Oedenburger Zeitung, Dezember 1924 (Jahrgang 56, nr. 276-298)

1924-12-02 / nr. 276

—s·wsqu-—wv—qs « et Peer ————— er nn En EERETREEE ge " i­ unsere geitung und beteiligen _i fi on mit_wertvollen_Preisen_ausgestatteten nburg BOUBEBEBELSSCHBEGEREBBEBEBSBREBEBEESEE FT. 4Ei Schriftleitung und Verwaltung Dedenburg,­­Deäfplat 56. Gelangt mit Ausnahme von Sonn- und Feiertagen an jedem Tag um 3 Uhr nachım. (15 Uhr) zur Ausgabe. l­nabhängiges politisches Saablatt für alle Stände . Dezember 1924, dienstag, Den 2­­56. Jahre. Folge 276. Anzeigen und Bestellungen werden in unserer Vermwaltung sowie auch im Stadtgeschäft Brachenrunde 72 angenommen. Anruf: Schriftleitung 25, Vermwaltung 19, Beschäftsstelle 6. Einzelblatt: K 1200 ER des Tünigl. ungar, Minikterpräsidiums an den Ungarländischen Deutschen Volfsbildungsverein. Bei der Leitung des Ungarländischen Deut­­schen Volksbildungsvereines ist nachstehendes Nestript des Fön. ung. Ministerpräsidiums ein­­getroffen: Nachpolen­ der Ungarländische Deutsche Bolfsbildungsverein in nach Genehmigung­ seiner Satungen die Tätigkeit begonnen hat, beehre ich mich, dem hochlöblichen Präsidium — damit die bezüglich der Gründung des Vereins mit dem Präsi­­d­ium geführten mündlichen Besprechun­­gen und die über die Leitmotive gemach­­ten Erklärungen festgelegt werden , fol­­gende Mitteilungen zu machen: Die Regierung unterfrügt den Verein in der Erreichung seiner statutenmäßigen Biele im Rahmen der in den Sakungen festgelegten Mittel in vollstem Maße, da Diese Ziele jene Intentionen vollständig deben, von welchen die Regierung, getreu der bezüglichen des sprachlichen Minder­­heitsschutes geltenden Rechtsportschriften, in der Frage des Minderheitsschutes stets geleitet wurde und auch heute­­ ge­­leitet wird. Die Negierung seht alles daran, daß sie die praktisch vollständige Geltendmachung der Minderheitsrechte zur Wirklichkeit werden lasse. Als Er­­­­gebnis der diesbezüglichen Negierungs­­politik erscheinen: die grundlegende Re­­gelung der Minderheitsrechte in dem weit über, die im Friedensvertrag von Trianon übernommenen Verpflichtungen hinausgehenden Negierungserlasse Zahl 480011923 M. E.; dann der­­ Dejep­­artikel II vom Jahre 1924; weiters die Kultus-­nd Unterrichts-Ministerialver­­ordnung Zahl 110­—478/1923, VIII, die die kulturellen Bestimmungen des Re­­gierungserlasses 4800/1923 M. E. durch­­führt. Ergänzt werden diese Vorschriften duch jene internen Verfügungen der Re­­gierung, durch­ welche die Obergespane der von Minderheiten bewohnten Munizipien angewiesen worden sind, die Necitspor- Kriften bezüglich des Minderheitsschut­ 3 ° 5 genau einzuhalten; außerdem jene in Vorbereitung befindlichen Durchführungsporschriften, · W detaillierten welche in­­situtiv garantieren werden, daß in den den Minderheiten beiwohnten Gegenden bei den dortigen Stellen, Selbstverwal­­tungsämtern, Behörden und Gerichten nur in der betreffenden Minderheits­­sprache bewanderte Beamte beziehungs­­­weise Richter angestellt werden. Die Regierung nimmt in ihrem be­­züglich der Geltendmalung der Minder­­heitsrechte entwickelten, zielbewirkten Be­­mühen die Unterstütung des Vereines gerne entgegen und bittet sogar darum. Ganz besonders bitte ich das hochlöbliche P­räsidium darum, hat es mich von allen jenen eventuellen Fonfreten Erscheinun­­gen, Momenten oder Källen,­­welche bei der Geltendmachung der Minderheits­­rechte als Hindernisse vorkommen sollten, auf dem Zecke informiere, damit ich den Fall untersuchen lassen und je nach dem Ergebnis dieser Untersuchung, die ent­­en: Verfü­gungen inne,­­ 7699 M. E. N­. veranlassen Budapeft, den 21. Oftober 1924: Für den Minifterpräftdenten : Prönay. m. p., Staatsjefretär. | die­­ auswärtige Yesterreich)­politit Ungarns gegenüber. Eine Erklärung des ungarischen Ministers des Neubern. Budapest, 1. Dez. Aus Wien wird dem Ung. Tel. K­orr.. Bureau berichtet: Die „Neue Freie Presse“ veröffentlicht in ihrer gestrigen Nummer eine Unterredung mit dem Minister des Aeußern * Österreichische Deffentlichkeit Her­­olitis