Oedenburger Zeitung, 1923. April (Jahrgang 55, nr. 75-98)

1923-04-01 / nr. 75

semmmsuismmssemtu spknsfwaiissebmndlinuu «siiestsusstl­mutleteskmlob tung und nicht an einzelne Personen Getreiben zu richten. Fernsprecher Nr. 38 AENEBAHTAETENHEDNERARRE Tagblatt für alle Stände Verwaltung: Oedendurf, Deiluplatz 56 ne­­uzelgen und Abonnements werden a­n unsrer Verwaltung, Denkplatz 36 und in unserem Stadtlokal Grabenrunde 72 angenommen. Fernsprecher Nr. 6 und ı9 Gelangt mit Ausnahme von Sonn- u. Feiertag an jedem Tag um 15 Uhr (3 Uhr nachmittags) zur Ausgabe. Bezugspreise: Monatlich 450 K frei ins Haus gestellt. — Einzelnummer: Wocentags 22, Sonntags 30 R. Sonntag, den 1. April 1928. Einzelnummer SOR Einzelnummer SO Ar. 3. . 265tausend Speisezimmerteppiche, ca.2>3 groß, Sf Brei reen fr! “ 6.25 G Steppdeden, auf­gefüllt, „ 120 „ Ottomane-Ueberwürfe, 49 ,F­ensterfhüßer, warm, a i­hdeden, Leinen, „ 15 „ Laufteppiche, strapazfähig, PR­elle, echt, „BE­lanelldeden, sehr warm, „ 39 “ Stores mit neigenden Motiven, „18. Bettgarnituren, 2 Bettdeden und 1 Zifhdede, 38. , Bettvorleger, hübsch gemustert, 68 „ Künstlervorhänge, waschbar. Zespihhand Weissner, Wien 6. Bez. Mariahilferstrafe Nr. 105. 2149 Sicherster Gmub! PR > I­G gegen minderwertigen oder mit­­ Sw­en Zee Yufot verschlechteten Geigenkaffee Sam Berlangen die ü lite Imperil-eigent Dieser besteht garantiert nur aus reinen Feigen und spart jede Hausfrau durch dessen größere Ausgiebigkeit viel Geld. 4339 mit Der Krone! 9. Jahrgang. die Verwaltungsreform. Budapest, 3. März Veinister des Innern Iwan N­akophfy hat für den 12. und 19. April eine Engisete in Angelegenheit der V­er­waltungsreform einberufen. Zu derselben sind die Ober­­gespäne und Weizegespäne, ferner die Bürgermeister der Städte einberufen. Anarchie in Bulgarien? Bovfia, 31. März. Die Behörden haben strenge Mafnahmen zur Unter­­drückung einer terroristischen Aktion er­­griffen. Gewisse anarchistische Gruppen haben einige Zwischensäle in Sofia sowie in Jamboli hervorgerufen, wo­­ die Polizei, als sie mehrere Verhaftungen vornehmen wollte, auf bewaffneten Üi­derstand stieß. Der Zwischenfall in Sofia fand mit dem Selbstmord eines Terroristen seinen Abschluß. In Jam, Soli kam e8 zu einen Zusammerstoß zwischen einer Gruppe vor Anachiken und Gendarmerie,, wobei es auf Seiten der Anarchisten einige Opfer gab und ein Gendarm getötet wurde. Die Ord­­nung wurde alsbald vollständig wieder­­hergestellt. Im übrigen ist die Nıche im Lande nicht gestört worden. Mafreneln zur Berbürgung vollommener Sicher­­heit auf dem ganzen Gebiete des König­­reiches sind getroffen. Graf Albert Lingay T. SB. Wien, 31 März. Hier ist ge­mern vormittags der gemwesene Kapitan der ungarischen Leibgarde, Graf Albert Xondan, gestorben. dr. Geipel Drahtbericht der „DO in Italien. edenburger Zeitung”­ SB. Mailand, 31. März. Im Hotel Bella Billa wurde gestern 1:12 Uhr vormittags der österreichisc­he Bundeskanzler Dr. Seipel vom Generalsekretär des italienischen Ministeriums des Aeußeren, Bontarini, empfangen. Nachmittags­­/3 Uhr stattete dem Bun­­deskanzler der italienische Ministerpräsident Mussolini einen Besuch ab, dem sich