Oedenburger Zeitung, Juni 1924 (Jahrgang 56, nr. 125-147)
1924-06-01 / nr. 125
s.s’-—Isfs «Mk.—s N Sehbftiettung und Verwaltung Dedenburg, Deätvtag 586. Belangt mit Ausnahme von Sonn- und Feiertage an us une). De regen „dem - um 3 Uhr nadım. aa neh Per BEBDGEABETOSANGUNAANRRRERARRGAGAERRNNNRENSSTLERBRGGBBRH. Iinabhängiges politisches Zugbrett für alle Stände Sonntag, den 1. uni 1924. 56. Gabe, False 12. ERRERBERTRRUGRERTE EHE Anzeigen und Erstellungen werden in unserer Verwaltungslinie an im Stadtgeschäft Grabenrunde 72 angenommen. Uneit: Schriftleitung 25, Verwaltung 19, Beschäftsstelle 6. u Einzelblatt: K 1600 die ungarische Auslandanleihe. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung”.) Budapest, 31. Mai. Wie das Ung. Tel-Korr.-Bureau meldet, nehmen die Anleiheverhandlungen einen günstigen Fortgang. Die maßgebenden Faktoren der Londoner Völkerbundsreife erachten die Zeit für gekommen, daß nun auch der Präsident der ungarischen Nationalbant Dr. Alexander Ropovics an den Besprechungen teilnehme. Doftor Mlerander Ropovics begab sich infolgedessen gestern abend nach London, die ungarische Nationalbank. Budapest, 31. Mai. Von fohlinformierter Seite wird uns mitgeteilt, dat die Nationalbank ihre Tätigkeit am 14. Juni und ‚nicht, wie bisher geplant war, am 10. Juni t aufnehmen wird. Jaban protestiert! (Brachtbericht der „Oedenburger Zeitung”.) Tofio, 31. Mai. Die Wegieritang hat in einem Kommunique ihr tiefes Bedauern über die Annahme des amerikanischen Gesäßes, das die Japaner von der Einwanderung nach Amerifa ausschließt, ausgedrückt. Beide Kammern haben Protestentschließungen gegen das neıte amerikanische Einwanderungsgeieg angenommen. | +. die Wirren in Albanien. Athen 31. Mai. Die Garnisonen von Balona, Berieca und Egheria haben sich erhoben und si der dortigen Staatskassen bemächtigt.. In Sfutari ist gleichfalls eine Meuterei ausgebrochen. € scheint, daß zwischen den Aufständischen in Nordund Südalbanien sein Ennernehmen besteht. . Zigarettenpapier u. Hülsen JACOBI Antinicotinhülsen | | | die Miesenerplosion in Bitte. (Drahtbericht der „Dedenburger Zeitung”.) Bukarest, 31. Mai. Im Munitionsdepot sind in der Nacht neuere Erplosionen erfolgt. Nach den bisherigen Meldungen sind drei pyrotechnische Pavillons dem Feier zum Opfer gefallen. Nur das mittige Einschreiten der Teuerwehr und der Offiziere wurde sehr viel Munition gerettet. Gegen Mitternacht hörten die Erplosionen auf und das Tener konnte Sofalisiert werden. Das Kriegsministerium teilt mit, daß die Ursache des Teners nur nicht festgestellt werden konnte. Der Bericht besagt, daß das im Munitionsdepot ausgebrochene Feuer sich im nichts von den In olüdsfällen unterscheide, die sie auch bei anderen Armeen ereigneten. Der Scheden sei zweifellos aro, doch Tünne, von katastrophalen Verlusten nicht gesprochen werden. Das Feuer griff auch auf die in der Nähe befindlichen Militärdepots, Kasernen und Wohnhäuser über. Dem Feuer sind bisher vier Mengenleben zum Opfer gefallser. Die Zahl der Verwundeten beträgt ungefähr zwanzig. Aus Belgrad wird Hiezu no gemeldet. Nach den im Laufe der Nacht hier eingelangten Privatmeldungen sol die Explosion im Bufarester Munitionsdepot zu bolsshewistische Agitatoren hervorgerufen worden sein. Gin Nationelunglück, — Rumänien ohne Kriegsmaterial. Bufarest, 31. Mai. (Tel.