Ungarns Oesterreich gegenüber nur durch jene Gefühle warmer Sympathie be­­stimmt werden könne, Die das ungarische Volk mit dem österreichi­­schen verbinde und Die Durch das gemeinsame bittere Los der legten Jahre und durch die immer klarer erfaßte Erkenntnis der gegen­seitigen wirtschaftlichen Angewiesenheit und der un­mittelbaren Wechselwirkung der gegenseitigen wirtschaftlichen V­er­­hältnisse sich nur noch vertiefen konnte. Tibor 9. Scitorpfy, der die sichert, daß die auswärtige PB der Budapester Bombenprozek. Budapest,1. Dez (UTKB.) Im Prozekt gegen die Bombenattentä­­ter hielt Samstag der erste Verteidiger sein Plädoyer, das die ganze Gerichts­ fitung ausfüllte. Auch die übrigem V­er­­teidiger gedenken ausführliche Neden zu halten, so daß die "Urteilsfäl­­lung ich bis in die übernächste Woche verzögern kann. die Indonesischen Meuterer «"" haben sich ergeben. Kasiro,1.Dez.Diese«danesi·­­schen Meuterser·i·n-Kh­artum haben sich nach ein­er Beschießung des Kran­kenhasusko­mplexes»geben«­­Zwei britische Offizier­e­ wur­­den getötet und acht v­erwun­­det.Die Erhebung beschränkte sich auf zwei Züge des 711.s11d·anesisch«en Batail­­lons, er nee eo Nadics mit den energischeiten Maßnahmen vorzugehen. Der Ju­­stizminister verständigte säm­tliche Staatsanwälte, daß die Immunität der Abgeordneten seit der Auflösung der Slupihtina aufgehört habe. Das Wahlabkommen­ zwischen den Davidovics- Demokraten und den Deutschen ist geschei­­tert. Die Deutschen werden selbständig kandidieren,. Die Arbeiterpartei beschloß, am­ Belgrader Kongreß bezüglich der Neuwahlen als Arbeiter-Bauernpartei des republikanischen Blods aufzutreten und hat Radies hievon verständigt. Energische Maßnahmen­­ gegen Nadics. Belgrad,i. Dez. Der „Bolitika” zufolge beschlug die Negierung gegen 0 ° Der Aniler von Ghine. (Drahtbericht der „Dedenburger Zeitung”.) London, 1. De Wie aus Be­­fing gemeldet wird, fuhr der ehe­­malige Saifer, nachdem er seine Freiheit wieder erhalten hatte, im Kraftwagen um Being herum und suchte am Nachmittag in der japa­­­nischen G­esandtschaft Zu­­flucht, wo er sich zurzeit wo aufhält. Nach Reuter besteht anscheinend wir ihn seine unmittelbare Gefahr, Saisoneröffnung im Franzenburg­­verein, frische Farben erwartet. Zum Schluß Der erste große Vortragsabend ur­se res literarischen Vereins brachte uns an­­genehme Sensationen, die wir nach Ge­­halt und Art nit hoch genug einbäßen können. In erster Linie war es das Auftreten des angesehenen Mestheten uno­isch ge­werteten Kritikers Madhar Shipf­­lin, dessen breitangelegtes Eftray über die Richtungen der neuen ungarischen Li­­teratur in seiner belehrenden Art el großer allgemeiner Gewinn zu betragien ist Er 30g eine lehrreiche Karılleie zwis­­chen der einmütigen, in starre Nor­i­tik getauchten Literatur des vorigen Jahrhun­­derts und der Themen und der Schreib­­art der heute so differenzierten Schrift­­steller, die über ihren Mitmenschen ste­­hend in ihren Wersen zugleich Kritik üben über die zerzauften sozialen oder natio­­nalen Verhältnisse von heute. Schöpffin kritisierte nicht einzelne Schriftsteller oder Werfe,­­ sondern eröffnete 13 eine weite Berspektive der ungarischen Litera­­tur bis in die Gefilde der abgetrennten Zandstriche, deren Dichter und Literaten er zu den Unsrigen zählt und der deren treumagyarischer Art er neue Töne, prophezeit er der allgemeinen ungari­­schen Literatur eine hoffnungs­volle, reiche Zukunft. Die interessanten Auslegungen wu­­r­­den mit großer Spannung verfolgt und das zahlreiche intelligente Publisim dankte dafür mit rauschendem Beifall. Eugen Gaspar trug eine Berlen­­reihe seiner schönsten Gedichte vor, dar­­unter das tiefsinnige, an unsere zerrise­­nen nationalen Zustände erinnernde große Gedicht „Abschied des Petronius“ und erntete mit denselben, sowie auch mit, einer schönen Stredentanovelle reis­chen. Beifall... Im musikalischen Teile des glänzend gel­ingen anbends bei grü­­ßte 11'1vireinen liebwertien Bekannten in der Persons des Violi­nkünstlers Ladisslaus Herman­n. Er nahm d­ie Herzen