Oedenburger Zeitung, April 1924 (Jahrgang 56, nr. 76-99)
1924-04-01 / nr. 76
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Dasselbe befindet sich in einem prächtigen Holzrahmen und stammt von der Hand des Vereinsmitgliedes Ferdinand Stıener. Die Freude des Geehrten war groß. Da hiemit die Tagespronima erschöpft und dem Präsidium das Absolutorium erteilt worden war, schritt man zur Neuwahl der Vereinsfunktionäre. Mit Mklamation wurden Adolf Schneeberger zum Vorstand und Ernst StEep zum P Vizevorstand wiedergewählt. Im Wege einer geheimen Abstimmung wurden in den Kusihun — aus dem die übrigen Vereinsfunktionäre hervorgehen werden — gewählt: Aus den Reihen der unterstoßenden Mit Anton Rosenberg, Karl Hadh, Roloman Steiner und August Kchl; aus den Reihen der ausübenden Mitglieder: Leopold Bayer, Eduard Gruber, Edmund Köninger, Emil Lehner, Frig Nokek, Ferdinand Sieger, Gustav Steiger, Michael Steiner, Franz Schwerät, Franz Szabo-Jilef, Anton Tandl, Stephan Trinfl, Michael Trogtech. — Die Strutiniumskommission bestand aus den Herren Frit Nopel, Emil Lehner, Ferdinand Sieger und Eduard Stubermayer, Paul Unger und Wilhelm Wol_ Iung endete mit dem Vortrage dom umDie 24. ordentliche Generalverbungarischen und Ddeutschen ‚Liedern, "bei welcher Gelegenheit neuerdings verwiesen Wurde, daß der „Liederfrang“ nicht nur über herrliches Stimmaterial verfügt, sondern auch einen äußerst tüchtigen Ehermeister beisst. . Auch an beeisterten und den Geist sprühenden Reden fehlte er diesmal E38 sprachen Vizevorstand Ernst Szop und die hmterfragenden Mitglieder Graf Rheftetih ıu und August VBencl. glieder: nicht. vasante an Geschichte deL April Er ist ein lau1fischer,wetterwendischer Gesell, der Monat April. Hält uns nur nur am ersten seiner Tage, sondern während voller vier Wochen zum Schaftsnarren. Macht ein griesgrämiges Gesicht, daß wir glauben, es sei noch sein Frühling im Werden, um am nächsten Tage goldenen Sonnenstein aufleuchten zu lassen. Wer dann meint, nun sei es an der Zeit, seinen Wintermantel in den Schranf zu hängen, den erfreut er mit einem tüchtigen Negenguß, lädt den Wind durch alle Straßen fegen und schidt den also Genarrten mit einem tüchtigen Aprilsämpfen heim. Sa, der liebe Monat April macht ji fast ‚alle Tage das Vergnügen, jemanden „in den April zu schifen”. — Dagegen ist es bei unser den menschen üblich, nur am ersten Tage des April fs einen Scherz mit seinem lieben Nächsten zu leisten. Und da man in allen Ländern auf dem Erdenrund die Sitte des Aprilscherzes rennt, so wird der April zum Allerweltswarten. Es gibt gute und schlechte Aprilscherze; solche, die nur üble Spähe sind, und harnılose, die Wiß und Humor besiten. Von einem solchen erzählt eine Neapler Chronik vom Jahre 1650. Der Graf Monterey, zugleich Vizekönig von Neapel, aß einen Fisch namens Marcomo mit besonderer Vorliebe. Am 1. April wünschte er wieder sein Lieblingsgericht auf der Tafel. Da aber dieser Fisch nur bis Mitte März zu fangen war, wußte sich der Koch dadurch zu helfen, daß er einen täuschend ähnlichen Fisch als Gebäc zubereitete. Wie er ihn zur Tafel brachte, meinte der Vizekönig gut gelaunt: „Es ist zwar sein Märzfisch, wie ich ihn so gern effe, aber auch dieser Aprilfisch soll mir trefflich munden. Seit dieser Zeit werden in Italien die Aprilscherze „Aprilfische”" genannt. In Amerika leistete man sie mehr oder weniger harmlose Aprilspäße. Daheim sind es die sieben Kinder, die den Eltern einen Schabernad spielen. Man gießt Wasser in das Tintenfaß auf Vaters Schreibtisch, schüttet Salz in die Zuderdose, versteht Mutter Pantoffeln und was dergleichen Kinderspäße mehr sind. Sarmlos bietet die Freundin der andern Scho=kolade an, die aus Seife nachgeahmt ist, der Freund versorgt