Oedenburger Zeitung, Mai 1922 (Jahrgang 54, nr. 98-121)

1922-05-03 / nr. 98

RENT FT SFT ID­­ER a Site 2. — Nr. 98. der Bez. und ‚des Handels, die das wirts­chaftliche Aufblühen unseres Vaterlandes und unserer Stadt sichern, auch weiterhin zu bes­tätigen.” . ® . Rad­iener erteilt Kam­mervräfer Spiegel das­ Wort Rudolf H­lles,Chef­ des Möbels haufet Leopold Kopftein­" | 8­ellenz! Wir sind nicht hieher gekommen, um­­ zu politisieren. Der Vorredner Dr. Jltäs hat dem Herrn Minister Har ımd unverkennbar die Diagnose der wirtschaftlichen Lage unserer Stadt bekanntgegeben. Ich will mich nicht im Wieder­holungen einlassen und deshalb betone ich nur, daß der Grund aller unserer Schmerzen und unserer katastrophalen Lage einzig und allein der Anschluß der westlichen Teile an Oesterreich ist. Debenburgs Handel und Gewerbe war nicht nur festgewachsen mit dem­ heutigen Burgenland, sondern ich behaupte ganz entschieden, daß zumindest 50 Prozent nur von der Bevölkerung der angeschlossenen Gebiete lebten! Das sind Tatsachen ! Schöne Versprechungen haben wir bisher reich­­lich gehabt, und vielleicht ist es auch nicht der den Mangel Ein­ Erzellenz guten Willens, daß wir über diese Lage noch nicht hinweg sind. Grit in diesen Tagen wieder durcheilte die Stadt die Hiobepost, daß Raab den Schweiner­markt bekam! Erzelenz! DVergangene Mod­e erschien eine Negierungsverord­nung, laut i welcher die Ausfuhr von Lebendvieh nach Oesterreich verboten wurde. Diese Verordnung bat die Ernährungsfrage Wiens und Niederösterreich in eine katastrophale Lage oerrat. Wir Kaufleute suchen darin nichts Poli­­tisches and konstatieren nur, daß die Negierung DOesterreichE durch ihre Organe uns zu wissen gibt, daß wir ein Leid und ein Weh haben und ums gegenseitig helfen sollen. Erzellenz! Jeder einzelner Teilnehmer dieser Versammlung ist beseelt von dem Wunsche, daß er­­ sein Geschäft und seinen ‘Betrieb wieder ins alte gewohnte Gleis Bringen Fan. Wir bitten um Ihre Intervention bei der Regierung, daß in Ver­­bindung mit der Fleischversorgung Wiens unsere Regierung trachten soll, mit Desterreich eine Ver­einbarung zu treffen, die es der Bevölkerung des Burgenlandes ermöglicht, dab, sie ihre Waren wieder bei Wmd einkaufen und imgehindert ins Burgenland einführen kun. Wir sollen hier nicht politisieren, sondern unsere Elementar­­tete fordern: Wir wollen leben! Denn wenn nicht bald die zugesagte Hilfe formmt, so wird die schon an ihrem Mark kranke Stadt unrettbar zugrunde gehen!”­­­ « Innenminister Klebelsberg erklärte, daß er das Schicksal Oedenburgs mit regem Interesse verfolge und alles daran setzen wird, um­­ angesichts der drohenden wirtschaftlichen Krise schnellste Abhilfe zu schafffen.Gret­­­ suchte um schriftliche Niederlegung der Vdr­­schläge und Bitten, damit er an kompetenter Stelle ehestens Schritte unternehmen könne. Er erklärte dann zur sichtbaren allgemeinen Freude, dab der Ministerrat im P­rin­­zip die Errichtung eines Grport­­viehbmarktes in Oedenburg­ bes­chlossen habe. Um 1 Uhr mittags wurde die Konferenz nach den Schlußworten des Präsidenten, der dem Minister für sein Er­­scheinen und­­­ sein Wohlwollen dankte, ge= schlossen. "335 DB ERNAR re Öederburger Zeitung 4 Wittwod, 3, Mit 1922. Graf Mlcbelsbergs SBrosrammrebe Der große Rafinosaal füllte sich gegen Halb 4 Uhr nachmittags mit einer dichtgedrängten Menschenmenge. Unter den Grißienenen des mersten wir’ Leute jeden Berufes und jeden Standes, eine