Oedenburger Zeitung, 1922. September (Jahrgang 54, nr. 197-221)

1922-09-27 / nr. 218

i­«­­i. Li« Ek« REF­FEEHEFT­ NT Oedenburger Zeitung HN Aemennee vom PN 77 . —— Zu « .·. ne BILL «" (Eigen«b·e«ticht der „De : Dedenburg, 26. September. Die für gestern, Montag, nachmittags 3 Uhr, anberaumt gewesene außerordentliche Generalversammlung des Munizipalausschusses der Stadt Dedenburg erwies sich als eine Galoppfibung ersten Ranges, denn sie war — obwohl die übliche Nespektviertelstunde auch Diesmal eingehalten wurde — bereits 10­ Mi­­nuten vor 4 Uhr beendet. Es waren dabei so menige Stadtväter anwesend, daß bei einer nam­entlichen Abstimmung insgesamt 24 Stim­­men gezählt wurden. Nichtsdestoweniger war die Tagesordnung, die insgesamt acht Punkte aufwies, eine sehr wichtige, weshalb sich der Magistrat auch veranlaßt sah, eine außer­­ordentliche ‚Generalversammlung­ einzuberufen.­­Bürgerm­eisterstellvertreter. Dr. Schindler referiert darüber, daß der Minister des Innern den Beschluß der Generalversamm­lung, die Baraden Hinter der F­ranz­ Bofetstaverne dem hiesigen Kaufmanne Josef Molna­r käuflich zu­ überlassen, geneh­­migt hat. Damit erledigt sich eine Angelegen­­heit, die sowohl in der Generalversammlung, als auch im der Xotalpresse wiederholt den Ge­­­genstand hitziger Erörterungen bildete. ‚ Ebenso referiert Dr. Schindler über Das Haus Nr. 5­7 in der St. Michaelis­waffe, dessen baufälliger Zustand gelegentlich Ei jüngsten N Regentagen besonders starf in Die­nscheinung trat. Der Magistrat der Stadt Oedenburg al­s­atronatsherr beantragt, dem­ Stadtpfarrante als P Verwaltungsstelle des Kirchenvermögens, die Vollmacht zu erteilen, das besagte Gebäude zu verkaufen. « Der An­­trag »wird­ ohne Debatte angenommen. Sodann referiert Vizebürgermeister Dr. Schindler über die­ zu gründende Markt­­amtsfasste, deren konstituierende General­­versammlung (siehe: :Verlautbarung in­­ der „Oedenburger Zeitung“, vom 12. September­­, 3.) Samstag, den 30. I. M., vormittags 10 Uhr im großen Saale des Rathauses statt­­finden wird. Der Referent gibt das Wesent­­lic des mit der zu gründenden Be­ihaft zu schließenden­­ Vertrages in großen Zügen bekannt, wobei er so ziemlich Dasselbe wiederholt, was wir in unserem Berichte (Blattfolge vom 7. September) über die außer­­­ordentliche Generalversammlung vom­ 5.l.M g­emeldet haben. Er betonte hiebei, daß der unizipität Das Recht der Kontrolle in weitesz­­gehendem Sinne gewahrt wird; außerdem sei der Stadt die Hälfte des zu erwartenden Reinz­­erträgnisses gesichert, troßdem sie an dem Ak­­tienkapital nur zu einem Drittel partizipiert." Der Vertrag lautet auf­ die Lebensdauer der Aktiengesellschaft selbst, und­­ zwar, auf dreißig Jahre. — Laut eines Deskriptes des Aderbau= ministeriumg. wurde der Stadt Oedenburg die Errichtung eines Exportpvieh­­marktes "genehmigt, der Delegierte des Ministeriuns dürfte bereits­ fünfzigen Sam­s­­tag an­ der­ konstituierenden­ Generalversamm­­­lung der Viehmarktwaffe , teilnehmen. Zu Sieden­ des Grportviehmarktes müssen laut Borschrift des Ministeriums anı Oedenburger Viehmärkte gewisse Adaptierungen­­­ wie z. B. Umfriedungen­­— vorgenommen werden, da der Erportmarkt nur in einem geschlossenen Naun stattfinden darf. Außerdem­ mus für Ställe und Langleiräumlichkeiten gesorgt werden. Diese Vorkehrungen sind nur probisorischer Natur, bi der endgültige Exportviehmarkt an geeigneter­ Stelle errichtet werden wird... Yu diesem Biwede sollen die hinter dem Militär­­verpreismagazin befindlichen V­araden auf den jenigen Viehmarkt­ verlegt werden; der Mai