Oedenburger Zeitung, Februar 1924 (Jahrgang 56, nr. 27-50)

1924-02-01 / nr. 27

Schriftleitung und Demwaltung Oemabemg, Deilyaiag 6.­­ Gelangt mit Ausmadine von Some und jerstagan an jedem Tag zu 5 Mir made. (25 be) zue Yusgabe. E Mc Stände 35Fgahrg.sorge27. freitng, Den 1. Februar 1924. AUMMBMMMHCIWIOMUMEVW sowie auch im Stadtgeschäft GrabwistWW Unk­f.5ckss.·­6R«k»"tn.:35D»-«».s-2«««stz,d«w«cbäw1e6. Ginzelblatt: K 300 Kein rumänii Tanne Bündnis! Ablehnung der französischen, Aufnahme einer italienisgen Anleihe! Paris, 31. Jänner. Die Ber- Handlungen über den geplanten Rü­­stungskredit für Rumänien in der Höhe von 100 Millionen Yrartes haben, wie bereits gemeldet, infolge des offiziellen Verzichtes Rumäniens auf die Anreise ein vorzeitiges Ende gefunden. Die wesentliche Ursache des NRüctrittes sceint darin zu liegen, daß PBPoincar& eine Kontrolle über die rumänischen staatlichen Petro­­leumquellen als Bürgschaft ver­­langte, was man in Bukarest abge­­­­lehnt hat, des weiteren zählte auch die Tatsache mit, daß Rumänien sich weigerte, einen Bündnisver­trag mit Stanfreidh auf der Grundlage des französisch - tibechiischen Vertrages zu schließen. „Chicago Tribune‘ erfährt, daß der rumänische Gesandte Antonescu a­­läßlich des Verzichtes auf die französische Anzeihe durchbliden ließ, Rumänien werde eine Anleihe von 100 Mil­­lionen Lire von Italien­ er­­halten. + 0­0 gesett, das Rußland dem Völkerbund bei­­tritt. — # Mailand, 31. Jänner. Noch Blät­­termeldungen ist zwischen Mu­ssolini und dem russischen Delegierten über die italienisch-russischen Verträge vollkom­­mene ® e E­inverständnis erzielt worden. Die Verträge sollen am 4.­e­­bruar unterzeichnet werden und auch die Anerkennung Rußlands de jure vorsehen. Scharfe Obstruktion im rumänischen Parlament. Bukarest, 31. Jänner. Gestern wurde die neue Session des rumänischen Parlaments eröffnet. Die Regierung bes­absichtigt, eine ungewöhnlich große Anzahl von Geseßen verschiedener rt, ohne Rücksicht auf die Opposition, durchaus bringen. In Streifen der Opposition berrischt darüber große Erregung. Die Abgeordneten der rumänischen Na­­tionalpartei und der Bauernpartei sind übereingenommen, doch­­ harte Ob­­struktion die fri­itlose Durchbringung von Geiegen zu verhindern. „Iadreptaria”, das Organ der Partei des Generals Apverescı, erklärt. Dies­­mal habe sich die Negierung verrechnet, sie werde früher durch den in Bildun­g be­­griffenen Block der Opposition zu Tyall gebracht werden. Ein Brief an­ Ameriu­m Dedenburg, 31. Jänner. Einem Schreiben aus Ameriis ent­­nehmen wir, daß man die „Segnungen” des europäischen Friedensvertrages auch drüben in Farmerfreisen bereits recht deutlich spürt. Der besagte Brief er­­w­ähnt unter anderem, daß unter den armern eine gewisse Unruhe und V­er­­troffenheit um sich greift. Sie künnen ihren Weizen nit an den Mann brin­­­­gen, € 3 herrscht seine Nachfrage und der Breis d­esselben geht­­ unse­­quent zurück. Wenn wir diesen Zeilen — an deren Glaubwürdigkeit zu zweifeln wir . nicht Ursache haben — unsere Aufmerksamkeit scheinen wollen, so muten uns die Worte des erst vor einigen Tagen in Wien Iveis amerikanischen Industriemagne­­ten­ Mr. Charles M. Schwab, welcher nach den amerikanischen Verhältnissen befragt, recht selbstbemußt ausrief: „Bei uns geht 83 qui Wir haben seine Ur­­sache zur Klage. Wir sind glücklich!" — wirflich recht eigen an. (Schon dieser Tage stellten wir an leitender Stelle ü­ber diese Worte unsere Betrachtung an.) „Wir haben feine U­rsache zur Klage” — beißt es dort in m­ich über­­dag im uns fast ein Gefühl des Neides erwacht — und hier, in­ dem einfachen Briefe steht dagegen Die Zatsache zu lesen, daß an in Aute­­ra im sgemin­en reiten ganz berechtigte Ursachen zur Klage vorhanden sa) Mr. Schwab dürfte hinter dem „Wir“ viel­­nur ia Tt dem auch sei, der schlichte Brief befehrt uns helfen, daß eben nicht alles eine ger­isfe Mlaffe aenteint &old ist, was alängt. Die möglichen Wirtschaftsverhältnisse Europas verfehlen eben auch nicht, ihre nachteiligen Folgen Amerika spüren zu lassen. Die­ diplomatischen Mitgriffe, weile sich an die Namen Versailles, Saint Germain, Trianon und­ Neuilly knüpfen, haben eine Lage geschaffen, welche den U­rhebern nicht zur Ehre ge­­reicht.