Gruppe Wirtschaftsbürger nahm in der Nähe des Podiums Aufstellung. Die Versammlung verlief der anerkannt diszipli­­nierten Deukungsart der Oedenburger Bür­­­ger gemäß in vollster Nähe und unter großer Aufmerksamkeit. Am Tische der Journalisten, an dem auch ein Mitarbeiter des „UTAB. “ sah, herrschte eine gewisse feierliche Erregung, da es hieß, daß Graf Klebelsberg nicht nur eine lofal gefärbte, sondern eine Nede von Vandes­, in internationaler Tragweite halten ÄNETDE. Um 4 Uhr nachmittags, als auch das lebte Sdhen im Saale beseßt war, eröffnete Der Vräjfes des Handelsgremiums, Buchhändler Karl Schwarz, die Versammlung, wobei auf seinen Antrag, unter dem Präsidium des Ge­­richtspräsidenten, Kurialrichters Karl Marhonhfy folgende Herren ald ® Deputation zur Einführung des Innenministers Klebels­­berg ‚gewählt wurden: Dr. Eugen ger­­genyi, Megander Klein, Georg Reise, Ludwig Tepper, Gustav Roth und Michael Kremser. S­­on Applaus begrüßt, erschien dann der Angeord­netenkandidat Oedenburgs Graf Kle­­belsberg, begleitet vom Obergespan Eugen v. Fertfas, im Saale, worauf Herr Karl­­ Schwartz den Minister in beiden Landes­­sprachen willkommen hieß. Unter anderem führte er folgendes aus: „In der vergangenen Nationalversammlung erschienen die Herren Abgeordneten immer verspätet. Und wenn sie einmal tagten, so erschöpften sie durch Monate Hindurch die Zeit mit Debatten über prinzi­­pielle­ und Rechtsfragen. Sie hielten stürmische Diskussionen über panamistische Angelegenhei­­ten­ ab, anstatt dieselben dem Gericht zu über»­u geben.. Wir künnen sagen, daß die vergan­­gene Nationalversammlung ih­­rer Pflicht nicht Gen­üge leistete! ‚Charakteristisch ist hiefür eine Aeußerung des ‚Ministerpräsidenten, dab die Nationalversamm­­­lung fast nur im Verborgenen arbei­­ten konnte. Nedner erhofft in dieser Hinsicht für ‚die Zukunft einen Umschwung und ersuhht den Kandidaten, seine Programmrede halten zu wollen. Einleitende Worte. Al ih min Graf Klebelsberg zu seiner Nede anschidt, merkt man­ ihm Die Keer­de und den Stolz deutlich an, die ihn bei dem­ Gedanken erfüllen, daß ihn die vornehm denkende Bürgerschaft dieser Stadt das Man­­dat angetragen hat. Seine zweistündige Nede, die oft von stürmischen Beifalls- und Zustim­­mungseufen unterbrochen wurde, zeigte seinen Wählern, daß er in der schwierigen Kunst ein­­[Drudspoll zu sprechen seit seiner Texten Pro­­grammrede große Fortschritte gemacht hatte. Er verstand es, während zweier Stunden, selbst seine politischen Gegner vollkommen im Banne seiner einfachen, padenden Gesten und seiner fließenden und gedanklich überaus rei­­chen Rede zu Halten. Nach dem vom UTKB­ aufgenommenen Terte führte­ er folgendes aus: „Meine hochverehrten Damen und Herren! Ich kann Ihnen versichern, dag es unter den heutigen, schwierigen Verhältnissen nicht gerade zu den größten Annehmlichkeiten des Lebens gehört, ungarischer Innenminister zu sein. (Zustimmung.) Unter­ jene nicht gerade angenehmen Aufgaben eines Innenministers gehört auch die sogenannte Verteilung der of­­fizieller Kandidaturen. Dies ist eine sehr un­ angenehme Aufgabe, da es viele Kandidaten, hingegen wenig Bezirke gibt, weshalb man nur wenig Ansprüche befriedigen kann und man ih notgedrungen mit vielen beffeindet. Einen sogenannten Vorteil hat jedoch der Armen­­minister und diestift, daß er für sich einen so­­genannten sicheren Bezirk wählen kann. “ habe, obgleich ich wußte, daß ich in der