seinen Bekannten mit Scherzzigarren und in Gesellschhaft kann man Kuchen zu fetten besommten, dessen Füllung aus Baumwolle besteht. Ein wirklich guter Aprilsherz (?) ist es aber, wenn Freunde zum Abendbrot eingeladen werden und sie bei ihrer Ankunft an der verschlossenen Tür einen Zettel mit der Aufschrift „Aprilmarr” Teten. In Indien wird am 4. April das Hul-Fest, das Weit des Frühlings gefeiert, wobei Aprilscherze seit alten Zeiten am Hul-Fest üblich sind. Man belustigt sich mit Späßen wie bei uns und anderswo; ein besonderes Vergnügen it es aber, allerhand Aufträge zu bestellen, wobei die Beteiligten genusführt werden. Gerade dieser Aprilscherz ist auch bei uns auf dem Zande sehr beliebt. Da wird in der Aoothese Drachenmilch, oder Müdenfett verlangt; man fragt, ob man Owiedumm-FKraut laufen kann. Auch Rosegger wurde, wie er selbst reizgend erzählt, als Bauernbub am 1. April zum Jämner geschidt, einen Sternanzünder zu laufen. Nicht Schlecht spekuliert hatte ein Schlaustopf, der am 31. März 1917 im Schweizer 2otalblatt von Brugg, zur Zeit, als die Lebensmittelhamsterei in vollen Schwunge war, eine Bekanntmachung erließ, daß, wer mehr Lebensmittel besißt als für 14 Tage nötig, diese am Der April ist ein mutwilliger Bursche mit sehr wechselnden Launen, aber dem Bauern ist ein feuchter April noch lieber als ein trockener, da die ungeheure Entwicklung der Vegetation unter dem Einfluß der Sonnenwärme außerordentlich große Wassermengen verbraucht. Der Zandmann jagt deshalb: Wenn der April Spertafel macht, gibt’s Heu und Korn in voller Bract. — Ein richtiger April tut, was er will. — Nasser April verspricht der Früchte viel. — April sonnig und na, füllt Scheuer und Fa. die Bomben durch die Fenster des Erdgeschosses. Die Bomben explodierten jedoch nicht. — Der dürre, trof’ne April ist nicht der Bauern 1. April von 10 bis 12 Uhr aus dem Rathaus abzuliefern habe, andernfalls treten hohe Geldstein Strafen in Kraft. Richtig kamen eine Anzahl Leute mit schwerbepadten Körben und Handre 0-4wagen vor das Rathaus gezogen, wo sie ber» dußt und ärgerlich wahrnehmen mußten, daß sie als Hamster ich selbst bekannt gegeben hatten. im Mittelalter belustigte der Prediger seine Gemeinde durch das Erzählen einer fröhlichen Ostergeschichte, die man auch „Dotterscherz“ nannte. Hieraus ist dann der „Aprilscherz” entstanden, Zeigt es nicht von föstlichen, ungesuchten Humor, wenn der Prediger alle Männer, die das Regiment zu Haus führten, auffordert, den Ostergesang anzustmmen — jedoch alles schweigt! Nun er aber die Frauen darum fragt, diese insgesamt das ‚Osterlied erschallen lassen. So geschehen im 14. Jahrhundert. Oder sollte die Frau auch heute noch dasbeim das Regiment führen? Nein! Das zu behaupten, wäre sicher nichts weiter als —ein Aprilscherz! Komitatidhi und Zürfen. Setzlicher Empfang in Adrianopel. Athen, 31. März. Wie die Blätter aus Salonisi melden, wurde der mazedonische Bandenführer Aleran Dromiw bei seiner Ankunft in Marianopel durch türkische Offiziere sehr herzlich empfangen. Er ist nach eintägigem Aufenthalt in Begleitung türkischer Offiziere nach Petrigi abgereist. Eine Versammlung der Mazedonier in Petriki hat die Nedertragung des Hauptquartier der FRomitatihi nach Adrianopel betroffen, da die bulgarische Regierung die Arbeit in Petrigi unmögli mache. Kleinere Abteilungen KRomitatihi haben in legter Zeit versucht, aus dem türrsischen Thrazien nach Griechenland einzudringen. — / ++ Derenburger Zeitung See 25 1 Erntegreen. — April, dein Segen heißt Sonne und Regen; nur den Hagel, den häng’ an den Nagel. Sind die Neben um Georgi noch blind, so freu’n si Vater, Mutter und Kind. Quast der Frossch wor Marius viel, schweigt e n aber gewöhnlich still. — « ! SE URROEES CE! ZETDSIRERN