gleich anfangs mit dem meisterlich gespielten Vieuxtho1ps- Konzert gefangen,dessen süßes Andante brausenden Bei­fallssturm entfesselte Die schöne Kantilene d­es Meist­ers sowie sein kamboson­ders in den Stücken von­ Wischnovsky, Juon un­d Hubaylerie"Sturm un­d der Meister mußte immer w­ieder zugaben bringen.An dem schönen Erfolge betei­­­ligte sich auch mit Recht d«er»c1ediegene Be­­gleiter Koloman Fodor,dessen diskre­­te es,sich imm­er bereitwillig anpassendes Spiel zum b­esten Gel«i11­ gen führte. Einreißendes Temperament . Eine Affäre dem Fronleichnams­­tage. Der gewesene burgenländische Abgeordnete Moßler vor den Schöffen. Bei einem M Wiener-Neustädter Schöffen­­senat des dortigen Landesgerichtes unter dem Torfilo des Oberlandesgerichtsrates. Jany hatte ji der ehemalige burgenländische Land­­tagsabgeordnete Alois Moßler, der jebr Ge­­werkschaftssekretär in Neustadt ist, wegen Verleitung der Soldaten zur Gehorsamsver­­weigerung,­ wegen schwerer Körperbezieiung und wegen Verursachung eines Auflaufes zu verantworten. In der Anklage wird ausgeführt, dass im Mai des vorigen Jahres anläßlich der Fron­­leichnamsprozession je eine Abteilung des M Wiener-Neustädter Infanterieregiments und des Artillerieregimentes unter Leitung des D Obersten Max Hoffmann zur Parade antö­­rübte. Ma die Truppen aus der Kaserne mar­­schierten, wurden sie unterwegs von einer Menge mit wüsten Schimpfworten empfangen. An der Kreuzung der Wiener Straße und der Fischauergasse hielt Oberst Hoffmann, der Kom­mandant, Ausschau nach der Infanteriekom­­pagnie, nachdem sich die beiden Truppenkörper vereinigen und gemeinsam zur Kirche marschie­­ren sollten. Bei dieser Gelegenheit wurde Oberst Hoffmann beschimpft, Stede gegen­ ihn geschwungen, Rufe wurden, laut, wie: „Stecht das Pferd nieder! Hauts ihn herunter!” Die Menge begann den Kommandanten mit einem Steinhagel zu überschütten­. Oberst Hoffmann wurde dabei von Steinwürfen am Büden und an der Brust verlegt. Auch sein Pferd wurde durch einen Stodhieb am Nachbein verlegt. Er scheute,­­sprang gegen die zureidmreichende Menge, die die Flucht ergriff. Bei diesen Sze­­­nen sol nun der Angeklagte MoHLler der An­­führer gewesen sein. Mittlerweile war die In­­fanterieabteilung eingetroffen und der ganze Zug leste sich unter weiteren Demonstrationen gegen die Stadt fort. In der Nähe des Auhofes kam es zu neuerlichen Zusammenstößen. Oberst Hoffmann ließ nun halten und forderte die Menge auf, die Truppe unbelästigt zu lassen, widrigenfalls er „Bajonett auf!” kommandies­­en und den Plan räumen lassen müßte. Bei dieser Gelegenheit sol nun Moßler eine Ansprache gehalten haben, in welcher er die Soldaten aufforderte, den monarchistischen Of­­fizieren den Gehorsam zu verweigern. Moßler erklärt sich vor Gericht nicht­­schuldig. Er habe an dem Morgen sein Haus in der Wiener Straße verlassen und beabsic­­tigte nach Graz zu fahren. Unterwegs habe er den Wirbel gesehen, sich in die Menge gemischt und erst dann, als der Oberst mit dem Räumen der Straße drohte, sich ihm als Abgeordneter vorgestellt und ihn aufmerksam gemacht, er möge sich die Sache mit dem Bajonett ja wohl überlegen. Weiter habe er nichts getan, als vor einem Blutvergiegen gewarnt. Ein Teil der Zeugen gab an, das MoEl­­ler unbedingt der Anführer der unternomme­­nen Demonstrationen war. Der Gerichtshof verurteilte Moßler zu einer dreimonatigen Reiferstrafe. eo. +.. Ein toter Säugling von Hunden aufgetreffen. Oberpullendorf, 80, Rob, Vor Furzem ereignete sie in der Ge­­meinde Sankt Martin im Ober­pu­llendorfer Bezirk ein aufsehenerregen­­der, grauenhafter Vorfall. Ein Dienst­­mädchen fand früh morgens mitten auf der toten Mädchen liegen Das Mädchen wirkte sich in ihrer Aufregung zu nichtS beiserem zu entschließen, als daß e 8 dabenrannte, und als er dann der Öatlin des Gemeindedieners begegnete, teilte er den unheimlichen Vorfall der Frau mit, AS aber Frau Dreimer, die Gattin des Gemeindedieners, an die er Dorfstraße ein neugebornes Si

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