Stadt Oedenburg einen Gegensandt- Daten bekommen werde, gefühlt, daß ich eine Untreue begehen würde, wenn ich nicht die Oedenburger Kandidatur annehmen würde (Zustimmung: Gliencufe.) Als nach dem Aus­sammenbruch der Proletarierdiktatur die Stim­­mung no eine sehr gereizte war und der früheren Rolitifer sehlechte Zeiten har­ten,, damals, als ich nichts anderes sagen konnte, als daß ich die Interessen der Stadt Dedene­burg ehrenvoll vertreten werde, waren sie so gütig, den Staatssekretär Graf Stephan Ti»­a3 zu kandidieren. Ich hätte es nicht für anständig gehalten, wenn ich dem Wahl­­kampfe ausge­wichen und mir wo anders einen­­ Bezirk gesucht hätte. Vor einem Monate er­­schien ich in Dedenburg, um mein Programm zu entwickeln. Am Vortage trat eine unend­­lich traurige Begebenheit ein. Seine Majestät König Karl der Vierte starb und ich hielt es nicht für schie ich, meine Programmrede in einem Zeitpunkt zu halten, imo die Seele eines jeden pietätsvhollen Ungarn mit aufrichtiger Trauer erfüllt war. Auch die Pflicht rief mich nach Budapest zurück. Inzwischen mußte ich den Ministerpräsidenten vertreten, so daß ich erit heute in der Lage bin, mein Programm Ihnen vorzulegen. Verehrte Damen und­ Herren­ . se politischen Neden, die ich in Oedenburg hielt, habe ich stets die parteipolitischen Nug= einanderfegungen vermieden, da man in der heutigen schwierigen Lage des Landes in Wirklichkeit nicht danach­ zu suchen hat, was Ungarn von Ungarn trennt, was zu Partei= spaltungen führt, sondern das, was uns zu­ ja­mmenhält, was uns im der schweren Arbeit der Rettung des V­aterlandes vereinigt.­­ (Zu=­stimmung.) In die­jenigen Wahlbewegungen wurde jedoch als parteibildendes Leitprinzip eine heute unlösbare Frage, die K­önigsfra­ge geworfen und daher bedroht uns Die fahr, daß die Nation sich in zwei feindliche Lager spaltet. So wünsche meinem Protest Ausdruck zu ver­­leihen, daß man die Königsfrage in dieser Wahlbewegung aufwerfe,­ da die Königs­frage eine nationale — und feine Parteifrage ist —, die man zu KRorte Ich­­zweden nicht ausnüßen darf. (So ist’s!: Leb­­hafte Zustimmung.) Ich sehe hierin eine ums so größere Gefahr, als wir nach dem Aus­­gleich, beim Beginn des ungarischen parlamen­­tarischen Lebens die Ausgestaltung unserer Parteien verfehlt haben. Nach dem Abschlag des Ausgleiches von 1867 mußte es für einen jeden Eingeweihten offensichtlich sein, dab sich uns zwar die Möglichkeit einer riesigen inner­­politischen Entwicklung und eines Aufblühens eischloß, jedoch war es bei den damaligen Kräfteverhältnissen unmöglich, auf au­ßen­­pol­itischem und militärischem Gebiet unsere Unabhängigkeit zu erkämpfen. Troßdem en­t­­wickelten sich unsere Parteien so, daß ein Teil auf der Grundlage des Ausgleichs stand, wäh­­rend der andere, die 4Ser-Partei, die staats­­rechtliche Grundlage prinzipiell zurückkwies. So stand­­ neben einer regierungsfähigen Partei eine der Regierung unfähige Opposition und die Parteien konnten sich auf diese Weise im Besite der Macht nicht gegenseitig ablösen, jene Wechselwirtschaft der Parteien, die zum konnte bei uns nicht zur Geltung kommen. (Zustim­­mung.) Dsere späteren parlamentarischen Uebel künnen größtenteils darauf zurückgeführt werden, da unsere Väter nach dem Ausgleich die Ausgestaltung der ungarischen Parteien verfehlten. Sekt, da nach der Auflösung der österreichisch-ungarischen Monarchie 67 und 48 aufgehört haben, parteibildende Prinzipien zu sein