Oedenburger Zeitung, Februar 1926 (Jahrgang 58, nr. 26-48)

1926-02-02 / nr. 26

RETTET TR EN Wa AN ' Sehriftleitung und Verwaltung Oedenburg, Deufplag 56. Gelangt mit Ausnahme von Sonnn und Leiertagen an einen Tag um 3 Uhr nahm. (15 Uhr) zur Ausgabe. 58, Sabtg. Folge 26. Zugblatt für Inabhängiges Politisches alle Stände­dienstag, den 2. Februar 1926. Anzeigen und Bestellungen werden in unserer Verwaltung sowie auch im Stadtgeschäft Brachenrunde 72 angenommen, Anruf: Schriftsetzung 35, Verwaltung 19, Geschäftsstelle & 4 Einzelblatt: K 1400 _ kenne ich nicht mehr! Ja, früher war auch ich häufig von so vielen kleinen Leiden — Kopf- und Zahnschmerzen, nervösen und rheumatischen Beschwerden usw. — geplagt. Heute aber keinen pur mehr,da­­von! Einen Talisman lernte ich schätzen, und ihn hab­e ich hoch $ Aspirin- Tabletten in Nur­ed­ in der riginal­­packung ®ages mit der grünen Banderole, Köln — geräumt. Köln, 1. Febr. Am 30 Januar 3 Uhr nachmittags wurde vom englischen Hauptquartier die englische Flagge niedergeholt. Dasselbe geschah zur gleichen Zeit mit allen französischen und belgischen Fahnen in den übrigen Städten des besetzen Gebietes. Nachdem nunmehr die legten Abteilungen der fremden Bejagung abgerüdt sind, ist vollkommen geräumt. Köln Hat Flaggenschmuc angelegt. Gestern nachts fand vor den Stufen des Kölner Domes eine imposante Befreiungsfeier statt, die Kölner Bone K Rücktritt des Kardinal-Staatssekre­­tärs Gaibarti. Paris, 1. Febr. In mohlinformier­­ten politischen Kreisen heißt es, daß der ‚ päpstliche Nunzius in Paris, Ceretti, in der allernächsten Zeit zum Kardinal- Staatssekretär an Stelle Gasparris ernannt werden sol. Der Rücktritt Gasparris von seinem Posten künne als feststehend angesehen werden, da Gasparri der faizistischen Regierung nicht genehm ist und der Vatikan die Herz­stellung guter Beziehungen zu Mussolini anstrebt. io Frigyes | jetzt Srabenrunde 123 Telephon Nr. 10 em Solide Bedienung! X Von nun an auch ‚Schnitiwaren in grösster Auswahl zu billigsten Preisen! 7162 Wegen Renovierung bleibt­­ mein altes Lokal Grabenrunde & NEU ee einstweilen in Feste Preise­­n­ die Antrnge gegen Bindiihgrnes als Täter; Gerd, Rudoh, Rüde, Snits und Kurt als Komplizen. An­­­­­gebung des Die­stantenfülsthe. Budapest, 1. Febr. Die Anklage­­schrift der Staatsanwaltschaft in der Trancfälfheraffäre wurde gestern 26 Angefragten eingehändigt,­­wovon sich fünf auf freiem Fuße befinden. Die 77 Maschinenschreibseiten um­fassende Anklageschrift, von der 50 Seiten auf die Motivierung entfallen, erhebt gegen den Prinzen Windischgraek als Täter, gegen zehn Angeklagte des staatlichen fartographischen Instituts mit Kat ©e­­td an der Spite, gegen den su3p­­ndier­­ten Landespolizeichef M­adofjn, gegen den Privatsekretär Raba, gegen den pensionierten und den tatsächlichen Chef des fartographischen Instituts3s Hajti und Surb als Komplizen We­gen Geldfälschung die Anklage Windishhgraeg habe in den Jahren 1923 und 1924, besonders aber im Som­­mer 1925 etwa 28.000 bis 30.000 franzö­­sische Tausend-Franc-Noten noch ahnten lassen, indem er anfangs 1923, zur Fäl­­schung entschlossen, aus Deutsc­hland und Oesterreich, aus Köln und Wien, eventuell aus anderen Städten das notspendige Material und die Maschinen beschaffte und im Budapester kartographischen In­­stitut durch die dazu bereiten Geld und Genossen zunächst das notwendige Pa-­pier, dann die Falsififate selbst herstellen ließ.