Oedenburger Zeitung, 1922. August (Jahrgang 54, nr. 171-196)
1922-08-01 / nr. 171
. .Sekkex.—Nr."Isl. = Vom Komitapanz Totthikalied der landunwirtschaftlichen Einigungskommilston, hat von seiner Stelle abgedanft. Seine Stelle wurde der unseren Bizegespan mit dem Csornaer Gutsverwalter Bela Saieberth beset. j Spenden. Für die Familie Shey spendeten im Polizeiamte: Kaufmann Leopold Hahn und Kaufmann N. 9. je 1000 K, N. R. 55 K und Kaufmann N. R. 5000 K. Heldeninaugurierung. Laut dem Verordnungsblatte der Oberstatthalterschaft des Heldenstuhles vom 22. Juli 1922 findet die für dieses Jahr systemisierte Heldeninaugurierung am 15. August 1. 3. statt. Zu Helden werden aus der Stadt Debenburg folgende Personen vorgeschlagen: Oberleutnant t. d. Ref. Matthias Kladler, Heldenleutnant des Bezirkes Oebenburg, änderte seinen Namen mit innenministerieller Erlaubnis auf Karvaly , Oberleutnant Franz Zalatos, Plaghalter bed Heldenfapttand des Komitats Dedenburg; Major Viktor Lippfay de Szombathely, Bataillonskommandant des 5. Inf.-Reg. Oedenburg , Husarenrittmeister Paul Bongrácz de Szentmillod et Odor, Oedenburger Husarenregiment Nr. 3; d. Eugen 9439, Oberleutnant z. d. Nef., Oberarchivar der Stadt Dedenburg; Oberleutnant Stefan v. Daapid- H439Y, 5. Inf-Neg. Dedenburg ; Leutnant Jonas Bokor, Dedenburg, Lubovita: Akademie; Feldwebel t. d. Ref., Zandiwirt Johann Hofer, Dedenburg, änderte seinen Familiennamen mit innenministerieller Erlaubnis auf Höfalvi; Nefervtit Julius Samuel Reisch, Landwirt in Dedenburg, änderte seinen Namen mit innenministerieller Erlaubnis auf Radnat; Nefervefeldwebel Theophorus Steeg, Landwirt in Dedenburg, änderte seinen Namen mit innenministerieller Erlaubnis auf Szigeti; Reserve-Offizierstellvertreter Alois Kramer, Gastwirt, Dedenburg, änderte seinen Familiennamen mit innenministerieller Erlaubnis auf Röves; Beruf 3:Offizierstellvertreter Stefan Kovaca, Dedenburg, 8. Husarenregiment; Michael Schet, Ref. Zugsführer, Staatspolizeiwachmann, gestorben. Michael Schetjun, Oedenburg, Anwärter de Borgenannten, Vater und Sohn änderten ihren Familiennamen mit innenministerieller Erlaubnis auf Mezöft und schließlich Berufs: Stabsfeldwebel Sofef Darovecz, 5. Infanterieregiment, Oedenburg. — Die Inaugurierung erfolgt in Budapest auf der Margaretheninsel auf dem Sportplage des Athletischen Klube. Sämtliche Vorgenannten haben am 13..d. M.. in Budapest einzutreffen, imo sie von einer Deputation empfangen werden. Zwece Vorbereitung der Feierlichkeit: Haben sie am 14. J. M. vormittags 8 Uhr auf dem "genannten Plate auf der Margaretheninsel pünktlich zu erscheinen. Die Hauptfeierlichkeit findet auf eben demselben Plage am 15. August um 10 Uhr vormittags in Anwesenheit des Neiddverweserd und sämtlicher Mitglieder der Regierung statt. An dem Bankette können nur inaugurierte Helden teilnehmen , Kosten etwa 500 Kronen. Für sämtliche Kosten und Spesen haben die Beteiligten selbst aufzukommen. Um den Telephonverfehr mit dem „Burgenlande“ wieder zu ermöglichen, arbeiten Angestellte der österreichischen und ungarischen Postverwaltung seit einigen Tagen ununterbrochen eifrig an der Instandregung der Linie. Achtung — Hundebefiger! Das Polizeipresseblatt teilt mit, daß jene Hunde»befiger, deren Tiere durch den Abbrecher beschlagnamt wurden, si wegen Wiedererlangung derselben am die Veterinärbehörde I. Instanz zu wenden haben. Demn wenden sich die Varteten wegen der Herandgabe ihrer eingefangenen oder beschlagnahmten Hunde an dieolizeibehörde, die jedoch mit dieser Sache nichts zu tun