SER IR Bub: > der Monat April. Der Aprilmond hat seinen Namen von den lateinischen aperire, was „eröffnen“ bedeutet. Denn mit dem April beginnt ja das Frühjahr; die segenspendende Mutter Erde öffnet ihren Schoß und schenkt uns ihre Gaben. Ja, die wiedererwachende Natur übt einen mächtigen Zauscher auf uns alle aus, wie sie, erstehen auch wir zu einem neuen Leben, das reich an nespen und Blüten ist. — Nach dem römischen Kalender war der April der zweite Monat des Jahres, der julianische Kalender machte ihn zum vierten. Der April hat in früheren Zeiten seinen Namen oft geändert. Die Angelsachsen nannten ihn Gajtermonadt, d. h. Ditermonat, weil ja das Osterfest meist in diese Zeitspanne fällt. In anderen Gegenden nannte man ihn MWechsel- oder Wandelmonat, da die Witterung in den Wphltagen ständigem Wechsel unterworfen ist. Die Holländer nennen den April Grasmonat. Vor Einführung des julianischen Kalenders zählte der April nur 29 Tage. Den 1. April hält man in vielen Gegenden für einen Unglückstag; Stantheiten, die an diesem Tage einjeßen, hält man für sehr bedenklich. Auch vermeidet man es, Hochzeiten am 1. April zu feiern. Den 14. und 15. April feiert man in Thüringen als heilige Tage, man lädt an ihnen die Feldarbeit möglichst ruhen. Sonst ist der April reich an landwirtschaftlicher Tätigkeit und der Bauer hat seine faulen Stunden. Die Sitte des Mphilschidens ist bei uns ziemlich verbreitet, au in Deutschland, England, Schottland und Frankreich nennt man sie. In diesem 30 Tage umfassenden Monat macht die Zunahme des Tages weitere erhebliche Fortschritte. Denn der Sonnenaufgang verfrüht sich von Anfang bis Ende April von 5 Uhr 37 Minuten auf 4 Uhr 33 Minuten, während sich der Sonnenuntergang von 6 Uhr 32 Minuten auf 7 Uhr 22 Minuten zu Ende des Monats hinaufschiebt. Somit verlängert sie die Tagesspanne von 12 Stunden 55 Minuten (zu Anfang des Monats) auf 14 Stunden 49 Minuten (zu Ende des Monats), was einer täglichen Zunahme von durchschnittlich 3,8 Minuten entspricht. Am 20. April tritt die Sonne in das Zeichen des Giters. Ueber die Mondzeiten ist zu bewerken: 4. April Neumond, 11. April zunehmender Mond, 19. April Rollmond, 26. April abnehmender Mond. he een he 5 — TeN EIER ERT TERN VICCE & EWG ESTER . April 1924, Nr. 76. An unere geshhrten Monehmer . Infolge der unausgeregt steigenden Herstellungskosten des Blattes sehen wir und gezwungen, den Bezugspreiß Desselben ab heute, den 1. April S. 9. wie folgt zu erhöhen: 2 Der monatliche Bezugspreis beträgt mit freier Zustellung ins Haus 21.000 K. Einzelnummer: an Wochentagen 900 K, an Sonntagen 1200 K. Wir hoffen, daß unsere geehrten Leer uns ebenso wie bisher, auch fernerhin Gerechtigkeit widerfahren lassen werden, da wir Die Bezugspreiserhöhung nur unter dem zwingenden Drude der Verhältnisse vornehmen. Die Verwaltung der „Oedenburger Zeitung“. | CNOTIEIS CET Yedenburger Namen IN EI EI Der 1. April (Dienstag). Kath. und Prot.: Hugo. Sitorisches: 1922 König Karl IV. in Rundal auf der Insel Madeira gest. — Kirchliches: Im Laufe des vormittags findet in fäntlichen lath. ‚Kirchen anläßlich des Todestages König Karls ein Trauergottesdienst statt. — Behördliches: 10 Uhr vormittags: Enthüllungsfeier des Königporträts im großen Saale des Komitatshauses. — Im Stadttheater: „Die rote Mühle”, Schauspiel. — Im Biteftop: „Die Frau mit den Millionen“, Abenteurerfilm: ‚erster Teil: „Der Schuß in der Bariser Oper.” — Im städtischen Mozi: „Venus“, der Krauenkörper und seine Schönheiten. Mibglüctes Bombenintentat. Lemberg 31. März Nach Meldungen aus Kolomea wurde dort gestern ein Bombenattentat gegen das dortige Polizeigebäude, wahrscheinlich von Kommunisten, verübt. Die Attentäter schleuderten Bauernregeln. Hof, Garten, Land