Oedenburger Zeitung, 1923. März (Jahrgang 55, nr. 48-74)

1923-03-01 / nr. 48

Anselm-mater Honnersing, den 1. März 1923. KÖRNER, u Ieigieieiei nnn. Einzelnummer icK Gelangt mit Ausnahme von Sonn- u. Feiertag an jedem Tag um 15 Uhr (3 Uhr nachmittags) zur Ausgabe. a6 K­:­­RK Bezugspreise: Monatı IMSEOR '­,jährlich 960K frei in­D ausgestellt. Einzelnummer: Wochentags 16, Sonntags 20R. 55. Jahrgang. Az. RT Diese Breite Inrenjen für ih­ ® 265tausend Speisezimmerteppiche, ca.2x3 groß, 5.5 Steppdeden, gut gefüllt, ” ee Ottomane-Ueberchürfe, „ 39 „ Senfterschüßger, warm, »„. 27 “ Zischdeden, Leinen, „ 15 “ Zaufteppiche, strapazfähig, „ 52 “­ elle, edit, „5 „ Glanelldeden, sehr warn, »„ 39 „» Gtores mit reizenden Motiven, „ 295 „ Bettgarnituren, 2 Bettdeden und 1 Zisc­dede, „­ 16: „“ “Bettvorleger, hübsch gemustert, „ 68 „ Künstlervorhänge, waschbar. Zeppichhans Weisner, Wien 6. Bez. Mariahilferstraige Nr. 105. 2149 die Franzosen im Ruhrgebiet. Die­ Interventionsgerüchte. SB, London, 28. Februar. Der Korrespondent des „New York Herald“ glaubt zu missen, daß die englische,­Re­gierung immer noch hoffe, Amerika werde ss zur Intervention in Euopa entschliegen, wenn die Gelegenheit gün­­stig erk­ennen . Die Verkehrslage, SB. Düsseldorf, 25. Februar. Der Eisenbahnverkehr widert sich in nor­­maler Weise ab. Bei einer infolge eines G Sabotageastes erfolgten Entglei­­sung bei Kapellen wurden fünf Eisenbahnangestellte verlegt. Das von den Kranzofen wiederhergestellte Rheinfabel miurde neuerlich­­ von den Deutschen ifabotiert; phonverbindungen­­ mit Duisburg und Efjfen sind abgeschnitten werden. » ‚Ein Italiener erscoffen ! SB Paris, 28. Februar. Wie aus Düsseldorf gemeweet wird, ist heute Nahht in Essen ein italie­­nischer Arbeiter erschoffen worden. Der Arbeiter hatte angeblich versucht, in die Fliegerkaterne einzudrin­­gen. Als der französische Wachposten ihn anrief,­ kümmerte er sich nicht um den Anruf. Die französische Schildwac­he Idhoß und der Italiener fanf getroffen nieder.­­ die Tele:­­ Die Haltung Englands. SB. London, 23. Februar. Der­­ Korrespondent des „New Norf­here Id“ bestätigt, daß das Verlangen der Fran­­zosen in der Frage des I Transitverkehrs durch die Kölner Reieungszone Wahr­­scheinlich in Höflicher Weise abge­ Pert wird. BBerhaftete Nationalisten. SB. Bari, 23. Februar. Aus Düsseldorf wird gemeldet, daß Die Bejehungsbehörde 150 deutsche Nationa­­listen verhaftete, darunter eine Anzahl Arbeiter, die aus Mün Er­refor­­men ‘waren, « Zu Infrafttreten des ungnrischösterreichischen das wehrlose Wilttelentonn. Handelsübereinkommens. Budapest, 28 Febr. Das zwischen Ungarn und Oesterreich am­ 8. Februar 1922 zustande gekommene Handelsüberein­­kommen wurde von den beiderseitigen Negierungen am 20. d. M. ratifiziert und tritt am 2. März I. S. ins Leben,­ ­ Waren, die gerechte Anwendung der Ein- und Ausfuhrverbote und Beschrän­­kungen, regelt in den Hauptzügen Die Verkehrsfragen, s­owie Konsularangele­­genheiten und stellt für den Fall von Meinungsverschiedenheiten ein Schieds­­gericht­­ fest. aus !fichert die Transitfreiheit der Diefeg UWebereinkommen, das 14 Artikeln besteht, s­ichert gegenseitige Meistbegültigung den Staats- Bürgern, Schiffen, N­ohprodukten und Industrieerzeugnissen des einen Ctuaates auf dem Gebiete des anderen. Hinsicht­­lich des Betreibens von