und wo unsere Parteien sich auf Grund neuer Prinzipien ausgestalten müssen, sind­ wir wieder daran, uns über eine derzeit uns lösbare Frage in den Haaren zu liegen. Wer sich einbildet, daß die Königsfrage nur unsere innere Angelegenheit ist, verrennt die europäische Lage. (Zustimmung.) Die un­­garische Königsfrage­n­ infolge ihrer anker­­ordentlichen Tragweite eine mitteleuropäische, ja allgemein europäische Lage, an deren L­­jung zahlreiche Faktoren interessiert sind. (Zu­­stimmung.) Wir stellen und vergeblich auf je­­nen, vom Gesichtspunkte des internationalen Rechts aus zweifellos forresten Standpunkt, daß eine jede Einmengung in die Löjfung der Königsfrage unsere Souveränität verlebt. Wir hätten seine Macht, diesen unseren Standpunkt Gültigkeit zu verschaffen. (So ist’s! Lebhafte Zustimmung.) Wer möchte sich wohl, in jener Atmosphäre der Gewalttätigkeit, die Europa erfüllt, um die Souveränität, um die Rechte oder gar Empfindlichkeit der Besiegten küm­­mern! Wenn wir die Königsfrage, sei es durch die Restauration des Hauses Habsburg, sei es wollten, wir wären so viel Beeinflussung und einem solchen Druck au­sgejekt, dab min die Frage unserer Nationalehre gemält und unses in der Nichtung der freien Königswahl, Töten ‚ren Interessen entsprechend zu lösen nicht im­­stande wären. (Bestimmung.) Und gerade diese Frage wird von der einen Partei zum Grund­­stein ihres Programms gewählt. Ich be=­trachte ein jedes politisches Programm als einen Wechsel, der in dem Augenblid­ig wird, zu dem das betreffende Programm fi der Mehrheit der Nation versichert. (Zustim­­­mung.) · Stellen wir dari­ch b­etracht ungenau, was in jenem Falle eintreten würde, wenn bei den Wahlen jene die Minderheit erhielten, die die Restauration ‚auf ihre Fahne schrieben? Die tatsächliche diplomatische Lage, die mit dem Versuche der Verwirklichung verbundenen un­endlichen Gefahren erkennend, wären sie je gezwungen, die Frage auszuschalten und i­hm­ überzeugt, daß die wirklich­ guten P­atrige­ten dieselbe auch unbedingt ausschalten wäre der; dadurch würden sie sich jedoch nur ihre eigenes Lager entfremden, ihr eigenes Lager mit der Empfindung der Guttätschung er­­füllen. In jenem Fall jedoch, wenn sie beim unausbleiblichen Einschreiten der Entente, auf die feierlichen Mittel hin, ihren Plänen nicht entsagen würden, wären wir nach­ der Anwen­­dung wirtschaftlicher oder anderer­ Zwangs­­mittel, einer ganzen Reihe von Gifthütteruns­gen ausgejegt, die­ wahrscheinlich zu einer neuerlichen Katastrophe führen würden. (Au­­stim­mung.) Und ich frage Sie, fünnte dieses verblutete und zugrunde gerichtete Land eine neuerliche Beseßung, ein neuerliches. Unglück ertragen!? Auch im­nerpolitisch bi­nt die Aufrollung der König­frage die­ größten Gefahren in sich. Es ist allgemein bekannt, hat in Trans=­danubien der Gedanke, einer Nestauration des Hauses Habsburg viele Anhänger hat. Die­ Theißgegend wiederum, die Tiefebene, neigt sich der freien Königswahl zu. Wir missen auch, daß die Königsfrage überall in der Welt der gefährlichste Sauerteig der bürgerlichen Zuwietracht war, der oft zu einem Bürgerkriege führte. — Heute, wo die Kleine Gatente mit schadenfrohem und gierigem Bli auf uns sieht und auch­ den geringsten Schwächemoment, der sich in unserem innerpolitischen Leben zeigt und ein Vorzeichen der Auflösung feim kann, feststel­t, dürfen wir nicht der Kleinen Entente diese göttliche Freude bereiten, dürfen wir uns feren