Tagblatt, 1923. Juni (Jahrgang 1, nr. 123-146)

1923-06-08 / nr. 128

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Baris, 7. Juni. Der V­ermögens­­verwalter des verstorbenen König Karls, Baron Steiner, wurde hier samt seiner Frau unter der Beschuldi­­gung der V­eruntreuung ver­­haftet. Er soll Sumelen verkauft ha­­ben, die der königlichen Familie gehörten, und wurde deshalb vom Bruder des Kö­­nigs, Erzherzog Marx, angezeigt­ . Ba­ron Steiner wird nach Durchführung des Verfahrens aus Paris ausge­wiesen sind an die Schweiz ausgeliefert werden, die ein­ Auslieferungsbegehren gestellt hat. Die Höhe der veruntreuten Werte beträgt eine Million schweizerischer Francs Die Jumelen sind von der Ssumelengesellschaft Berlesco beliehen worden. Beitere Verhaftungen im Zusammenhange mit dieser Affäre stehen bevor. Baron Steiner war früher österreichischer Konsul in Rom gewesen, ‚in Bern hatte er hauptsächlich Vermögenstransaktionen für den ber­­­­­orbenen, König, durchzuführen. _ Einer ver­lebten Regierungsatte des Königs vor­ seiner Abdankung war die Verlei­­hung­ der Baronie an Steiner. Voincare in Brüssel. (D­rahtbericht der „Dedenburger Zeitung”.) SB. Brüssel, 7. Juni. Minister­­präsident Boincare ist in Begleitung der Minster de Lafteurie und Le Trocquer bier eingetroffen. Die Besprechung mit den belgischen Ministern hatte in den Nachmittagsstunden begon­­nen, — i “ der Drud wird verstärkt. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung”.) SB. Brüssel, 7. Juni. Nac der Unterrdung zwischen Bonncary, Theunis und Safpar, die nahezu eine Stunde dauerte, wurde folgendes amtliche Kommunique ausgegeben: Die belgische und die französische Re­­gierung haben heute die gemeinsame Prüfung der verschiedenen, durch die Ruhrbewegung aufgerworfenen Kragen fortgefeßt. Sie halten restlos alle ihre vorherigen Beichlüsse aufrecht, was die Bedingung, das die­ Räumung des Ruhrgebiets nur nach Erfüllung der deutschen Reparationspflichten erfolgen könnte, betrifft. Deutschland müßte vor jeder Prüfung seiner Vorschläge dem passiven Widerstand ein Ende bereiten. Die Alliierten haben ihr Programm der­­art geregelt, um den Druck zu verstärken und Deutschland zur raschen Erfüllung seiner Verpflichtungen zu zwingen. un Neuerliche Kämpfe in Wiaroffo. (Drahtbericht der „Dedenburger Zettung”.) Madrid, 7. Jun. Die Spanier haben 7000 Aufständische, Abschnitt von­ Tizziafia stark ver­­­schanzt hatten, angegriffen und in die­ Flucht geschlagen.. Auf Seite der Spa­­nier zählt man 45 Tote und %00 Ver­­wundete,­­ die sich im­­ v nten Dampfern der Americac" Red Star Line "von Antwerpen Bern, Wien I., Kärntnerring 4, Geschäftsstelle im Burgen- Haus Nr. 29. Budapest, Vil., Baross­ier 15. 