-Komp.) Die Katastrophe in Botroceni wird von den Blättern übereinstimmend als ein Nationalunglaf allergrößten Umfanges bezeichnet. Die Katastrophe bedeutet ein dreifaches Unglück, in erster Reihe wurden ungeheure Werte zerstört, in zweiter Reihe ist ein großer Teil der zur Verteidigung des Landes notwendigen Materials zugrunde gegangen, und schließlich sei Rumänien wegen seiner gegenwärtigen kritischen Finanzlage in die Unmöglichkeit erregt, an Stelle der zerstörten Werte neue anzuschaffen. Die öffentliche Meinung und auch die politischen Kreise manifestieren ungeheure Erbitterung gegen die Regierung und die Armeeverwaltung, welche es zuließ, daß sämtliche Munitionsmagazine in unmittelbarer Nähe der Hauptstadt untergebracht waren. Die Opposition fordert eine parlamentarische Untersuchung, welche die Höhe des Schadens feststellen und die Schuldtragenden an der Katastrophe zur Verantwortung ziehen soll. Die Stärke der verschiedenen Armeen London, .31. Mai. Jun: Winterbause gab der Kriegsminister auf eine Anfrage die gegenwärtige Stärke der verschiedenen Armeen, die Kolonialarmeen ausgenommen, wie folgt an: Rußland 1,300.000, Frankreich 1,732.248, Schweiz 500.000, Polen und Italien je 250.000, Spanien 240.000, Holland 162.252, England 156.985, Tschechien 149.876, Südflamwien 130. 000, Rumnnien 125.000, Griechenland 110.000, Deutschland 100.000. Sg Politischer Wirrstatt. Oedenburg, 31. Mai. Die Parlamente der meisten Staaten Europas sind zu wahren Wetterwinkeln geworden. Der Schauplat drohender Gewitterstürme sind sie geworden. Die unter Blut und Donner mit ganzer Kraft fvllten und toben und vielen Schaden anrichten. Und das finstere Gewöll will nicht weichen. Drohend hängt es in der Luft, jeden Wigenb sie bereit, Unheil anzurichten. Kein Sonnenstrahl, der mit seinem belebenden Lichte. die "Dumpfe Gewitterschwüle verscheuchen " könnte, dringt durch die finsteren Wolfen. Mit einem dumpfen Gefühl der Bangigkeit und Besorgnis verfolgen wir die jüngsten Ereignisse, die sich in Deutscland abspielen. Eine Verwirrung im politischen Leben hat dort eingesett, Die leicht zur Katastrophe werden fann. Die einzelnen Parteien stehen sich mit einer Zeichenschaft und Schäffigkeit gegenüber, daß die ruhige Wederlegung und sachliche Beurteilung der heislen Lage, in der sich Deutschland gegenwärtig befindet, nitr igends zur Geltung kommen kann. Gewisse Parteien befinden in ihrer politischen Betätigung ein Draufgängertum,das uns mit ernster Sorge erfüllt. So gestaltete sie die Eröffnung des neuen deutschen Reichstages zu einem Tumulte, der jede Verhandlung unmögli machte. Ganz verblendet vom Barteihaß und eingenommen von persönlichen Inspirationen zogen die regierungsfeindlichen Parteien gegen die Regierung los, die jedem, der dem deutschen Volke nahesteht, Deutschland steht am Scheitemwege Der Weg zu einer Verständigung wit Frankreich ist geebnet. Betritt er diesen Weg jett nicht, steht vieles &3 soll die gute Absicht so mancher Partei nit in Berede gestellt werden, aber maßgebend — vielleicht alles am Spiel, Kann ja doch nur die Stage sein: Läst sich Das Programm der Partei unter den gegebenen Verhältnissen vermeirlichen oder nicht? Es darf doch die große Sache, um die 83 sich beim Wiederaufbau Deutschlands handelt, nicht aus dem Auge gelassen werden. Die ganze Welt verfolgt mit der größten Spannung die Ereignisse in Deutschland und eine Verwerfung des Gutachtens der Sauerständigen würde der Sympathie der Wölfer Deutschlands gegenüber