Oedenburger Zeitung, Juni 1922 (Jahrgang 54, nr. 122-144)

1922-06-01 / nr. 122

_ -. nes. Oedenburg, Deäkpl. 56 Sprechstunden täglich von ı1 bis ı2 Uhr, Zuschriften sind Teens an die Schriftrcch­tung und nicht an einzelne Personen derselben zu richten. Fernsprecher Dr. 23 Einzelnummer + 4 RE RA.12. BOLIESUERERERREREREBRRESÜRZEREHENENNG Unabhängiges politisches Tags att fü­r alle Stände­­­­­verwaltung, Oedenburg, Denkplatz se­i Anzeigen und Abonnements werden in 2% unserer Verwaltung, Denkplatz 56 und Au in unserem Stadtlokal G@rabenrunde 72 angenommen. Fernsprecher Dr. 6 und 19 - Pre Gelangt mit Ausnahme von Sonntag an jedem Tag um 15 Uhr (3 Uhr nachmittags) zur Ausgabe. Bezugspreise: Monatlich 75 R, Va jährlich 225 R,­­s jährlich 450 R, ganzjährig 900 R frei ins Baus gestellt. donnerstag, den 1. Juni 1922. AK 54. Hadraans. Darum kam es für Dedenburg, 31. Mai. Der Innenminister it in seinem Wahlkreis unterlegen, die Wähler ga­­ben in überwiegender­ Mehrheit ihre Stimme einem Fremden, den sie nicht fennen und von dem sie nur Das eine willen, daß er ihnen Brot verspricht. Das it das Ergebnis des geitrigen Wahltages, ein Ergebnis, das allgemein überraschend gekommen it. Wohl war wegen der Spaltung der M­ählerschaft in drei Gruppen eine Stichwahl voraus­­zusehen, dag aber der Innenminister den vorher ausscheiden muchte, konnte niemand ahnen. Sites gut, daß es so tam? Darauf gibt es nur eine Antwort: Nein! Denn man konnte aus den Ich 5 ten Verfügungen des Grafen Riebels­­­berg die Ueberzeugung schöpfen, daß er gewillt war, für seinen Wahlkreis zu arbeiten. Berheigungsvolle Borarbei­­­­ten waren geleistet und hätten zweifel­­s 105 unserer schwer ringenden Stadt­ grobe Erleichterung gebracht. M Wichtiger aber ist die Frage, war­­um es so fam? Wir wollen absehen von irgendwelchen Mängeln der Orga­­nisation, persönlicher Mitstimmung zwischen den einzelnen berufenen Führ­e­ren der Klepelsberapartei. Tiefer forscht der Blick und findet offene Wun­­den. Die Vergangenheit raubte dem Innenminister für Die zukünftigen Sabre sein Mandat. Die­ Taten der Regierung für die Stadt kamen spät, zu spät, um für die Wahl so eine Wir­­rung zu haben. Zu lange Zeit­ hatte man nur Versprechungen gehört und da galt allgemach das Wort des Yaust: ‘, Die Botschaft Hör ich’ wohl, allein mir ‚fehlt der Glaube.­­Gewiß, das Mik­­trauen war nicht, am Plate, aber gegen: : nic­ht schwerer anzukämpfen, in Bid auf das Stimmenverhält­­nis in den verschiedenen Bezirken Takt noch weitere Schlüsse zu. Ein großer Teil der jüdischen Bevölkerung hatte ei den Sozialdemokraten zuge­wendet. Die Wellen, die das Budapester Bom­­­benattentat aufgewühlt hatte, wirften Ai diesmal in Oedenburg aus. DE Pe­ne a­e mit michtrauischer Aengstl­­er dak auf ihre Wünsche, fem weit He die Sprache und das Theater betrafen, und an deren Sprachrohr wir uns immer ge­macht hatten, nicht geantwortet wor­­den war. Und als rechtes und wichtigstes Moment verhalf die allgemeine Not dem sozialdemokratischen Kandidaten diese, gewaltige Mehrheit. Heute leidet­­ nur der Arbeiter, sondern an Beamte und Profellor und darum Haben viele, sehr viele aus diesen Krei­­sen, die einst als Mittelstand Stöße der bürgerlichen Ordnung waren, sozial­­-demokratisch gewählt. So kam es, wie es deshalb kommen mußte.. Was die Regierung daraus zu erlernen hat, darüber sprechen wir das nächstemal. Das bisherige Ergebnis. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“) SB. Budapest, 31. Mai. Das UTRB. meldet: Auf Grund der bisher eingelangten Meldungen hat die­­ Regierungspartei gestern abends über die Wahllage folgendes K­ommunique heraus­­gegeben : In 141 Bezirken verteilen sich die Mandate in folgender Weise: Regierungspartei: 35 Mandate, D. i. 601 Prozent Regierungsfreundliche Gruppen, u. zw.: Parteilose 2 Mandate, d. i. 14 a Heinrichpartei In 37 Bezirken werden Kriagwahlen stattfinden, und zwar: 1. nur zwischen Regierungskandidaten in 9 Bez, d. i. 63 Prozent I. nur zwischen OOppositionellen, u. ziw. 48er Kleinlandwirte gegen Sozial­­demokraten in ”'S Sozialdemokraten gegen Parteilose in 1 „ . Chriftlichnationale gegen Sozial­­demokraten in 1: 21 # IH. zwischen Regierungs: und oppositio­­nellen Kandidaten u. ziw.:­­—— gegen die Hußar-Ernstgruppe », Yarteiloje Liberale „» Chriftlide Dppofition ” Raflaypartei „» 48er Kleinland­wirte „» 48er Rofsuthpartei » . Landesverteidigungsp­artei ” Ruat Behat Rate Nn., Zusammen Insgesamt CU ve A Ca Dr CHE iu md RT EEE 25 Bez., d.i. 17 ° 5 Prozent 37 Bez., d. i. 25 ° 9 Prozent JACOBI Antinikotin - Ottoman Antinikotin - mm en Ottoman Zigarettenpapier sind weitbekannt! 07 5759 Abonnieren Gie die „deden­­burger Zeitung“ Anmuierung eines Nandats? (Drahtbericht der „Dedenburger Zeitung“.) SB. Budapest, 3. Mai. Im Rumpfkomitat Bereg, das die Orb­haft Tarpa zum Komitatslis hat, it gegen den Regierungskandidaten Sustiz­minister Tomcsanyi Ermit Nagy als Gegenkandidat aufgetreten und aus dem Maatk­ampf siegreich hervorgegan­­gen. Der Wahlpräsident hat jedoch dem Sieg Ernst Nagys nicht verkündet, sondern die Wahlarten an den Zentral­ausschuß des Komitats geleitet. In Kreisen der Einheitspartei ist man der Ansicht, daßs das Mandat Nagys annulliert werden müsse, seinerzeit als Oberstuhlrichter wegen angeblich kommunistischer Um­­triebe enthoben wurde. Laut Wahlord­­nung können aber Beamte, die wegen ihres Verhaltens während der Kom­­mune im Disziplinarwege entlassen wurden, nicht gewählt werden. Von oppositioneller Seite wird darauf­ hingewiesen, das Naay schon während des Chterházy Regimes aus dem Staatsdienst ausgetreten sei und erst später unter der Karolygi-Regierung Regierungskommilitär im Komitat Ber­zeg wurde. Während des Kommunis­­­­mus habe er sich nichts zuschulden kom­­men lassen. Uebigens sei die Wahl­­annullierung auch formell unmöglich, da die Kandidatur schon bei Einreichung des Empfehlungsbogens­­ hätte zurückge­­wiesen werden WERBEN. Ida er dr­­ombenanschlan­­genen Kliinbethitänzer an den­ ­ Brahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) SB. Budapest, 31. Mai. Wie bereits mitgeteilt, hat sich der Ober­stadthauptmann noch im Laufe des geistzigen Abends auf Grund der im „Bácsmegyei Naplo“ enthaltenen Daten mit der Budapester Gesandtschaft des S9S.­Staates in Verbindung geregt und um die Mitteilung aller näheren Daten über die in Szabadfa erfolgte Verhaf­­tung des angeblichen Täters , Oeza Balla ersudt. Die Gesandtschaft er­­härte sich bereit, sich sofort telegraphisch an das Ministerium des Innern im Belgrad zu wenden, und so ist Aussicht vorhanden, das über die Person und das etwa abgelegte Geständnis des Geza Balla bald authentische Informationen in Budapest eintreffen werden. Der Anklagesenat fällte gestern den Beibluk, daß der Redakteur des Or­gans der Erwachenden Ungarn Michael Gyallai gegen eine Kaution von 50.000 K­auf freien $uR gestellt werde. Das Enthaftungsgesuch des Gestwirtes Ked KRucsera wurde abge­wiesen.­­ militärischen Behörden von Jjtip ent­­deckken in zwei Mühlen eine große Menge rufiicche Mannlichergewehre und Munition. Bei den Müllern wurden kompromittierende Schriften v­orgefun­­den, die darauf hinwiesen, daß bulgaris­­che Irredentisten in Mazedonien einen­­­­ Aufstand vorbereiten, nahmen zahlreiche V­erhaftungen vor. Aufstand in Mazedonien? (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung”.) SB. Belgrad, 31. Mai. Die Die‘ Behörden ie er a | ; 3 f

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