4143 blutige Demonstrationen in Leipzig( Dialehtbericht der „De­SB. Leipzig, 7. Juni. denburger Zeitung”) Die Erwerbslosendemonstrationen wiederholten sich gestern und nahmen einen bedrohlichen Charakter an. Nachmittags fand auf dem Augustusplag eine von den Sozial­­demokraten und den Ge­werkschaften einberufene Versammlung gegen die Lebensmittelteuerung und gegen den Einmarsch ins Ruhrgebiet statt. Zwanzigtausend Personen beteiligten ss daran. Ein Heiner Seil derselben, etwa drei- bis viertausend Demonstranten zogen nach dem Neuen Markt. Dort stellte sich ihnen ein starrer Polizei» ‚Jordon entgegen. Plögli wurde, erst der­ Menge dad­ Signut zum Sturm auf die Polizei gegeben. Diese wurde mit Steinen be­worfen, einzelne Demonstranten drangen mit dem Messer gegen sie vor und gaben einige Schüffe ab. Die Polizei­­ hef hierauf zuerst­­ in die Luft, dann scharf gegen die Demonstranten, wobei fünf Personen getötet und­­ wurden m­ehrere Hundert verlegt­ ­enti­lends neuer Deparationsbarihing. _ rt (Drabktberidt der SB. London, 7. Juni. Die Ber: liner Vertreter der „Daily News“ und der „Daily Chronicle” glauben, daß der bevorstehende D­eutsche Reparationsvor­­schlag ein Moratorium für vier­einhalb Jahre vorsieht, während, welcher Zeit Sachleistungen bis zum Höchstbetrage von zweieinhalb Milliarden­­ Goldmars geleistet werden können, dafür­ sollen jedoch Jahreszahlungen von min­­destens einund vier Zehntel Milliarden Mark gemacht werden. Als Garantie für diese Zahlungen bietet die deutsche Re­­gierung die Erträgnisse aus den Zöllen, aus dem­ Tabak- und Branntweinmono­­pol, aus der Luxus- und Vermögens­­steuer an. Eine fünfprozentige H Hypo­­thek im Betrage von 10 Milliarden soll durch die Reichseisenbahnen aufgebracht werden, die in Zukunft nach volkswirt­­­­schaftlichen Grundlagen zu führen sind. Der Jahresbetrag für Reparationsz­erke ( O­ denburger Zeitung“) aus Diesen Zahlungen soll 500 Mil­­lionen Mark betragen. Eine w­eitere fünf­­prozentige Goldhypothek von 10 Milliar­­den soll auf sämtliche Immobilien der Land­wirtschaft ausgejößt werden, was einen Betrag von 500 Millionen. er­­möglicht. In ihrer Denfschrift erklärt sich die deutsche Regierung bereit, die Gesamt- SQuld ihrer Realverpflichtungen von den internationalen Sachverständigen­­aus ih­r absehnten zu lassen, und Die Jahreszahlungen so lange zu leisten, bis die Festgeseßten Summen abgetragen snd. Die deutsche Regierung ist ferner der Ansicht, daß es nicht vorteilhaft sei, sich weiter in der Form von Noten aufE­ einem derzufegen, sie gibt ihrer Meinung Musdrud, daß es besser sei, eine inter­­nationale Konferenz einzube­­rufen, auf der alle Fragen schnellstens geregelt werden können. ' |­­ | | ! Lord Eurzons Rede — nabaelast! (Drahtberit der „Oedenburger Zeitung.) SB. London 7. Nunt Das politische Ereignis des gestrigen Tages ist, daß Lord Curzon die für gestern abends angesagte große politische Rede im Oberhaus abgesagt hat. Dies wurde schon vor Beginn der­ Sikn­g bekannt und wirkte wie eine Gensation. Man glaubt das Motiv darin zu sehen, daß zwischen London, Paris, Brüssel und Rom eine Einigung in der Re­­parationsstrage erzielt wurde; „wie Botschaft hör’ ich wohl...