­­ Die im September 1925 fertig­­gestellten sämtlichen Falsififate wurd­en zunächst in die Wohnung des römisch­­katholischn Feldbischofs Zadravecz, dann in die­ eigene Wohnung des Bringen Indichgrad und von Dort in Die in Räumlichkeiten des ungarischen National­­verbandes gebracht, überall gezahl­t und sortiert und die daraus ausgewählten Exemplare behufs PBlacierung­en Amter­­dam, Haag, Kopenhagen Stodhalm, Karshau und Mailand den Sunfo­­vid, Marjorgfy Olgpvary, A­ndor und Shweiz übergeben. Die Antlageschrift führt die Rolle der einzel­­nen Angestellten des kartographischen Inze­stituts bei der Herstellung der Yalfıf­ Elle an. Gerd jelbst unternahm zu diesem­­ Brmede anfangs 1925 über Aufforderung des Prinzen Windischgrae& eine Studien­­reise nach Deutschland, wo er die Papier­­massen und die Maschinen heidhoffte. Landespolizeichef M­adory hat die von Windischgraet, Gerd und Genossen begangenen­­ Verbrechen absichtlich ge­­fördert und erleichtert, indem er der Geldfälschung im voraus zustimmte, an den zu­­ diesem Behufe abgehaltenen Besptechungen einig teilnahm, sich über Die einzelnen Details des Fäl­­schungsvorganges unterrichtete und Ddul­­­ dete, das Windischgrack vor allen für die Fälschung get­onnenen P­ersonen Nic­ dar= berufe, Landespolizeichef Nadd­y billige, wolle und unterftüike die fälschen und verschaffte unter Irre! 2 auf 2 | toiffe, = | Seldfälshhung, wodurch er moralisch und = ichhitich kraft der Autorität der Polizeis­chefstelle die Teilhaber des Verbrechens an ihrer Absicht bestarfte. — Nadoly nahm auch tätigen Anteil an der ISnwerke ehre- falichen Geldes durch Teil­­nahme an den Konferenzen und Beschu­fung ichs falicher rumäanischer fe­ ach­lich er als öffentlicher Be­­. die ungarischen Basse­führung der Beamten des Ministeriums, des Heußern einen Kurierpaß für Janko­­ich, und Schließlich bewogq er den Direktor der Profisparkasse Barop, dem Bela Mankovich 400 Millionen Stonen Darlehen zur Auslösung 150 Stüd lom­­bardierten falscher Taufenfranciheine an­­zumeifen. Naba beteiligte sich an der Leschaf­­fung der Fälschungsmittel und empfahl behufs Placierung der Falsififate m mehrere Personen an den Prinzen Windifehgrieß. Er führte sie zur Beerdigung zu Veldbischof B­adrapec, und brachte den Koffer mit dem­ Falsifikaten von Zadranerz zu Windischgrieß. Hajts und Kurt stehen unter der Anklage, von den F­alffungsarbeiten in dem unter ihrer Zeitung stehenden Farto­­graphischen I­nstitut gewußt und Öe= 2­5 auf eigene Zanft einen Urlaub zur Deutschlandreife gestattet zu haben. Gegen die zweite Gruppe Der Arnıges fragten, unter denen sich außer den Vers­hafteten Andor, Shwet Winss­ler und dem Funktionär des National­­verbandes und der gesellschaftlichen Ver­­einigung Szörtjey auf der auf freiem Fuß befindliche Arvofat Dr. Fer­dinandy, Bankbeamter Seder und Teldbischof Zadradecz befinden, wird die Anklage das K­omplizen der Straftat und der Inversehrset­­zung des falschen Geldes er­hoben. Schweß erschien mit drei anderen Personen bei Zadravecz und Schivur einen Eid, seine Aufgaben mit patristischen Empfinden und eifrigen Gemissenhaftig­­keit auszuführen und das anvertraute Geheimnis nicht zu verraten Er sor­­tierte in der Wohnung des Reld- Bischofs Zadraperz mehrere Tage das falsche P­apiergeld. Zadewerz erleichterte und förderte absichtlich Die S­nperfektierung des falschen Geldes, in­­dem er Ferdinandy, Winkler, Andor, die beiden Oldvary, Marjopsky und Manfo­­phc­, den Zived kennend, darauf vereiete, daß sie treu und getwissenhaft ihre Pflic­­h­d diese und