eine eingehende Aussprache anschloß. Um 9 Uhr abends reiste der Bundeskanzler nach Rom weiter, wo er heute vormittags vom italienischen König in Audienz empfangen werden wird, auf Montag verschoben werden. In seiner Besprechung mit Der Empfang beim Papst mußte infolge des Ostersonntags Mussolini dankte der Bundes­­kanzler Dr. G Seipel für alles, was Italien für die finanzielle Wiederaufrichtung Oesterreichs getan hat und empfahl die eheste Beendigung der in Rom stattfindenden Handelsvertragsverhandlun­­gen. Dr. Seipel erörterte sodann je Fragen, die Italien und mit Mufsolini verschiedene politis Defterreig gemeinsam berühren. Mussolini versicherte, Dad Italien, für Defterreich das lebhafteste Interesse empfinde und alles tun werde, um den wirtschaftlichen Wiederaufbau Defterreichs zu fördern. Aus dem gem­erkteten Deutschland. Ber­weigerung der Kohlensteuer. SB. Berlin, 31. März. Die Großindustriellen des Nährgebietes be­­schlossen, die Abstattung der von den Trangofen und Belgiern geforderten Kohlensteuer zur verweigern und die aus dieser Weigerung entstehenden Folgen auf sich zu nehmen. Ruhlands Ruhrhilfe. SB. Hamburg, 31. März Im hiesigen Hafen ist gestern ein Dampfer aus N­eval eingetroffen, welcher die erste Kornladung der russischen Arbeiter für die Arbeiter im Ruhrgebiete enthält. Beitien in Menschengestalt. SB. Berlin, 31. März. Aus Essen wird gemeldet: Ein 1bjähriges Mädchen wurde von zwei Französischen Soldaten überfallen und vergewaltigt. Die beiden Verbrecher wurden von einer französischen Patrouille festgenomm­en. ‚Erzbischofßiep iat begnadigt! (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) Barihan, 31. März. Wie die Tit­­agentur aus Mosfau meldet, ist durch Entscheidung des Zentral-Evelativaus­ Schusses die Todesstrafe gegen Erzbischof Gieplaf in eine zehnjährige Gefängnisstrafe umgewan­­delt worden. Der Erzbischof, Heißt­­ in der Begründung der Entscheidung, je Vertreter eines Glaubens, der zur Zeit des Zarentums verfolgt wurde, so daß die „verdiente Todesstrafe” von den Ka­­tholiken so ausgelegt werden künnte, als würde die So­wjetregierung jene Verfol­­gung fortlegen. Die Todesstrafe gegen den­­ Prälaten Rupsiewicz wird Hingegen bestätigt, weil er mit seinem Berufe als Geistlicher antirevolu­­tionäre Betätigung verbunden habe. so Zur Erkrankung Bonar Laws. SB. London, 31. März. Gewisse konserbative Kreise sahen es sehr gerne, wenn G Schabkanzler Baldwin an Stelle des Ministerpräsidenten Boner Zamw treten würde, falls dieser sich we­­gen seiner Krankheit gezwungen sehen sollte,­ sich von der Geschäften zurnte­­ausziehen. a2 die Zürfer und Die Alliierten. SB. Baris, 31. März. Wegen der Absendung der vom französtischen Ministerpräsidenten Boi­care ver­faßten Antwortnote an die tü­rkische Regierung ist festzustellen, daß sämtliche Alliierten an ihre in Konstantinopel be­­findlichen ° H­ochrommissäre eine solche Note richten werden, welche von Dielen an den­ Konstantinopeler Vertreter der Angolaregierung in einer gemeinsamen Demarce überreicht werden sollen, damit dieser sie an ISmed PBafcha weiterleite. der Bürgerkrieg in Irland SB. Dublin, 31. März. Beinahe der ganze Stab