in beseßten Gebieten wohnenden Brite heute nicht aufgerollt werden darf und dab­ei daß wir­ zu einer solchen Zeit als­ Feinde gegeneinander intrigieren. Wer heute die Kö­­nigsfrage aufs Tapet bringt, hat nur die eine Gut­ehuldigung, daß er mit weiß, was er sei­­ner Nation gegenüber fündigt. (Lebhafte Zur­stimmung.) Aus unseren Auseinanderfeguns gern ziehe ich den Schluß,­daß die Königsfrage hewte nicht aufgerollt werden darf und­ daß es ein M Wahnssinn wäre ji wegen einer. Trage zu entzweitem Die heute nicht attuweit' ist. (Zus­im­mmeng.) Verfassungsrechtliche Beleuchtung der Königsfrage. ,,Sie könnten michs ist Recht fragen,was meinesverfassungsrechtliche Auffassung von der König­siage ist Diesbezikglich kann ich fol­gendes antworten:Ich konnte den Trianoners-Frieden als Abgeordneter von Oedenburg nicht dotieren. Dies hätte nämlich bedeutet,daß ich als­ Abge­­ordnester Oedenburgs der­ AbtrennungQedetzburgs von­ Ungarn beipflichte.Wenn ich jeb·ech,zuue Ben­ viel Abgeordneter von Ikecschmet gewesen wäriq hätte ich denselben unbedingt votiert,da ich diehrant­­wortung für die ans dek Verwerfung des­ Friedens­­verzages resultierende zp Folgensucht hätte auf mich nehmen können.Die Behauptu­ng ist lächerlich, daß jhne Abgeordnetephd jeden Frieden von Trianon annahmem nicht solche gute Patrioten wären,als jene,die­ sich vor der Abstimmung entfernte und enn es handelt sich fast mein ab­ gezwungenes Gesetz Rechtlich ist diei Lnge ganz dieselbe,wie mit d­em Gese­cktikele VIL von 1921.Von jeneih die dieses Gesetzvackierteich kann man überhaupt nicht behau­xter1,dass sie die Restauration deB Har­fe Hasbswurtz im Stich gehalten hätte SkuchhIHrJt von einem durch­ außenpolitischennuch ausgezwunkgemu Geses die Rede,dessen gesetzliche Eigenschatz war nicht be­­zweifelt werden dax Lauf dessien Abert denmngedoch zur geeignetensrist mit gesetzlicheaneinhius Inmitten ein jeder Bürger berechtigt ist.Ich erwährtte bereits,daß hietzt der gegenkwäftige Standpunk­ überhaupt ungeeigneth Becciesch Gelegenheit wijl ich nur vdor einem wakuenwnd dies ist die Anzweiflung der formialen Gesetzeskraft des Gesetzartikeks XLVLILVMWZL Die­ An­­zweiflung der GültigkeitscieseLe ist ein gefähr­­licher Abhang. Wenn wir uns einmal auf demselben in Bewegung sehen, dann wird­ jede Interessen­­gruppe von anderen Gefegen euffären, daß dieselben ungültig sind und wir bverfitten in einen Rechts­­haus. (Zustimmung.) ALs ich­ im Dezember des Vorjahres in das Kabinett Bethlens eintrat und den Eid des Innenministers einnahte, hörte ich ansählich der oftmaligem Lärmszenen im Par­­lament aus dem Stimmengewirr, plöblich eine Stimme, einen Z­wischenruhr „Geheimer Rat“. Es entspricht der Wahrheit, daß­ Klebeleberg-Generati­­onen unter dem Hans Habsburg als Soldaten oder Beamte dienten und daß auch ic geheimer Rat bin. Beim Beginn der Nationalversammlung, als die Anhänger der Legitimität so sehr spärlich waren, kämpfte ich gegen die Inartikulierung des Eberthauer Briefes, sowie im allgemeinen Dagegen, daß die Entthronung schon in dem Gejegartitel IL.