ihre Teilnehmer nicht verraten werden. Er gestattete ferner, daß die allifirate aus dem fartogenhiichen Institut einige Tage in seiner Wohnung blieben, gezählt und sortiert wur­den, in welchen Arbeiten er an selbst t ein­­nahm. Schließlich beteiligte er­ sich an eine Konferenz in der Wohnung des Prinzen Windischgraeß betreffend Die Verwertung der Falfififate, Landespolizeichef N­adosHy und wich­­tere Angeklagte werden der Üofu= Er­ng bezichtigt. Na­­dDofy habe, um dem Prinzen Windisch­­graeß respektive den unbenannten nutite wirkenden Personen einen unbefu­gten materiellen Nuten zu verschaffen, einen unbekannten Konfidenten dire­­k­leber: reden und Geld absichtlich besoagen, sechs falsche Passe anzufertigen, ung zer für Andor unter dem Namen Andre Anders, für Winsler als van Valacek, Chweb al Muley © ‚ten in dieser Angelegenheit erfüllen für] Selezan, fü­r Mauros­­­vich als Georg Meb, für Marfovhig­els! Georg Melius, fire Dolb­oard mittend Dielof. Die falschen Bare­s wurden aus­­ verschiedenen Städten Rumäniens datiert und mit Benannt Stem­pel der Mao ls. Die­­ zuständigen rumänischen P­olizeibehörden und den gefälschten rumänischen Sichtver­­merfen versehen. Gegen Baros wich die Auflage wegen V­orshubleistung vrhanden, weil er am 21. Dezember troß 223 Ver­­botes des Rostsparkasfenstatuts über Auf­­forderung Nadolys dem Bela Mankovich 400 Millionen Kronen als Darlehen an­­wies, damit die bei e­en Bank lombar­­dierten 150 falschen Tausend»Franc-No­­ten ausgelöst und vernichtet werden kön­­nen. Schließlich wird Die Sn gegen den Sammerdiener des Prinzen I Vindisch­­graeß, Kopdes, und den auf freiem Buß befindlichen Bela Mankrovich wegen frau­ Dnloser Verwertung falschen Geldes er­­hoben. Gegen den in Hamburg verhafteten Edmund Dicivary wurde das Ausliefer­­ungsverfahren eingeleitet und es wird so­­dann die ergänzende Ank­lageschrift einge­­bracht werden. Betreffend die Ausliefer­­ung der im Haag verhafteten Irıufo­­vid, Manfovid und Marjapn(­­id) wird nach durchgeführten Verfahren vor den holländischen Gerichten Stellung genommen­­­erden. die Räumung Kölns. Dedenburg, 1. Febr. Das Lee, das der furchtbarste allen Kriege der deutschen Nation auferlegte, hat wieder etwas von seiner drohenden Schwere verloren: Köln, die Perle des Rheins, ist frei­rei, feilt dem gestrigen Tage, nachdem die Besat­­zungstruppen der ersten­­ Rheinland­­zone das Gebiet r­äumten. Eine nach vielen Tausenden zählende Wolfsmenge war Zeuge dieses hoclwichti­­gen Altes, der sich in seinem Verlaufe zu einer herzerhebenden Feierlichkeit gestal­­tete. Draft und würdevoll, wie es der Vorgang erheirscht, erledigte sich die engli­­sche Beratungsabteilung ihres Auftrages und mit hochfleißenden Herzen nahm­ die Bevölkerung Anteil an den militärischen Zeremoniell, mit dem die Räumung ver­­bunden war. Und als nach Niederholung der englischen Flagge die rot-weiße Farbe der Stadt Köln gehikt wurde, da be­­grüßte lauter Jubel der unabsehbaren Wolfsmenge das verheilungsvolle Win­­sen der Fahne und er meitete sich Die Brust aller Zuschauer im glückeligen Gefühl der Freiheit, die Köln so lange entbehren mußte. Selten günstige Gelegenheitskäufe kosmetischen Artikeln Parfüms,­Kämmen, Puder, Seifen etc. in der Pace als Szechenyiplatz 20, Tel. 353. Spezial - Damenfrisiersalon. und Bubikopfhaarschneiden nach der neuesten französischen Mode.­ ­­ Wollmåselle Sir UmDre­ am am billigsten bei­bei . „Rosenberger Sander, Grabenrunde Nr. 17 A cam der Fleisch - Markthalle.)

Next