Die Kleinland­wirte, die aoch­ fünf­ Stunden über die Frage bis spät nachts berieten, mußten ujlieh­­lich mit einer Mehrheit von sechs Stimmen aussprechen, daß ihre Partei das Programm des Grafen Bethlen annehme, ihre bis­­herige Parteiorganisation aber unverändert aufrechterhalte und der vom Grafen Bethlen verlangten Aufldsung nit zustimme. Die Christlichnationale Vereinigun­g hat diesen Beschluß der Agrarier abgetwartet, um heute darüber zu beraten. . Nach den in dieser Partei laut gewordenen Erklärungen ist auch hier ein Auflassen der bisherigen Parteiselbständigkeit nicht Durch­­‚zuführen und so muß­ der Plan des Grafen Bethlen als geschei­­ters betrachtet werden. Graf Bethlen scheint­­ dieses Ergebnis vorausgesehen zu Er erklärte bereits in der Partei der Agrarier. Das, falls die Partei ihre Auflösung nicht ausspreche und an dem Zustandekom­­men der Einheitspartei nicht mitwirke, die Krise auf eine andere Art gelöst werde. Dies bedeutet, daßs die Parteien heute wwahr­­­scheinlich Das Ende der Nationalversammlung eingeleitet haben. Nach den gestrigen Geschehnissen scheint Die Auflöisung der unvermeidblich geworden zu sein. Da Graf Bethlen vermutlich auch weiter im Befug der Be­­trauung zur Kabinettsbildung bleiben wird, dürfte er von dem ihm bereits eingeräumten Machtmittel Gebrauch machen­ haben. P Rationalversammlung Bor der Ratifizierung des Protofo­lon Benedig. Stimmungsgebietes. (Drahtbericht der­ „Oedenburger Zeitung“) SB. Wien, 30. Nov. (UTKB.) Im der gestrigen Sigung des Ausschus­­ses für Ueukerei konnte Bundeskanzler Schober bezüglich der Uebernahme M Westungarns, mit Ausnahme des Ab­­in die österreichi­­sche Verwaltung dem Ausihur berichten, daß sich die Bewegung bisher reibungs­­los und ohne Opfer vollzogen habe und dann, wenn sich nicht unvorhergesehene Hindernisse ergeben sollten, aller Vor­­aussegung nach das ganze Burgenland, ausschließlich Oedenburg und Umge­bung, in­­ fürzester Zeit übernommen und kurz darauf auch die österreichische Verwaltung intalliert sein wird. Der Austhug für Weißeres hat nach Bera­­tung des Venediger Protokolls einstim­­mig folgenden­ Auftrag angenom­men: „Der Nationalrat nimmt Kenntnis von­ der Zulage der Botschafterfonfe­­eng: 1. daß das Abstimmungsgebiet vor der Abstimmung von allen Organisa­­tionen der ungarischen Macht geräumt, vollständig pazifiziert und von den Truppen der alliiscten Mächte belegt werden wird; 2. Daß die Reinheit und Unparteilichkeit der Volksabstimmung sichergestellt werden wird. Der Nationalrat erwartet: f. daßs die Razifizierung des Abstimmungsge­­bietes nicht vor seiner Räumung Durch alle regulären und irregulären ungari­­schen Formationen und nicht vor seiner Bejehung duch interalliierte Truppen als vollgegen konstätiert werden wird; 2. das den bumenländischen Flüchtlin­­gen, die ich auf altösterreichischem Bo­­den befinden, die Teilnahme an der Volksabstimmung unter sicherem Geleit ermöglicht werden­ wird. Von dieser Voraussehung ausgehend, beschließt der Nationalrat, das Protokoll von Vene­­dig zu genehmigen.“ Dieser Beschluß des Ausschuses für AHeukeres wird auf die Tagesordnung der heutigen Sigung gestellt. Die Rati­­fizierung wird wahrscheinlich beschlossen werden. In der Debatte wird Bundes­­kanzler Schober eine Darlegung al­ler Verhandlungen über die weitunga­­rische Frage geben, a» bewaffneten. “= un­ zierhi­che. Lügenmeldungen. Prag, 30. Nov. Das Abendblatt de „Beefe Stovo“ meldet: Legten Don­­nerstag fielen ungarische Truppen unter der Führung einiger Offiziere in das Grenzgebiet bei Geptete es einige Ortschaften­ auf tiheco Gebiet, owaltischem ud belegten Heiterreichisches Necht für Reitungarn. (Draptbericht der „Oedenburger Zeitung”.) SB. Wien, 30. Nov. (UTKB.) Im Finanzausschuß erklärte der Justizminister, daß die Österreichische Regierung beabsichtige, im Burgenland die­ bisherigen Verordnnun­­gen aufzuheben und das Recht im Burgen­­lande dem in Desterreich vollkommen gleich­­zumachen. Nur in der Chegelebgebung sol es im Burgenlande beim ungarischen Nechte bleiben. Da der Bormarsch der Desterreicher. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung”.) SB. Wien, 30. Nov. (UTRB.) Amt­­lich wird gemeldet: Gestern sind die österreichischen Truppen in Gilling, Urbersdorf und Strem eingerädt. us­­­ia

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