Oedenburger Zeitung, 1922. Oktober (Jahrgang 54, nr. 222-247)
1922-10-01 / nr. 222
- - A Sonntag, 1. Oktober 192. "- Aunere geehren Sefer um Sreume! Gewig nicht dem eigenen Drange folgend, sondern von der eifernten Notwendigkeit gedrängt, sehen wir uns veranlaßt, den Bezugspreis unseres Blattes ab 1. Oktober 1. 3. abermals entsprechend zu erhöhen. Wir greifen zu dieser ung höchst unwillkommenen Maßnahme ehr ungern, da wir stets bestrebt waren, umnieren geehrten Abnehmern und Lesern ein erstklassiges und im jeder Hinsicht einwandfreies Blatt zu einem möglichst billigen und erschwinglichen Preise in die Hand zu geben. Allein wir sind zu dieser Bezugspreiserhöhung gezwungen, wenn wir unserer schweren und nicht beneidenswerten Aufgabe gerecht werden wollen. Seit der legten Preiserhöhung haben sich abermals erhöht: die Löhne des technischen Personals bis zu 123%, die Gehalte um 50 bis 100 °%,, der Preis des Papiers um das Vierfache, der Preis der Druckfarbe um 120%,, die Tele und Postgebühren um 100—150 °,, der Preis des Betriebsstromes um 50 °%,, die Hausmiete um das DVierfache, ungerechnet die Erhöhung des Hauszinskellers und die Preise der sonstigen technischen Bedarfdartikel um 100—200%,. Um wieviel sich der Preis des Holzes und der Kohlen erhöht hat, ist jedermann bekannt. Ab 1. Oktober 1. 3. gilt demnach der Ber zugspreis der „Debenburger Zeitung“ wie folgt: Abonnements auf eine längere Zeitdauer als auf ein Vierteljahr werden wohl entgegengenommen, doch behält sich die Verwaltung der „Debenburger Zeitung“ das Recht vor, im Falle einer neuerlichen Preiserhöhung die fiettva ergebende Differenz einzufordern oder aber die Dauer des Abonnements quotenmäßig zu kürzen. Wir Hoffen, daß unsere geehrten Freunde und Leser, die ihre Treue und Anhänglichkeit zu dem einzigen deutschen Tagblatte Westungarns, der „Oedenburger Zeitung“, selbst in den schwierigsten Zeiten unersgütterlich bewahrt haben, unsere schwere Lage auch diesmal würdigen und und auch in Zukunft in der opferfreundigsten Weise unterfügen werden. Oedenburg, am 30. September 1922. Hochachtungspolgramm. Monatsd. . . .» . K 200— Vierteljährig - - - „ 600 ° — Einzelnummer: Wochentag . . . . K 10 — Conti : : 2: u 12 Sopron. :: Telephon 109 u. 41. Spediteur der Südbahngesellschaft. Möbeltransport mit eigenen, verschliessbaren, innen tapezierten Patent-Möbelwagen. — Zollagentur, Handelsagentur ERS . Oedenburger Zeitung Monatskalender für Oktober. Der Monat Oktober zählt 31 Tage; er beginnt an einem Sonntag und endet mit einem Dienstag. Die Sonntage fallen auf den 1., 8, 15., 22. und 29. Auf Dienstag, den 31. fällt das Reformationsfest der evangelischen Kirche. — Am 1. ist der Tag 11 Stunden 41 Minuten lang und nimmt bis Ende des Monats um 1 Stunde 39 Minuten ab. — Mondesphasen: Vollmond am 6. um 1 Uhr 58 Minuten früh; Lechtes Viertel am 13. um 10 Uhr 55 Minuten nachmittags; Neumond am 20. um 2 Uhr 46 Minuten nachmittags und Grites Viertel am 27. un 2 Uhr 46 Minuten nachmittags; Erdferne am 11. um 12 Uhr mittags; Grönähe an 27. um 7 Uhr vormittags. ..= Bauernregeln für den Monat Oktober. Warmer Oktober bringt für wahr uns sehr kalten Februar.—Bringt der Ottober viel Frost scheind,so sind der Januar und Hornung (Februar)gesund.—Oktobergewitter sagen beständig,der künftige Winterschwetter wendig. . Der 1.Oktober(Sonntag). Kath. und Prot.: Nemigius. — Bibeltert für Katholiken:z Vom größten Gebote. Matth. 