­chon 1921 ausgesprochen werde. Im allgemeinen getrane ich mich auch­ für jene geheimen Natschläge, die ich so frei war im Wege des aus Debenburg stammenden Hofrates Rudolf 365 und im Wege eines über internationale Verbindungen verfügenden ungarländischen Provinzialchefs eines Mondardens Seiner Majestät zusammen Ließ, einzutreten. Ich gab bekannt, daß die Strömung der Zeit für die Restaurationspolitik tätig it und das eben darıum bei der heutigen augenpolitischen Lage Seine Prajestät auf seinen all­einen Putschversuch unternehmen solle. Anläßlich des zweiten Punsches war ich gerade in Oedenburg ı und erklärte unver­­züglich mehreren in diesem Saal fißenden guten Bekannten, als­ hier noch alle in einem Freuden­­­taumel waren, daß alles verloren ist. Ich sah die­­ Gefahr im vorhinein und erhob meine marnende­­ Stimme Mir wurde sein Gehör geschenkt und die Dedenburger Fragen: Geehrte Damen sind Herren! E38. gibt vielleicht seinen einzigen Bezirk im ganzen Lande, in dem außer den politiihen Landes­­fragen den Ortsangelegenheiten eine solche Bedeu­­tung zukommen würde, wie in Debenburg. Denn diese Stadt hat Seit­ dem Zusamm­enbrug, im Jahre 1918 unsagbar viel gelitten. Ich will jegt nicht von jenem schmerzlichen Sorgen reden, in den­en Diese Bevölkerung in den malvollen Jahren der Unge­­wißheit lebte, als noch die Möglichkeit bestand, daßs Debenburg im österreichische Hände fiele: Diese Trage ie gottlob endgültig abgeschlossen, und. so möchte ich­­ nur von der wirtschaftligen Krise sprechen. Ms nach dem Zusammenbruch­ der öster­reichische ungarischen Monarchie das gemeinsam­e Zoll­gebiet fisc: auflöste, verlor Oedenburg den öster­­reichischen Markt, wohin­ es Wein, Obst, Grünzeug und Zebenbevieh ex­portierte, und von iso es seine industrielen Bedarf bezog. Setz verlor die Stadt, durch dem­ Verlust des deutschen Teiles von West­­ungarn einen sehr ins Gewicht fallenden Teil ihrer wirtschaftlichen Umgebung. Dies ergibt für die­ Dedenburger Volkswirtschaft ihrere Folgen, die ein Fremder vielleicht eher bemerkt,­­als die Einheimi­­schen. Besonders an einem M­arkttag ist der Markt: unbeichteter, die Gafsen ausgestorbener und die Ge­­schäfte leerer wie früher. Wir müssen alles daran­­fegen, daß der wirtschaftliche Stillstand­ nicht: Über­­hand nehme. Nach­ meiner Ueberzeugung stehen uns ja jene Mittel zu Gebote, die Dedenburg zu einer­­größeren Blüte, demm je­ verhelfen können. 68 fan nicht geleugnet werden, daß. wir Heute. vor der großen Aufgabe der Nelonstruktion Deden­­burgs stehen. Der Ministerrat.. hat. ‚auf: ‚meinen Antrag im Prinzip beschlossen, in Dedenburg einen Erpoxtrindermerkt zu systemisieren und ich habe gerade fest in dieser Hinsicht Verhandlungen eingeleitet, Damit die für diesen Zweck erforderlichen Lokale und Einrichtungen uns zur Verfügung­ stehen. Von der weitungerishen Weingegend­ verblieb Um­­garn besonders nach der Abtrennung der Stadt Nuß, sozusagen nur Oedenburg und es ist daher unser­­dop­pelited Interesse und unsere Pflicht uns, der Angelegenheit der Dedenburger Weinproduzenten in energischerter Weise, anzunehmen. Diesem Ziwed: wird die in Ein­­­richtung befindliche Wingerschule, jedoch be­sonders die Organisation der Weinverwertung dienen. Und damit die weinproduzierenden Landwirte im des heutigen Webergangszeiten in keiner Hinsicht­ einer zu großen Schädigung ausgeseßt seien, wur­­den auf meine Initiative größere Weinläufe vor­­genommen, die­ natürlich die einleitenden­ Maß­­nahmen einer größeren Exportaktion sind. Auf meine Intervention hatte der Landesverteidigungs­­minister die Güte einzuwilligen, daß die Schönen­ Gebäude der Militäroberrealschule dan Zweden der Oedenburger montanistischen und forstwirtschaftl­­ichen Aademie zur Verfügung gestellt werden, womit endgültig das Verbleiben dieser schönen Iu­­stitution in