General-Anzeiger, Dezember 1922 (Jahrgang 54, nr. 273-296)

1922-12-01 / nr. 273

Bet eneeak ; Inferatenannahme: « sakkskeischmaanienll­x Iemtweg7äseb001. splllllllsllllllllssllul !­ " für das Burgenland "F Oedenburger Zeitung Gelangt täglich um 3 Uhr nachmittags zum Versand. — Bezugspreis: Monatlich — Probenummern gratis und franke. 30.000 KR. 19.090 K, vierteljährlich Freitag, von 1 . Dezember 1922. Abonnementsannahme: Kanptvertried Judwig Friedl Eifenfiaödt, Hlofergafle 99/0. Einzelnummer 54. Jahrgang. ie staats-user x4oox ;«Nk.273. | Konferenz, der ‚Diplomatischen Ver­­treter Amerik­s in Budapest. Budape­st, 30. Neo. Auf Grund der Initiative der diplomatischen Vertreter der Nordamerikanischen Union in Bır­dapck Edwin E. Kemp, Dieby €. M­ilson und Walter Reined sind geitern die diplomatischen Vertreter der Union in Italien, Schweiz, Deutsc­h­­land, Polen, der Tschechoslowaakei, Oesterreich, Ungarn und der Balkan, staaten samt ihren Familien zu einer gemeinsamen Beratung in­ Budapest eingetroffen. Diese­r Zusammentritt war derart in aller Stille veranstaltet worden, da­ auch das Außenministerium er im letten Moment von­­­­ieser Kenntnis erhielt und seine entsprechen­den Vorbereitungen zum E­mfange der Gäste treffen konnte.. Der Zweck der Zusammenkunft ist den im den ver­schiedenen Staaten Europas tätigen amerikanischen Vertretern Gelegenheit zu einem eingehenden Gedankenaus­­tausch darüber zu geben, in welch wirk­­sam­er­weile die amerikanische Diplo­matie, Hochfinanz, Industrie und der Handel einzugreifen vermöchten, um das auch für Amerika Hochheit nachteilig stagnierende wirtschaftliche Leben Europas wieder im Fluß zu bringen. "wirfende, Rüdtritt des Grafen Paul Lelen­. SB. Budapest, 30, Nov. Mini. Asterpräsident a. D. Graf Paul Telefi Bat an den Präsidenten der National­versammlung ein Schreiben berichtet, worin er erklärt, daß er ich wegen Krankheit veranlagt sehe, von der Präsidentenstelle des Außenausschusses der Nationalversammlung zurückzu­­­treten, die Haltung des Abgeord­­neten Wedenburgs, SB. Budapest, 30, Nov. In der gesirigen Sigung der Nationalversamm­­lung, die in der Hauptsache mit Inter­­pellationen ausgefüllt war, ergriff auf der Abgeordnete der Stadt Oedenburg Dr. Hebelt das Wort zu einer Kritik des Zalaegerkeger Internierungslagers. Er führte aus, das fünf Personen, die im Internierungslager zu Zalaegerken veranstalteten Hunger­­streifs vor Gericht freigesprochen wur­­den, troßdem nach Zalaegerken zurück­­befördert und erst nach acht Tagen ent­­lassen wurden. In einer zweiten Inter­­pellation erörterte Abg. Hebelt die Zu- Hände­ in dem genannten Internie­­rungslager und sagte, daß Fürzlich meh­­rere Arbeiter im Ausfluffe­n eines i Niemand sei für eine Handlung strafbar, die au) in den Gehegen nicht als Delift festge das habe sogar der Kommunismus respef­tiert. Diese Bemerkung rentfesselte einen En­t­­lüstungsssturm im Hause und der Präsident erklärte, der Herr Abgeord­­von denen nicht wahr den­­ Abge­gnete behauptet, hier Dinge, jedermann weiß, daß Sie im. Er warnte ordneten Hebelt, den Kom­munismus in irgendeiner Form zu verherrlichen oder zu rechtfertigen, wegen des­­ Streits interniert wurden. teitt. ift, EEE ET EEE « x NACH A mit den grössten und bequemsten Dampfern der Welt. American Line- Red Star Line - White Star Line, Wien IV., Wiedner Bartel 8-18, Wien |., Kärntnerring 4, Budapest Vil., Barsse­ter 