hat, diesbezüglich nicht das geringste Verfügungsrecht bef ist und dem Warenmeister bei seinen Streifen lediglich die nötige Bradhialgewalt zur Verfügung stellt. Kompetent in der Sache it nur die Veterinärbehörde, die im Nathause (II. Stod) amtiert und an welche sich in Hundeangelegenheiten die Parteien zu wenden haben. Der Oedenburger Männeransangsverein „Liederfrang“ veranstaltete Samstag den 29. Juli 8 Uhr abends im weiken Saale des Hotels „Bannonia“ bei gedechten Tischen einen gemütlichen Familienabend, an welchem außer den Sängern mit ihren Familienangehörigen viele andere Personen erschienen waren. Unter den Erschienenen bemerkten wir auch den rührigen Vereinsvorland Mvolf Schneeberger um Vereinsanwalt Dr. Josef Müller. Den mufikalischen Teil des Abends besorgte die Zigeunermufikfapele Marfay. Im gewissen Zwischenräumen brachte der andere Gesangsverein unter Zeitung des Dirigenten Heinrich Klatscky mehrere melodiöse ungarische und deutsche Lieder zu Gehör, die mit Beifall aufgenommen wurden. Beonders hübsch waren die Lieder „Die Nacht“ von Schubert, „Nyisd fi anyam“ von Kern und „Abschied“ von Kirdl. Große Heiterkeit erregten die Herrn Sofej Dorn und Ferdinand Raub jer mit ihren urfomliihen Vorträgen. Den gutgelungenen Abend beschlof ein ‚leines Tanzfränzchen, welches in aniemiertester Stimmung bis zur Sperrstunde währte. Russische Sowjet-Preise. In Kiew forter: 1 Buo (Handelsgewicht in Rußland, 16 Klo 38 Deka) Weizen vier Millionen Rubel, 1 Bud Nullermehl zehn Millionen Rubel, 1 Pfund Brot und 1 Pfund Zleisch je 150.000 Rubel, 1 Huhn 1,750.000 Rubel, 10 Stüd Gier 500.000 Rubel, 1 Baar Schuhe neun Millionen Rubel, 1 Meter Stoff eine Million Rubel, 1 Glas Mild 40.000 Rubel, sein Monatszimmer 200.000 Rubel. Gefunden wurden vor der Abperl’schen Trafit 300 Kronen. Der Berhrftträger kann sie bei der Polizeihauptmannschaft übernehmen. Der Erfolg eines Dedenburgers in Oesterreich. Wie wir der Grazer „Tagespost“ entnehmen, unternahmen am 27. Juli unter der Führung des Direktors Camuzzi 165 holländische Lehrer einen Ausflug nach dem unweit Graz gelegenen Kesselfall und nach Peggau. Hier wurde Mittagsrast gehalten und der zufällig anwesende ungarische Komponist Bela Ernst Geyer, bekanntlich ein Oedenburger Kind, besorgte in liebenswürdiger Weise auf dem Piano die Tafelmusik. Auch bei den Tänzen, welche die Lehrerin Buhrmeijer mit Kindern von Deutschgreibung aufführte, lag die Klavierbegleitung in den Händen des Herrn Gephyer. Diesem wurde von seinen Zuhörern nachhaltiger Dant und Die wärmsste Anerkennung zuteil. Die Holländer verliefen am 28. mittels Sonderzuges die Stadt und begaben ss auf fünf Tage nach Wien. Elf Gänse aestohlen. Dem in den Baraden (Brennbergerstraße) wohnhaften Hiesigen Inwohner: Matthias Dorfmeister entwendete in der Nacht von Freitag auf Samstag ein bisher unbekannter Täter elf Gänse. Der Dieb wird gesucht. Acht Grünwarenhöterinnen wurden verfroffenen Samstag vom Polizeirichter an je 500 K Geldstrafe verurteilt, weil sie unterlassen hatten, die Preise ihrer Grünwaren entsprechend ersichrlich zu machen. Drei der Verurteilten appellierten gegen das Urteil, die übrigen gaben es mit diesem zufrieden. Arbeit fönnen bekommen beim städtischen Arbeitsvermittlungsamte: 1 Wagsner, 1 Schmied, 8 Schlosser, 10 Schneider, 1 Srleur, 6 Spengler, 1 Eisendre:i Mädcher, 2 Tischler, 5 Zimmermaler und Anstreicher, 2 Schuhmacher, 5 Bürstenbinder, 5 Bakbinder, 1 Gärtner, 4 Drenjeger, 1 Siebmacher, 25 Taglöhner, 3 Hausdiener, 3 Kutscher, 31 Dienstmädchen und 26 Lehrlinge, — Anmeldung