forderlichen offen ohne Bindung einer Summe, da infolge der Dringlichkeit der b vor­­zunehmenden Adaptierungen fein regelrechter gistcat beimtragt daher die­ Dotierung derer­­en eingereicht­­ werden . fünne, offen durch das zu erwartende Er­­I Die KRoften trägnis­cher Viehm­arktwaffe ersiebt werden. Das ausschließliche Recht dieser Kaffe erstrebt sich nicht auf den kommissions­weiten Viehhandel;­ mit Diesem dürfe sich jeder kon­­sessionierte Händler beschäftigen, was Neferent zur Beruhigung eines gewissen Interessen­­teilfreises bekanntgebe. Nach einer Anfrage des Stadtrepräsentant­nten Mori Stadler, der eine befriedigende Auf­­ärung erhält, wurde der Antrag des Stadt­­magistrates ohne Debatte angenommen. Den vierten Punkt der­ Tagesordnung bil­­dete die Votierung der gesetlich zugesu­ndenen Zulage für jene öffentlichen Ans­gestellten, welche mindestens ein Jahr Frontkriegsdienst geleistet hatten. ES fonmen in Oedenburg insgesamt 16 Magistratsbeamte in Betragt, denen eine jährliche Zulage von 196.000 K zufällt. Nach einer kurzen Debatte, in­ welche StR, Dr. Stephan Pinezidh und Alt­­bürgermeister Dr. Solomon Züpler pro und fontra eingreifen, wurde der Antrag glatt dotiert. ‚Zur Deckung des Fehlbetrages im Elisabethspital (Runft 5) wurden die Pflegegebühren für die erste Klasse von­ 300 auf 400 K und für die Z­weite Klasse von 200 auf 300 K pro Tag erhöht. 2 Dem Reflettanten Ludwig Brun­st (Runft 6) wurde in namentlicher Abstimm­ung auf dem Botschyhügel eine V Bauparzelle hin 78 Quadratflafter an den Preis von 300 K pro Quadratflafter läuflich überlasfen unter der Bedingung, daß er den Bau binnen Fahresfrist unter­­ Verlust des Kaufschillings­­ beginnen müsse. »Die Adaptiie­rung der Tirtner­wohnung im­C Elisabethpü­rke ZPimkt 7·,­erfordert einen Kostenaufwan­d von 43.1.000, Kronen.Hienon­bch­ istens ODOOK das die­s­­wgrfige und dechsi von ZöLOOOK das nächst- Jahrige städtische Bu­dget.Der Antrag wurde ohne Debatte genehmigt. Den rechten Kunft der­ Tagesordnung bil­­dete Die beantragte Imänderung des tadtischen Wlyls »in­­ Kleinen Woh­nungen. Laut einem früheren Beschluß der Generalersammlung wurde das städtische Arst als solches aufgelassen und für dessen Awed das Volfshotel beim Südbahnhofe Bestim­mt. Mit einem Kostenaufwande von etwa 890 Kronen fanden Wohnungen für jed­e Familien hergerichtet werden. Go sollen diese tucamög­­li­­chden Barteien überlassen werden, welche für eine zwanzigjährige MWohndiner Hie Her- ERRNNIRERENn et­wa 140.000 K Tofort­er­­egen nehmen, für die Instandhaltungskos­ten, Eteus­ern, Nebengebühren­­ usw. aufzuformien. Der Magistrat ersuchte um die Ermächtigung, mach bestem Grmeffen vorgehen zu könn­en. StN. Dr. Piiezich gibt die Anregung, daß die städtischen Parzellen auf dem Lazarettspik und am Löwerring an Baulustige vertan werden. Einesteils fühnte ein namhafter Teil der städtischen Lasten getilgt, andernteils aber der Baulust und Bautätigk­eit neuer Im­puls gegeben werden.­­ Stadtfistal Dr. Eugen Sergenyi erteilt die Aufklärung, dass laut Gemeindestetut Ein­­nahmen von unverkauften städtischen Objekten nicht für budgetäre­ Zwecke verbraucht werden dürfen,­­sondern nußbringend angelegt werden m­üssen. Bürgermeister Dr. Michael Thurner, der die Generalderfsammlung leitete, verspriet, die Anregung zum Gegenstande von Erwägungen zu machen, worauf auch dieser lebte Britt Der Tagesordnung votiert und ‚Die Generalder­­sammlung geschlossen wurde, im ILI IUNDONOM­ Oe­ denburger Zeitung”) und außerdem „die­ Verpflichtung. übers’ Mittwon), 27, Septe die 15. Ansttelung des Yedenburger Kuns­ ­ (Siehe au „Oederburger Zeitung“ Unter Trümmern,­ Schutt und Asche dro­­hender Kulturvernichtung sprießt das Pfläng­­lein m­it, auch wo in unserer Materstadt. Der Samen, welcher vor Jahrzehnten hier ge»­fäet wurde, ist nicht verderrt, nicht ausgest­ie­ben; er lebt, schlägt Wurzel und ranft en vor.