“ SB. London, 7. J­uni. Der Pa­­tier Berichterstatter der „Westminster Gazette” teilt mit, Frankreich sei bereit, den Charakter der Ruhrbewegung ein­­schneidend zu ändern, vorausgesett, daß Großbritannien und Italien ihren Plan an seiner Seite einnehmen, und dahin trankten, daß sich die Deutschen aufrichtig dernäthen, zu zahlen. Die Stimmung in­stanfreich sei dafür, daß, wenn­­ sich Stohbritannien der Nederwachung der deu­tschen Bemühungen anschließe, seine Notwendigkeit zur Anwendung von e­­"waltbestehen wü­rde. Der Katholikentag der nordburgen­­ländischen Kroaten, dessen Abhaltung ur­­sprünglich in QWulfaprodersdorf für den 17... M. geplant worden war, findet, wie uns mitgeteilt wird, Sonntag den 10.1.M. in Eisen­stadt statt. Als Hauptredner fungiert, wie bereits gemel­­det, pensionierter‘ Oberlehrer in Baum­­garten, Martin Borenic, der über­ „Die Aufgaben der katholischen Familie“ sprechen wird. Burgenländer bei­­ der Bannerweihe der Frontkämpfer. Zur Bannersweihe der Frontkämpfer in Wien am 3. Juni fan­­den­ si auch mehrere Abordnungen aus dem­­ Burgenlande, so aus Eisenstadt, Neusiedl, Güffing ul. ein. Sie nahmen an den firchlichen Feierlichkeiten am Karlsplaß teil und wohnten auch teil­­weise dem Gartenfeste bei, welches nach­mittag im Schwarzenbergpark abgehal­­tenmn der Das Burgenland” und der Wiener Markt. Aus Wien meldet man­ uns: Wie schon so oft, haben auch am festen Dienstagmarkt die aus dem Burgen­­lande ankommenden Gärtnereiprodukte ihre preisdrühende Wirkung nicht ver­­fehlt. Es gelangten zum erstenmale burgenländische Ananaßerdbee­­ren, hauptsächlich aus Wiesen und seiner Umgebung, wie auch Walderd­­beeren zum Verlaufe. Das günstige An­­­­gebot verursachte sofort einen Sturz der bis dorthin imerschwingsgen Wucher­­preise der Erdbeeren, und zwar von 100.000 auf 30—40.000 K pro­file. Die Wahl in den burgenländischen Landes­­verband für Feuerwehr- und Rettungswesen anläslig der im Vormonate stattgefundenen konstituierenden Sigung in Mattersdorf hatte folgendes Ergebnis: Obmann: Hofrat Nauhofer (Sauerbrunn); Obmannstellver­­treter für­ den nördlichen Teil: Direktor Ma­­­ thias PBoit! (Mattersdorf); Obmannitellver­­ treter für den­­ südlichen Teil: Schulinspektor Prof. Karl Unger (Oberwarth); Schriftfüh­­rer: Lehrer Andreas Tihanf (Mattersdorf); Sädelwart: Lehrer Karl Fred (Rohrbach); Ausschußmitglieder: Für den­ Bezirk Eisen­­tadt: Gustav Boliterer (Eisenstadt), Jo­­hann Sudentrunf (Donnersfickhen), Josef Lehmeister (Güffing), Johann Wagner und Karl Kaiser (Hegersbach);­für Jen­­nersdorf: Sosef Kohlelberger (Lenners­­dorf), Johann­ Zotter (Nedenmarft), Karl Polzmann­­ (Viebau);­­ für­­ Mattersdorf: Stanz Koller (Mattersdorf), Ferdinand Land­ (Nohrbach), Edmund Ring (Marz); für Neusiedel: Edmund dr. Neubu­rg und Viktor Horbäath Meufiedl), Karl Gök (PBama); für Oberpullendorf: August Steppan (Unterloisdorf), Emmerich Heis­­ler (Kobersdorf), Emmerich Gruber (Un­­terloisdorf); für Oberwarth: W. Fried­­rich (Binkafeld), Losef Klein (Tabmanns­­dorf), Wolf Stelzer (Nehnich). Die Lan­­desfeuerwehrsim­peftorstelle wird erst zu einem späteren Zeitpunkt beseßt werden und wird am Landesfeuerwehrtag hierüber beraten werden. «" Burgenland. ii sie­»so- Ei Bea “Bu Sberiwarth. Landesfeuerwehrtag. Der burgenlän­­d­ische Landesfeuer­wehrtag findet am Sonntag den 26. August I. I. in Ober­­warth statt. Das Programm wird recht­­zeitig im „Brandihus“, deutsch­­österreichische Zeitschrift­­ für Feuerwehr und Rettungszwesen, bekanntgegeben werden, 1

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