22, 34—46; für Protestanten: Vom Süngling zu Naim. Zul. 7, 11-17. — Kirchliches: 9 Uhr vormittags: Kirchweihfest. Hochamt in der Sanft Michaelis-Stadtpfarrkirche; 3 Uhr nachmittags: Vesper. — 9.Uhr vormittags: deutscher Gottesdienst in der evang. Kirche durch Pfarrer Ludwig Ziermann; 11 Uhr vormittags: ungarischer Gottesdienst durch Pfarrer Stefan Pöttihader; 2 Uhr nachmittags: deutscher Gottesdienst durch Pfarrer Karl Hanzmann. — Vereine und Versammlungen: 10 Uhr vormittags : Fest pe eier der Dedenburger allgemeinen ewerbeforporation im Rathaussaale. Anschließend hieran ordentliche Generalversammlung. — Ordentlie Generalversammlung des Oedenburger Kaufmännischen Krankenunterftügungs und Pensionzvereines im Sigungdsaale der Kreditbant (Grabenstunde 64), um halb 11 Uhr vormittage. — Veranstaltungen: „Haydn-Matinee” im großen Rafinosaale um 11 Uhr vormittags. — Lieder: und Tanzabend des Arbeitergesangvereines „Brüderlichkeit“ im Hotel „Pannonia” um 8 Uhr abends. — Theater: Tanzabend der Hansı und Ancfi Kamaryt. Beginn: 3 Uhr nachmittags und halb 8 Uhr abends. — Historischer Kalender: 1586 Gründung der Universität Heidelberg. — 1756 Gieg Friedrichs des Großen bei Lobosig über die Oesterreicher. — 1879 Eröffnung des Reicsgerichts in Leipzig. — 1919 Bildung des deutschen Reichswehrministeriums. Oedenburg, 30. September. Bermählungen. Samstag Sen 30. v. M. traten folgende Brautpaare in den Stand der Ehe: Schmied Ferdinand Taliäan mit Eitje, Sabo und Irmentallateur Karl Robol mit KLoutje Riis. Der Sanft Michaelistichtag wird morgen, Sonntag, in Devenburg begangen. Um 9 Uhr Früh findet in der Sanft Michaelis Stadtpfarrkirche ein feiertes Hochamt und nachmittags 3 Uhr eine Vesper mit Predigt Statt. Dieser werden — wie alle Jahre — viele Gläubige aus den umliegenden Gemeinden beiwohnen. — In der Michaelisgate wird auch diesmal, dem alten Brauce gemäß, eine ganze Menge P Verlaufsc hütten mit Lebzeiten und sonstigem Naschwert, sowie mit Rosenfränzen usw. aufgestellt sein. Die gründende Generalversammmlung der Eichmarktfaste.G. fand heute vormittags statt. Infolge Raummangels berichten wir hierüber in der montägigen Nummer. Das Wetter ist in ganz Europa zumeist trüb und an vielen Stellen regnerisch. In Ungarn gab es stellenweise Regen bei gleichbleibender, unter dem Normalen befindlicher Temperatur. Ueber Oedenburg und Umgebung regnete es seit gestern nachmittags ununterbrochen 513 heute 8 Uhr früh. Der Hierauf einfegende Nordwestwind hat die Temperatur bedeutend abgekühlt. Borandlage: Vorwiegend trüb, Niederschläge, Temperatur zunächst wenig verändert, später abnehmende Bewölkung, lebhafte Nordweitwinde. 2 Semifes Briefpapier, Kassetten und Mappen: Schreibwarenhandlung, Drachenrunde 72. Die Aufnahmskommission des städtischen Altersversorgungshauses hält Samstag den 30. September 1. 35 Uhr im Beratungssaale des Beana eine Sikung 118 .— Der Regen, welcher wieder dauernd über unsere Gemarkung niedergeht, behindert nicht nur das Reifen der Trauben, sondern es kommt auch den Winzern ungelegen, weil sie in der Arbeit ständig gestört werden. — Dagegen ist der Regen für die Entwicklung der Erdäpfel sahrgünstig; sie wachen stellenweise zu riesigen Knollen aus. So wurden im städtischen „Mertichachenader“ gestern Kartoffeln ausgegraben, von welchen viele 50 bis 67 Defa pro Stüdk wiegen. Außerordentliche Generalversjammlung des städtischen Munizipalausschusses. Mittwoch den 4. Oktober I. F. vormittags 12 Uhr findet, wie wir bereits zu berichten in der Lage waren, im großen Situngssaale des Rathauses eine außerordentliche Generalversammlung des städtischen Munzipalausschusses statt, zu welcher die Einladungen an die Ausschußmitglieder am heutigen Tage versendet werden. Die Tagesordn dung besteht aus folgenden Runden: Erlas des Innenministers bezüglich der Enthebung des Obergespans Eugen Sertjät und ein zweiter Erlak des Innenminiters bezüglich Ernennung des Helden Dr. Elemdr von Simon zum Obergespan des Komitats und der Stadt Oedenburg. Gleichzeitig werden die Munizipalausicugmitglieder aufmerksam gemacht, das am 4. Oktober vormittags halb 11 Uhr in der Kirche des Sankt Benediktinerordens eine stille Messe gelesen wird, zu welcher das Erscheinen der Ausschußmitglieder er wünscht it. SS Das Anstellen vor der städtischen Sleiihbank will nicht erden. 