Handel und In­dustrie sichert e8 die gleiche Behandlung den­­Besuch der Märkte, er regelt die­ persönlichen Rechts­­verhältnisse der Staatsbürger, ihr Nett, Eigentum zu erwerben und P­rozesse zu führen, und räumt den Aktiengesellschaf­­ten und sonstigen kommerziellen, indus­­­triellen oder finanziellen Gesellschaften, sowie den Bereicherungsgesellschaften hin« sichtlich ihrer Zulassung zur Geschäfts­­tätigkeit die Meistbegünstigung, bins fichtlich ihrer inländischen Steuer aber die gleiche Behandlung ein. Vom Gesichtspunkte der Zölle und der Bollbeh­andlung sichert das Uebereinkommen die Meistbegünstigung, es ermöglicht den Veredlungsperfekt, ‚Frieden Oesterreich) nnt­ den­­ Inländern. Gleichzeitig mit dem Handelsüberei­­kommen treten an zwei Sonder­­abkommen in Leben, von denen das eine Die Erleichterung der engeren Grenadierfehr3, na­mentlich mit Noüdsicht auf die Verkehrs­­anforderungen der­ durch den Zriodanee angeschlossenen Ge­­bietsteile, ermöglicht, während das zweite, wechselseitige Unterftügung in der Zollbehandlung, die Verhinderung, Ver­­folgung und Bestrafung der gegen die Beitragungen verstoßenden Handlungen und die Rechtshiife in Zivilstrafangele­­genheiten behandelt, die Arbeiteraussperrungen. (Drahtbericht der „Oedenburger Rettung”.) SB. Budapest, 28. Februar. In der Angelegenheit der Aussperrung der Eisen-, Holz- und Ziegelarbeiter ist ge­­stern ein neues Moment zu verzeichnen, da der Landesverband der Dam­en­­schneider die Aussperrung fämtlicher Arbeiter verfügt hat, wodurch et­wa 6000, zumeist weibliche Arbeiter betroffen w­ur­­den. Auch bei den Damenschneidern handelt es sich um einen Lohnkampf. Entscheidende Maßnahmen zur Anbah­­nung von Verhandlungen m wi­rden von seiner Seite getroffen.­­ Ins Komorner Mandat. SP. Budapest, 238. Februar. I­n Komorner Wahlbezirk, dessen Mandat bekanntlich duch die Ernennung Baron Koranyis zum Barıser Gesandten frei wurde, dürfte ein heißer Kampf ent­­brennen. Die Einheitspartei kandidiert den Kultusminister Graf Eichele­­berg, nunmehr i­ auch der oppositio­­nelle Bloc über die P­erson seines Kan­­d­idaten einig geworden und wird den ehemaligen Minister der Sunern im Kabinett Hubar Edmund Beniksy kandidieren,“ den auch die christliche Opposition unterfrügen soss. Stefan Friedrich in Rom. SB. Belgrad, 28. Februar. Nach einer hier eingelangten Meldung aus Rom ist der ungarische Raizisterführer Stefan Friedrich in Rom­­ ein­­getroffen. Nach Informationen hiesiger maßgebender Kreise wird­riedrich dem SE Mufsiolini­s Ministerpräsidenten nicht empfangen tesıden, |® swar Salnegerken. Die Christlichsozialen für die Auf­ldfung des Lagers. (Brahtberit der „Dedenbteger Zeitung”.) SB. Budapest, 28. Februar, Der Vollzugsausschuß Der Christlichsozialen Partei hielt geitern abends eine Sagung, in Der über das nternierungslager in Butaegerkeg Bericht erstattet wırr­­de. Der Präsident der Partei, Abgeord­­neter Dojef Szabo, gab seiner Heder­­zeugung Ausdruck, daß sich im Laer zaglreiche Personen befinden, die diese schwere Strafe nicht verdienen. Er in­teshalb für die Auflösun­g de Rager 3 und verlange, daß jene Inter­­nierten, die sie etwas zuschulden komm­en ließen, unverzüglich vor ihre Richter ge­­stellt, die übrigen aber auf freien Fuß gejeßt werden. Die Konferenz stimmte der Auffassung des Präsidenten Grabo einmi­­tig