Oedenburger Zeitung, Februar 1922 (Jahrgang 54, nr. 26-48)
1922-02-01 / nr. 26
= , Mutwockj 1. Februar 192. loch Kinder unter 18 Jahren bei Bemessung der Unterhaltsbeiträge be=iücichtigt werden. Ein gänzlich verwalites Kind bezieht monatlich 26 Kronen Unterhaltsbeitrag. Von den ausgeführten Personen leben 82 Kriegsinvalide und 23 Kriegswitwen in abnehmbaren materiellen Verhältnissen, während die Mehrzahl vollkommen mittellos ist. Die Gesamtzahl der Kriegsinvaliden beträgt in Oedenburg 306, jene der Kriegswitwen 179 und der uns verfolgten Kriegswaifen unter 1 Jahren 568. Gänzlich verwaiste Kriegswaifen gibt es 16. Im Komitate ist die Evidenznahme noch in Durchführung begriffen. Diese Unglücklichen können ihr jeniges, Los nicht mehr länger ertragen. Bis also der Staat in die Lage kommt, seiner heiligen Pflicht den Kriegsinvaliden, Witwen und Maisen gegenüber zu entsprechen, erwächst der Gesellsshaft die ing, sie nicht shnklos allen Schichals preiszugeben. Jede wird, daher seitens der Ortsgruppe des „Hadıda“ (Rathaus, 2. Stod, Tür 23) danfha ‘angenommen. — Mir wenden uns Demzufolge an das edeldenkende Herz anserer Bevölkerung mit der Bitte, je möge ihre Aufmerksamkeit diesen unglückgten Opfern des Krieges zuwenden, zu deren Unterfrügung Sonntag, den 12. Februar T. Beim Ball mit argera Zerstreuungen, Büfett usm. arrangiert werden wird. Auch wird ‚gebeten, die dur eine Legitimation des Ortsquippeniekretariates versehenen Spendensammler, die von Haus, zu Haus bei edlen Menschenfreunden vorsprechen werden, freundlich zu empfangen und uns duch namhafte Auswendungen im die Lage zu verseßen, unser erstmwebtes Ziel je Be" zu derwirklichen. ’ Stil- und Curusmädel Dedenburg, Grabenrunde Nr. 2. in Ne. 339. Größte Auswahl. © Mäßige Leopold Beste Qualität, Preise. men] Kopftein 5318 N all Auter fi , Wolf und Das Dispensär veranstaltet unter dem Protestorate von Frau Gevay- Fras Michael Thurner am 7. Februar, wu‘ 8 Uhr edemda, in den Rasinosälen zu Gunsten des Fonds für den Sommeraufenthalt der lurgenkranken Hinder einen mit Tanz verbundenen Konzertabend mit folgendem Programm: 1 Schubert: Streichquartett Op. 125 Pr. 1 in Es-dur (Herren Softer, Dr. Marczet, Klarhky, Zupancic). 2. a) Göße: „Suil wie die Yacht, tief wie das Meer“; b) Karpati: „Felsalomban“, Duette für zwei Frauenstimmen. (Damen Betty Grullit, Frau 9. Hoffmann. Am Klavier: Professor Harpati.) 3. Rüdlauf: Klavier Quintett Op. 13 zu F-dur (Herren Altdörfer,Hoffer, Viangold, Zinvinz, Zupancie). 4 Sinigaglia: Berdufe. Duett für 2 Frauenstimmen (Damen Betty Bzullit, Frau 3. Hoffmann Am Klavier: Professor Kärpati. Zweck der Veranstaltung ist in erster Linie, arme Kinder,die zur Tuberkulose neigen und sie s einen Sommeraufenthalt leiten können, auf bezahlte Pläne in der Waldiule, wo im Sommer immer einige Kinder ‚netreifen, unterbringen zu können. Später plant man auch die Errichtung einer Sommerkolonie in der Umgebung von Oedenburg, die sich auf das Baraden- System jrügen würde. Die Verwirklichung dieser schönen Ideen, die geeignet wären, die riesige Sterblichkeit der Kinder ‚ besonders bis zum fünften Lebensjahr zu bekämpfen, erfordern jedoch große Geldsormen, die von der edeldenkenden Gesellschaft in unermüdlichem und herzlichen Geben dem guten Zweck zufliehen dürften. Die Leitung des Dispensärs und Das aufopferungsvoll tätige Damenkomitee ersuhen das Rubiikum, auch des Büfetts gedenken zu wollen, dessen