­­ Bei städtischen Malertaxle, welchen wir mit freudiger Nahrung betreten, öffnen Sich uns die Blüten dieser Wunderpflanze. Wer sich unter uns als Gebildeter fühlt, wirl dafir sorgen, daß diese Pflanze gedeihe, exstarfe, un­­serer Vaterstadt zur Zierds,­ zur Ehre Mannigfaltig sind die Kuchen dieser Vliiten, welche unter der Sonnenwärme der Liel­e Ferz hergerufen wurden und die Besucher um Mü­r­­digung bitten. Wer ihre Sprache versteht, hört sie fallen, sprechen: Bitte, schau mich an, ich bin vesschaffen, dir Freude zur machen: bitte, flieh­e mir nicht, wenn ich noch nicht ganz so bin, wie ich gerne sein möchte; bitte, entziehe mir nicht deinen Bli, deine Nachsicht, deine Liebe, bitte, sei mir gut! — Wahrhaftig, die Bilder sprechen nicht an=­ders — sind sie doch Kinder der Liebe,­­ent­­standen aus Liebe zur Natur, zur mnit. — DO, daß die Menschen doch das Höchste Geic­ erkennen und befolgen würden: das Gejek der Liebe! Der allumfassenden Liebe, ohne weiche es fein Gedeihen, feinen Fertiggritt, femme Ent­­wicklung, feine höhere Aulter, fein Glaf aibt! Nicht die sinnliche, nicht d­ie sentimentale Liebe it damit gemeint,­­ nicht die Liebe, die ihren Ursprimng im­ Eigennuß hat, sondern die selbit- rote Liebe, welche Opfer bringt, weice glei ift mit Duldjantfeit und Gerechtigkeit, jenes Gejeb, welches einer künftigen Menschheit eigen und s­elbstverständlich sein wird. Wie oft wenden hier solche Blüten der Kunst, solche Bilder, von unberufenen „Srh­­tifern“, die sich den Schein ästhetisc­her Bildung arrogierten, als Mittel bewußt, einen ihrer­­ Freunde oder eine Clique auf Horten der Xext- FenatmapTans anderer hervorzuheben, großzu­s­­­machen. Was wurde durch die „Ürittien”­­ solcher Leute erreicht? Was anderes, als has die Bande gelodert, die Künstler verhest­ wur­­den und sich Schließlich von den Nuestellungen fern hielten. Sehen wir nicht eben jebt die ji Folgen haben,­ indem wir manche vermissen, welche uns ansonst mit­ ihren Merten er­­freuten? Zur Ergänzung der Ziahrbeit muß leider auch­ gesagt werden, daß die Inspi­­ration der „Kritiker” oft von Seite der Minste­lex selbst ausging, indem sie in undul­samer­­­­eise jeder andern Art und Richtung ihre­ Berechtigung absprachen und verurteilten. — „Modern“ war stets ihr Schlagwort —­ als ob das Moderne nicht schon das Vergängliche in ich tragen würde, also das stets sich wandelnde Unbeständige sein würdel — — Rafael, NRem­­brandt, Nubens, Yan Dh und alle andern In» vom 20. und 23. September d. M.) sterbs­en sind längst überholt, VBenezur war ein Lebzelter usw.,, alle künstlerische Gemissen­­haftigkeit wurde belächelt; L­eibls, Messioniers und anderer hervorragender Kleinmaler Werke wurden als farbige Photographien eingestellt; hingegen Grefo, &oja, Celane usiv, denen er gelegentlich­ auf auch den Laien in die Magen springende Maß- und Zeichenfehler nicht an­­fan, waren die Helden des Tages­­— war dad etwas Verwandtes in ihren Werken: eine Uns­genauigkeit, Unbestimmtheit, etwas Schlotterns ges, Schnodderiges, was ihre oft in aller Eile gemachten Werte an ich trugen; und diese Aehnlichkeit bestach, obwohl sie ganz anderen Ursprunges war. Herleiteten sie doc, da sie so nachlässig sind, zur Annahme, daß man, um Künstler zu sein, nichts zu lernen besuchte; daß einzig allein das „Genie“ alles von selbst hervorbringt, mühelos, selbstverständlich.