zu, der Bularefter Bombenkrozeb. SB. Bularef­i 23 Februar. Gestern wurde das Irtsil im Bur­arester S­ee Die Angeklagten Ballagy, Turoczon, Belmont und­ Reref­it wurden zu je zehn Jahren Geran­­nte verurteilt, JACOBI Antinikotin - Qitoman Antinikotin - 5759 und Ottoman -Zigarettenpapier sind weltibekannt! En Ye aan Dedenburg, 27. Februar. Sn den­ trefflichen Ausführungen des gewesenen Reichsministers Friedrich Noljen, melde wir in unserer Blatt­­folge vom 27. Februar uinter dem Titel: „Der französische Einbruch in das Ruhr­­gebiet­ wiedergaben, formt ein höchst bemerkenswerter Parfus vor,­ der ung Anlaß zu ernstem Nachdenken gibt. Der Staatsmann schreibt: „So­ll selbstverständlich nicht das geringste gegen die schöne Idee einer allgemeinen Abrüstung gesagt werden. Aber eine solche kann den Frieden­ nur dann dienen, wenn sie eben wirklich allgemein ist. Wird aber inmitten gerüsteter Staaten ein Gebiet seiner V­erteidigungsmittel beraubt, dann richten sich die Blicke habgieriger Nacbarn mit Notwendigkeit auf die zu erringende Beute. Diese Worte von geradezu prophe­­tischer Bedeutung sind für ung Ungarn ein furchtbares Memento, denn schon wiederholt hatten zwier Gelegenheit, wahr­­zunehmen, daß die uns umgebz­­enden Feindstaaten (Tschechoslowake, Vorau= Slawien, Rumänien) seinen Augenblid anstehen würden, über uns herzufalfen und unser Vaterland als millionımenes Objekt ihrer Naubgier aufzuteilen. Bei allen drei Staaten ist Die DRacH eine ausgesprochene. Die­­ Tschecho­­slowakei und Jugoslawien haben auch heute noch mit den Plan eines zu schaffenden Korridors auf Kosten Un­­garns aufgegeben. Rumänien hat seinen Raubzug im Jahre 1919 fast auf das ganze Rumpfland ausgedehnt und erst in­ der le&teren Zeit suchte er wieder nach einem Vorwande, um sich aberm­als auf Ungarn zu stürzen. Wie je­rser Jugoslawien dazu zu bewegen war, das zwiderrechtlich belegte Gebiet von Fünf­fichen und dessen Hirashuns, zu räus­men, dürfte allgemeıin noch in frischer Erinnerung sein. Der die Psychologie der uns umge­­benden Völker kennt, kann seinen Augen­­losi darüber im Zweifel sein, daß der „gute­“ Wille unserer Nachbarn vorhan­­den ist, um auch den leßten Reite selbst­­ständiger ungarischer Staatlichkeit den­araus zu machen. Sie lauern nur auf eine Gelegenheit hinzu und wir dürfen uns durchaus nicht der Illusion hin­­geben, daß wir von diesen Nachbarn auch nur die geringste menschliche Re­­gung zu erwarten hätten, wenn es ihnen gelingt, uns an der Kehle zur falten. Die unwiderrechtliche Belegung des Ruhrgebiet durch die Franzosen bietet diesen unseren Nachbarstaaten das denkbar böfeste Beispiel, denn wenn selbst Frankreich jene Verträge nicht respektier, die den „Bestegten“ in Befolgung eines teufli­­schen Haffes Diktiert werrden, dann ist von ihren Satelliten um so weniger zu erwarten, daß sie mit gutem Beispiele vorangehen sollen. Daß wir bisher­­ mit leidlich heiler Haut davongekommen sind, haben mir durchaus nicht dem Wohliwollen unnserer Anrainer zu verdanken, sondern dem Umstande, daß Italien sein Veto gegen jegliches weitere Experiment einlegt, da das apenninische Königreich durch eine weitere Vergrößerung Jugoslawiens und durch die Schaffung eines nord-südflamie fchen Korridors in seinen Lehensinteref­­sen­te wird, _ en

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