Erträgnis ebenfalls dem wohltätigen Zweck zugute kommt. Spenden möge man bis zum 7. Februar mittags ins Dispensär (Eiterhäsgaalie 17) schiffen. Hoffentlich hat die neuerliche Aktion des zur Bekämpfung der Tuberkulose, besonders der Ärmeren Wolfs- Schichten, unermüdlich tätigen Dr. Mar Steiners auch den erhofften materiellen Erfolg, denn die Not ist groß und die größte Spende tat nur ein Tropfen ‚Opfer eines Mordversuches ge t Be "Monatsabend " verlief Samstag Stimmung. Der Abend, der Dr. Micertreter der De Thurnerei Kie 2burger Geiwerbetreibenden beiwohnten, begann mit einer Begrüßung der verdienstoffizielle Teil des Abends beendet und wagen daß gerütliche Rekulieren seinen Anfang. Beffehlung von Gebäd. Der Präsident der Bandes. Zentral-ereisprüfungd: Kommission hat angeordnet, daß die Bädermeister alle ihre Erzeugnisse dem unmittelbaren Verbraucher für denselben Preis zu verkaufen haben, wie dem Wiederberläufer. Der, Wiederverkäufer ann bei Kleingebäd” 20. Heller Hin Stüd, bei anderem Weißgebäd eine Krone pro Kilogramm Provision aufrechnen. Bei öffentlien Speisebetrieben beträgt diese Provision 20 Heller pro Stück, beziehungsweise pro Borillon außer der Zuruöffener. Größte Auswahl in Stil- und Luxusmöbeln finden Sie nur im Möbelhaus Leopold Kopstein, Oedenburg, Grabentunde 62. Telephon Nr. 339. Ein vereitelter Schmuggelversuch. Der Schattendorfer Einwohner Johann Stafl versuchte gestern bei Agendorf in einem Magen vier Säde Hafer, 15 Kilo Marfitware und andere Artikel über die neue Grenzlinie zu schmuggeln, wobei er von den diensthabenden Gendarmen aufgehalten wurde. Seinem Gefährt gingen die Schattendorfer Grasl und Wagner veran, in deren Auftrag Grafl den Schmuggelversuch machte und versuchten die Gendarmen mit einer größeren Geldsumme zu bestehen. Das Verfahren gegen die Inhaftierten wurde eingeleitet. # Todesfall. Am 29. d. N. starb der Hiesige Schuhmachermeister Franz Weiß im 76. Lebensjahre. ‚ Zeichenbegängnis. Samstag undaittags 3 Uhr fand in Hederäry das Leichenbegängnis der Gräfin Karl Khnen Hederväry geb. Gräfin Telett unter großer Beteiligung statt. Anwesend waren Die verwandten arvistokratischen Familien, der Ministerpräsident Graf Stefan Beth, Ilen and tie Spigen des Raaber Komitats. Querzeremonie wurde der Sarg ‚ Herrschaftsbeamten nach der Faafehtengeuft getragen. Merztliche Nachricht. Zahnärztin Dr. Charlotte von Rathonyi (Frau von Bod) ist von ihrer Auslandsrenie zurückgekehrt und hat ihre zahnärztliche Ordination wieder aufgenommen. Für die Familie Lambrits feendete die Tischgesellshhaft „Sparklub Kugel( Gasthaus II, Szechenyiplak 12) als EUEETECHETTEERER, EERETETT TE 2 es Dedenburger Zeitung Anfeuf!.. Die im Sinne des Artifels 29 des | Friedensvertrages von Trianon zur Bestimmung der Grenze zwischen Deiterreich und berufene zwischenstaatliche Roiion hat Aare Tätigkeit aufgenommen. Dieser Ausschub hat die Aufgabe, Die Grenze zwischen Desterreich und Ungarn im Gelände festzusedert, ohne Hießer allfäflige Beschwerden rein persönlicher Met, welche nicht die Grenzführung selbst zum Gegenstande haben, zu berücksichtigen. Die Bevölkerung wird im eigenen Interesse aufgefordert, der Kommission ‚bei Durchführung ihrer Arbeiten behilft zu sein und alles zu vermeiden, was seine Verzögerung derselben mit si Bringen könnte. Jede gegen die Kommission gerichtete feindselige oder böswillige Handlung wird strenge bestraft werden. Der Präsident: Command. Socard m. p. Der ungarische Delegierte: Rereftes, Oberst, m. p. Der Österreichische Delegierte: Ministerialrat Stefan Neugebauer m. p. Besuche Anlaß geben. Bevorstehende Amtsverlegungen. hi. im Rathaus. In der legten Magirae Eee aaldem. ai beffen CHf Her Schlesinger it, in beugen, um Diener Teftetich- Meierhof zu nem großen Zimmer für das Verkehröfteneramt, vollen Präsidenten Dr. Emmst Meißner dem fest eine erhöhte Bedeutung in der ,duch den Vereinssekretär Zoltan Alb Stadtwirtschaft zukommt, freizubekommen. Im Kufig, der die Verdienste desselben und um diesen Beschluß hat jedoch Herr des Advokaten Dr. Stefan Kovách um Schlesinger, der seine Teen Lolalitäten im Meierhof besigt, gelegt. Rebenveredlungskurs. Der für. ung. Meinbauinspektor UTicsnon wird von morgen den 1. Februar an täglich von 8 bis 12 und von 2 bis 4 Uhr im Bauernbundlokal am Alten Kornmarkt 26 Broteste ineinen Rebenveredlungskurs abhalten. Die Dedenburger MWirtschaft die Vollabstimmung würdigte. Dr. Meiner wies in seiner Antwortrede darauf hin, daß der Berein mit seinen bescheidenen Kräften stets bestrebt war, Dedenburg eine ungarische Prägung zu geben. Schließlich begrüßte er den deutschsprachigen Schwesterverein “Goncordia” und die Gewerbetreibenden, die ebenfalls eine gewichtige Arbeit um die Rettung dieser Stadt leisteten. 5.Nach den Erwiderungsworten bedürften. Söhne werden zur Teilnahme“ ERSc Kindermeister8 Josef Golubich war der den und mögen ji. Hiezu geeignete, frisch geschnittene Reben, sowie auch ein gutes Rebenveredlungsmesser, möglichst von der Klima S, Kunde und Sohn im Dresden, und einen Abziehstein mitbringen. Außerdem wird Donnerstag (Feiertag) um 5 Uhr nachmittags im großen Rathaussaale ein interessanter Vortrag über Weinbau und dessen Schädlinge gehalten, wozu alle Weinbautreibenden eingeladen werden. Der Rebenveredlungskurs wird am Samstag den 4. Februar nachmittags beendet. Bei der Wien-Nipang-Schneebergbahn. Die Direktion teilt mit, dass ab 1. Februar 1999 auf ihren Linien die Erhöhungen der derzeit gültigen Fahrpreise, Kraftläke und Gebühren im selben prozentuellen Ausmaße, wie auf den österreichischen Bundesbahnen und der Südbahn eintreten. Danach werden die normalen Zivilfahrpreise und Gepädkläge auf das Vierfache, die Preise der Strebensarten für Angestellte und Arbeiter auf das Dreifache. Die Preise der Schülermonatsfarten auf Das Doppelte der gegenwärtig gültigen Anläße err= höht.. Die Frachtjäge erfahren im allgemeinen eine Hinauflögung auf das Zweieinhalbfalhe Näheres tt dem Verordnungsblatt für Eisenbahnen, Schiff- und Luftfahrt Nr. 5/22 und den in den Stationen ausgehängten Rund- Schlag einer Sammlung 1700 Fronenmachungen zu entnehmen. Der 1. Februar (Mittwoch). Rath.: Ignatius ; Prot.: Brigitte. — Gedenklager 1814 zog Blüchers über Napoleon bei La Rothiere. — 1910 der deutsche Dichter Otto Sutins een in Dresden gestorben. der Promotion, Der BBrofessor. Oedenburger Bernlimeegommahns Alering Sarami bestand dieser Tage in Budapest mit glänzendem Gefolg das Doktorat. Seine Promotion erfolgte Sonntag, den 28. Jähner: Das Programm der ‚Fashingeliedertafel des M.G.:3. en eine - Dem Verein ist es gelungen, Die Herren Professor Zupancic (Cello) und Professor Tibor Marchet (zweite Violine) zur Mitwirkung im Streichquartett zu gewinnen. Die Veranstaltung wird demnach auch den Meusikfreunden zum sachtreichen, franz“ erfährt im Segter Stunde wertvolle