­­Deutschland liegt am W­oden, seine verelendete Mars macht ihm eine Ein­­fuhr des amerikanischen Weizens um­ıög­­e. Amerika wäre ein bereitwilli­­ger Abageber, Deutschland ein be­­reitwilliger Abnehmer. Aber was wüßt es, die hohe Diplomatie hat dem natürlichen Gang der Dinge gemalt­­sam einen Riegel voraeshoben. Lachen konnte man, wenn die Sache nicht so tief­­ernst wäre... In Amerika ein Ueberschuß an Weizen, der dem armer Sorge und Kummer bereitet, der an den Mann ge­­bracht werden sollte und in Deutschland eine Not an Brot, das infolge der­­ Ver­­elendung der Mars nicht mehr von aus­­­wärts beschafft werden kann. Die beiden Werihen „Dollar” und „Mark” neben­­einander gestellt, erklären ja alles, Deutschland ist ja gez­wungen, das te­­­ mige, das es sich noch beschaffen kann und eben beschaffen m­uß, aus Norland zu beziehen. „Mark“ und „Rubel“ von Saıs vertragen sich besser miteinander, der und Schwefter sind sie im Elende geworden — welche ihr Leid gemeinsam tragen.­­ Lebensmöglichkeit der Völker garantieren­­ sollte, wahrlich nicht. 8 hätte nicht um­­geschikter und seichter ausfallen können, Ein Nachbar Fann und darf dem anderen nicht helfen in der Not — selbst Leim heilen Willen nicht. Man wirft herum mit den Phrasen der Menschenliehe­n Nächstenliebe und Verträglichkeit und in Wirklichkeit macht man das Helfen un­­möglich. Das kann­ doch nicht so bleiben. Ein Fehler kan nicht eivig bestehen blei­­ben. Da­ man diesen Fehler Tangjam auch dort einsieht, wo man selber an der Schaffung­­ der gegenwärtigen Rage mit­­arbeitete, beginnt ganz deutlich für den unhaltbaren Zustand zu sprechen. Neder Bakılic, mit der g­anzen­­ Diplomatie von heute ist e8 milde. eit her und ihre Vertreter sollten sich wirklich nicht brüften,­­ ! Zeitungglefer muß den Eindruck gemin­­in der Nachkriegszeit Großes geleistet zu haben. Im Verwirren der Zustände, in fes­ r Schaffung, den unmöglichen­­ nen, daß sich mehr oder weniger überall ‚eine Berwegung fühlbar macht, melche Denn was bisher je eine Revidierung der gemachten fehler- Haftlichen Lagen in den Ländern Eıtro- haften diplomatischen Vereinbarungen — ja, aber in der Schaffung einer energiehaft anstrebt­ er das NIEREN, die­­ geschaffen wurde, mar an Er RE­isenden ·zeugendem Tone, |­n Amerika gehen die Preise zurrüd. stü­mperhafter Politischer Dilettantismus. Auch wir selbst konnen uns eines ge­wissen Unbehagens nicht eii­ehren, wenn wir daran denken, daß bei uns, in einem Agrarstaate, die Weizenpreise ich seit einigen Wochen verdoppelten — ıumd in Se­mer hieß es, der NRüdgang der Krone darf seinen Einfluß auf die Preise haben und nun stehen wir wieder inmitten des unverzeihlichen Teuerungstaumels, wel­­cher die P­reife von Stunde zu Stunde mit fi reißt. Wir wissen, daß uns der Reidensi­eg, den wir gehen müssen, nicht erspart bleiben kann. Aber, mag , wir selbst zur­ Erleichterung des saueren Ganges beitragen künnen, sollte ja denn do geschehen. Das kann man do pollem Recht verlangen. — Darum e sich einmal fon Ordnung gemacht mit der wahnsinnigen Preißtreiberei, melde unser an und für sich fo elende8 Dasein - Reh bekleidet und Verbittert, 40. Räumung des Nährgebiets ? Paris, 31. Jänner. Nach einem Brüsseler Telegramm ist bei den franzö­­sisch-belgischen Besprechungen in Paris am vergangenen Sonntag von einer Räumung des Ruhrgebietes die Rede