im April. Mit dem Bohnenlegen ins freie Land bis Mitte Mai warten. Puffbohnen, Die anhäufeln. Blütenstiele am Rhabarber ausbrecen. Brühlartoffeln behäufeln, Bein an die Spaliere binden, NRosen aufheden, hochbinden, beschneiden. Aussaaten vornehmen und dabei nicht das alte Gärtnersprichwort: „Säe nicht zu Dich und nit zu dünn“ bergeffen! Erdbeeren pflanzen. Nisthöhlen für unsere Singvögel anlegen. Frühbeete in Ordnung halten. Im Obstgarten die Blutlaus Gemüseaarten den Erdfloh bekämpfen. Blühende Obstbäume bei Regenzeit schürfrostunempfindlich sind, Erbsenreifig beisteien, bevor sich die Pflanzen umlegen. Spargelbeete bepflanzen, beste Zeit! Wasserpumpe und Wasserfach in Ordnung bringen. Tüchtig umgraben, Beete anlegen, Brühbeetpflanzen abhärten durch reichlicheres Lüften. Frösche und Kröten in den Garten! Salatjeslinge nit mit dem pflanzen. Forsythien und Mandelbäumchen nach der Blüte zurückschneiden. Die Kartoffel ist eine ausgesprochene Kalispflanze, deshalb kann der Ertrag der Kali- „Hals“ Düngung bedeutend gesteigert werden! Brombeeren und Himbeeren anbinden. Waulwurfshaufen ebnen. Auf erntefähigen Spargelbeeren die Pflanzenreihen behäufeln, damit die Spargelpfeifen recht lang ausfallen. Abgehärtete Mistbeetpflanzen ins freie Band bringen. Bei anhaltend trocker Frühjahrswitterung ist es dem Obstgärtner zu empfehlen, die Obstgehölze zu bewässern. Wer mit Kalk und Stallmist düngt, bringe erst den Kalk und dann den Mist in den Boden, nicht umgekehrt. Simmerpflanzen sind aus dem Seller zu schaffen. In den Gewächshäusern und Frühbeeten reichlicher gießen und sprißen als bisher. . Kernobst veredeln. Ausfüen ins freie Land: Grbsen, Radieg, Petersilie, Gartentreffe, Ruffbohnen, Baftinafen, Cichorien, Möhren, Karotten, Mangold, Spinat, Mairüben, verschiedene Kohlarten usiw. Pflanzen ins freie Land: Kopfsalat, frühe Schalotten, Knoblauch, Sted+++ ®edenbura, 31. März. Stauungen. Samstag, den 29. März, traten folgende Brautpaare in den Stand der Ehe: Wirtschaftsbürger Samı Multzer mit Therese Schottner und Wirtschaftsbürger Karl Zeberer mit Susanna Sandler. Bon der Post. Der Handelsminister ernannte bei der Oedenburger Bostdirektion die Bojthilfsoffiziale Marie Knapp, Frau Arpad Rumy und Franz Hoffer zu Bosthilfskontrolloren. Für den Glockenfonds der Stadtpfarrkirche zu St. Michael spendete Durch die „Dedenburger Zeitung” Frau Witwe Lorenz Reuter 100.000 K. Das Geld wurde seiner Bestimmung übergeben. Rebenverteilung. In der Dedenburger Weinhätufachschule (Truppenspital) erfolgt Dienstag, den 1. April 1. 5., 8 Uhr früh die Verteilung von Staatlichen Weinreben. Der Industrie- und der Beleuchtungsstrom teurer! Der Stadtmagistrat hat den Industriestrom von 300 K auf 420 K und den Beleuchtungsstrom von 500 K auf 700 K pro Re Abstände erhöht. Die erhöhten Preise sind vom 1. März 1. $. rücmirtend zu entrichten. Wenn Sie Bedarf an mas immer für Möbel haben, wenden Sie sich an das Möbelhaus Leopold Kopstein, Oedenburg, Grabenrunde 62, Telephon 336. + Ein prachtvoll ausgestatteter Abenteurer - Stetich, verbunden "mit herrlichen Reise-, sowie Drachtpollen. Landschafts-Aufnahmen von Berona, Venedig, Triest, Portorose, DPirano, Bari, Brindisi, Korfu, Konstantinopel dur die Dardanellen und das Schwarze Meer, Barııa Sofia, Belgrad, Budapest nach Berlin werden Ihnen vom 31. März bis 5. April im „ELECTRO - BIOSKOP* unter dem Titel: „Die Frau mit den Millionen“ in 2 Episoden vorgeführt. Hauptdarsteller: Ellen Will, sondern des Aprilsen Regen, daran i ‚ihnen hier gelegen. — So früher im April die Kohlpflanzen, "Schlehen blühen, desto eher die Schnitter zur zmiebeln, und im Sankt-Stephan Porter-Bier ist ein Hochgenuss!! Richter, Hukar Karoly, Georg Alexander, Eduard v. Winterstein. +