Bereicherung. figung wurde der Beschluß gefakt, städtiiche a + Bolarforscher Shadleton. Aus Montevideo wird gemeldet, daR Der be rühmte Südpolaroriker Sir Ernest Shadleton während einer neuen Expedition am 15. Jänner an Brustbräune gestorben ist. Sir Ernest wurde im Jahre 1874 in Kilten Houseban geboren, hat also nur ein Alter von 47 Jahren erreicht. Shadleton untersnahm seine erste Südpolexpedition im Jahre 1908, und rang nach einer Dauer von 126 Tagen bis 88 Grad, 23 Minuten vor. Bei seiner zweiten Expedition im Jahre 1909 kam er bis zum magnetischen Südpol. Im März 1909 erforschte er Das Gebiet des Erebus. Bei einem Dezennium gelang es ihm den Südpol zu erreichen. Große Theaterkatastrophen in Amezifa. Nach einem New Yorker Funkspruch, brach Samstag abends während der Vorstellung im Rinderbodertheater in New York Feuer aus, das mit rasender Geschwindigkeit um si griff und das ganze Theater alsbald in ein Slammenmeer füllte Bis Sonntag früh halb 3 Uhr waren aus den Trümmern 40 Leichen geborgen. Die Zahl bis 100, die der Verlobten auf 100 bis 200 geschätt. — Aus Mashington wird gefabelt: Gestern abendstürzte infolge des Schneefalles das Dach eines Kinos ein. Bisher sind 124 Tote und 50 Verlobte aus den Trümmern des eingestürzten Lichtspieltheaters geborgen worden. Unter den Verunglückten befindet sch der Dritte Sekretär der italienischen Botschaft Thomaso Alfereto,. Schneestürme in Nordamerika. Aus Washington wird gemeldet : Tagen herrschen große Schneestürme, die sogar den Straßenverkehr verhindern. Die Hauptstadt ist vom Telephon- und Telegraphenverkehr mit der Aırentwelt geradezu abgeschnitten. Samstag hätte der Senat eine Situng halten sollen, doch sind bloß 49 Senatoren erschienen, umd auch diese gingen eilig nach Hause, weil sie Di: eingefänelt zu werden. Der tödlich Verunglückten wird auf 70 - Seit. Benin — Alleinlsertichers (Drahtbericht der Dedmburger Zeitung) »BHelnanorE-31Jannek Aus Moskauwird gemeldet dan dre owjetreg1erunn kurz vor Beginn der Konferenz von Genua eine Erklärung veröffentlichen wird, wonach den Flüchtlingen volle Amnestie zugesichert wird, falls sie si zur Heimkehr entschließen. ‚Mehrere Zeitungen behaupten, daß es zwischen Lenin und Tropfi zum Bruch gekommen sei und da Trogfi sich in naher Zukunft zurückziehen werde, die Erholtung stosten für König Karl. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung”.) Graz, 31. Zänner. Die „Tages- Pot‘ meldet aus Belgrad: Der gestrige Minissterrat hat auf Antrag des Ministers,des Meukern Dr csics den Jahresbeitrag Jugoslaziens für ‚König Karl mit zwei Millionen K$rancs festgesegt. Der Beihlub wird der Botschafterkonferenz bekanntgegeben werden. Rtin .= Attentat auf den japanischen Ministerpräsidenten. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung”.) Berlin, 31. Sänner. Die „Deussche Allgemeine Zeitung“ meldet aus Tokio: Der japanische Ministerpräsident Vicomte Tarahashi ist das Opfer eines Mordversuches geworden. Ueber den Zustand des Ministerpräsidenten verlautet wo nichts. Der Attentäter, ein junger Bauer, wurde sofort verhaftet. Bei der Untersuchung des Vorganges kam die Polizei auf die Spur eines von langer Hand vorbereiteten Komplotts, das sich die Beseitigung von hundert der angesehenten japanischen Staatsmänner zum Ziele geießt hatte. Verantwortlicher Redakteur: „Arthur Baintner. Herausgeber, Drud“ und Verlag: Röttig-Romwalter Druscherei.4.:G. ae ET . ge