500 bis 600 Frauen missen sich bei Mund und Regen auf offener Straße in Reih und Glied stellen, weil die Angestellten exit um 3 Uhr nahmitians die Kleisdbant aufsperren. Wenn sie jedoch spätestens um halb 2 Uhr nahmitians mit der Settverteilung beginnen würden, wäre das lästige Anstellen sicherlich zu vermeiden. Danila & Schaffer bezahlen 400-900 K für Gold u. kaufen Silber, Platin, Brillanten zur Höchstpreisen. Präzise Uhrreparatistwerkstätte, Neustiftg. 1. Abschiedsvorsteiung Hanfi und Anofi Kamaryt. Jeber allgemeines Berlangen finden Sonntag, den 1. Oktober I. 3., nachmittags 3 Uhr und abends halb 8 Uhr die Abschiedsvorstelungen der beiden Tanzkünstlerinnen statt. Karten zu diesen Vorstelungen sind an der Theaterraffa zu haben. Die Eisenbahn Wien Nipana verlautbart, daß die Schnellzünge 1 beziehungsweise 201 nach Wipang und Budberg (ab Wien 8 Uhr) und Schnellzug 202 Puchberg--Wien (ab Budhberg 20 Uhr, an Wien 22 Uhr 15 Min.) auf noch am Sonntag den 1. Oktober verfechten werden. Aus dem gleichen Grunde wird auch auf der Zahnradstrede Buchberg a. SH. —Hochschneeberg am Sonntag den 1. Oktober der Betrieb im vollen Umfange aufrechterhalten. Unter einem wird bekanntgegeben, dass der Verkehr des Zuges 17/217 (ab Wien 15 Uhr 45 Min.) nach Spang und Puchberg und des von Sollenau um 15 Uhr 25 Min. nach Mipanga abgehenden Zuges 37 statt mit 30. September, erst mit 7. Oktober eingestellt wird. Demgemäß wird Zug 15/215 nach Wipang und Buchberg (ab Wien 14 Uhr 25 Min.) exit ab Sonntag den 8. Oktober täglich geführt. Zug 123 (dermalen ab Wipang 19 Uhr 5 Min. an Wien 22 Uhr) wird ab Sonntag den 8. Oktober vorgelegt und bereits um 18 Uhr 35 Min. von Wipang absehen und um 21 Uhr 12 Min. in Wien-Nipangbahnhof eintreffen. Der Landwirtschaftliche Verein des Derenburger Komitats hielt Freitag den 29.5. M. 10 Uhr vormittags im Vereinslokal, Sankt Georgengasde 16, unter Voruig des Präses Grafen Josef Czirály seine diesjährige ordentliche Generalverssammlung ab, welche sehr schwach bejuht war. Seitdem der Verein den Schweizerverein, die „Genossenschaft der Landwirte“ ins Leben rief und diese den Mitgliedern alle brauchbaren und nötigen Artikel und Waren verschafft, Hat ei das Interesse für den Mutterverein fast gänzlich verflüchtigt, zumal dieser gewisse Begünstigungen, wie zum Beispiel die Beschaffung des Tabafs, eingestellt hatte. Infolge dieser Interesselosigkeit wurde in der Sitzung die Idee aufgeworfen, den langjährigen Verein aufzulösten, das Yablatt „WU Gazda“ — „Der Landwirt“ einzustellen und dem Tochterverein, die „Genossenschaft der Landwirte“ die Geschäfte weiterführen zu lassen, dass dieser als lebensfähig erweise. Weder diese Frage wurde eine längere Debatte geführt. Zum Geygerstande sprachen der Bräses Dr. Graf Cairefy, solwhe die Mitglieder Rechtsanwalt Dr. Josef Deiter, Großgrundbesitzer Defongmierat Otto Bauer, Großpägter ©. Glaser, Dechant Eugen Baan und der Sekretär der „Versicherungsgenossenschaft der Landwirte“ Anton Kegl. Zum Schluß einigte man ich dahin, den Verein auch weiter bestehen zu Lasen, diesen jedoch vom Tochterverein derart zu trennen, daß mit dessen Führung eine andere Leitung betraut werde. Die Protesitelle beider Vereine wird