Rathaus, Batterre 2. Die Vermittlung erfolgt kostenlos. «Ein in Verlust geratener Geldbetrag. Der Beamte eines hiesigen Instituts wurde vor einigen Tagen damit beauftragt, im Staatssteueramte 500.000 K au beheben und eine größere Rechnung in der Celestrizitätszentrale zu begleichen. Der Beamte behob den Betrag und begab sich in ein Gasthaus, wo ex ich ein Gabel früh find, vorjegen sich. Als ‚er später in der Kanzlei der Elektrizititätszentrale erschien, bemerkte er, daß er ‚das Geld — verloren hatte, Die Polizei leitete in dieser Angelegenheit‘ die Untersuchung ein. , Bettelnde Kinder treiben sich seit einigen Tagen in geradezu erschrecender Anzahl in unseren Straßen herum und belästigen in direkt aufdringlicher Weise die Ballanten. Auch in die Wohnungen fehren sie ein, um zu betteln. Viele Leute geben ihnen ein Stüdchen von dem ohnehin kleinen Brotlaib, andere wieder eine Krone. Leitere Gabe nehrmen diese „Bettler“ am Tiefsten, denn sie können si hiefür Nashereien laufen oder ins Kino gehen. Das Brot nehmen sie nicht gern. Einer unserer Mitarbeiter sah sogar, wie ein bettelndes kleines Mädchen auf der Grabenrunde aus einem Hause kam, beim Gartentor wartete ein anderes Mädchen, beide schleuderten ein schönes Stüdchen Brot in ein Kellerloch. Es ist daher in diesem Falle niet immer ratsam, ein mildes Herz zu haben; im übrigen aber machen wir die Polizei auf dieses Treiben aufmerksam. Schmuggel und sein Ende. Bon unbekannten Schmugglern beschlagnahmte die Wandorfer Gendarmerie drei Kühe und die Zinsendorfer Grenzwache von dem Kolnhofer Einwohner Paul Szin fovits 350 Stück Eier. Das Schmuggelgut wurde der Dedenburger Erpofija des Weserbauministeriums übergeben. In E . BBSBBABBUBBBBBOBER d EBRBEBBBLEBEBLELELUBE Am erfolgreichsten inserieren Sie in der Ödenburger Zeitung dem einzigen deutschen Westungarns! Tasblatt ganz « |: «Dsieu-kag,i.M. Nur im Sutwelengeschäft Grabenrunde Nr. 4 kann man die höchsten Brette bekommen für Brillanten, Gold und Silber. Für Gold per Gramm 420—920 Kronen. Konzert. Im Cafe Wufovits konzertiert allabendlich die Nationalkapelle Julius Sarközyn. Aus dem Datriferamte. Eintragungen vom 20. Juli bis 27. Juli 1928. Geburten: Franz Wagan, Professor und Helene Steiger, Knabe. Johann Sörtely, Kutscher und Elisabeth, Mehäros, Mädchen. Ludwig Stippinger, Fabriksarbeiter und Marie Zettl, Strabe. Stefan Horbäth, Mascinist und Elisabeth Sftväntts, Mädchen. Karl Sieger, Fabriksarbeiter und Anna Buffer, Mädchen. Ernst Oppel, Postbeamter und Elisabeth Zompa, Mädchen. Ernst Horvath, Staatspolizist und Elisabeth Töreki, Mädchen. Paul Unger, Schuhmachermeister und Sofie Lederer, Be · Chefbhliegungen : Karl Boeniih, Zollbeamter und Guide Nagy. Franz Houdka, Ziegelarbeiter und Anna Schöll. Todesfälle:Witwe Anton Hentgeh Rosa. Paletzter,73 Jare-Katharina Schranz,2Monat-· Anna Lang,Monat.Michael Schey,Staatspolizist,OberstabsfeldwebehIst-Jahre-Magdalena Friedmann,1Monat-Gottlieb Dorn,17Monatr. 3 « Ausweis über Die Breite Der Lebensmittel (Ermittlungen des Oedenburger Marktamtes. 