gewiß große Einbuße tun. Troß des Wirrwarrs, der in letzerer Zeit allen politischen Handlungen der deutschen Politiker sein Gepräge aufbrüht, halten wir aber an der Hoffnung fest, daß Deutschland im [eßten Augendliche den richtigen Weg finden wird, der eine Verständigung und somit seinen Wiederaufbau gewährleisten soll. Auch aus Prag melden die Blätter, daß das Abgeordnetenhaus der Splat wüster Szenen war. Herr Beneich macht im Muslande Herzlichkeitsverträge und zu Hause liegen sie die Landesväter in den Saaren, und zuwar mit einer Gründlichkeit, die mit Herzlichkeit wohl wenig zu tun hat. Da wundert er und ja nicht, wenn der Ministerpräsident im Nuslande die Herzlichkeit sucht, die er zu Hause leider vermillen muß. ._ Nur is. dadurch dem Uebel nicht abgeholfen. Gleichzeitig kommen auch aus Nur geslamschen Nachrichten, daß er in der Stupftina gelegentlich der Vorstellung des neuen Bafte-Kabinetts zwischen der Opposition und der Regierungspartei zu recht unerquidlichen Szenen fan. Hier jißt das’ Uebel besonders tief. Die Mehrheit will Die Stonföderation, der si Pafic aufs energischeste widerfeßt. Er scheute deshalb auch nicht vor dem Gewaltınittel, der Vertagung der Sfupftina, zurück. Wohin sich die Dinge noch entwickeln, läßt sich heute kaum voraussagen. (mit der Vertagung der Sfupftina Nachhe nicht erledigt ist, das ist sicher, au+ Dab aber | Die so daß eine Lage geschaffen wurde, ernste Besorgniß bereitet, überall zu Hause, überall bekannt. i Die gehaltsame Maßnahme kommt dem ersten Schritt zur Diktatur gleich und mit Diktatur läßt si heute ein Staatsgebilde für die Dauer nicht mehr aufrecht erhalten, s o fodt und gärt «3 überall. Bei „Sieger“ und „Besiegten". Warum? Weil überall das fehlt, was Herr Benesch in der Fremde suchte: Die wahre und aufrichtige Herzlichkecit. Sa, die wahre Herzlichkeit. Nicht die Herzlichkeit, die einem Bertrage gleichsam als Schönheitspflaster aufgelebt wird, sondern jene tiefempfundene Herzlichkeit,die im Herzen fit und Sich in Taten der Herzlichkeit und Verträglichkeit äußert. Die bunten Zetteln über einen Vertrag machen es wahrlich nicht aus. Herzlichkeit muß aus dem Herzen kommen. Diese Herzlichkeit ist imstande, Gegenfäße auszugleichen und den Weg der Verträglichkeit zu ebnen. Aber — diese Herzlichkeit nus unter dem eigenen Dade zu finden sein. · —r«· an Wettnmen in Oedenburg. Oedenburg, 31. Mai. Nur mehr wenigen dürfte es erinnerlich sein, daß die Wiege der Jugendturmvereine der Elementar- und Mittelschulen unserer Stadt in der Turnhalle auf der Pfarrmese s stand. Von hier aus verfeindete der Gründer des Oedenburrger Turnvereins, Prof. Friedrich Roi, die eivige Wahrheit, daß die Bildung des Geistes mit der des Leibes parallel erfolgen muß, um eine körperlich und geistig gesunde Generation erzielen zu können. — Daß die Muttermilch gut angeschlagen hat, beweisen zur Genüge die schönen Turnfeste und turnerischen Leistungen unserer Mittelschulen, seitdem sie ihre eigenen Flügel schwingen. Der Oedenburger Turnverein selbst befaßt sich seither ausschließlich mit der Körperbildung derjenigen, meldhe ohne Unterschied des Alters und Geschlechts außerhalb der Schule stehen. Mit vielem Erfolg, kl. allgemein bekannt. Am 15. Juni tritt der Oedenburger Turnverein abermals vor die Oeffentlichkeit, um im Rahmen eines Haus Iv utca 3. wieder überall zu haben, Alleinerzeuger für ‚Ungarns Voith Böttlieh, Bedeutung