auf weiter eine Person inneheben. Gleichzeitig wurde beschlosset, alles aufzubieten, den „Landwirtschaftlichen Verein“ auf sein altes Niveau zu bringen. Durch verschiedene Mein:, Vieh und landwirtschaftlige Geräteaestehungen un will man das Interesse der Landwirte für den Verein wieder erwesen. — Nachdem hierauf Direktor Ladislaus Molnar den Krasjabericht und den Kostenvoranschlag unterbreitet hatte und dieser zur Kenntnis genommen worden war, dankte Präses Graf Czirani infolge anderweitiger Vergriffenheit von seiner langjährigen Stelle ab und beantragte zugleich, auf diesen Porter seinen bisherigen agilen Stellvertreter, Großgrundheriger Elemer v. Loiencay, zu wählen. Der Antrag wurde einstimmig angenommen. — Nach Erledigung minderwichtiger Angelegenheiten wurde Die Sikung gejlssen. Einzelne Weingassenbeuger sind infolge der ungünstiger Lesewirtschaftli außerordentlich schw>c beschädi gt, denn der Großteil ihrer Weinstrauben ist verfault. Ob aus diesen überhaupt ein Mein geprekt werden kann,st sehr fraglich. Das anhaltend reanerische Metier gefährdet all die noch gefunden M Weintrauben, weshalb alles mit großer Haft zur Lese geeitet. Die schönen Leseaussichten sind buchstäbiich an Wasser geworden und in den Kreisen der Wirtschaftsbürger HercH: Große Niedergeschlagenheit. Oedenburger Allgemeiner Konsumeverein. Die Vorarbeiten für die Erriichtung Diesles Konsumvereins sind derart fortgeschritter, da Mitt: nächhster Mode im Hause Neustiftzifte Nr. 4 Das erste Kolonialwarenasishaft bereits eröffnet wird. Die Zahl der Mitglieder beträgt mehr als 2006, von deren eingezahlten Anteilscheinen die Direktion die nötigen Lebensmittel und fonstinen Ber darfsartikel bereits eingeschafft hat. Der Männergesangsverein „Franz Lipt“ hält seine Gesangsprobe Montag den 2. d. M. 8 Uhr abends im Toristenzimmer "des Hotels„Pannonia“ ab und wird diese mit einer gemütlichen Zusammenkunft verbunden sein, zu welcher auch die unterstükender Mitglieder gern gesehen sind. Kaufe altes Eisen, Weinstein und Wade. He, Heiligengeistgasse Nr. 3. Verwaltung der „Oedenburger Zeitung“ Speditions-Unternehmung STEFAN FRIEDRICH # nachmittags in Erhöhung der Telegrammabbühren in Oesterreich. Ab 1. Oktober beträgt die Wortgebühr von Telegrammen im Verkehr mit Ungarn, Deutschland und Jugoslawienr für gewöhnliche Telegramme 800 Kroner, Mindestgebühr des Telegramms 8000 Kronen, nach Stalien und der Schweiz 1200 Kronen, Mindestgehbühr 12.000 Kronen. e Die Breite der Tabellabrifate in Desterreich werden ab 1. Oktober neuerlich erhöht, und zwar durchschnitlich um 25 Prozent. Teaduto und Britannifa werden 1800, Pirginier 1600, Kuba ägyptische Zigaretten 330 und Sportzigaretten 230 Kronen follen. Der Wiener Kaffeehnnstiehilfenstreit, welcher neun Tage Dauerte, wurde Aleitern nach Annahm. Der Wohnsäße beendet. Heute sind bereits die Wiener Kaffeehäuser wieder in Betrieb. Verhaftung der Milliardendiebin! Die mysteriöse Dienstnrbin, über deren Texten Milliardendiebstahl wir gestern berichteten, wurde mit ihrem Geliebten Bilmos Weinstein in Molfers Dorf, wo sie seit Monaten als Ehepaar gewohnt hatten, durch Wiener Kriminalbeamte verhaftet. Zahlreiche Beutestüde konnten zustande gebracht werden. Die Dieb'n it eine Bahnwächterstochter namens Marie Mitzinger. .. ... ... — «...1400, Nr. 222. — Seite 3. Schicht Reinheit. Unvergleichlich bleibt die Güte, Ausgiebigkeit und Waschkraft der echten „SCHICHT-SEIFE“ Marke „Hirsch“ Ihre Herstellung aus den besten, sorgfältig ausgewählten Rohstoffen verbürgt absolute „Schicht-Seife“ schont die Wäsche und erspart mühevolle Arbeit nur auf die nebenstehende Schutzmarke. Man achte 3206 a ER BEER