15. Geschäftsstelle im Burgenland: Rüssing, Kaue Nr. 29. die Hinrichtungen in Athen. Abbruch der engliisch-griechischen Beziehungen ! SB. Athen, 30. Nop. Der britische Gesandte hat der griechi­­schen Regierung den Abbruch der Diplomatischen Beziehungen nofi­­fiziert. Der Gesandte soll bereits abgereift sein. Rüstritt ariechischer Minister­ SB. Athen, 30. Nov. Außen­minister PBolitis, Fimangminister Diomedes und Kriegsminiter Ka­ramandis, die als die hervorra­­gendsten Mitglieder des neuen Mini­ Hariums galten, sind aus dem Kabinett ausgetreten, ihre Stellen wurden durch Mitglieder des Revolutionskomi­­tees belegt. Der Rücktritt ist nach­ der Intervention des englischen Gesandten und weil der Vollzug des Todesurteils nicht verhindert werden konnte, erfolgt. * Protest Americas! SB. Haag, 30. Nov. Nach einer Mashingtoner Meldung erhielt der Athener Gesandte­ der­­ Vereinigten Staaten die M­einung, bei der griechi­­schen Regierung gegen die Hinrichtun­­gen Protest zu erheben. Von einem Abbruch der diplomatischen Beziehun­­gen nach englischem Muster si­nd nichts bekannt. Die Loge in Konstantinopel. SB. K­onstantinopel, 30. Nov. Infolge der türkischen­­ Antwortnote, worin die Kapitulationen als ungültig erklärt werden, haben ss die Gegen­­säße: zwischen den Alliierten und Refet Baiha wieder äußersst ver­schärft Mustapha KRemal soll damit beschäftigt sein, in Konstantinopel auf gesellschaftlichem Gebiete von Wider­stand gegen die Alliierten zu organisieren. * Bon der Lausanner Konferenz. SB. Lausanne, 30. Nov. Es it interessant, den Einflug der Athener Ereignisse auf die Arbeiten der K­onfe­­renz und die Besprechungen zwischen Lord Curzon und Venizelos zu verfolgen. Weder von britischer nach von griechischer Seite wurde eine Er­klärung veröffentlicht, aber Gesprächen mit den Delegierten ist zu entnehmen, daß man ein Beisammenjiken der Ver­­treter Großbritanniens und Griechen­­lands am Konferenztuch nicht für unmöglich hält. ” der Aufenthalt des Sultans, SB. Baris, 0. Nov. Wie „Eclair“ aus Konstantinopel meldet, habe der abgelette Sultan die Absicht Die Beg­ündung des Urteils. SB. Athen, 30. Nov. Das Ur­­teil des Kriegsgerichtes wird damit be­­gründet, daß die Angeklagten wissentlich vom Bolte die Gefahren der Notrtcht des Königs Konstantin verheimlicht haben, womit sie Hocverrat begingen, weil Griechenland um die Unterstüt­­zung seiner Verbündeten gebracht und dadurch die K­atastrophe in Kleinasien­­ geäußert, sich dauernd in Berlin herbeigeführt wurde, niederzulassen. usas D Mufiolini and Nugaen. Der Schlakrat in­ Rom, 30. Nov, der Antwortvereiche des Ministerpräsi­­denten Mussolini auf die anlä­n­d der Romanellifeier aus Budapest an ihn gesandte Begrüßung soll richtig heißen: ‚Ich versichere die ungarische Nation, die mit den historischen Banden gemeinsamer Alptrationen an Italien —n ist, meiner aufrichtigen Sym­­pathie.“ : Per Wiederaufbau Oesterreichs. (Drahtberit der „Oedenburger Zeitung“.) SB. Wien, 30. Nov. Gestern den ganzen Tag über wurde im Bundesrat Darüber verhandelt, auf welche Art die Sanierungsgejäte im Schoße dieser Kör­­perschaft zu erledigen wären. Das Bollmachtgeset, das die Einlegung eines außerordentlichen Kabinettsrates­­ vore steht, wurde einstimmig angenommen. Der Nationalrat tritt Freitag zusam­­men, um den Einspruch des Bundes­­rates gegen die Sanierungsgesete an den Aukenausihur zu verweilen, wor­auf die endgültige