­­— — In solche wohlgefällige Annahmen fallte m­an ich ein und wehe dem, der er magte, anderer Ansicht zu sein, bei festereren, sichereren Prin­­zipien zu bleiben: kurz, nicht mit der Herde zu laufen. Velasquez, der arohe spanische Maler, war eine Zeit lang der Abgoti der „Modernen”, denn er malte Jamuls fon mo­­derner, als die „Modernen“ lebt, v1 jagen sie. Doch knüpfen sie nur an seine Bildern an, die er gewissermaßen im Vorbeigehen, alfiv nach­­lassiger, schneller, fligzenhafter gemalt hat. War da, doch wieder folh willfrommeie Wehn­­lichkeit mit ihren Arbeiten — das muß also der Gipfelpunkt der Kunst sein, daher offen daran geseßt werden muß, auch so genant, so leicht zu malen. Man fing also­ dort an, wo Velasquez aufgehört hatte und ahn­te seine ausgeschriebene Handschrift nach, ohne zu ver­denken, wie jener dazu kam. Würden m­an die „Modernen” Bilder Velasquez sehen, etw­a seine „Schmiede des Apoll“, wie darauf jede Streinigkeit mit größter akademischer Gewaltig­­keit und Gewissenhaftigkeit gemalt ist, so wür­­­­den sie den Weg, d­ie man­ zu solch ausgeschrie­­bener Handschrift, zu solcher Technik formt, ersehen. Ob sie aber durch diese Einsicht dann zur Umkehr geneigt wären, um Denselbew:­eg zu gehen, wie er, das ist eine andere Frage, — Die Götter haben eben den Schiveif für die Tugend gestelt! — Das haben sicher: die alten Römer gewußt. — Die „Modernen“ wislen es eben noch nicht; sie wissen nicht, daß das Genie nicht dem Simmtel fallt, wie tie meinen, sons dern schwer und immer arbeitet, «auch mein Wer es nicht glaubt, man meint, daß es ruht, der Iefe nach, die sich die herborragendsten Sebantengänge über bildende Kunst und den Zusammenhang mit dem Leben, Geistesgrößen gebildet haben. — Abonnieren Sie nur die „Hedenburger Zeitung.” Weinpressen, Traubenmühlen Pflüge, Eggen, Kultivatoren, Säemaschinen, Dreschmaschinen, Göpel, Putzmühlen, Trieure, Gras- und Getreidemäher, Häcksel­­maschinen, Milchseparatoren, Buttermaschinen und alle land­­wirtschaftlichen Geräte und Bedarfsartikel liefert in erstklassiger und Oxalität zu den billigsten Tagespreisen landwirtschaftliche Ma­­schinen u. Bedarfsartikel Ausführung Wilhelm Linke, Wien XXI., Hauptsrasse A1, 18. Tahdrud verboten. Drei Zingerabdrüche. Kriminalroman aus der Gegenwart von Erich Ebenstein. (24. Fortsehung.) ‚ „Aber warum haben Sie dies alles unseren Klienten denn nicht willen lassen? Wie glücklich wäre er gewesen, seine Enfelin —“ ‚Marten Sie nur! Nun verwirrt sich die Sache ja erst. Etwa vier Mo­nate, ehe ich Frau Losenstern entdeckte, hatte diese das Zimmer, das sie gewöhn­­lic zu vermieten pflegte, an einen Herrn Harpner vermietet. Der Manır stellte si ihr als verheirateter Guts­­besißer vor, der nur zeitweilig für ein paar Tage in Düsseldorf weile und dazu immer ein Zimmer verfügbar ha­­ben wollte. Das Zimmer gefiel ihm; er mietete es und bezahlte jeden Ersten­anweisung im voraus. Er wird von Frau Lojenstein als ein sehr ordent­­licher, solider Herr aesschildert. Zwar bewohnte er das Zimmer nur selten, aber wenn er da war, ging er abends nie aus, sondern suchte bei Lojenstein Familienanschluß. Willy Lorenstein wurde bald sein Freund, und was Andrea anbetraf, so glaubt Frau Rosen­­stein, daß sie gleich einen tiefen Ein »die­ Miete persönllc­ch oder per Post­­bDruch auf Herrn Harpner machte, so daß er sie heimlich liebte. Auch bei Frau Hartwig im ersten Stoc wußte er ihr Zutritt zu verschaffen und war dort bald ein gern gesehener Gast. Dann ge­­schah eines Tages das Unbegreiflich. Andrea war gegen Abend zu Frau Hartwig in­ den ersten Stod hinab­­gegangen, um ihr für ein Übersandtes T­heaterbillet zu danfen. Nach einer­­ Viertelstunde kam sie leichenblaß und verstört in Begleitung Harpners zurück. Auf Frau Rosensteins Fragen, was ihr denn geschehen sei, antwortete sie völlig geistesabwesend mit „nichts, Mutter, nichts.