Oedenburger Zeitung, September 1924 (Jahrgang 56, nr. 200-223)
1924-09-02 / nr. 200
Schitffleitung und Deemwaltung Oedenburg, Deikplat 56 Gelangt mit Aufnahm von Sonm und SLeiertagen an jedem Tag un 5 Uhe nahm. (15 Uhe) zur Ausgabe, a hängiges bofitistes Zugblatt für alle Stände dienstag, Den 2. September 1924, v3 aler: ASTARRA Unzeigen und Befreiungen werden in unieser Verwaltung sowie auch im Stadtgeschäft Grabenzunde 72 angenommen. Anruf: Schriftleitung 335, Derwaltung 19, Geschäftsstelle 6 Ginzelblatt: K 1200 sc.sam.sotse200. ungarnssandung vor dem Bdlterbmtdtate. Miderichtdek«Oedmburgerseitum». Genf,1.Sept.Jnder Samstag stattgefundenesn Sitzung des Völkerbundrates führte Generalkommissär Smith unter anderem aus,daß die Grundslage für eine gesunde Entwicklung ngarnsgegeben und das Staatsbudget ins Gleichgewicht gebracht worden sei.Die Einnahmen aus den indirekten Steuern deben dreifach die Zinsen für die Anleihe und es bedürfe nur noch einer kleinen Spanne Zeit, um sich wieder erholen zu können. Obgleich die Krone um 25 Prozent gestiegen ist, seien die Preise der Waren nicht gefallen. Der Vertreter Ungarns, Finanzminister Baron Koräanyi, dankte aufs wärmsste für die Arbeiten des Wölkerbundes. Er meinte, daß die Anleihe und die Stabilisierung der Währung nicht genügten, sondern das die Produktion aehaben werden müsse. Dies sei gleichfalls ein wesentliches Erfordernis für die Seinngung Ungarns. Aderbauminister Szabs in Audienz beim Neichsberiwefer. (Drahtbericht der „Dedenburger Zeitung“.) Budapest, 1. Sept. Halbamtlich wird gemeldet: Der Reichsverweser empfing Samstagnachmittag den Aderbauminister Stefan Szabs-Nagyatsch in Privataudienz. Die Audienz, zu der der Minister im Wege der Kabinettskanzlei berufen worden war, währte Tänz gere Zeit. In der Audienz versicherte der Reichsverweser den Acerbauminister seines unmwandelbaren Vertrauens. +. ander minus 2?/, Prozent — . in Budapest. (Drahtbericht der „Oedenburger Wertung”.) Budapest, 1. Sept. Nach dem „Peiter Lloyd“ mweist die Teuerungszahl für den abgelaufenen Monat August zum erstenmale die Anzeichen eines Preisabbaues auf. Der Inder ist um 22, Prozent geringer al am Ende des Vormonats. Erst Schulden bezahlen, dann rüsten!0. Die Marottolämpfe. (Drahtbericht der „Oedenburger Zettung”.) Madrid, 1. Sept. Eine offizielle Mitteilung des Direktoriums hebt Die Schmierigkeiten hervor, die sich bei der Verpflegung der spanischen Kolonnen sowie für den Entlaß der von den Aufständischen eingeschlossenen Stellungen, besonders auf der Linie El Lan ergeben. Zugleich wird festgestellt, daß die NRifleute mit Waffen und Munition reichlich versehen seien. Bürgerkrieg in China, die ersten Gefechte. — Bier amerikanische Zerstörer in Bereitschaft. (Drahtberiit der „Oedenburger Zeitung”.) London, 1. Sept. Der Bürger: Trieg in Kanton hat gestern zwischen Sunjatfens Truppen und den Freiwilligen eingesett Die Lage ist ernst. Nach dem ersten Zusammenstoß brach ein Feuer aus, das vermutlich dur die Truppen gelegt worden war, und vernichtete 20 Dörfer. Sunjatfen droht, die Stadt zu bombardieren. Der britische Konsul in Shameen forderte alle Fremden auf, in den Häusern zu bleiben. Der Zusammenstoß ist die direkte Folge der Beschlagnahme des turmwenischen Dampfers, der 4850 Gewehe, 4331 Bistolen, 700 Revolver und Munition für das Freiwilligenkorps brachte, aber von den Truppen Sunjatjens beschlagnahmt wurde, also statt zur Sicherheit der Kaufleute, zu ihrer Bedrohung dienen wird. Sunjatjen nennt sie Präsident von Sindhina. Er gestattete die Landung ruhiger Waffen und beschlagnahmte sie mit der Begründung, daß das Freiwilligenkorps die Regierung bedrohe, da die europäischen Informationen besagen, daß die Waffen für feindliches Geld gefauft werden. &3 sind bereit vier amerikanische Zerstörer eingetroffen, weitere werden erwartet, doch erklärt der amerikanische Kommandant, neutral zu bleiben. ! e---.0 Mibglädter Kommunistenbuuch. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung“.) Paris, 1. Sept. In Lissabon haben die Kommunisten einen Handstreich auf die Festung St- Georg versucht. Sie haben drei Offiziere festgenommen, wurden dann aber von den Soldaten mit Kolbenhieben verdrängt. Neunzehn Personen sind in Haft genommen. Die Ruhe konnte xasch wiederhergestellt werden. x .° er 088 DiebstahlsS ärariischer Güter übermieten. Das Tribunal verurteilte alle drei Beamten zum Tode durch Pulver und Blei. Das Urteil wurde sofort vollstreut. Hinrichtung russischer Intendanten. Moskau, 1. Sept. Vor dem Neovolutionstribunal fand dieser Tage die Verhandlung gegen die Vertreter der Sowjetintendanz des Ticheljabingser Verpflegemagazins Wassiljewitsch aus tujom und Nomcitom statt. Die Angeklagten wurden in wiederholten Fällen Dedenburg, 1. Sept. od als Generalstreif der Petersburger Hafenarbeiter. Petersburg, 1. Sept. In Erm; des über Petersburg verhängten Belagerungszustandes hat die Sowjetregierung, um den Generalstreit der Hafenarbeiter zu brechen, jede Versammlung auf der Straße und das Betreten des Straßengeländes verboten. Die R Petersburger Sowjets haben zur Aufrechterhaltung der Ordnung von Moskau Truppen herangezogen. Rechenscheitsbericht des Abgeordneten des Bezirkes Hedenburg Land Dr. Tolef Deller. Bevölkerung selbst und in der Armut des ganzen Landes. Am meisten laffe die Finanzverwaltung zu wünschen übrig, deren Miseren sämtliche Bürger und Arbeiter verspüren. Bezüglich der äußeren Politik der Regierung erklärte Dr. Deiter, das er ein warmer Anhänger des Ministerpräsidenten Srafen Bethlen sei, der eine durchaus friedige Bolitif verfolge, die für Ingarn Schon wegen der Wiederaufrichtung notwendig sei. Diese Bolitif des Ministerpräsidenten finde selbst in der Nationalersammlung seinen Tadel, ausgenommen bei den Rassenschütlern. Die lokale Bolitif betreffend betonte Dr. Defter, daß er stets seinen ganzen Einfluß zur Erleichterung der Lebensmöglichkeiten seiner Wähler aufbiete. Diese Erweiterungen wünsc;e er besonders an der österreichischen Grenze durchgeführt. So habe er wiederholt in der Nationalversammlung, wie auch bei der Regierung interpelliert, um eine Erleichterung des Grenzverkehrs zu eriirfen. Er trete entschieden für einen vollkommten freien Grenzverkehr, ohne Päsfe und ohne Grenzüberschreitungszertifikate, zwischen den beiden Bruderstaaten Ungarn und Desterreich ein. Er merde, solange nu xruhen und immer die Hufmerksamkeit der Regierung auf diese eminent wichtige Sache [enfen, bis sich ein greifbares Resultat zeige. Die politische Atmosphäre zwischen Ungarn und Oesterreich habe ich in der letten Zeit bedeutend ge Gestern hielt der Abgeordnete De Bezirkes Oedenburg- Land, Dr. Sojef Str. in der staatlichen Schule in Wandorf seinen Rechenschaftsberich. Der Abgeordnete, wencger in Begleitung des Oberstuhlrichters Stefan SzolFfa in Mandorf erschienen war, wurde am Eingang des Ortes von der ausgerühkten Feuerwehr empfangen und an die Staatsschule geleitet. Nach einer kurzen Begrüßungsrede des Ortsrichters Diathıcs ‚Strammer begann Dr. Defter seinen Bericht und bemerkte einleitend, daß ‘ (Brahtbericht der „Dedenburger Zeitung”.) Wasshington, 1. September... &3 wird hier bekanntgegeben, daß Präsident Eoolidge alle Rechte der Vereinigten Staaten betreffend die Verstärkung der amerikanischen Marinegeschnge zu wahren beabsichtige. Der Präsident habe indessen angedeutet, daß ‚ex jedem Schritte nach der Richtung ab=! geneigt sein würde, der Veranlassung zu Mähler seines Bezirkes lebe, doch fühle, einem weiteren Wettrüsten zwischen den Nationen geben würde. Er sei der Meinung, daß die fremden