68 notierten in der Vorwoche: . Oedenburg.31.Juli.Das Wuchergericht verurteilte Samstag vormittags die hiesige Rosa Pran zu drei Monaten Gefängnis und zu 1000 K Geldstrafe, weil sie vor einigen Wochen 495 Silberfronen nach Oesterreich schmuggeln wollte. Das Geld wurde konfisziert. Die Verurteilte appellierte gegen das Strafausmaß. — Der Krolnhofer Einwohner Thomas Fabiantovich, der als notorischer Schmuggler gerichtsbekannt ist, wurde ebenfalls zu drei Monaten Gefängnis und zu 1000 K Geldstrafe verurteilt, weil er den Berjcch unternahm, 50 Eier über die Grenze zu schmuggeln.. — Zu einem Monat Gefängnis und zu 1000 K Geldstrafe wurde ferner die Harkauer Einwohnerin Frau Michael Peter verurteilt, weil auf sie 70 Eier ohne Bewilligung über die Grenze zu bringen‘ versuchte. — Ein Esernaer Einwohner wollte vor einigen Wochen fünf Kilo Fett über die Grenze schmuggeln. Wegen diesem Delikt wurde er zu WE Monaten Gefängnis und zu 500 K Geldstrafe verurteilt. — Vier Monate Gefängnis erhielt die Kolnhofer Einwohnerin Frau Johann Bida zu diftiert, weil sie wiederholt beim Schmuggeln ertappt wurde und an jüngst 32 Stud Gier über die Grenze zu bringen beabsichtigte. — Der Daktifaluer Einwohner Stephan Sim fo wurde zu zwei Monaten Gefängnis und zu 1000 K Geldstrafe verurteilt, weil er vor einem Monate ohne Bewilligung beim verjungten Schweineschmurgel betreten wurde. Sämtliche Sekterwähnten Urteile erwuchsen in Rechtskraft. — Wie man sieht, hat der Oedenburger Wuchhersenat mit der bisherigen milden Praxis gebrochen; leider werden zumeist nur die Kleinen Schmuggler erwischt, da die großen sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen verstehen, ss »J- Strenge Strafen für Schmuggler. Das Wuchergericht arbeitete heute wieder mit Hochdruch. Die Strafen fielen alle sehr streng und abschiedend aus, was ja in Anbetracht des damit verfolgten Zweckes, des Schußes der Kleiner Grenzen vor Auswucherung, vollauf berechtigt ist. Bemerkenswert war, daßs die Verurteilten in fast allen Fällen die Strafe annahmen und gar nut erst einen Appellationsversuch unternahmen. Nahestehend die Bestrafungen: Johann Mild aus Kolnhof, 32 Eier geschmuggelt 4 Monate Gefängnis und 1000 K Geldstrafe; Julius Tafäts, Oklip, 60 Eier, 1 Monat Gefängnis; Frau Sosef Leopold, Eierschmuggel, Mornate’Gefängnis und 1000 K Geldstrafe; Selig Strobel, Humof, 3 Schachteln Sacharin, Preiswucher, 1 Monat Gefängnis und 500 K Geldstrafe; rau Franz Pirchig, 100 Eier, 3 Monate Gefängnis und 1000 K Geldstrafe. Im der lekten Angelegenheit erhielt die angefragte Jugendliche einen strengen, richterlichen Verweis, in dem darauf hingewiesen wurde, sah, der Schmuggel eine Tätigkeit für arbeitsscheues Geflindel sei. Der Vorsikende Gerichtspräsident Dr. Karl Wirdankfn betonte, daß die ungarische Nation Fleikige, arbeitssame Menschen und nicht Tagediebe brauche, Mar.» Min.. Benennung der Lebensmittel: Preis 2. K Bratenrindfleish . . . . . Kilogr. 176 °— 160 ° Suppenrindfliih - +». =...» 176— 140 — Ralbfliih . 2.2.2... » 40" 180— Schweinefeih -» .... „ 300 260 ° Sped (Schuer) .... . „ 500— 440 ° Bere. ee 2.9 “. 500— 460— Geselchtes Schweinefisch . „ 350 ° 300— Wurstwaren. 2.2.2.2. „ . 400— 60 Hühner (Hemrige)) . . . . Paar 300 °— 200 ° Entepin: En FSARRETE 5 „ 500— 400 Bine +... „. #0— 500 ° Me a Kilogr. 150 ° — 40— Ei EFRE. 78. .39% 57— 50 Bohnen (meiße, Heine) ». „90-70 Bohnen. (weiße, große) : „ 909— 70 Bohnen (bunte) . » an Rosenerdäpfel (heutige) .. „ 4 40 Erdäpfel (gelbe). . ». » „ . 5 —- 40 Erdäpfel (kipfler) . . » .. 60«-45-— Weiße Erdäpfell..... » 46-—40«—— Gelbe rote Rüben...» so-—25«— Petersilie....... ., 30-—25·— Paradese I ....... .,40«—25— Zwiebel........ »60-7—40«— Knoblauch....... .,70--—60--Kken.».....·.. »60«—50«Kirschen........ » —-·—-—— Weichsel.·...... .,60-—40-— Marillen........ .,60·—30-Birnen.... »60«——30-—— Aepfel......... .,50«--30·— Salat........ Stück—·-——«— Ben, Rai ...... .. 42—-— Diese: Baprila (grün) » u 0.0 —_ — Buhun:i. 5.20 re „ .15—- 150 Bi2 re „.ı2—- 1- RAR Kilogr. 400 ° — 880— Topfen u. .‘or v N 70