Verabschiedung der Vorlagen Samstag oder Sonntag erz­folgen wird. Damit wird der Sanie­rungsplan endgültig erledigt erschei­­nen, =“. der Bärenaustausch mit Zicherhien. Budapest, 30. Nov. Die Ver­handlungen über das mit Ichechien zu. Schliekende Marentustauschüberein­­kommen werden Samstag vormittags in Budapest beginnen. Er sa­h das Schredensrem­me in Griechenland. (Spezial beträgt unseres Komespondentem.) Budapest, 28. November. Selbst in unserer gegenwärtigen, an Ueberraschungen und Greueln so reichen Zeit, in welcher die Menschem leben im Gegensuge zur allgemeinen Teuerung billig genug geworden sind, wird Das blutige Ereignis, welches ich in der griechischen Hauptstadt Athen er­eignet hat, nicht verfehlen, lichte und schmerzlichste Aufsehen zu er­­regen, das geeignet ist, über den­ revge­lutionären Venizelismus, der heute im­­ Lande der Hellenen herrscht, ein gerade­zu vernichtendes Urteil zu fällen. Wie eine aus Athen stammende Meldung der Agence Havas besagt, wurden dort der gewesene Ministerpräsident Gunaris und die Minister Stratos, Protopapatafis, Iheotosis und Baltazzi, sowie der Ge­neral Hadjanestis vom Artensgericht zum Tode verurteilt und sofort hinge­richtet. Admiral Gudas und General Stratigos wurden zu lebenslänglichem Gefängnis und zum Verluste ihres mil­litärischen Ranges verurteilt. Die näheren Ursachen des geradezu stand rechtlich zu nennenden Verfahrens und jener Gründe, welche dem Kriegs­­gerichte zum W Vorwande dienten, um dem gegenwärtigen Regime mikliebig­­ gewordene Männer, die sich als treue Diener ihres königlichen Herrn erwie­­sen hatten, unverzüglich Hinrichten zu s haffen, sind noch nicht bekannt, dürften auch der breiten Oeffentlichkeit wohl schwerlich bekannt werden. Der Um­stand jedoch, daß diese Blutsentenz, die — von Sowjetrusland abgesehen — in der neueren Geschichte ein Unifum dar­­stellt, von einem Kriegsgerichte ausge­sprochen worden war, beweist nur zu deutlich, daR Diese Maffenhinrichtung einen politischen Hintergrund hat. Die Unglückkichen wurden einfach unter dem Vorwande, den kürzlich unter den Schwertstreichen der Soldaten Ke­mal Rajhas erfolgten Zusammenbruch der griechischen Armee in Kleinasien verschuldet zu haben, endgültig beiseite geräumt, wobei die Mutmachung nicht von der Hand zu weisen ist, daß das Kriegsgericht, welches für die Aburtei­­lung politicher Delikte das Denkbar ungeeignetste Forum ist, seine Sentenz durchaus nur freiwillig geschöpft, Tone dem­ im Auftrage der gegenwärtig am Ruder befindlichen Machthaber­ gehan­­delt hat, welche sich in ihren Macher­­schaften durch einflugreiche, oppositio­­nelle Männer der royalisischen Partei nicht beobachtet und gestört wilsen wollen. Läbt man die politische Haltung und die Tätigkeit der Hingerichteten griechischen Minister Revue passieren, dann Fand man ihnen das Zeugnis nicht verjagen, daß sie durchaus Män­­­ner patriotischer Denkweise waren, die treu zu ihrem Könige Konstantin hiel­­ten und dem Heile zu dienen vermeinten, indem sie den Erisapfel annahmen,­­welchen die En­­tente auch in diesem Falle zwischen sie und die Türfen geworfen hatte. Haben sie eine V­erfehlung begangen, dann ist 2 Em. et sie N RE an dem auche beteiligen wollten, in ihres Baterlandes das peime N EN © SON REN ee ie RATES TED AT TDEREE ARETSR ERRRESSN EN TSR TEB ER DENIM EN GR BI "MORE VESIPR KAN" DE. DA u =

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