Debdenburg gesichert wurde. Dies ist nicht nur ein großes wirtschaftliches Iniereife der Stadt, sondern jene Fugend, die für die Errettung dieser Stadt mit patriotischer Begeisterung ihr Wut vergaß, wurde­ einem jeden Dedenburger Patrioten besonders trngend wert. Dedenburg bleibt: nicht­ nur eine Stadt der Schulen, eine be­­deutende Bildungszentrale, sondern die Herbringung einer neuen Hochschule, kräftigt die kulturelle Posi­­tion Dedenburgs auch­ weiterhin. Der Herr Zauber­­verteidigungsminister hat mit der Weberiasiung des Gebäudes der Oberrealschule bereits dafür wen­nhaft getan, wie sehr er die großen Interessen der Stadt würdigt. Und eben darum hoffe ich, dab e8 auf Grund der­­ Verhandlung der Angelegenheiten familiger Dedenburger Kasernen im Wege einer militärischen und bürgerlichen gemischten Kommis­­sion, noch in unserer Macht liegen wird, den in Dedenburg so brennenden Solarmangel einigermaßen zu wildern. ·. a In Budapest sind große Arbeiten im Gange, um im­ Hinblick auf­ den Verkuff Fiumes im Aus­­bau eines mächtigen Donauhafens einen Kriag zu machen und zu finden. Aus Dedenbu­rg, meine sehr geehrten Damen und Herren, müssen wir einem kontinentalen F­reihbafen machen, bon wo unsere nach den österreichischen Alpenländern gerichtete Ausfuhr am zweckmäßigsten ausgehen fan. ‚Zum Teil habe ich bereits verfügt, teils werde ich noch verfügen, daß durch polizeiliche Maßregeln dem Verkehr Leine Hindernisse in den Weg gelegt werden und bei­ den mnit Oesterreich im Gange befindlichen Verhandlungen werden wir ständig die ‚Befriedigung der großen Interessen Dedenburgs im Auge behalten. In dieser Hinsicht erwarten sie von mir nicht so sehr Worte und Ber­prechungen,­­wie eher Taten. Von Stefan Tipa (Elfenrufe) lernte ich, daß man für sein­ Vaterland nicht Reden halten, sondern arbeiten muß. Und ich glaube, daß ich mit meinen Inter­­ventienten und meinen Verfügungen bereits dafü­r Zeugenschaft ablegte, daß ich für die Stadt nicht nur arbeiten will, sondern auch kann. . v. MWesen des Parlamentarismus gehört,­­ « nn ee Katastrophe trat ein. Jun meinem ki­scheidenen Wirkungskreis tat ich mein möglichstes ; mein Ge­wissen ist ruhig. Ich könnte, mich aud auf Zeugen berufend, aufrichtig jenem Rat mit­­teilen, den ich im Geheimen gab ı und ich würde es sehr twänschen, daß auch jene mit offenem Bitter ihre im Geheimen erteilten Natschläge bekannt­­geben mögen, die Seine Majestät Karl den Bierten im zwei Wunsche und hiedurch in die Katastrophe hineinrissen Seine Majestät schrieb im seinem an den Präses der Schweizer Republik gerichteten Brief, daß er es auf den Wunsch seiner wugar­­ländischen Anhänger für seine Pflicht hielt, ins Land zurückzukehren. Jedoch bis man trat noch niemand mit jenem Selbstbek­enntnis auf, hab ich e3­ war, der dem Könige die Rückkehr empfahl. ‚&3 hat den Anschein,­­als wen sie nicht in der Lage wären, für ihren im Geheimen erteilten Rat offen einzutreten. (Zustimm­ung.)­­ ·Die interessanten Ausführungen des MinistersGer die konfessionell Frage,über die Bedenkun­gs der Intelligenz bei der Führung­ des Landes, über die Wahlrechtsverordnung und die Reform des­ Verwaltungssystems bringen wir in unserer mora gigen Folge. Racstehend lassen wir jenen Teil und gleichzeitig­ den Schlaß der Nede: Klebelsbergs folgen, die als eigentliches Programm für uns Oedenburger: int: be­­sonderen: in Betracht kommt. ’ ” * *

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