der 3. südlichen Division der Aufständischen it gefangengenom­­men w­orden. JACOBEI Antinikotin - Ottoman Antinikotin - Ottoman-Zigarettenpapier R = Sind weltbekannt. Unsere heutige Nummer umfaßt 22 Seiten. Hitergrüße — Frühlings­­zwehen. Von H. Winterfeld. Wiederum ist e8 im Preislauf des Jahres Ostern geworden, — Ostern, das Fest des neu erwachenden Lebens, des Frühlings; aber e8 soll nicht, bloß s Frühling sein draußen in Flur und Wald, — all in die Herzen der Men­­schen soll warn und neuebelebend die Osterfonne­ scheinen, soll neues Reden, neue Freude emporsprieken. Liedt dog jen­en Sinn in dem alten, einfachen und noch so schönen Festartige: „Christ ist landen E Sreue, freue dich, o Christenheit!” Ist denn aber Grund vorhanden zu so heller, ungetrübter Freude? Sind nicht vielmehr die Zeiten ver­trübe? Dro­­ben nicht immer noch an dem­ mit Dü­ste­­ren Wolfen umzogenen Simmel’ der Weltgeschichte schwere Gem­­tter, die jeden Augenblick sich entladen können? Und sind wir nit ein armes, rings von Feinden und von Verrat umgebenes Bolt geworden, in dem bereits viele Tausende am Hungertuche nagen? Liegen nicht immer noch meite, faum sluren unserer Industrie und­ gei­erb­­licher Tätigkeit brach infolge des Welt­­krieges und gewaltigen­­ Umsturzes, — hoffnungslos exfehnend­­ den Anbruch einer besseren Zeit? Tobt nicht nach im­­mer mitten in der bürgerlichen Gesells­­chaft, ja sogar in vielen noch ungeklärten Punkten der staatlichen Ordnung ein fast unununterbroc­hener Kampf, weifen Wus­­gang noch­ gar nicht abzusehen? — > € sind nur flüchtig hingeworfene Sfigzierungen eines großen, die ganze Gegenwart verhüllenden Bildes, das 10) meinen verehrten Lesern vorstehend im einigen Stunden gezeichnet habe, aber sie bejagen viel und leider nichts Neues! — So lange man von einer Weltgeschichte reden kann, hat es immer weltbeiwegende Episoden gegeben, und wenn solche Nieder­­gangszeiten, die ich sie mit modernem Ausdruck nennen möchte, auch nicht im­­mer so intensiv in alle Verhältnisse des öffentlichen wie privaten Lebens eingtif­­ren, so haben sie doch oft genug Spuren hinterlassen, die m­an jegt noch verfolgen kann. U­nsere Zeit ist nur eine andere, viel empfindsamere, weil die Interessen zu vielseitig, das ganze Durchleben der Zeit ein viel zu rasches, hastiges ist, und so ist es wohl erklärlich, wenn bevor­­stehende, ummwälzende Episoden meist ihre dunklen Schatten recht weit voraus irerfen. AS vor nun etwa neungen hundert Jahren das großartigste, schaurigste, ehr­­furchtgebietendste Drama, das je die Weltgeschichte gesehen, auf der Höhe von Golgatha fi vollzog, als selbst der heile Tag zur Nacht wurde, die Sonne si verfinsterte, die Erde erbebte, Kelten zer­­sprangen und die Gräber fi öffneten, — da war lange vorher eine Zeit unbe­­stimmten Ahnens fommender Ereignisse vorhergezogen; jedermann fühlte es, das Menschengeschlecht fzene an einem Weitde­­punkte, aber daß dieser Wendepunkt der Geschichte sich um das Kreuz eines­ zum Schmacf- und marterhaften Tode Ver­­urteilten drehen, an dem leeren Grabe des Sieger über Tod und Grab, Fi eine neue, FKietvollere Zeit aufbauen übersehbare. A ’ ai EEE ut

Next