Länder, bevor sie noch mehr Geld für Rüstungen ausgeben, ihre Schulden an Amerika bezahlen sollten, daß eine engere Berührung mit seinen Mandorfer Wählern notwendig sei, um sie über die allgemeine politische Lage zu informieren. DradDeiter ging dann sofort mıutf Die nun a oir über und hob jene Mängel in derselben hervor, die es ihm bisher noch nicht ermöglichten, sie ganz der Regierungspartei anzurichliegen, obwohl er sich sonst in den meisten Belangen auf die Seite der Regierung stelle. Der Hauptgrund seines Nichtanschlusses liege darin, daß bei der Vollstreckung der von der Regierung erxlaffenen Gesäße und Verordnungen Die gouvernementale Kraft fehle und daher piece Seiege und Verordnungen eigentlich nr auf dem Papier bestehen. Entschieden liege der Grund für diese Mängel’ nicht nur an den Behörden, sondern auch in der ‚er, obwohl er eigentlich in der Mitte derer !mildert; die westungarische Frage ist erledigt, und in Oesterreich herrsche, wenn auch die Sozialdemokraten sehr starr sind, doch eine bürgerliche politische Auffassung, die auch bei den Sozial- Semofraten entschieden an Boden getvonnen habe. Diesem Umstande ist an zu verdanken, hat in Oesterreich das politische und wirtschaftliche Leben ruhiger und konservativer geworden und Oesterreich den politischen Ansdauungen Ungarns damit näher getreten ist. Gewisse Anzeichen deuten darauf hin, daß man sowohl in Ungarn, als auch in Desterreich demselben wirtschaftlichen Ziel zusteuert. Doktor Oefter ab seiner Meinung Ausdruck, daß sie dieses Ziel in nicht allzuferner Zeit in einer Gleichstellung der ungarischen und der österreichischen Krone zeigen werde. Man könne also zuversichtlich hoffen, daß sich der politische Gedankenaustausch und der wirtschaftliche Verkehr zwischen beiden Ländern den Tag zu Tag besser gestalten werde, was das Ziel der Politik des Abgeordneten Dr. Defter, aber auf das Interesse der Bevölkerung seines Wahlbezirkes sei. Schließlich erörterte Dr. Defter eine wichtige Trage des kommenden Winters, nämlich die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit. Diese Frage beschäftige nur nur Ungarn, sondern ganz Europa, ja sogar die Vereinigten Staaten. Die Arbeitslosigkeit sei eigentlich eine Folge der Kriege, der Revolutionen und der wirtschaftlichen Notlage der ganzen Welt. ES müsse aber zwischen Arbeitslosen und Arbeitssreiten eine scharfe Grenze gezogen werden. Eben deshalb und auch aus staatsfinanziellen Gründen sei eine unmittelbare Unterftügung der Arbeitslosen mit Papierfronen zu vermeiden, es ist vielmehr eine Arbeitsmöglichkeit zu schaffen. Nur diese allein Tonne der Arbeitslosigkeit ein Ende machen. Am Schlusse seiner Rede dankte Doktor Detter seinen Wählern für den herzlichen Empfang und die zahlreiche Teilnahme an seinem Rechenschaftsbericht. Im Namen der Wähler dankte der Agendorfer Nichter Michael Kirchkopf, der mit einer Anzahl Agendorfer ebensfalls erschienen war, für den Rechenschaftsbericht und versicherte den Abgeordneten ES Vertrauens seiner Agendorfer Wähler. Im Namen der Wandorfer Sozialdemokraten bat Karl Seiler den Abgeordneten, besonders diee frage der Arbeitslosigkeit und die Aufhbebung der Grenzsperre gegen Defterreich im Auge zu behalten, worauf Dr. Defter erwiderte, daß er in seiner Rede wiederholt auf diese Tragen eingegangen sei und sie nicht aus dem Auge lassen werde. Schließlich wurden noch einige Angelegenheiten der Gemeinde Wandorf besprochen,worauf Dr. Defter bis in die späten Abendstunden im Gespräch; mit seinen Wählern verblieb. —). Nachtinspektion der Apotheten. Die Nachtinspektion der Oedenburger Apotheten, sowie die Inspektion während der Sonn- und Feiertage ist folgende:om 1. bis 15. September Barmherzigkeit-Apothete, Potschygaffe 2 und Löwen -Apotheke, Grabenrunde 30. NR = = = Bru @ 32 FE 3 a