gewesen, die vom Sachverständi­­genkomitee anempfohlen worden sei. Man nimmt an, daß die belgi­­schen Truppenkörper im Ruhr­­gebiet demnächst von 7000 auf 4000 Mann herabgelöst werden. Diese 4000 Mann werden unter das ausschließl­ihe Kommando des Generalleutnants Burquet gestellt. Die Anerkennung Sowjetrußklands. Bombenattentat in Roten. Warschau, 31. Jänner. Wie aus Komno gemeldet wird, ist dort wäh­­rend der Vorstellung im Operntheater, der zahlreiche höhere Staatsbeamte bei­­wohnten, gegen das Gebäude eine Bombe geschleudert worden, die Schiedsgerichtsverträge der Schweiz. Bern, 31. Jänner. Der Bundes­­rat hat dem mit Portugal abgeschlaffenen Schiedsvertrag seine Zustimmung erteilt. Weitere Schiedsgerichtsverträge sind mit Ungarn, Holland, Schweden, Nor­­wegen, Dänemark und Össterreich in Vorbereitung. (Drahtbericht der „Debenbürger Zettung”.) Zondon, 31.­­Jänner, Big, e3 heißt, it für den 1. Mai die Anerken­­nung Rußlands zu erwarten, heraus­­geiäefft. Graf Bethlen ‚über die Auslandanleihe. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) Budapest, 31. Männer. In der gestrigen Abendfigung der Nationalver­sammlung interpellierte Abgeordneter Raul Biro in Angelegenheit der Ahr­landsanleihe. Ministerpräsident Graf Bethlen antwortete sofort auf die Interpellation und erörterte eingehend den gegen­wärti­­gen Stand der Anleihe und au­ch jene Einzelheiten, welche bereits aus den bis­­herigen Aeußerungen des Ministerpräsi­­denten bekannt sind. WS neue Sache er­­wähnte der Ministerpräsident, Protokolle der Auslandsanleihe im Genf unterschrieben werden sollen. Er erklärte noch, daß er die Ueberzeugung habe, daß die Entscheidung der Repara­­tionskommission nicht, im Gegenfuß ste­­hen werde zu jener Auffassung, welche die Entsendeten der einzelnen Staaten vor der Wiedergutmachungskommission bes­tundeten. Rechenschaftsbericht in N­aposvar. Budapest, 31. Jänner. National­­versammlungsabgeordneter Graf Mar Do9yo03 hält am 10. Februar in Ka­­posvár seinen Rechenschaftsbericht. Bei dieser Gelegenheit werden sich auch M­nisterpräsident Graf Stefan Bethrr und zahlreiche Mitglieder der Linbeite­­partei nach Kaposvár begeben. Rechenschaftsberichte sieht man mit gro­­ßem Interesse entgegen, weil man vom­­ Ministerpräsidenten wichtige politische Heußerungen erwartet, dab die­sem Wiederum ein Separatistenführer ermordet. Rorheim im Rheinlande, 31. Jän­­ner. Der als französischer Spibel­ und Denunziant bekannte Separatistenführer den Rorhein „Ingenieur“ Gombin­­ger, der viele Ausweisungen und Be­­strafungen von Rorheimer Familien ver­­ursacht hat, it er der Landstraße der Wolfsjustiz zum­­ Opfer gefallen. Er­­ wurde schh­er verlegt und in hoff­­nungslosem Zustand ins Spital Die Täter BAR BORRREREEN,­­­­ ERT­­BEER, N­ENTER , Die Abgeordnetenwahl in Debrerzen. Debrecen, 31. Jänner. Gestern nachmittag wurde das Resultat der Ai E83 erhielten: Dr. Vinzenz Nagy 3213, Dr. Wilhelm Haendel 1985, Dr.­­ Georg Mar 9 g9013 1837 Stimmen. Da seiner­­ Kandidaten die absolute Mehrheit erhielt, kommt es zwischen Dr. Vinzenz Ru BT Wilhelm Haendel zur Et­d­­ma­nstimmung publiziert. GB ig ir der Gsongräder ombenafläre. Budapestzlocannex Der Unter­­suchungsrichter des pregeder Gertcht, hoer hat die Enthastung dreier Bes­­schuldigten Joh­ann und Rochus-Sar"" und Fotgo gegen die die Anklage nur als Täter sondern nur als Helfer-PMB am Verbrechen des Mordes erhoben wird, angeordnet. ’· Ihr Abonnement auf die „Oedenburger Zeitung“ für den Monat Februar siehen erneuert? B Wenn nicht, so eilen Sie, dies noch heute zu tun, da­­mit in der Zustellung Bi der Zeitung Feine Unter­­brechung eintritt! — Neu­­bestellungen und Zahlun­­gen nehmen stets entgegen ! Grei­ästöftelte Brabhenrunde N Verwaltungp Deathlab Nr. u L.

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