“ Sie schlug ih in ihr­ Zimmer ein. Willy Rosenstein, der Nachtdienst hatte, kam erst am nächsten Morgen heim. Er­st seit Damals ein­­ gänzlich veränderter Mensch, ohne das seine Mutter heraus­­bekonmen kann, warum. Das seltsamste aber it, va Andrea zwei Tage später, ohne ihren Angehörigen die geringste Aufklärung zu geben, spurlos ver­schwand. Während­ Frau Lorenstein Einläufe besorgte, reiste sie heimlich ab, und rief nichts zurück, als ein Billett, in dem sie ihre Pflegemutter beschwor, um Gottes willen seine Anzeige von ihrem Wert, schwinden zu machen, noch an nach ihr würde ie zu Ferien. Denn beides A Man möge zwingen, ich zu­ töten, sie vergessen und ihr glauben, da s­ie nicht anders handeln konnte. Eine Woche später Findigte auch Herr Harpner sein Zimmer. Frau Lo’­fenstein kann si­ches alles nun nicht anders erklären, als dar Andrea die Ihren um Harpners willen verlieh, daß sie irgendwo als seine Geliebte lebt — Denn Harpner ist ja verheiratet — und der Willy, der davon weiß, sich darüber bis zur Verrücktheit grämt. Ich aber denke anders über die Sache.“ „Und warum erzählen Sie mir diese jeruisante Geschichte? Was hat sie mit der Schmidt zu tun?“ „Sehr viel, wie ich vermute, seit Jich herausstellte, daß ihre Rapiere ge’ falcht sind. Dunh meinen Ver­trauensmann, der mir diese dem Unter­­suchungsrichter Dehmler noch unbe­kannte Tatsache mitteilte, erfuhr ich weiter, daß ein Teil der beschlagrahın­­ten M­älce aus Fräulein Schmidts Be fig mit U. 2. gezeichnet it. ME Diese Stüdfe sind in Düsseldorf getauft. Was sich die Schmidt später hier in Berlin anschaffte, i­ ü­berhaupt nicht bezeichnet, was ich, nebenbei bemerkt, für einen Beweis halte, dar sie wohl gezwungen unter Fall den Namen Hier auftrat, es jedoch aus M Wahrhaftigkeits­gefühl verschmähte, den Betrug weiter auszudehnen, als unumgänglich nötig war. Rehbach behauptet, wie Sie war­ten, die gefundene Leiche sei gar nicht die der Schmidt, und ich b in jekt ge­neigt, ihm zu glauben. Nun beachten Sie, bitte, die seltsame Webereinstim­­mung ihres spurlosen Verschwindens hier mit dem ebenso spurlo­fen und un­erklärlichen Vershhwinden Andrea Lo­wensteins in Disseldorf. Dazu kommt noch folgender Umstand: überall, wo ir Erkundigungen über Baron von Dies­wendts Enkelin einzog, stießt ich auf die Spur eines Unbekannten, der per mir die gleichen Erkundigungen eingezogen hatte. Ich date anfangs an Harper. Wer die V­eschreibung will nicht recht stimmen. Dagegen weist die Beschrei­­bung meines unbekannten Vorgängers verblüffend auf Adolf Lauterbied hin. Und wir willen ja auch, daß Dieser junge Mann in der achten Zeit geheim­nisvolle Reisen ohne Angabe des Zwei­ges und Ziels unternahm, daß er irgend­einen Geheimnis nachforschte. Wenn Sie all diese Punkte zusammenhalten, mülsen Sie, wie ich, doch auf auf die Vermutung kommen, daß Andrea Lojen­­stein mit Sela Schmidt ein und Dieselbe P­erson ist. Meinen Sie nit?“ Holly fuhr si über die Stirn und starrte den Sprecher verwirrt an. „Sa — in der Tat —. Aber warum verschwann Andrea? Was für eine Rolle spielte Lanterbed in der Sache?“ (Fortseßung folgt.)

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